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Dein Reich komme
Dave Hunt
(übersetzt von Joachim Deubler)
 

Mein Reich ist nicht von dieser Welt ...  (Johannes 18,36)

Dieser Satz ist im sogenannten „Herren-Gebet“1 enthalten, das eigentlich nicht das Gebet des Herrn ist – dieses findet sich in Johannes 17 – sondern das Gebet der Jünger. Es ist schwerlich vorstellbar, dass unser Herr für sich beten sollte: „Vergib uns unsere Sünden ... und führe uns nicht in Versuchung“ (Luk. 11,4). Ebenso ist es kein Gebet, das immer und immer wieder wiederholt werden sollte, sondern eine Anleitung (Muster) für das Gebet der Jünger: „Betet ihr nun so“2 (Matth. 6,9). Als Jesus seinen Jüngern dieses „Gebets-Vorbild“ gab, wies er sie an, „nicht [zu] plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden“ (Vers 7). Dennoch wird das „Vater unser“ im Allgemeinen so verwendet, mechanisch aufgesagt, ohne sich Gedanken über seine tiefe Bedeutung zu machen.

Im Gegensatz zu denen, die ein Wohlstands-Evangelium verbreiten, sind wir nicht angehalten, irdischen Segen für uns zu erbitten, noch viel weniger Reichtum, sondern nur um das zu bitten, was wir für unseren täglichen Bedarf benötigen („Unser tägliches Brot gib uns heute ...“) und von der Sünde ferngehalten zu werden, damit wir zu Gottes Ehre leben können („errette uns von dem Bösen ... denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit“). Dennoch: Wie selten denken wir an seine Ehre, wenn wir ihn fortwährend geradezu mit Bitten bombardieren, die letztlich nur unsere eigenen Wünsche befriedigen.

„Dein Reich komme“ – das ist das Zentrum dieses Gebets(-Vorbilds). Und diesem Zentrum sollte unsere ganze Leidenschaft gehören. Aber für wieviele Menschen gilt dies wirklich? Haben wir im Jagen nach Befriedigung unserer zeitlichen Wünsche nicht grösstenteils Gottes ewiges Königreich vergessen?

Wieviele Christen waren im Wirbel um die Jahr-2000-Problematik aufgebracht und investierten sinnlos Zeit, Geld und Mühe, um sich mit Lebensmittel, Wärme und Sicherheit einzudecken? Ihr Leben ist nicht zerstört, aber tragischerweise ist ihr christliches Zeugnis verdorben und unser Herr und sein Wort aufgrund ihrer irrationalen Ängste vor diesem mysteriösen „Bug“ – der ihrer Meinung nach die Welt in einen Abgrund stürzen könnte – dem Spott preisgegeben. Wieviel besser ist es doch, sich an die Mahnung unseres Herrn, uns nicht zu fürchten, zu halten, als er sagte: „Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt ... denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Matth. 6,25-34).

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes! Hier sehen wir – analog zum „Muster-Gebet“ – die „Anleitung“ für ein gottgefälliges Leben. Aber was ist nun dieses Reich, das wir so leidenschaftlich suchen sollen, und von dem es heisst, dass dort „dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden“ (Matth. 6,10)? Was meinte Christus, wenn er wiederholterweise vom „(König-) Reich Gottes“ spricht?

Christus benutzte sowohl die Begriffe „(König-) Reich der Himmel“ (nur Matthäus verwendet diesen Ausdruck) als auch „Reich Gottes“. Bezeichnenderweise werden in den anderen Evangelien über das Reich Gottes dieselben Aussagen gemacht wie über das Reich der Himmel bei Matthäus. Daher können wir schliessen, dass beide Begriffe dasselbe bedeuten.

Beispielsweise predigt Jesus in Matth. 4,17: „Tut Busse, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“, während wir in Markus 1,15 lesen: „... das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Busse und glaubt an das Evangelium“. In Matthäus' Darstellung der Bergpredigt beginnt Jesus seine Ausführungen mit: „Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel“ (Matth. 5,3). Aber in Lukas beginnt Jesus die Bergpredigt mit: „Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes“ (Luk. 6,20). Für ein weiteres Studium vergleiche auch Matth. 8,11-12 mit Luk. 13,28-29, Matth. 13 mit Mark. 4 und Luk. 8, Matth. 18,1-4 mit Mark. 10,14-15 und Luk. 18,16-17 etc.

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich der Begriff „(König-) Reich“ auf Christi Herrschaft im 1000jährigen Reich bezieht. Er versprach seinen zwölf Jüngern, dass sie „in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten“ (Matth. 19,28) werden. Gewiss ist damit kein geistliches, sondern ein wörtliches Regieren gemeint, das mit seinem zweiten Kommen seinen Ausgang nimmt, wenn er, um Israel aus der Schlacht von Harmagedon zu retten (Sach. 12-14), den Ölberg betritt (Sach. 14,4; Apg. 1,11). Wenn er mit „Macht und Herrlichkeit“ auf die Erde kommt, wird „jedes Auge ... ihn sehen“ (Off. 1,7) und seine Engel „werden seine Auserwählten [die Juden, vgl. Jes. 45,4 etc.] versammeln von den vier Winden her“ (Matth. 24,29-31) und nach Israel in sein 1000jähriges Königreich bringen. Wenn der Antichrist und sein Reich bei Jesu zweitem Kommen vernichtet wird (2. Thess. 2,8), rettet Christus Israel aus der Schlacht von Harmagedon (Sach. 12-14) und richtet den Thron Davids auf (2. Sam. 7,12-13, Hes. 37,24-26; Luk. 1,32-33), von dem aus er die Welt für 1000 Jahre regieren wird.

In früheren Artikeln und Büchern haben wir bereits viele der Zeichen behandelt, die Christus für seine nahe bevorstehende Rückkehr auf die Erde gab: Israel ist in sein Land zurückgekehrt (Hes. 38,11-23; Sach. 12-14 etc.), Waffen, die alles Leben auslöschen können (Matth. 24,22), die Technologie, die es einem Weltherrscher erlaubt, sowohl das weltweite Militär (Off. 13,4.7) als auch die weltweiten Finanz- und Handelsströme (Off. 13,16-17) zu bestimmen, etc. Die Tatsache, dass diese Zeichen sich bereits heute erfüllen könnten, können nur bedeuten, dass die Entrückung, die seinem zweiten Kommen vorausgeht, nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Es gibt keine Zeichen für die (bevorstehende) Entrückung; sie kann jeden Moment geschehen. Daher ermahnte Jesus seine Jünger immer wieder, mit seinem plötzlichen Kommen zu rechnen, damit er sie nicht unvorbereitet antrifft: „Wacht also, denn ihr wisst nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt ... Deshalb seid auch ihr bereit; denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen“ (Matth. 24,42.44). Und: „Es seien eure Lenden umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten ... Auch ihr, seid bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt in der Stunde, da ihr es nicht meint“ (Luk. 12,35-40).

Da es nicht in Gottes Plan liegt, dass jemand unvorbereitet angetroffen wird, müssen das zweite Kommen Jesu und die Entrückung verschiedene Ereignisse sein. Daher gehen ihm (dem zweiten Kommen) viele Zeichen voraus. Jesus sagt in seiner Ölberg-Rede über sein zweites Kommen: „So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht [die Zeichen, die er ihnen in den vorausgehenden Versen genannt hat], erkennen, dass es [das zweite Kommen] nahe an der Tür ist“ (Matth. 24,33). Wenn alle Zeichen erfüllt sein werden, dann wird es ganz offensichtlich sein, dass Christus im Begriff ist, auf die Erde zurückzukommen. Sogar der Antichrist weiss dies und sammelt seine Heere um gegen Christi Einmarsch vom Himmel zu streiten: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weisses Pferd, und der darauf sass, heisst ‚Treu‘ und ‚Wahrhaftig‘, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit ... Und er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren ... Und ich sah das Tier [der Antichrist] und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd sass, und mit seinem Heer Krieg zu führen. Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet ... lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt“ (Off. 19,11-20).

Ein anderes Hauptmerkmal für das zweite Kommen ist das Wiedererstehen eines weltweiten Römischen Reiches. Dies wird klar aus Daniels Deutung des Standbildes, das Nebukadnezar im Traum sah (Dan. 2). Es repräsentiert vier Weltreiche: das Babylonische, das Medopersische, das Griechische und das Römische Weltreich. Jedes der ersten 3 Reiche hatte einen Nachfolger, das Römische Reich jedoch nicht; es ging nie (wie die anderen Weltreiche) unter und es ist gegenwärtig dabei, wiederaufzuerstehen.

Rom ging in ein zweigeteiltes Stadium über, wie es durch die beiden Beine des Standbildes verdeutlicht wird: Politisch erfolgte die Teilung im Jahre 330 als Kaiser Konstantin die Hauptstadt nach Byzanz verlegte – der Stadt, die er 328 eroberte und in Konstantinopel umbenannte. In religiöser Hinsicht erfolgte die Teilung 1054, als Papst Leo IX den Patriarchen von Konstantinopel, Michael Kerullarios, exkommunizierte und damit den Römischen Katholizismus im Westen und die Orthodoxie im Osten etablierte.

Die zehn Zehen des Fusses entsprechen den zehn Hörnern des vierten Tieres, von dem Daniel 7,24 sagt, dass es zehn Könige seien. Historisch betrachtet gab es jedoch keine Periode, in der zehn Könige gleichzeitig über Rom regierten. Daher muss Rom, das vierte Königreich, wieder erstehen. Es wird dann parallel zehn Herrscher unter der Oberherrschaft des Antichristen besitzen. Dieses wird dann das weltweite Reich sein, das Christus zerstören wird um sein 1000jähriges Herrschaftsreich aufzurichten. Auch dies wird klar aus Nebukadnezars Traum vom Standbild. Unmittelbar nach der Beschreibung der Füsse und der zehn Zehen (Dan. 2,40-43) folgt in Vers 44 die Aussage: „Und in den Tagen dieser Könige [repräsentiert durch die 10 Zehen] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird.“ Ein Stein, „nicht mit Händen“ gemacht, zerschmettert das Standbild, wird zu einem grossen Berg und erfüllt schliesslich die gesamte Erde (Verse 34-35). Diese Ereignisse müssen zukünftig sein: in den Tagen dieser Könige.

Dieser Stein kann nur Christus sein, und der grosse Berg nur sein ewiges Königreich. Dass das Standbild von einem Stein zerschmettert wird, zeigt, dass Christi Königreich durch seine persönliche Intervention vom Himmel herab, indem er das antichristliche Reich zerstört, aufgerichtet wird – und nicht durch die Gemeinde, die nach und nach die Welt umgestaltet, wie es von vielen gelehrt wird. Welch eine Torheit ist es, anzunehmen, die Gemeinde könnte dieses Königreich erschaffen – oder zu behaupten, dieses Königreich bestehe bereits und Christus regiere es vom Himmel aus.

Wir haben bereits mehrmals vor der ernsten Tatsache gewarnt, dass diejenigen, die alles daransetzen, die Gesellschaft zu „reinigen“ und hier Gottes Königreich zu etablieren, letztendlich dem Antichristen in die Hände spielen, da sein Reich vor Christi 1000jährigem Reich errichtet wird. Denn: Einer der Gründe für Christi zweites Kommen (im Gegensatz zur Entrückung, in der er seine Braut zu sich in den Himmeln nimmt) liegt darin, den Antichrist und sein Reich zu vernichten: „... dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft“ (2. Thess. 2,3-8).

Weit entfernt von dem schrecklichen Ungeheuer, für das man ihn im allgemeinen hält3, wird der Antichrist so faszinierend und populär sein, dass „alle, die auf Erden wohnen, ... ihn anbeten“ (Off. 13,8) werden. Sein Reich wird in Frieden und Wohlstand beginnen. Tragischerweise werden viele Menschen verwirrt und irregeleitet von den Leitern der „Zeichen-und-Wunder-Bewegung“, die die Behauptung vertreten, „Wunder“ würden dazu dienen, das Reich Gottes aufzurichten; und nur wenn das geschehen ist – so behaupten sie weiter – wird Christus zurückkommen und über dieses Reich herrschen, das sie in seinem Namen aufgerichtet haben. Menschen, welche die Entrückung ablehnen und nach einem „Christus“ Ausschau halten, der auf diese Erde zurückkehrt um zu regieren – ohne vorher seine Gemeinde zu sich in den Himmel genommen zu haben – sind letztendlich Wegbereiter des Antichristen und seines Reiches.

Diejenigen, die an der Entrückung festhalten, können nicht damit gelockt werden, einen „Christus“ zu erwarten, der kommt um über ein „Reich“ zu herrschen, das sie errichtet haben. Sie erwarten, „entrückt [zu] werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft“ (1. Thess. 4,17), von der Erde in den Himmel genommen zu werden. Kritiker verspotten diesen Glauben als eine „geheime Entrückungs-Theorie“, aber die Schrift bezeugt es deutlich: „Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen ... wir, die Lebenden ... zugleich mit ihnen entrückt werden“ (1. Kor. 15,51-57; 1. Thess. 4,13-18) und heimkommen in des Vaters Haus (Joh. 14,1-3).

Die grossen Hoffnungen des neuen Jahrtausends (das eigentlich erst am 1. Januar 2001 seinen Anfang nimmt) werden nur die satanischen Täuschungen vergrössern und die Augen der Ungläubigen noch mehr blenden. Die bewältigte Jahr-2000-Problematik, neue Software und ausserordentliche Hightech-Produkte bestärken die Menschheit mehr und mehr in dem Glauben, dass sie Gott nicht brauchen. Die Ökumene wird gewaltige Fortschritte machen und immer weniger Gläubige werden die Entrückung erwarten. Der Papst (Katholiken lehnen die Lehre von der Entrückung ab) hat grosse Pläne, für das, was er das „Dritte Jahrtausend der Christenheit“ nennt. Tragischerweise übernehmen viele Evangelische diese Terminologie. Ambitionierte Pläne für das neue Jahrtausend werden Christi Reich noch weiter aus dem Bewusstsein vieler Gläubiger drängen.

Überraschenderweise ist aber Christi Herrschaft im 1000jährigen Reich gar nicht das ultimative Reich, um das wir beten sollen. Christus macht bereits Nikodemus unzweideutig darauf aufmerksam: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen ... nicht in das Reich Gottes eingehen“ (Joh. 3,3-5). Uns wird ebenso mitgeteilt, „dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können“ (1. Kor. 15,50). Es werden aber viele „Fleisch-und-Blut-Menschen“ im 1000jährigen Reich leben, und unter ihnen wird eine grosse Anzahl nicht wiedergeboren sein. Darüberhinaus erklärt die Bibel an vielen Stellen, dass Gottes Reich ein „ewiges Reich“ ist (Ps. 145,13; Dan. 3,33; 7,27), dass Christus der „Thron seines Vaters David gegeben [wird]; und er wird über das Haus Jakobs [Israel] herrschen ewiglich, und seines Königtums wird kein Ende sein“ (Luk. 1,32-33). „Gross ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben ...“ (Jes. 9,6). Aber das 1000jährige Reich währt, wie der Name bereits sagt, 1000 Jahre und der Friede dieses Reiches wird mit dem letzten Krieg auf dieser Erde enden.

Das 1000jährige Reich wird der letzte Beweis für das unverbesserliche selbstzentrierte menschliche Herz sein. Niemand kann sich dann noch darüber beschweren, dass nur Adam und Eva die einzigartige Gelegenheit hatten, im Paradies zu leben und – hätten sie (die, welche diese Anklage vorbringen) dort leben können, dann hätten sie niemals gesündigt. Milliarden werden in einem noch viel besseren Paradies leben können, denn: Christus wird hier herrschen und der Satan wird für 1000 Jahre gebunden sein. Aber wenn er zum Ende dieser Zeitspanne freigelassen wird, dann wird Satan „ausgehen, die Völker zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind“ und sie werden Jesus Christus in Jerusalem angreifen (Off. 20,7-9).

Das wahre Reich Gottes mit immerwährendem Frieden wird nur in einem neuen Himmel und einer neuen Erde kommen. Paulus schreibt: „... dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt“ (1. Kor. 15,24-28). Hier sehen wir, dass Christus nicht von der Entrückung redet, wenn er sagt: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Völkern zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24,14). Offensichtlich ist die Entrückung nicht „das Ende“, auf das sich Christus bezieht, die aber Paulus in seinen Briefen erklärt.

Möge das, was für viele ein „Plappern“ wurde, eine neue, nicht nachlassende Leidenschaft für das Gebet werden: „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden.“ Mögen sich unsere Herzen weg von irdischen Dingen dahin wenden, zuerst nach seinem Reich zu trachten, in dem Himmel und Erde in einer neuen Schöpfung eins werden, in dem Rebellion der Vergangenheit angehört und Gottes Willen wahrhaftig geschieht, da er zum Willen aller Geschöpfe wurde. Wenn diese Sehnsucht, diese Leidenschaft mehr und mehr in uns wächst, dann werden wir feststellen, dass unser Willen mehr und mehr in Harmonie mit seinem Willen kommt, denn „jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1. Joh. 3,3).   TBC

Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist.  (Kolosser 3,2)


1 Im Angelsächsischen Raum wird das „Vater unser“ als „Lord's Prayer“ bezeichnet; um den Sinn dieses Abschnittes zu erhalten, wird hier die etwas ungewohnte Bezeichnung „Herren-Gebet“ verwendet [Anm. des Übersetzers].

2 Wörtlich übersetzt: „Auf diese Art betet ihr“; dies kommt in manchen englischen Bibeln besser zum Ausdruck als in der Elberfelder Bibel [Anm. des Übersetzers]

3 in den USA [Anm. des Übersetzers]