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Messianische Christologie Teil 5

FUNDAMENTUM 1/2003, März 2003 73 Messianische Christologie (1)
Eine Studie der hebräischen Prophetie über das erste Kommen des Messias

Dr. Arnold G. Fruchtenbaum

Messianische Christologie Teil 5
Einleitung

Die vorangegangenen Abschnitte(2) dieser Untersuchung haben sich mit den Prophetien der hebräischen Heiligen Schriften in bezug auf das erste Kommen des Messias befasst. Es ist aufgezeigt worden, dass Jesus die einzige Person ist, die all diese Prophetien erfüllen konnte. Verbunden mit einer christlichen Interpretation dieser Schriften sind gewisse Lehren, die in der Sicht des Judaismus stets als im Widerspruch zur Heiligen Schrift stehend betrachtet werden und daher als völlig inakzeptabel für irgend einen Juden gelten. Es sind dies:

1. der Glaube, dass der Messias Gott ist
2. der Glaube an Gott als ein dreieiniges Wesen.

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(1) Der folgende Beitrag wurde von der Redaktion aus dem Englischen übersetzt. Er ist Teil einer losen Folge von Untersuchungen der alttestamentlichen Prophetien über den Messias.
Der 4. Teil dieser Folge, erschienen in FUNDAMENTUM 2/2001, beschäftigte sich mit den messianischen Abschnitten der Schriften des atl, hebräischen Kanons. Vorliegender 5. Teil geht der Frage nach, ob die Zugehörigkeit des Messias zur göttlichen Trinität - und damit seine Gottheit - bereits durch das Alte Testament ausgesagt wird.

(2) n
5 Teilen:
Teil 1 erschien in FUNDAMENTUM 2/1997,
Teil 2 in FUNDAMENTUM 3/1998,
Teil 3 in FUNDAMENTUM 1/2000 und
Teil 4 in FUNDAMENTUM 2/2001.


Diese beiden Lehren sind offensichtlich sehr eng miteinander verwandt. Es ist nur möglich zu glauben, dass der Messias Gott ist, wenn er als ein Glied der Gottheit betrachtet wird. Es wird allgemein behauptet, diese Glaubensinhalte seien eine Erfindung des Christentums und hätten ihren Ursprung im Neuen Testament. Das stimmt jedoch nicht. Klare Beweise für die erste Behauptung wurden schon in den Ausführungen zu den messianischen Prophetien gegeben, und es gibt noch etliche weitere Beweis linien, die wir jetzt untersuchen wollen, um die zweite zu stützen. Es kann aufgezeigt werden, dass der Glaube an Gott als Dreieinigkeit tatsächlich in den hebräischen Heiligen Schriften ihren Anfang hat und im Neuen Testament nur weiter entwickelt und geklärt wird.

Die Mehrzahl in der Gottheit

Das Pluralnomen Elohim


Das für Gott am häufigsten benutzte Wort in den hebräischen Schriften ist Elohim. Man ist generell der Meinung, dass Elohim ein Wort im Plural ist, weil es die maskuline Pluralendung 'im hat. Dasselbe Wort Elohim, benutzt für den einen wahren Gott in Gen 1, 1, wird auch für falsche Götter in
2. Mo 20, 3 und 5, Mose 13, 3 benutzt.

«Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.» Gen 1, 1
«Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.» Ex 20, 3

«... und das Zeichen und Wunder trifft ein, von dem er
zu dir geredet hat, indem er sagte: <Lasset uns anderen
Göttern - die du nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen
diene » Dt 13, 3

Während der Gebrauch des Plurals Elohim eine Dreieinigkeit nicht beweist (3), öffnet er jedoch die Tür für eine Lehre von der Mehrzahl in der
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(3) Die Pluralform an sich kann Im Hebräischen noch kein Beweis für eine Mehrzahl sein, da es das sog. «Plurale tantum» gibt: eine Pluralform, die etwas Abstraktes (z. B. das Leben), eine Ausdehnung (das Angesicht oder die Oberfläche) bezeichnet, oder ein Majestätsplural Ist. Umgekehrt gibt es Kollektivbegriffe, die eine Mehrzahl umfassen, von der Form her aber Im Singular stehen (z. B. «Baum» für «Bäume»). Anm. d. Red.



Gottheit, weil es dasselbe Wort ist, das sowohl für den einen wahren Gott als auch für die vielen falschen Götter gebraucht wird. Dies verursacht für die Rabbis ein echtes Problem.

Im siddur, dem Sabbat-Gebetbuch, das von Rabbi Hertz geschrieben wurde, steht in Bezug auf Gen 1,1:

«Der Plural soll die Fülle der Macht anzeigen; Gott umfasst und vereinigt alle Enden der Ewigkeit und Unendlichkeit.»

Die Tatsache bleibt jedoch bestehen, dass dieses Wort, auch wenn es nicht in sich selbst eine Mehrzahl innerhalb der Gottheit beweist, doch die Tür zu einem solchen Verständnis öffnet. Manchmal hört man das Argument, dass dieses eine Wort in beiden Kontexten gebraucht werden musste, weil es keine Alternative im Hebräischen gab. Das stimmt jedoch nicht. Die Einzahl von Elohim ist Eloah und wird so in Abschnitten wie
5. Mose 32,15-17 und Hab 3, 3 gebraucht.

«Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung. Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde (Götter), durch Gräuel kränkten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die (erst) vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten.» Dt 32, 15-17

«Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt die Himmel, und sein Ruhm erfüllt die Erde.»
Hab 3, 3

Diese Form in der Einzahl hätte durchgehend benutzt werden können, aber sie wird nur an 250 Stellen gefunden, wogegen die Pluralform an 2'500 Stellen gebraucht wird. Der weit häufigere Gebrauch der Pluralform weist eher auf eine Pluralität in der Gottheit hin, als dass er dagegen spricht.

Verben im Plural in Verbindung mit Elohim
Ebenso wird gesagt, dass, auch wenn Elohim im Plural erscheint, das damit verbundene Verb immer im Singular steht, wenn es sich auf den

wahren Gott bezieht, aber im Plural, wenn es falsche Götter betrifft. Nach den Regeln der hebräischen Grammatik ist es erforderlich, dass ein Verb mit dem betreffenden Subjekt sowohl im Genus (4) als auch im Numerus (5) übereinstimmen muss. Wenn Elohim für heidnische Götter gebraucht ist, wird dieser Regel immer befolgt, und es wird immer ein Verb im Plural benutzt. Steht aber Elohim für den einen wahren Gott, dann wird diese Regel gewöhnlich gebrochen - dem Plural des Substantivs Elohim folgt gewöhnlich ein Verb im Singular. Das ist so in den meisten Fällen. Es trifft aber nicht immer zu. Es gibt etliche Stellen im hebräischen Text, wo Elohim, d.h. der Gott Israels, mit einem Verb im Plural verbunden ist. Bei spiele dafür sind:

Gen 20,13
«Und es geschah, als Gott mich aus meines Vaters Haus (ziehen und) umherirren Hess, da sagte ich zu ihr: Das sei deine Gefälligkeit, die du mir erweisen mögest: An jedem Ort, wohin wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder!»

Dies sind die Worte Abrahams, eines Dieners des einen wahren Gottes. Wörtlich heisst es: «... Gott (Elohim), sie Hessen mich wandern ...»

Gen 35, 7
«Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort
El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh.»

Dies sind die Worte Jakobs, der auch dem einen wahren Gott diente. Es heisst dort wörtlich: «... Gott (Elohim) offenbarten sich selbst...»


2. Sam 7, 23
«Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, (für) die Gott hingegangen ist, (sie) sich zum Volk zu erlösen und um sich einen Namen zu machen und an ihnen Grosses zu erweisen und furchtgebietende
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(4)Genus = Geschlecht.
(5)Numerus = Zahl (Singular I Plural).

Taten deinem Land, (indem du) vor deinem Volk, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter (vertriebst).»

Wörtlich: «... für die Gott (Elohim) hingegangen sind, um sie sich (pl.) zu erlösen ...»

Ps 58,12
«Und der Mensch soll sagen: Es gibt doch Lohn für den Gerechten; es gibt doch einen Gott, der auf Erden richtet.»

Wörtlich: «... Gott (Elohim), sie richten auf Erden.»

Dies sind nur vier Beispiele aus vielen, und wieder stützt der Gebrauch des Plurals bei Verben, die sich auf den einen wahren Gott beziehen, die Idee der Mehrzahl in der Gottheit.

Das Wort Elohim wird zwei göttlichen Personen zugewiesen

Als ob die Absicht bestünde, die Vorstellung einer Pluralität noch mehr zu stützen, gibt es Stellen in den hebräischen Heiligen Schriften, wo der
Begriff Elohim im selben Vers auf zwei verschiedene Personen angewendet wird. Ein Beispiel dafür ist Ps 45, 7f.:

«Dein Thron, o Gott, ist immer und ewig, ein Zepter der Geradheit ist das Zepter deiner Herrschaft. Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehasst: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.»

Man beachte, dass der erste Elohim angeredet wird und der zweite Elohim der Gott des ersten Elohim ist. Es gibt hier also zwei klar voneinander abgesetzte Personen. Es ist Elohims Elohim, der Elohim über seine Gefährten gesetzt und mit Freudenöl gesalbt hat.


Der Name JHWH wird auf zwei göttliche Personen angewendet

Nicht nur Elohim wird im gleichen Abschnitt auf zwei Personen angewendet, sondern sogar der Name Gottes, Jahwe (JHWH). Ein Beispiel dafür steht in Gen 19, 24:

«Da Hess der HERR richtig: Jehova (JHWH) auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN richtig : Jehova (JHWH) aus dem Himmel.» Gen 19, 24 Der erste JHWH ist auf der Erde, und es heisst, dass Schwefel und Feuer von einem zweiten JHWH regnete, der im Himmel ist. Zwei deutlich verschiedene Personen werden im selben Text JHWH genannt.(6)

Ein zweites Beispiel finden wir in Hos 1:

«Als der HERR richtig: Jehova (JHWH) anfing, mit Hosea zu reden, da sprach der HERR JHWH) zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und (zeuge) hurerische Kinder! Denn das Land treibt ständig Hurerei, vom HERRN (JHWH) hinweg ... Aber über das Haus Juda erbarme ich mich und rette sie durch den HERRN (JHWH), ihren Gott. Doch ich rette sie nicht durch Bogen und durch Schwert und durch Krieg, durch Pferde und durch Reiter.»
Hos 1, 2.7

Der Sprecher ist hier JHWH, der sagt, dass er Erbarmen haben wird mit dem Hause Juda und dass er sie retten wird durch JHWH, ihren Elohim. JHWH 1 verspricht, Israel durch JHWH 2 zu retten. Wieder sehen wir, dass JHWH im selben Abschnitt für zwei verschiedene Personen gebraucht wird.

Ein drittes Beispiel steht in Sach 2,12f.(7)

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(6) Diese Stelle kann man auch anders verstehen, da In Kap. 19 nicht ausdrücklich von Jahwe auf der Erde gesprochen wird; der Ausdruck «von dem HERRN» betont, dass Schwefel und Feuer von Jahwe kommen. Vgl. C. F. Kell, Biblischer Kommentar über die Bücher Moses, Bd. 1, In: C. F. Kell / F. Delitzsch (Hrsg.), Biblischer Commentar über das Alte Testament, Leipzig, 1878, zur Stelle. Anm. d. Red.
(7) Bzw. In Sach 2, 8f., je nach Aufteilung der Kapitel.


«Denn so spricht der HERR (JHWH) der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich ausgesandt hat, über die Nationen, die euch geplündert haben - denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an Ja siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie sollen ihren Knechten zur Beute werden. Und ihr werdet erkennen, dass der HERR richtig: Jehova (JHWH) der Heerscharen mich gesandt hat.» Sach 2, 12f.

Wieder haben wir einen JHWH, den Sprecher dieser Verse, der von einem anderen JHWH gesandt wurde, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.



Das Wort Adonai im Plural

Ein anderes Wort für Gott Im Hebräischen Ist Adonai, gewöhnlich mit «Herr» übersetzt, wie z. B. In Ps. 2, 4: «Der Im Himmel thront, lacht, der Herr spottet Ihrer.» Jedesmal, wenn dieses Wort von Gott gebraucht wird, steht es Immer, durchgehend. Im Plural, nie Im Singular.

Pronomina Im Plural
Ein weiterer Punkt bezüglich der hebräischen Grammatik Ist, dass Gott einige Male Pronomina Im Plural benutzt, wenn er von sich selbst spricht. Meistens spricht Gott zwar Im Singular, aber es gibt einige Stellen, wo Gott Im Plural spricht:

Gen 1,26
«Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!» Gen 1, 26



Die Pluralität (8) der Gottheit ist hier sehr klar: «Lasst uns ... in unserem Bild ... uns ähnlich.» Die jüdische Theologie lehrt, dass die Wendung: «Lasst uns machen» in diesem Abschnitt sich auf Engel bezieht, aber das kann nicht sein. Gott allein hat das Schöpfungswerk getan, und Engel werden nirgendwo im Kontext erwähnt. Gott kann sich hier nicht mit Engeln beraten haben, sonst hätte er sich wie in 1. Kön 22, 19-23 ausgedrückt, wo wir lesen, wie Gott den himmlischen Hofstaat bezüglich einer Sache konsultiert. Das ist aber nicht das Bild, das hier gezeichnet wird. Weiterhin könnte sich der Ausdruck «in unserm Bild» kaum auf Engel beziehen, da ja der Mensch im Bilde Gottes geschaffen wurde und nicht im Bilde der Engel.

Rashi sagt:
«Der Mensch wurde nach dem Bilde der Engel geschaffen. Ob gleich die Engel Gott nicht bei der Schöpfung halfen, sagte er , um gute Sitten und Demut zu lehren, indem er zeigte, dass die grössere Person auch die kleineren um Erlaubnis fragen sollte.»

Dieses Zitat zeigt, wie weit die Rabbis ihre Erklärungen herholen müssen, um zu vermeiden, dass man auf die Idee einer Pluralität in der Gottheit kommt.

Der Midrash Rabbah (8, 8) über die Genesis erkennt die starke Aussage dieser Stelle und kommentiert sie wie folgt:

«Rabbi Samuel Bat Hanman sagte im Namen von Rabbi Jonathan,
dass zu dem Zeitpunkt, als Mose die Thora schrieb, er jeden
Tag einen Abschnitt schrieb. Als er zu dem Vers kam, der lautet:
<Und Elohim sagte: Lasst uns den Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich), da sagte Mose: <Meister des Universums, warum gibst du hiermit den Sektierern [die an die Dreieinigkeit Gottes glauben] eine Entschuldigung?) Gott antwortete Mose: <Du schreib, und wer irren will, lass ihn irren.)»

Die hier erwähnten «Sektierer» (oder Häretiker) sind jüdische Christen. Es ist offensichtlich, dass der Midrash Rabbah einfach versucht, sich um

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(8) Über den Plural sind verschiedene Erklärungsversuche gemacht worden. In FUNDAMENTUM 2/1982, S. 10-16, haben wir sieben verschiedene Auslegungen dazu aufgeführt. Anm. d. Red


Dann fragten sie ihn ein zweites Mal: Er antwortete: Rabbi Simlai sagte: <Überall, wo man eine Stelle findet, die die Häretiker stützt, findet man gleich daneben die Widerlegung dieser Stelle.) Sie fragten ihn weiter, was gemeint sei mit: <Und Gott sagte, lasset uns den Menschen machen.) Und er sagte: <Lest, was folgt. Nicht: „Und Götter schufen den Menschen" steht dort geschrieben, sondern: „Und Gott schuf.))) Es handelt sich hier um eine Diskussion zwischen jüdischen Christen und einem Rabbi. Die jüdischen Gläubigen fragen den Rabbi: «Warum gibt es hier diese Pronomen und Nomen im Plural?)) Der Rabbi antwortet, dass dies nicht die Pluralität der Gottheit beweise, weil das darauf folgende Verb stets im Singular steht und nicht im Plural. In dem Sammelwerk The Torah Anthologie heisst es auf Seite 107f.: «Dies muss erklärt werden, da die Wortwahl sehr überrascht. Nichtgläubige argumentieren damit, dass es eine mannigfaltige Gottheit gebe, indem sie versuchen, diesen Vers als Beweistext für ihre Streitfrage zu benutzen, weil es darin heisst: <Lasset uns den Menschen machen) im Plural. Warum hat denn die Thora den Pluralausdruck verwendet? Einige sagen, dass der Mensch den Engeln ähnelt, und dass sie daher zu sehen wünschten, dass er sofort geschaffen würde. Gott hat es ihnen dann angekündigt und gesagt: <Lasset uns den Menschen machen. Kommt und freut euch, denn ich will jetzt den Menschen schaffen!))) baru ist die Pluralform (sie schufen) von bara (er schuf). Anm. d. Red.


das Problem zu drücken. Er unterlässt es, angemessen zu erklären, war um Gott hier von sich im Plural spricht.

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Es handelt sich hier um eine Diskussion zwischen jüdischen Christen und einem Rabbi. Die jüdischen Gläubigen fragen den Rabbi: «Warum gibt es hier diese Pronomen und Nomen im Plural?)) Der Rabbi antwortet, dass dies nicht die Pluralität der Gottheit beweise, weil das darauf folgende Verb stets im Singular steht und nicht im Plural.

In dem Sammelwerk The Torah Anthology heisst es auf Seite 107f.:
«Dies muss erklärt werden, da die Wortwahl sehr überrascht.
Nichtgläubige argumentieren damit, dass es eine mannigfaltige
Gottheit gebe, indem sie versuchen, diesen Vers als Beweistext
für ihre Streitfrage zu benutzen, weil es darin heisst: <Lasset uns
den Menschen machen) im Plural. Warum hat denn die Thora
den Pluralausdruck verwendet? Einige sagen, dass der Mensch
den Engeln ähnelt, und dass sie daher zu sehen wünschten,
dass er sofort geschaffen würde. Gott hat es ihnen dann angekündigt
und gesagt: <Lasset uns den Menschen machen. Kommt
und freut euch, denn ich will jetzt den Menschen schaffen!)))
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(9) baru ist die Pluralform (sie schufen) von bara (er schuf). Anm. d. Red.


[Es wird dann Rashi zitiert, wie oben wiedergegeben.]

Schliesslich sagte zu diesem schwierigen Vers Rabbi Nachmanides, dass der Plural zweierlei bezeichne, Gott und die Erde; der Leib kam von der Erde, und der Geist oder die Seele kam von Gott.

Gen 3, 22
«Und Gott, der HERR richtig: Jehova (JHWH), sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch (noch) von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!» Gen 3, 22

Gen11,6f.
«Und der HERR richtig: Jehova (JHWH) sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist (erst) der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen. Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht (mehr) verstehen!» Gen 11, 6f.

Jes 6, 8 «Und ich hörte die Stimme des Herrn (Adonai), der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!» Jes 6, 8


Die letzte Stelle würde widersprüchlich erscheinen wegen des «Ich» im Singular und des «für uns» im Plural, wenn man es nicht als eine Mehrheit (uns) in der Einheit (ich) sähe.


Beschreibungen Im Plural
Ein weiterer Hinweis auf die Dreieinigkeit, der aus dem hebräischen Text abgeleitet werden kann, ist die Tatsache, dass mehrfach Nomina und Adjektive im Plural gebraucht werden, wenn sie von Gott sprechen.



Gewöhnlich sind sie im Hebräischen im Singular, aber es folgen einige Beispiele für die Stellen, wo sie im Plural stehen:

Jos 24,19 «Da sagte Josua zum Volk: Ihr könnt dem HERRN (JHWH) nicht dienen. Denn er ist ein heiliger Gott, er ist ein eifersüchtiger Gott. Er wird euer Vergehen und eure Sünden nicht vergeben.» Jos 24, 19

Im Hebräischen ist das Wort für «heilig» ein Adjektiv im Plural.

Ps 149, 2
«Israel freue sich seines Schöpfers! Die Kinder Zions sollen frohlocken über ihren König!» Ps 149, 2

Im Hebräischen steht das Wort für «Schöpfer» in der Mehrzahl. Wörtlich liest man: «Israel freue sich seiner Schöpfer (10) Im Deutschen ist das Wort «Schöpfer» ein Nomen, aber im Hebräischen ist es ein Partizip.

Pred 12,1
«Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen!» Pred 12,

Auch hier steht wörtlich: «... denke an deine Schöpfer», ein Partizip im Plural.

Jes 54, 5 «Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer, HERR (JHWH) der Heerscharen ist sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige Israels: Gott der ganzen Erde wird er genannt.» Jes 54, 5


(10) Die hier verwendete Form des Verbs asa machen kann als Plural oder als Singular verstanden werden, so auch in Jes 54, 5, also «dein Macher» oder «deine Macher». Der Plural wäre ein Majestätsplural. Vgl. Wilhelm Gesenius, Hebräische Grammatik, völlig umgearbeitet von E. Kautzsch, Leipzig: F. C. W. Vogel, 1909 (28. Aufl.), § 93ss und § 124k. Anm. d. Red.



In diesem Vers sind die Worte für «Gemahl» und «Schöpfer»^® im hebräischen Text beide Pluralpartizipien. Es heisst also dort wörtlich: «Denn deine Gemahle ist deine Schöpfer, HERR der Heerscharen ist sein Name ...»


Das Shema Jisrael -Dt 6, 4
Alles, was bis jetzt gesagt wurde, beruft sich fest auf die hebräische Sprache der Schrift. Wenn wir unsere Lehre allein auf die Heilige Schrift gründen sollen, müssen wir sagen, dass sie auf der einen Seite Gottes Einheit bestätigt, und doch auf der anderen Seite eine Neigung zeigt für die Vorstellung einer zusammengesetzten Einheit, welche eine Pluralität in der Gottheit erlaubt.

Diese Idee der Pluralität innerhalb der Gottheit wird vom Judentum trotz aller Beweisstellen, die wir bis jetzt behandelt haben, hartnäckig abgelehnt. Und stets kehrt die Argumentation zurück zu Dt 6,4 als endgültigen Beweis der Einheit Gottes.

«Shema Jisrael! Jahwe Elohenu, Jahwe Echad.»

«Höre Israel! Der HERR richtig: Jehova (JHWH) ist unser Gott (Elohim), der HERR richtig: Jehova (JHWH) ist einer!» Dt 6, 4

Dt 6,4, als Shema bekannt, ist immer Israels grosses Glaubensbekenntnis gewesen. Dieser Vers wird mehr als jeder andere angeführt, um die Tatsache zu bekräftigen, dass Gott einer ist, und um der Auffassung einer Pluralität in der Gottheit zu widersprechen. Aber ist das eine gültige Anführung dieses Verses?

Zuerst sollte klargestellt werden, dass die Worte «unser Gott» in Wirklichkeit im Hebräischen im Plural stehen.
Die Hauptargumentation liegt aber beim Wort «einer». Im Hebräischen steht da echad. Ein rascher Blick auf die Verse im hebräischen Text, in denen dieses Wort gebraucht wird, zeigt uns, dass das Wort echad nicht nur ein «absolutes Einzelnes», sondern auch ein «zusammengesetztes Einzelnes» meinen kann. Zum Beispiel bildet in Gen 1, 5 die Kombination von Abend und Morgen einen {echad) Tag. In Gen 2, 24 kommen ein Mann und eine Frau in der Ehe zusammen, «und die beiden werden ein (echad) Fleisch». In Esr 2, 64 wird uns gesagt, dass die ganze Versammlung wie einer (echad) war, obgleich sie natürlich aus zahlreichen Personen bestand.

Hes 37, 17 liefert uns noch ein bemerkenswertes Beispiel, wo zwei Stäbe verbunden werden, um einer (echad) zu werden. So zeigt der Gebrauch des Wortes echad in der Schrift, dass dieser Begriff durchaus auch eine zusammen gesetzte Einheit bezeichnen kann, und nicht nur eine absolute.


Obgleich allgemein behauptet wird, dass jegliche Vorstellung einer Pluralität in der Gottheit dem Judentum völlig fremd sei, gibt es jedoch mindestens eine Stelle in der jüdischen Literatur, wo dies nicht der Fall ist.

Der Autor des Zohar erspürte im Tetragramm (dem Eigennamen Gottes, JHWH) eine Pluralität.

Er schrieb: «Kommt und seht das Geheimnis des Wortes JHWH: Drei Schritte gibt es und jeder existiert für sich: und trotzdem sind sie Einer und so verbunden, dass einer nicht vom andren getrennt werden kann.

Der Uralte Heilige wird offenbart mit drei Häuptern, die zu einem vereinigt sind, und dieses Haupt ist dreifach hoch erhoben. Der Uralte Heilige wird beschrieben, dass er drei ist, weil die anderen Lichter, die von ihm ausgehen, in den dreien eingeschlossen sind. Aber wie können drei Namen einer sein? Wie drei einer sein können, kann nur erkannt werden durch die Offenbarung des Heiligen Geistes.» (11)

Die Drei-Einheit der Gottheit

Wie viele Personen gibt es?

Bisher haben wir aus dem Gebrauch verschiedener Wörter im Plural gesehen, dass es in der Natur des einen wahren Gottes eine Pluralität gibt. Wir haben uns auch einige Schriftstellen angesehen, wo die Namen Gottes auf zwei deutlich voneinander unterschiedene göttliche Personen angewendet werden. Die Frage, die daher aufkommt ist: Wie viele Personen gibt es in der Gottheit? Wenn man die hebräische Heilige Schrift studiert, erkennt man, dass drei, und nur drei, verschiedene Personen jemals als göttlich angesehen wurden:

1. Der Herr JHWH
2. Der Engel JHWHs


Zohar, Bd. III, 288, 43, Hebräische Ausgaben. Siehe auch Soncino Press Ausgabe, Bd. 8.134.



3. Der Geist Gottes
Wir werden jetzt der Reihe nach jede betrachten.

Der Herr JHWH

Es gibt zahlreiche Stellen in der Schrift, wo auf die erste der drei göttlichen Personen Bezug genommen wird.
Der Gebrauch von «der Herr richtig: Jehova JHWH» ist so häufig, dass ich hier nicht weiter darauf eingehen muss.
Viele der messianischen Prophetien, die schon besprochen wurden, mögen als Beispiel dafür dienen.


Der Engel des HERRN richtig: Jehova
Der Ausdruck «Malach JHWH»

Die zweite göttliche Person ist der Engel des HERRN richtig: Jehova (JHWH) - aber wer ist er?
Der Engel des HERRN richtig: Jehova (JHWH) darf nicht als Titel aufgefasst werden. Gemäss der hebräischen Grammatik fungiert er immer als Eigenname.
Dieses Individuum wird stets unterschieden von allen anderen Engeln und ist einzigartig. In der Schrift finden wir die drei folgenden Ausdrücke:

1. der Engel des HERRN richtig: Jehova (JHWH)
2. der Engel Gottes (Elohim) (Gen 21,17)
3. die Engel Gottes (Elohim) (Gen 28,12).

Der dritte dieser Ausdrücke wird ganz allgemein für gewöhnliche Engel benutzt. Dagegen werden die ersten beiden dazu gebraucht, um ein ganz besonderes und bestimmtes Individuum - den Engel von JHWH - zu beschreiben. Wir können dies in Ri 6, 20f. sehen, wo dieselbe Person in Vers 20 zuerst als «der Engel von Gott» beschrieben wird und dann in Vers 21 als «der Engel von JHWH». Dies kommt auch in Ri 13 vor. In Vers 3 wird vom Engel JHWHs gesprochen und später, in Vers 9, wird dasselbe Individuum «der Engel Gottes» genannt.

Durch die ganze hebräische Heilige Schrift hindurch wird stets ein Unter schied gemacht zwischen gewöhnlichen Engeln und dieser einzigartigen Person, die als Engel von JHWH und als der Engel von Gott bezeichnet wird.
Der Engel des HERRN richtig: Jehova, wie er in den deutschen Übersetzungen heisst, wird deutlich geoffenbart als in Gestalt, Natur, Person und Wesen von gewöhnlichen Engeln unterschieden.

Der Engel von JHWH ist JHWH

Was die hebräische Grammatik zu zeigen versucht ist, dass dieses einzigartige Individuum in der Tat Gott selbst ist. In praktisch jedem Kontext,


in dem er erscheint, wird auf ihn Bezug genommen als Engel von JHWH und als JHWH selbst. Es gibt viele Beispiele, die dies zeigen:

Gen 16, 7-14

1. Mo 16,7 Und der Engel Jehovas fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur.

1. Mo 16,8 Und er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du? Und sie sprach: Ich fliehe hinweg von meiner Herrin Sarai.

1. Mo 16,9 Und der Engel Jehovas sprach zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich unter ihre Hände.

1. Mo 16,10 Und der Engel Jehovas sprach zu ihr: Ich will sehr mehren deinen Samen, daß er nicht gezählt werden soll vor Menge.

1. Mo 16,11 Und der Engel Jehovas sprach zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Ismael geben, denn Jehova hat auf dein Elend gehört.

1. Mo 16,12 Und er, er wird ein Wildesel von Mensch sein; seine Hand wider alle und die Hand aller wider ihn, und angesichts aller seiner Brüder wird er wohnen.

1. Mo 16,13 Da nannte sie Jehova, der zu ihr redete: Du bist ein Gott, der sich schauen läßt! Denn sie sprach: Habe ich nicht auch hier geschaut, nachdem er sich hat schauen lassen?

1. Mo 16,14 Darum nannte man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kades und Bered.

1. Mo 16,15 Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohne, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael.

1. Mo 16,16 Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.

Gen 16, 7-14


Hier gibt es vier Mal einen Bezug auf den Engel Jehovas , in den Versen 7, 9,10 und 11, aber in Vers 13 ist dann der Bezug auf JHWH selbst, und daher nennt sie ihn: «Du bist ein Gott, der mich sieht.»

Gen 22, 9-16



1. Mo 22,8 Und Abraham sprach: Gott wird sich ersehen das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander.

1. Mo 22,9 Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte; und Abraham baute daselbst den Altar und schichtete das Holz; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz.

1. Mo 22,10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

1. Mo 22,11 Da rief ihm der Engel Jehovas vom Himmel zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich!

1. Mo 22,12 Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben, und tue ihm gar nichts! Denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.

1. Mo 22,13 Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war ein Widder dahinten im Dickicht festgehalten durch seine Hörner; und Abraham ging hin und nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes Statt.

1. Mo 22,14 Und Abraham gab diesem Orte den Namen: Jehova wird ersehen; daher heutigen Tages gesagt wird: Auf dem Berge Jehovas wird ersehen werden.

1. Mo 22,15 Und der Engel Jehovas rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel zu

1. Mo 22,16 und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jehova, daß, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast,

1. Mo 22,17 ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde;

1. Mo 22,18 und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde: darum, daß du meiner Stimme gehorcht hast.

Gen 22,9-16

Zweimal wird er der Engel Jehovas genannt (Vers 11 und 15), aber In Vers 12 wird er bezeichnet als Gott und In Vers 16 wird er JHWH genannt. Gen 31, 11-13 «11



1. Mo 31,11 Und der Engel Gottes sprach im Traume zu mir: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich!

1. Mo 31,12 Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, welche die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut.

1. Mo 31,13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du ein Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.

Gen 31, 11-13

In Vers 11 wird hingewiesen auf (wörtlich): «den Engel von Gott», aber wenn er In Vers 13 spricht, sagt er: «Ich bin der Gott von Bethel.»


Gen 32, 25-31 (12)

1. Mo 32,25 Und Jakob blieb allein übrig; und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging.

1. Mo 32,26 Und als er sah, daß er ihn nicht übermochte, da rührte er sein Hüftgelenk an; und das Hüftgelenk Jakobs ward verrenkt, indem er mit ihm rang.

1. Mo 32,27 Da sprach er: Laß mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen; und er sprach: Ich lasse dich nicht los, du habest mich denn gesegnet.

1. Mo 32,28 Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Und er sprach: Jakob.

1. Mo 32,29 Da sprach er: Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast obsiegt.

1. Mo 32,30 Und Jakob fragte und sprach: Tue mir doch deinen Namen kund! Da sprach er: Warum doch fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst.

1. Mo 32,31 Und Jakob gab dem Orte den Namen Pniel: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!

Gen 32, 25-31

Dies Ist die berühmte Stelle, die Jakobs Kampf mit dem Engel des HERRN beschreibt. Aber mit wem hat er denn eigentlich gerungen? In
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(12) nach Bibelausgabe auch W. 24-30.

Vers 29 steht es: «... denn du hast mit Gott (Elohim) gekämpft ...» Und danach erklärt Jakob in Vers 31: «Ich habe Gott (Elohim) von Angesicht zu Angesicht gesehen.» Der Engel, mit dem er gerungen hat, wird als Gott selbst erkannt.

2. Mo 3,1 Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian. Und er trieb die Herde hinter die Wüste und kam an den Berg Gottes, an den Horeb.

2. Mo 3,2 Da erschien ihm der Engel Jehovas in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche; und er sah: und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt.

2. Mo 3,3 Und Mose sprach: Ich will doch hinzutreten und dieses große Gesicht sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt.

2. Mo 3,4 Und als Jehova sah, daß er herzutrat, um zu sehen, da rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusche zu und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich.

2. Mo 3,5 Und er sprach: Nahe nicht hierher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.

Ex 3, 1-5

In Vers 2 ist es der Engel Jehovas , der im brennenden Dornbusch ist, aber Vers 4 sagt, dass Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zurief.




Ri 2,1 Und der Engel Jehovas kam von Gilgal herauf nach Bochim; und er sprach: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern zugeschworen habe; und ich sagte: Ich werde meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich;

Ri 2, 1 In diesem Vers erklärt der Engel Jehovas, dass er für den Exodus verantwortlich ist und für den Bundesschluss mit Israel. Ein Vergleich mit Ex 19, 4 zeigt ganz klar, dass es Gott selbst war, der diese beiden Dinge tat. Die beiden sind also synonym.




Ri 6,11 Und der Engel Jehovas kam und setzte sich unter die Terebinthe, die zu Ophra war, welches Joas, dem Abieseriter , gehörte. Und Gideon, sein Sohn, schlug eben Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian zu flüchten.

Ri 6,12 Und der Engel Jehovas erschien ihm und sprach zu ihm: Jehova ist mit dir, du tapferer Held!

Ri 6,13 Und Gideon sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! Wenn Jehova mit uns ist, warum hat denn dieses alles uns betroffen? Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, indem sie sprachen: Hat Jehova uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat Jehova uns verlassen und uns in die Hand Midians gegeben.

Ri 6,14 Und Jehova wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt?

Ri 6,15 Und er sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! Womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Tausend ist das ärmste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Hause meines Vaters.

Ri 6,16 Und Jehova sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen Mann.

Ri 6,17 Und er sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, daß du es bist, der mit mir redet.

Ri 6,18 Weiche doch nicht von hinnen, bis ich zu dir komme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze. Und er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst.

Ri 6,19 Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböcklein zu, und ungesäuerte Kuchen aus einem Epha Mehl; das Fleisch tat er in einen Korb, und die Brühe tat er in einen Topf; und er brachte es zu ihm heraus unter die Terebinthe und setzte es vor.

Ri 6,20 Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen und lege es hin auf diesen Felsen da, und die Brühe gieße aus. Und er tat also.

Ri 6,21 Und der Engel Jehovas streckte das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen; da stieg Feuer auf aus dem Felsen und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen. Und der Engel Jehovas verschwand aus seinen Augen.

Ri 6,22 Da sah Gideon, daß es der Engel Jehovas war, und Gideon sprach: Ach Herr, Jehova! Dieweil ich den Engel Jehovas gesehen habe von Angesicht zu Angesicht!

Ri 6,23 Und Jehova sprach zu ihm: Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.

Ri 6,24 Und Gideon baute daselbst Jehova einen Altar und nannte ihn: Jehova-Schalom. Bis auf diesen Tag ist er noch zu Ophra der Abieseriter.

Ri 6, 11-24



Sieben Mal Ist In diesem Abschnitt die Rede vom Engel Jehovas bzw. Gottes (Verse 11, 12, 20-22), und vier Mal wird dieselbe Person als JHWH selbst bezeichnet (Vers 14,16, 22 und 23).






Ri 13,2 Und es war ein Mann aus Zorha, vom Geschlecht der Daniter, sein Name war Manoah. Und sein Weib war unfruchtbar und gebar nicht.

Ri 13,3 Und der Engel Jehovas erschien dem Weibe und sprach zu ihr: Siehe doch, du bist unfruchtbar und gebierst nicht; aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären.

Ri 13,4 Und nun hüte dich doch und trinke weder Wein noch starkes Getränk, und iss nichts Unreines!

Ri 13,5 Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen, denn ein Nasir Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten.

Ri 13,6 Und das Weib kam und sprach zu ihrem Manne und sagte: Ein Mann Gottes ist zu mir gekommen, und sein Ansehen war wie das Ansehen eines Engels Gottes, sehr furchtbar; und ich habe ihn nicht gefragt, woher er sei, und seinen Namen hat er mir nicht kundgetan.

Ri 13,7 Und er sprach zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und nun, trinke weder Wein noch starkes Getränk, und iß nichts Unreines; denn ein Nasir Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an bis zum Tage seines Todes.

Ri 13,8 Da flehte Manoah zu Jehova und sprach: Bitte, Herr! Der Mann Gottes, den du gesandt hast, möge doch nochmals zu uns kommen und uns lehren, was wir tun sollen mit dem Knaben, der geboren werden soll.

Ri 13,9 Und Gott erhörte die Stimme Manoahs; und der Engel Gottes kam nochmals zu dem Weibe, als sie auf dem Felde saß, und Manoah, ihr Mann, nicht bei ihr war.

Ri 13,10 Da eilte das Weib und lief und berichtete es ihrem Manne, und sie sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der an jenem Tage zu mir gekommen ist.

Ri 13,11 Und Manoah machte sich auf und ging seinem Weibe nach; und er kam zu dem Manne und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der zu dem Weibe geredet hat? Und er sprach: Ich bin's.

Ri 13,12 Und Manoah sprach: Wenn nun dein Wort eintrifft, was soll die Weise des Knaben sein und sein Tun?

Ri 13,13 Und der Engel Jehovas sprach zu Manoah: Vor allem, was ich dem Weibe gesagt habe, soll sie sich hüten:

Ri 13,14 Von allem, was vom Weinstock kommt, soll sie nicht essen, und Wein und starkes Getränk soll sie nicht trinken, und soll nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie beobachten.

Ri 13,15 Und Manoah sprach zu dem Engel Jehovas: Laß dich doch von uns aufhalten, so wollen wir dir ein Ziegenböcklein zubereiten.

Ri 13,16 Und der Engel Jehovas sprach zu Manoah: Wenn du mich auch aufhieltest, ich würde nicht von deinem Brote essen; willst du aber ein Brandopfer opfern, so opfere es Jehova. Denn Manoah wüsste nicht, daß es der Engel Jehovas war.

Ri 13,17 Und Manoah sprach zu dem Engel Jehovas: Wie ist dein Name, daß wir dich ehren, wenn dein Wort eintrifft?

Ri 13,18 Und der Engel Jehovas sprach zu ihm: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Er ist ja wunderbar!

Ri 13,19 Da nahm Manoah das Ziegenböcklein und das Speisopfer und opferte es Jehova auf dem Felsen. Er aber handelte wunderbar, und Manoah und sein Weib sahen zu;

Ri 13,20 und es geschah, als die Flamme von dem Altar gen Himmel emporstieg, da fuhr der Engel Jehovas in der Flamme des Altars hinauf. Und Manoah und sein Weib sahen zu und fielen auf ihr Angesicht zur Erde.

Ri 13,21 Und der Engel Jehovas erschien Manoah und seinem Weibe fortan nicht mehr. Da erkannte Manoah, daß es der Engel Jehovas war.

Ri 13,22 Und Manoah sprach zu seinem Weibe: Wir werden gewisslich sterben, denn wir haben Gott gesehen!

Ri 13,23 Aber sein Weib sprach zu ihm: Wenn es Jehova gefallen hätte, uns zu töten, so hätte er nicht ein Brandopfer und Speisopfer aus unserer Hand angenommen, und er hätte uns dies alles nicht gezeigt, noch uns zu dieser Zeit dergleichen vernehmen lassen.

Ri 13,24 Und das Weib gebar einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Simson. Und der Knabe wuchs, und Jehova segnete ihn.

Ri 13,25 Und der Geist Jehovas fing an, ihn zu treiben zu Machaneh-Dan zwischen Zorha und Eschtaol.


Ri 13, 2-24 Neun Mal wird er in diesem Abschnitt als Engel Jehovas bzw. Gottes bezeichnet: in den Versen 3, 9, 13, 15, 16, 17, 18, 20 und 21. Aber dann, in Vers 22, wird gesagt, dass er Gott selbst ist. Zu beachten ist auch, dass in Vers 18 der Name des Engels «Wunderbar» ist. In unserer Untersuchung von Jes 9, 5 wurde betont, dass pele (143) , das hebräische Wort für «wunderbar» ausschliesslich für Gott benutzt wird, nie für einen Menschen - oder Engel. Allein die Tatsache, dass er diesen Namen für sich selbst beansprucht, zeigt, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Engel handelt, sondern um Gott selbst. Mit dem Buch der Richter verschwindet der Engel Jehovas fast ganz aus der jüdischen Geschichte. Er erscheint nur noch zweimal in der Heiligen Schrift: In Jes 37, 36 schlägt er die assyrische Armee, und in den ersten sechs Kapiteln von Sacharja ist er es, der Sacharja die acht Visionen gibt.



Die Einzigartigkeit seiner Person
In Jes 42, 8 sagt Gott von sich selbst:

«Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen ...»

Wenn wir diese Aussage mit Ex 23, 21 vergleichen, können wir die einzigartige Natur des Engels des HERRN besser verstehen. In Ex 23, 20ff. spricht Gott und sagt:


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(13) Hier steht nicht pele, sondern peli, was auch etwas wunderbares bedeutet; das Wort pele steht v.a. für die wunderbaren Taten Gottes, z. B. in Ex 15, 11; Ps 77, 12.15; Jes 25, 1 usw. Anm. d. Red.



2. Mo 23,20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, um dich auf dem Wege zu bewahren und dich an den Ort zu bringen, den ich bereitet habe.

2. Mo 23,21 Hüte dich vor ihm und höre auf seine Stimme und reize ihn nicht; denn er wird eure Übertretung nicht vergeben, denn mein Name ist in ihm.

2. Mo 23,22 Doch wenn du fleißig auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sagen werde, so werde ich deine Feinde befeinden und deine Dränger bedrängen.

2. Mo 23,23 Denn mein Engel wird vor dir hergehen und wird dich bringen zu den Amoritern und den Hethitern und den Perisiter und den Kanaanitern, den Hewiter und den Jebusitern; und ich werde sie vertilgen.

Ex 23, 20ff.

In Ex 23, 20 sagt Gott, dass dieser Engel das Volk Israel durch die Wüste führen werde, bis sie In das Land kommen. Dies stimmt mit Ri 2,1 über ein, das wir oben untersucht haben. In Vers 21 werden einige Gebote erteilt. Israel wird befohlen, diesem Engel gehorsam zu sein und Ihn nicht zum Zorn zu reizen. Dieser Engel verlangt den absoluten Gehorsam des Volkes. Warum? Well «mein Name In Ihm Ist». Dieser Engel Ist aus etlichen Gründen bemerkenswert:

1 er wird euer Vergehen nicht vergeben Er hat die Macht, Sünden zu vergeben; ein Vorrecht, das nur Gott besitzt.

2. mein Name ist in ihm Der Name Ist JHWH, ein Name, der nur den Gliedern der Gottheit gegeben Ist - dieser Engel hat diesen Namen.

3. Es gibt einen Segen, wenn man ihm gehorcht (Vers 22)

4. Er ist der Engel, der Israel in das verheissene Land führen wird (Vers 23)

Später, In Ex 32, 34f. lesen wir, dass trotz der Warnungen das Volk wirklich gegen diesen Engel rebelliert hat und dafür bestraft wurde. Hos 12, 4-6 sagt auch, dass dieser Engel den Namen Gottes In sich hat. Die Tatsache, dass er alle vier Buchstaben von Gottes Namen In seinem Namen trägt, zeigt an, dass er wirklich Gott selbst Ist. Wenn Jes 63, 7-14 Ihn als den Engel von Gottes Gegenwart beschreibt, Ist er tatsächlich die zweite Person der Trinität.




Der Geist Gottes

Die dritte erhabene Person, die in der hebräischen Heiligen Schrift deutlich wird, ist der Geist Gottes, der einfach als der Ruach Ha-Kodesh bezeichnet wird. Es gibt viele Hinweise auf den Geist Gottes - unter anderem:

Gen 1,2 «Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.»

Gen 6,3 «Da sprach Jehova (JHWH): Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. Seine Tage sollen 120 Jahre betragen.»

Hi 33,4 «Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmächtigen belebt mich.»

Ps 51,13 «Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!»

Ps139,7 «Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht?»


Jesaja 11.2 «Und auf ihm wird ruhen der Geist Jehovas (JHWH), der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN (JHWH).»

Jesaja 63,10 «Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt. Da wandelte er sich ihnen zum Feind: Er selbst kämpfte gegen sie.»


Jes 63,14 «
Gleich dem Vieh, welches in das Tal hinabsteigt, brachte der Geist Jehovas sie zur Ruhe. Also hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen."

.» Der Heilige Geist kann kein blosser Ausfluss der Gottheit sein. Wie wir es an diesen Textstellen sehen können, hat er alle Charakteristika einer Person (Intellekt, Gefühl und Willen), und er wird als göttlich angesehen.



Die drei Personen in ein und derselben Schriftstelle
Aus verschiedensten Abschnitten der hebräischen Heiligen Schrift kann man also klar sehen, dass drei Personen als göttlich und als Gott angesehen werden: der Herr JHWH, der Engel von JHWH und der Geist Gottes.

Weiterhin gibt es Steilen in der hebräischen Heiligen Schrift, wo auf alle drei Personen der Gottheit in ein und der
selben Schriftstelle Bezug genommen wird. Zwei Beispiele dafür sind Jes 48,12-16 und Jes 63, 7-14. Jes 48,12-16 «
Jes 48,12 Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte.
Jes 48,13 Auch hat meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu: allesamt stehen sie da.
Jes 48,14 Versammelt euch, ihr alle, und höret! Wer unter ihnen hat dieses verkündet? Den Jehova liebt, der wird sein Wohlgefallen vollführen an Babel und seinen Arm an den Chaldäern.
Jes 48,15 Ich, ich habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen; ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen.
Jes 48,16 Nahet euch zu mir, höret dieses! Ich habe vom Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es ward, bin ich da. Und nun hat der Herr, Jehova, mich gesandt und sein Geist.
.» Jes 48, 12-16 In Vers 12 ist es Gott, der Schöpfer der Erde, der spricht. Es ist immer noch Gott, der «Ich bin», weicher in Vers 16 redet, wo er sagt, dass er von einer anderen Person geschickt worden ist, von JHWH, zusammen mit einer dritten Person - dem Geist von JHWH. Hier ist die Dreieinigkeit Gottes so klar definiert, wie es die hebräische Heilige Schrift nur tun kann.


Jes 63, 7-14 «7
Jes 63,7 Ich will der Gütigkeiten Jehovas gedenken, der Ruhmestaten Jehovas, nach allem, was Jehova uns erwiesen hat, und der großen Güte gegen das Haus Israel, welche er ihnen erwiesen nach seinen Erbarmungen und nach der Menge seiner Gütigkeiten.
Jes 63,8 Und er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht trügen werden; und er ward ihnen zum Heiland.
Jes 63,9 In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat er sie erlöst; und er hob sie empor und trug sie alle Tage vor alters.
Jes 63,10 Sie aber sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt; da wandelte er sich ihnen in einen Feind: Er selbst stritt wider sie.
Jes 63,11 Da gedachte sein Volk der Tage vor alters, der Tage Moses: "Wo ist der, welcher sie aus dem Meere heraufführte samt den Hirten seiner Herde? Wo ist der, welcher seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab;
Jes 63,12 der seinen herrlichen Arm zur Rechten Moses einherziehen ließ; der die Wasser vor ihnen her spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen;
Jes 63,13 der sie durch die Tiefen ziehen ließ, gleich dem Rosse in der Steppe, ohne daß sie strauchelten?
Jes 63,14 Gleich dem Vieh, welches in das Tal hinabsteigt, brachte der Geist Jehovas sie zur Ruhe. Also hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen." –
Jes 63,15 "Blicke vom Himmel herab und sieh, von der Wohnstätte deiner Heiligkeit und deiner Majestät! Wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich gegen mich zurück.
Jes 63, 7-14


In diesem Abschnitt zählt Jesaja noch einmal die Erfahrungen Israels beim Exodus auf und bei der Wanderung durch die Wüste. Im Verlauf die ser sieben Verse erwähnt Jesaja drei verschiedene göttliche Personen. Es sind dies folgende:

1. In Vers 7 erwähnt er Jehova JHWH - die erste Person.

2. In Vers 9 erwähnt er den Engel seiner Gegenwart - eine zweite Person.

3. Die dritte Person ist der Heilige Geist, der dreimal erwähnt wird, in den Versen 10,11 und 14.

Während Gott so oft in der hebräischen Heiligen Schrift auf sich selbst hinweist, dass er der einzig Verantwortliche für Israels Erlösung aus Ägyptenland ist, wird die Erlösungstat an dieser Stelle drei Personen zugeschrieben. Es wird darin aber kein Widerspruch gesehen, weil alle drei in der Einheit der einen Gottheit umfasst sind.

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(14)Der hebräische Text Ist hier schwer zu deuten, daher gibt es hier unterschiedliche Übersetzungen. Anm. d. Red.


Schlussfolgerungen

Die Lehre der hebräischen Heiligen Schrift

Die Lehre der hebräischen Heiligen Schrift ist folglich, dass es eine Pluralität in der Gottheit gibt. Die erste Person wird durchgehend JHWH genannt, wogegen die zweite Person den Namen JHWH trägt: «der Engel Jehovas und «der Knecht Jehovas.

Durchgehend und ohne Ausnahme wird gesagt, dass die zweite Person von der ersten Person gesandt ist. Die dritte Person wird als der Geist Jehovas (JHWH) bezeichnet oder als der Geist Gottes oder als der Heilige Geist. Auch er ist von der ersten Person gesandt, und er wird einige Male in Verbindung gesetzt mit dem Dienst der zweiten Person.

Wenn die Vorstellung der Dreieinigkeit Gottes nicht jüdisch ist, dann sind es auch die hebräischen Heiligen Schriften nicht. Die jüdischen Christen kann man nicht anklagen, sie seien ins Heidentum zurückgefallen, wenn sie die Tatsache vertreten, dass Jesus der göttliche Sohn Gottes ist. Er ist derselbe, von dem Mose in Ex 23 schrieb (s.o.)!

Im Licht des Neuen Testamentes

In Übereinstimmung mit den Lehren der hebräischen Heiligen Schrift erkennt das Neue Testament ganz klar, dass es drei Personen in der Gottheit gibt, präzisiert diese Aussage aber weiter. Die erste Person wird der Vater genannt, während die zweite Person der Sohn genannt wird. Das Neue Testament beantwortet die Frage von Spr 30, 4, wo es heisst: «Was ist sein Name und was der Name seines Sohnes, wenn du es weisst?» Seines Sohnes Name ist Jeshua (Jesus). In Übereinstimmung mit den hebräischen Heiligen Schriften wird er von Gott gesandt, um der Messias zu sein - aber dieses Mal als Mensch, nicht als Engel. Weiterhin wird er zu einem bestimmten Zweck gesandt: um nämlich für unsere Sünden zu sterben. Kurz gesagt: Gott wurde Mensch (nicht der Mensch wurde Gott), um das Werk der Sühnung zu vollbringen.

Das Neue Testament nennt die dritte Person der Gottheit «Heiligen Geist». Durch das ganze Neue Testament hindurch ist er eng verbunden mit dem Wirken der zweiten Person - in Übereinstimmung mit der Lehre der hebräischen Heiligen Schriften. Wir sehen also, dass es bezüglich der Lehre von der Dreieinigkeit Gottes eine Kontinuität gibt zwischen den hebräischen Heiligen Schriften und dem Neuen Testament.

(Fortsetzung folgt)

Der Autor: Dr. Arnold G. Fruchtenbaum, einer der führenden Experten über die Nation Israel, ist messianischer Jude und Leiter der Ariel Ministries, einer in Kalifornien ansässigen Organisation von Juden.

Dr. Fruchtenbaum wurde 1943 in Russland geboren, nachdem seine Eltern aus einem kommunistischen Gefängnis freikamen. Mit Hilfe israelischer Untergrundorganisationen konnte die Familie Fruchtenbaum die Länder hinter dem Eisernen Vorhang verlassen.

Während sie von 1947 bis 1951 in Deutschland lebten, erhielt Arnold einen orthodoxen jüdischen Unterricht von seinem Vater; dieser war selbst mit dem Ziel erzogen worden, die chassidische (ultra-orthodoxe jüdische) Leitung in Polen zu übernehmen, verlor aber wenig später den grössten Teil seiner Familie und seinen Glauben im Holocaust.

Die Fruchtenbaums emigrierten nach New York, wo Arnold fünf Jahre später, im Alter von 13 Jahren, zum rettenden Glauben fand. Bevor er seinen Doktortitel an der New York University erhielt, erwarb Dr. Fruchtenbaum den Master of Theology am Dallas Theological Seminary. Seine Abschlussarbeit beinhaltet auch Studien am Jewish Theological Seminary in New York City und an der Hebrew University in Jerusalem. Nachdem er drei Jahre in Israel gelebt hat, haben seine intensiven Studien über die Rolle der Nation Israel in Gottes Plan zur Erlösung der Welt ihn zu einem beliebten und gefragten Redner bei Bibelkonferenzen und an theologischen Ausbildungsstätten rund um die Welt gemacht.

Veröffentlichungen in Auswahl:
- «Handbuch der biblischen Prophetie», Asslar: Schulte und Gerth, 1984
- «Handbuch der biblischen Prophetie II: Das Tausendjährige Reich»,
Asslar: Schulte und Gerth, 1985 - «Israelology
- The Missing Link in Systematic Theology», Tustin: Ariel Ministries, 1996 - «Jesus war ein Jude», Zürich: Haus der Bibel, 1996