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214.Die Kreuzigung - Johannes 19,14-42

Prüfet alles und das Gute behaltet:
Die Kreuzigung Johannes 19,14-42
Leitvers: Jesaja 53,5
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Jesaja 53,5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.



..Jesus aber ließ er geißeln“Matth. 27,26.
Zur Vorbereitung auf die Hinrichtung ließ Pilatus den Ver­urteilten. bevor er abgeführt wurde, nach römischer Gewohn­heit von seinen Soldaten im Hof des Prätoriums geißeln. Hier­ bei handelte es sich nicht um eine von Juden unter „Brüdern“ und nach bestimmten Vorsichtsmaßregeln des Gesetzes durch­ geführte Synagogengeißelung, die, um Willkür zu vermeiden, unter den Augen des Richters erfolgen mußte und nach Maß­gabe der Schuld höchstens vierzig Schläge betragen durfte. 5. Mose 25,1-3; Matth. 23,34: Mark. 13,9; Apg. 5,40; 22,19; 2. Kor. 11,24.

Die an dem Herrn Jesus vollzogene Geiße­lung der Römer kannte diese Einschränkungen nicht. Wie aus anderen geschichtlichen Quellen bekannt ist, war ihr Vollzug äußerst grausam, und der Tod des Bestraften war unter den schonungslosen Peitschenhieben der Soldaten keine Selten­heit.

An römischen Bürgern durfte sie nicht ausgeführt wer­den. 
Apg. 16.37-39; 22,23-29.

Das ist die Art der Geißelung, die unser Herr erduldete und die mit seiner Verhöhnung in Dornenkrone und Purpurmantel ab­geschlossen wurde. So führte Pilatus den Schuldlosen ein letztes Mal seinen Anklägern vor: ..Siehe, der Mensch!“ Doch die Hoffnung des Statthalters täuschte, sie kannten kein Er­barmen und blieben bei ihrem Verlangen: „Kreuzige, kreuzige ihn!“ Jes. 52,14; Joh. 19,1-6.
„Dann nun lieferte er ihn an sie aus, daß er gekreuzigt würde“Joh. 19,16.​

I. Die Person des Gekreuzigten.

Es ist

1. 
„der Herr“. Das ist sein göttlicher Titel. Der alttestamentliche Gottesname „Jahwe“ ist da, wo er im Neuen Testament zitiert wird, identisch mit
dem 
„kyrios“, dem Herrn Jesus Christus. Jes. 40,3 - Matth. 3,3; Ps. 110,1 - Matth. 22,43-44 und Hebr. 1,13; Ps. 118,26 - Matth. 21,9.
Er ist Gott in „Knechtsgestalt“„den Menschen gleich“„um durch sein Opfer die Sünden aufzuheben“Phil. 2,6-8; Hebr. 9,26.

2. „Jesus“ (der HERR ist Rettung), der Heiland: „er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“
Das war der Grund seines Kommens. „Und es ist in keinem anderen Heil“Matth. 1,21; Apg. 4,12; Mark. 10,45.

3. „Christus“, d. i. der Gesalbte, der Messias Israels.


Matth. 26.63-64; 16,16; Joh. 11,27.​
II. Der Weg zum Kreuz.

Es war

1. ein Weg der Verwerfung: 
„Hinweg, hinweg! Wir haben keinen König“, das war der Schrei der Juden, der ihm nachhallte, V. 14-15;

Jes. 53,3,


2. ein Weg der Hingabe. Sie nahmen ihn und führten ihn fort; er widerstand nicht, weil er „sich dem übergab, der gerecht richtet“, V. 16;
Jes. 53,7; 1. Petr. 2,21-23,


3. ein Weg der Mühsal: „Er selbst trug sein Kreuz“ „im Schweiße seines Angesichts“ und unterwarf sich so dem Fluch der Sünde, V 17;
1. Mose 3,19,


4. ein Weg des körperlichen Leidens durch Geiße­lung, Dornenkrone und Schläge Nägel durch­ bohrten seine Hände und Füße, sein Körper wurde in stundenlanger Qual gemartert, V 18;
Jes. 53,5; Sach. 13,6-7,​


5. ein Weg der Schmach und Schande,
Mark. 15,19-32; Hiob 12,4; 17,6; 19,8; Ps. 22,7-9; 35,15; 109,25,​


6. ein Weg der Finsternis. Eine dreistündige Finster­nis kam über das Land, das den verachtet und ver­worfen hatte, der das Licht der Welt war,
Mark. 15,33; Joh. 8,12; 12,35,


7. der stellvertretende Weg in das Zorngericht Gottes, beladen mit den Sünden der ganzen Welt.
Ps. 88,6-7.17-19; Jes. 53,6; Joh. 1,29; 1. Kor. 15,3; 2. Kor. 5,21; 1. Petr. 2,24; 1. Joh. 2,2.


Die Tiefe dieser Leiden können wir nicht ermessen und doch wären sie unser Teil gewesen, hätte er sie nicht auf sich genommen und für uns erduldet. Wie Barabbas dürfen wir sagen: „Er starb an meiner Statt.“ Sagen wir es mit Überzeugung?
Gal. 2,20; 1. Petr. 3,18,


8. der Weg zur Vollendung seines Werkes: „Es ist vollbracht!“

Er hat ein vollkommenes Werk der Erlösung geschaffen.


Joh. 4,34; 17,4; 19,30.​
III. Die Worte des Herrn am Kreuz

1. Ein Wort der Fürbitte für seine Folterknechte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Luk. 23,34.

2. Ein Wort der Verheißung an den Übeltäter neben ihm: „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein!“ Luk. 23,43.
Obwohl alle Wogen des Leidens über ihm zusammenschlagen, ist seine Liebe doch auch in dieser Stunde noch gegenwärtig, um einem bußfertigen Sünder das Heil zuzusprechen, das Heil, das er ihm eben jetzt erringt.

3. Ein Wort der Fürsorge und Liebe an seine Mutter und den Jünger, den er liebt: 
„Frau, siehe, dein Sohn!“ „Siehe, deine Mutter!“ Joh. 19,26-27. Es ist bezeichnend für den geliebten Jünger, daß er sich nicht nur bei der Passahfeier, sondern auch am Kreuz nahe bei seinem Herrn aufhält. Und während alle seine Bekannten von ferne stehen, Mark. 14,50; Luk. 23,49, erfahren die wenigen, die beim Kreuze stehen, auch jetzt noch seine Liebe und Zuwendung. Joh. 13,23; 19,25-26.

Wo stehe ich?

Von ferne als erschrockener Zu­schauer, unangenehm berührt von der 
„angeb­lichen“ Notwendigkeit dieser Leidensgeschichte?

Oder am Kreuz, als Beteiligter, noch in diesen Augenblicken seines Leidens in Gemeinschaft mit meinem Herrn, weil auch ich weiß, daß er mich liebt und daß es diese Liebe ist, die ihm den Tod bewirkt?

4. Eine Frage aus tiefster Seelennot an seinen Gott: 
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Mark. 15,34.
Sicher ist es beabsichtigt,​ daß er in diesem Augenblick nicht „mein Vater“ sagt.
Stand er doch mit unseren Sünden beladen vor Gott, und sie trennten ihn, den Fleckenlosen, jetzt wie einen Sünder von dem heiligen Gott, der ihn verdammen mußte. 
Hab. 1,13; Jes. 1,15; 59,1-2.

5. Ein Ausdruck seiner körperlichen Leiden und doch auch ein Wort des Gehorsams, „damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet!“

Joh. 19,28; Ps. 22,16.


6. Das Wort des Sieges: „Es ist vollbracht!“ Joh. 19,30.
Die ewige Bedeutung und Größe dieses Augenblicks, in dem der Schlange der Kopf zer­malmt wird, ist für unsere menschlichen Sinne unvorstellbar. 1. Mose 3,15.

7. Ein Wort seiner Vollmacht: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist.“ Er hat den Siegerrungen, und keiner nimmt das Leben von ihm, er läßt es von sich selbst. Luk. 23,46; Joh. 10,17-18.​

IV. Die Auswirkungen seines Todes am Kreuz.

Christi Tod am Kreuz ist keine fromme Legende, sondern eine geschichtliche Tatsache.

Er hat sich ereignet

a) an einem bestimmten Tag unserer Zeitrechnung, 
Röm. 5,6; Gal. 4,4-5; 1. Petr. 1,20; Luk. 2,1-7; 3,1; 23,1.7,
b) an einem bestimmten Ort auf unserer Erde. Joh. 19,16-18.

1. Christus vergoß sein Blut als Sühnopfer stellver­tretend für die Gottlosen. Röm. 4,24-25; 5,6-8; 1. Kor. 15,3; Gal. 2,20; 1. Petr. 3,18.​

2. Mit seinem einmaligen Tod hat er eine ewige Erlösung erfunden, Röm. 6,9-10, so daß jeder, der jetzt im Glauben zu ihm kommt, Vergebung seiner Sünden erfährt, Kol. 1,14 und befreit wird.

a) von der Herrschaft der Sünde, Röm. 6,2.6.11.12.14.18.22,
b) von der Herrschaft Satans, Luk. 11,21-22,
c) von der Herrschaft des eigenen Ichs, 2. Kor. 5,15,
d) von der Herrschaft des Todes, Röm. 5,12-21; Hebr. 2,14-15,
e) von dem kommenden Zorn. 1. Thess. 1,10.

3. Durch seinen Tod und mit seinem kostbaren Blut hat er uns Gott erkauft, uns seiner Herrschaft unterstellt und in sein Reich versetzt.
Er hat uns zu Kindern Gottes gemacht, und wir werden in Ewig­keit mit ihm leben, sein Angesicht sehen und ihm dienen.

Röm. 14.9; 1. Kor. 6,20; Kol. 1,13; 1. Petr. 1,18-19; 1. Joh. 3,1-3; Offb. 5,9-10; 22,1-5.​


„Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater:​ Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.“ Offb. 1,5-6


Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S