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Uebersicht

Mann und Frau im Alten Testament 

1. Allgemeine Vorbemerkungen
+ Wir leben heute in einer nachchristlichen, vom Geist der Rebellion gegen Gott und gegen alle christlich-biblischen Werte
gekennzeichneten Kultur. Diese Kultur lässt auch uns nicht unberührt. Sowohl unser Handeln als auch unser Denken, ja
selbst die Art und Weise, wie wir die Bibel lesen und auslegen, wird davon beeinflusst. Es gilt darum, den heutigen Zeit-
geist anhand des Wortes Gottes zu entlarven und ihm die göttliche Wahrheit entgegenzuhalten. Damit stehen wir aber be-
reits mitten im geistlichen Glaubenskampf. Es muss deshalb unser ständiges Gebet sein, die Bibel auch zu diesem Thema
vorurteilslos und textgebunden zu studieren, zu verwirklichen und zu lehren. Joh 7:17/2Kor 10:4-6/Eph 6:10-18 u.a.
+ Es sollte auch stets darauf geachtet werden, jedes Thema in Beziehung zur ganzen heiligen Schrift und zu unserer Glaubenspraxis zu bringen.
 Dies bewahrt uns vor Einseitigkeit und Heuchelei. Mat 23:23.
+ Die Akzeptierung der wörtlichen Inspiration der ganzen Bibel (AT und NT) muss eine unabdingbare Voraussetzung sein.
2Tim 3:16/Mat 5:18/2Pet 1:19-21/1Kor 2:12-13.
+ Das AT ist ebenso wie das NT zu unserer Belehrung und Ermahnung geschrieben. Röm 15:4/1Kor 10:6.11.
+ Das Wort Gottes muss jedoch richtig geteilt werden (2Tim 2:15; FN: "in gerader Richtung schneiden"), d.h. es müssen
Unterschiede im Handeln Gottes mit den Menschen beachtet werden. Im AT steht der Mensch in einer anderen Beziehung
zu Gott als im NT, d.h. wir leben heute in einem anderen Zeitalter (Haushaltung), das die Fülle der Zeiten (Eph 1:10/Gal
4:4) und das Ende der Zeitalter (1Kor 10:11) genannt wird. In diesem Zeitalter hat die Offenbarung Gottes ihren Höhe-
punkt und Abschluss gefunden. Die Schattenbilder früherer Zeitalter sind nun der Wirklichkeit gewichen. Das "Bessere",
"Vollkommene", "Bleibende", "Vortrefflichere" und "Ewige" ist gekommen. Dies hat zur Folge, dass alle Belehrungen des
AT`s im Lichte der vollständigen Offenbarung des NT`s betrachtet werden müssen. Gal 4:8-11/Kol 2:16-17/Hebräerbrief.
+ Das AT ist grösstenteils geschichtlich und nicht lehrmässig abgefasst. Viele Ereignisse werden deshalb nicht direkt von
Gott "kommentiert" und müssen wie die geschichtlichen Bücher des NT`s (Evang./Apg.) im Lichte deutlicher Lehraussagen ausgelegt werden.
 So werden wir bewahrt, zeit-, kultur- und situationsspezifische Handlungen zu ewiggültigen Prinzipien Gottes zu erheben.
 Vergleiche dazu Sara in 1Mo 16:2 und 1Mo 21:12.

2. Stellenwert des AT`s zum Thema "Mann und Frau"
Der Herr Jesus und die NT-Schreiber gründeten ihre Aussagen zum Thema "Mann und Frau" auf:
+ den Schöpfungsbericht in 1Mo 1-2 -> Mat 19:4-6/1Kor 11:8-9.12/1Tim 2:13.
+ den Sündenfall in 1Mo 3 -> 1Tim 2:14.
+ das Vorbild der heiligen Frauen im AT, besonders Sara -> 1Pet 3:5.6/1Mo 18:12.
+ das Gesetz -> 1Kor 14:34 (Luk 24:44 Mosebücher, Joh 10:34 Psalmen und 1Kor 14:21 Propheten).
+ die Natur -> 1Kor 11:14 (vgl. Röm 1:26-27/2:14-15).
+ die Beziehung von Christus zu seiner Gemeinde -> Eph 5:22-33.
Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert des AT`s (besonders des 1. Buch Moses) zum Thema "Mann und Frau".

3. Der Schöpfungsbericht (1Mo 1 und 2)
+ Mann und Frau sind gleichwertig, weil beide als einzige Wesen "eigenhändig" von Gott erschaffen worden sind.
Beide sind im Bilde Gottes und nach dem Gleichnis Gottes erschaffen.
Beide zusammen werden in 1Mo 5:2 "Mensch" (Adam)

genannt →  1Mo 1:26-27/2:7.22/1Kor 11:11-12/Gal 3:28.
+ Mann und Frau haben gemeinsam einen Auftrag von Gott: "...Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und
machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Ge-
tier, das sich auf der Erde regt!” -> 1Mo 1:28/1Kor 7:3-5/1Pet 3:7.
+ Mann und Frau sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf unterschiedliche Art erschaffen worden:
a) Der Mann wurde zuerst erschaffen und er wurde aus dem Staub der Erde erschaffen -> 1Mo 2:7/1Tim 2:12-13.
b) Die Frau wurde nach dem Mann und aus einer Rippe des Mannes erschaffen -> 1Mo 2:22/1Kor 11:7-9.
+ Mann und Frau sind mit unterschiedlichen Absichten erschaffen worden:
a) Mann: Gott richtet den Auftrag den Garten zu bebauen und zu bewahren an den Mann, was auch seine Verantwortung
für die Tiere und seine Frau miteinschliesst -> 1Mo 2:15-17. Der Mann benannte alle Lebewesen, die Gott zu ihm brach-
te (auch die Frau), womit er seine Einsicht und Autorität ihnen gegenüber ausdrückt -> 1Mo 2:19.23/3:20/vgl. 1Pet 3:7/
Eph 3:15/Dan 1:7/2:37-38. Das Verlassen der Eltern, das Anhangen und Ein-Fleisch-werden mit seiner Frau zeigen die
Einzigartigkeit, Ausschliesslichkeit und Innigkeit der Beziehung des Mannes zu seiner Frau -> 1Mo 2:24/Eph 5:22-33.
b) Frau: Hilfe/Ergänzung für Adam →  1Mo 2:20 ("Hilfe" siehe 2Mo 18:4/5Mo 33:26.29/Ps 121:1-2 u.a.). Die beiden
Namen, die der Frau gegeben werden, drücken etwas vom göttlichen Plan für die Frau aus. Männin, weil sie vom Manne
genommen wurde und Gott sie ihm zuführte, bildet sie, die ihm entsprechende, passende Ergänzung als Ehefrau -> 1Mo
2:23/1Kor 11:9. Eva, weil sie die Mutter aller Lebendigen genannt wird, besteht ihr besonderer Auftrag in der Mutter-
schaft
-> 1Mo 3:20/4:1-2/1Tim 2:15/5:9-10.14/Tit 2:3-5.

4. Der Sündenfall (1Mo 3)
+ Die Frau wurde durch die Schlange verführt und betrogen (nicht der Mann) -> 2Kor 11:3/1Tim 2:14. Dadurch, dass sie
von der verbotenen Frucht ass, hat sie den Führungsanspruch Gottes abgelehnt und indem sie ihrem Mann davon gab, hat
sie auch die Leitungsrolle des Mannes übernommen -> 1Mo 3:6. Dies ist der Grund, weshalb im NT den Frauen verboten
wird, zu lehren und über den Mann zu herrschen.
+ Nach dem Sündenfall spricht Gott jedoch zuerst den Mann an, weil er die Hauptverantwortung trägt -> 1Mo 3:9/Röm 5:
12ff./1Kor 15:21-22.
+ Die Folgen des Sündenfalls für die Frau stehen in direkter Beziehung zu ihren Hauptaufgaben als Frau:
a) Mutterschaft: Ich werde sehr mehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären ->
1Mo 3:16a (Schmerzen, Tod 1Mo 35:17-19, Enttäuschung über Kinder Spr 10:1, Unfruchtbarkeit 1Mo 16:1/25:21/30:1).
b) Ehefrau: und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein (um ihn zu kontrollieren/beherrschen, vgl. denselben Aus-
druck in 1Mo 4:7/Hohl 7:10), er aber wird über dich herrschen -> 1Mo 3:16b (Egoismus des Mannes 1Mo 12:12, Poly-
gamie 1Mo 4:19, Scheidung Mat 19:7, Misshandlung der Frau 1Mo 34:2/2Sam 13).
+ Die Folgen des Sündenfalls für den Mann stehen ebenso in direkter Beziehung zu seinen Hauptaufgaben als Mann:
a) Die Ernährung der Familie wird zur Mühsal -> 1Mo 3:17-19. Nicht die Arbeit ist der Fluch, sondern die Schmerzen
die jetzt mit der Arbeit in Verbindung stehen (Dornen, Disteln, Schweiss und Tod).
b) Durch den Sündenfall erfährt der Mann die Frau vermehrt als Konkurrentin ("nach deinem Manne wird dein Verlangen
sein"), die es ihm schwer macht seine Führungsrolle auszuüben (vgl. 1Tim 3:5.12).

5. Das Gesetz, resp. die alttestamentlichen Schriften
Das Gesetz als Bezeichnung des gesamten AT`s gibt uns eine Fülle von Beispielen zum Thema "Mann und Frau", die in
diesem Rahmen unmöglich alle behandelt werden können. Grundsätzliche Unterschiede zwischen Mann und Frau kommen
deutlich in folgenden Bereichen zum Ausdruck:
+ Königtum (älteste, Richter, Vorsteher, Führer, Könige)
1. Die Führung im Volk Gottes ist nach Gottes Wille Aufgabe der Männer -> 5Mo 17:15/4Mo 11:16/5Mo 1:15/1Chr
26:29/Jes 3:12. Dazu gehören Aufgaben wie: Rechtsprechung 5Mo 16:18/1Kö 3:9; einsichtsvolle Leitung und Führung
nach Gottes Gedanken 1Chr 12:32/22:12; Fürsorge 2Sam 5:2; Befreiung aus und Beschützung vor feindlichen Mächten
Rich 2:18; Verantwortung vor Gott 5Mo 1:15 (Heb 13:17); 5Mo 29:10/31:28.
2. Obwohl Frauen nicht zu öffentlichen Führungsaufgaben berufen sind, haben sie dennoch Aufgaben und Möglichkeiten,
die einen grossen Einfluss auf die Führungsaufgabe der Männer haben
.
a) Als Mütter in der Erziehung und Unterweisung ihrer Kinder -> Jokebed 2Mo 2; Erwähnung der Königsmütter in Kö-
nige/Chronika 2Kö 3:2 u.a.; Mutter Lemuels Spr 31:1ff.; Mutter Simsons Rich 13; Hanna 1Sam 1-2 u.a.
b) Als Ehefrauen in der Beratung ihrer Männer -> Sara 1Mo 21:12; Frau Manoahs Rich 13; Abigail 2Sam 25; Esther
Esth 5 u.a.
c) In Ausnahmesituationen (Versagen der Männer) hat Gott auch Frauen zu Aufgaben gebraucht, die Männer hätten tun
sollen -> Richterin Deborah Rich 4-5. Beachte: Deborah sass nicht "im Tore" (Ort öffentlicher Rechtsprechung), sondern
zu Hause und das Volk kam zu ihr. Sie zog mit Barak in den Kampf, weil dieser zu feige war, allein zu gehen und in ih-
rem Lied sieht sie sich als Mutter (Rich 5:2.7) und nicht als Führerin des Volkes.
 

+ Priestertum (Priesterdienst, Levitendienst, Gottesdienst im Tempel Gottes)
1. Der öffentliche Dienst im Haus Gottes ist Aufgabe der Männer. Priester und Leviten sind immer Männer -> 2Mo 28:1/
4Mo 3:12.39. Konkrete Aufgaben: Opferdienst 3Mo 1-7; Unterhalt des Hauses Gottes 4Mo 3:5-9; Rechtsprechung 5Mo
21:5/24:8/3Mo 13-14 (Beurteilung von Aussatz); Segnung des Volkes 4Mo 6:23/5Mo 20:2f./21:5; Belehrung des Volkes
Mal 2:7/Neh 8; Vertretung des Volkes vor Gott 3Mo 6:18-23/10:7/4Mo 18:1-7; Tempelgesang 1Chr 6:32ff./15:21-22.
2. Frauen haben jedoch auch religiöse/gottesdienstliche Aufgaben. Das ganze Volk ist grundsätzlich dazu berufen, ein Kö-
nigreich von Priestern und eine heilige Nation zu sein -> 2Mo 19:6/4Mo 5:1-4/5Mo 29:18/31:12. Konkrete Aufgaben:
Bau der Stiftshütte 2Mo 35:22-29/38:8; Opfer bringen 3Mo 1:2/2:1 (FN)/12:1ff.; Gebet/Anbetung 1Sam 1 Hanna/Sach
12:10-14 (zukünftig)/Luk 2:36-38 Anna; Nasiräertum 4Mo 6:2ff.; Gesang Ps 87:7/149:1-3/2Mo 15:20-21/Hos 2:15/
Rich 5:1/1Sam 18:6-7/Ps 68:11.
+ Prophetendienst (Zeugendienst)
1. Der öffentliche Prophetendienst ist Aufgabe der Männer -> Am 2:1/3:7/Jer 7:25/2Chr 24:19/4Mo 11:25 (Apg 2). Die
Bibel wurde- soweit wir wissen - ausschliesslich von Männern geschrieben. Die einzige Erwähnung von der Salbung eines
Propheten betrifft Elisa (1Kö 19:16). Göttliche Zeichen und Wunder haben nur Männer getan. Der grosse Prophet nach
dem Vorbild des Mose in 5Mo 18:15+18 wird als ein Mann beschrieben ("aus deinen Brüdern, gleich mir"). Propheten
waren Gesandte Gottes und redeten sein Wort mit göttlicher Vollmacht. Sie waren der Mund Gottes (2Mo 4:15-16/7:1
FN/Jer 1:5) und handelten im Auftrag Gottes (1Mo 20:7).
2. Doch auch Frauen finden wir im prophetischen Dienst aktiv -> 2Mo 15:20 Mirjam; Rich 4:4 Debora; 1Sam 2 Hanna;
2Kö 22:14 Hulda; Joel 2:28 Töchter allgemein (zukünftig); Jes 8:3 Frau Jesajas; Luk 1 Elisabeth und Maria; Luk 2:36
Anna. Von keiner der erwähnten Prophetinnen wird jedoch ausdrücklich erwähnt, dass sie persönlich in der Öffentlichkeit
vor versammelter Volksmenge prophezeiten. (Negative Beispiele: Neh 6:14 Noadja; Hes 13:17; Off 2:20 Isabel).
+ Militärdienst (Landeinnahme/Landesverteidigung)
1. Es entspricht Gottes Absicht, dass lediglich Männer zum Kriegsdienst ausgehoben werden -> 4Mo 1:1-3. Die Eroberung des Landes Kanaan und die Verteidigung des göttlichen Erbes vor feindlichen Mächten gehört ausschliesslich in den
Verantwortungsbereich der Männer -> 2Mo 17:9/4Mo 13:1/31:3/5Mo 3:18/Jos 8:3/10:7.24 u.a.
2. Obwohl es Sache der Männer war, aktiv am Kriegsgeschehen teilzunehmen, wird doch zum ganzen Volke gesagt:
"Jeden Ort, auf den eure Fusssohle treten wird, euch habe ich ihn gegeben, so wie ich zu Mose geredet habe" (Jos 1:3).
Beispiele von Frauen, die mit ihren von Gott gegebenen Möglichkeiten aktiv an diesem Kampf teilnahmen sind: Die
Töchter Zelophchads 4Mo 27:1-7; Aksa Rich 1:13-15; Jael Rich 4:17-22; Frau von Tebez Rich 9:50-54; Frau von Abel-
Beth-Maaka 2Sam 20:16ff.; Töchter Schallums Neh 3:12.
+ Familienleben
Neben den grundsätzlichen Belehrungen über das Ehe- und Familienleben in 1Mo 1-3 (siehe oben), gibt es zusätzlich eine
Fülle von positiven, wie auch negativen Beispielen im AT.
1. Für die Männer findet sich kein typisches Vorbild eines idealen Ehemannes und Vaters. Trotzdem enthalten die AT-
Berichte über die Glaubensmänner viele Belehrungen für Männer. Zudem kann auch das Handeln Gottes in mancher Hin-
sicht für Männer vorbildhaft sein.
Positiv: Abraham 1Mo 18:1-8.19/22:1ff.; Isaak 1Mo25:21; Jakob 1Mo 33:13; 2Mo 10:2/12:26; 5Mo 1:31/4:10/8:5/
11:19/24:5; Jos 4:6.21; Boas Ru 1-4; Salomo im Hohelied; Sprüche u.a.
Negativ: Abraham 1Mo 12:9f./16/20; Lot 1Mo 19; Isaak 1Mo 25:28/26:7f.; Eli 1Sam 2-4; David 1Kö 1:6 u.a.
2. Für Frauen existiert neben vielen Vorbildern zusätzlich noch Spr 31:10-31, wo die ideale Ehefrau und Mutter beschrie-
ben wird. Dieser Abschnitt zeigt deutlich, dass sämtliche Tätigkeiten der Frau nach dem Herzen Gottes in Beziehung zu
ihrer Aufgabe als Ehefrau und Mutter stehen. Weitere Belehrungen für Frauen finden sich im Leben von: Sara 1Mo 18
(1Pet 3:1-6); Rebekka 1Mo 24; Schiphra und Pua 2Mo 1:15-22; Jokebed 2Mo 2 (Apg 7:20/Heb 11:23); Frau Manoahs
Rich 13; Ruth Ru 1-4; Hanna 1Sam 1-2; Abigail 1Sam 25; Frau von Sunem 2Kö 4:8ff.; Esther; Braut im Hohelied;
Frau und Mutter im Buch der Sprüche 1:8/5:18/6:20/14:1/29:15/31:1; Jer 31:22; Neh 8:2.9 (1Tim 2:11).
+ Spezielle Gesetze
Verschiedene Gesetze aus den Mosebüchern (2-4Mo) weisen ebenfalls auf die Verschiedenartigkeit von Mann und Frau
hin. Viele Gesetze haben den Zweck, die Frau vor Missbrauch durch den Mann zu schützen. Bei diesen konkreten Vor-
Schriften gilt es ganz besonders zwischen den ewiggültigen Prinzipien einerseits und den spezifischen - zum Zeitalter des
Gesetzes gehörenden - Verwirklichungen solcher Prinzipien andererseits, zu unterscheiden. Dies kann jeweils nur aus dem
Zusammenhang und anhand anderer Schriftstellen abgeleitet werden. Beispiele:
3Mo 27:1-8 (unterschiedliche Schätzung von Mann und Frau bei Gelübden) -> Je nach Alter, Geschlecht oder Reichtum
mussten bei einem Gelübde unterschiedliche Beträge bezahlt werden. Dies sagt jedoch nichts über den Wert einer Person
aus, sondern weist auf unterschiedliche geistliche Zustände hin (wie Väter, Jünglinge, Kindlein in 1Joh 2:13ff.). Dabei
symbolisiert das männliche in der Schrift oft die "Kraft" im öffentlichen Dienst für Gott (1Kor 16:13) und das weibliche
die menschliche "Schwachheit" (1Pet 3:7).
4Mo 30 (Gelübde einer Tochter/Ehefrau muss vom Vater/Ehemann bestätigt werden) -> Damit wird die Führungsverantwortung des Mannes in der Familie zum Ausdruck gebracht (1Mo 2).
5Mo 22:5 (unterschiedliche Kleidung von Mann und Frau) -> Da in diesem Kapitel ebenfalls von anderen Unterschieden
die Rede ist (V. 9-11), die wir automatisch geistlich übertragen, ist es angebracht, auch in V. 5 die geistliche Bedeutung
in den Vordergrund zu stellen. Gott verbot den Israeliten Kleider mit verschiedenartigem Stoff und vom anderen Geschlecht
zu tragen, d.h. in der übertragung auf uns, dass unser Verhalten - das was die Mitmenschen an uns sehen (davon spricht
die Kleidung) - unzweideutig und geschlechterspezifisch sein sollte. Das sich dies auch auf die Kleidung eines Christen
auswirken sollte, wird im NT mit Ausdrücken wie "Bescheidenheit", "Schamhaftigkeit" und "Sittsamkeit" bestätigt (1Tim
2:9). Die praktische Darstellung dieser Tugenden in Verhalten und Kleidung kann bis zu einem gewissen Grad sicherlich
zeit- und kulturspezifisch sein, sollte aber dennoch deutlich gesehen werden.


Verwendete Literatur (Auswahl):
- Als Mann und Frau schuf er sie; R.P. Daniel; CVD
- The Church of the living God (Woman`s Place, S. 177-207); R.K. Campbell; BBS
- Du kannst ein Segen sein; C.T. Knott; C LV
- Kostbarer als Korallen; W. Sanseri; CLV
- Die Frau in der örtlichen Gemeinde; E.G. Maier; BMD
- Unbequem? - Gottes Plan für Mann und Frau; A. Steinmeister; CSV
- Ich will aber, dass ihr wisst...; I. Linder; CVD
- The Collected Writings of W.E. Vine, Vol. 5 (The Ministry of women); GTP
- De vrouw in het ambt; J.G. Fijnvandraat; Medema
- Schweigen in den Gemeinden; J.G. Fijnvandraat und G.H. Kramer; Bücherstube
- Der Christ und die Familie; M. Billeter; Beröa
- Familie nach Gottes Plan; H. Wilts; CSV
- An die Eltern meiner Enkelkinder; G.C. Willis; EPV
- Schöpfung und Sündenfall; W. Mücher; CSV
- Thuis (niet) best; E.V. John; Medema