Lied 120
1. O Gottes Lamm, wer kann verkünden den Reichtum deiner Lieb und Huld, wer deiner Leiden Mass ergründen, die du ertrugst so voll Geduld? Wie Schafe stumm zur Schlachtbank gehen, gingst du hinauf nach Golgatha, wo Schrecken, Angst und Todeswehen allein dein Auge vor sich sah. 2. Von finstern Mächten ganz umgeben, bliebst du doch völlig Gott geweiht; gabst willig hin dein teures Leben zu Gottes Ehr und Herrlichkeit. Hast deine Lieb am Kreuz enthüllet, sowie der Mensch den tiefsten Hass; hast Gottes Willen ganz erfüllet, und ach! der Mensch sein Sündenmass. 3. Und du – o Liebe ohnegleichen! – du gabst dich selber für uns hin, dass kein Gericht uns kann erreichen und selbst der Tod uns wird Gewinn. Du hast für uns den Fluch getragen, als du am Kreuz zur Sünd gemacht; auf dir all unsre Sünden lagen, als du das Sühnungswerk vollbracht. 4. O Gottes Lamm, anbetend bringen, wenn schwach auch, wir dir Preis und Ehr! Wir werden völlig dort besingen dein Lob dann ewig schön und hehr. O Lamm, du wardst für uns geschlachtet, hast Gott erkauft uns durch dein Blut, hast uns zu herrschen wertgeachtet und stets zu warten deiner Hut. |