Lied 21    

1. Weit vorgerückt
ist schon die Nacht der Tränen;
der Morgen naht,
er stillt mein heisses Sehnen,
wann, Herr, mein Auge dich erblickt.

2. O selge Stund
voll Wonne und Entzücken,
wann du die Braut
dir wirst entgegenrücken!
«Er ist’s!» – frohlockt dann jeder Mund.

3. Ja, dann ist fern,
was hier mich je beschweret;
ich hab genug,
hab, was mein Herz begehret,
hab dich, o Jesu, meinen Herrn.

4. In deiner Näh
geniess ich Wonn und Frieden;
nie wird mein Mund
in deinem Lob ermüden.
O Jesu, dass ich heut dich säh!