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Frage 1084

Lieber Bibelkreis,
 
In John MacArthurs Buch "Die Liebe Gottes" habe ich folgende Sätze gelesen:
Auf Seite 95 steht dort geschrieben:
 "Hat Gott Esau wirklich gehasst? Ja, er hasste das Böse, das Esau repräsentierte. Er hasste Esaus Unglauben, Sünde und Weltlichkeit. Und in einem sehr realen Sinne hasste Gott Esau selbst [...] eine heilige Abscheu gegen Esau als Person [...] sicherlich hasste Gott dies alles einschließlich Esau selbst"
Auf Seite 133 behauptet MacArthur, dass der persönliche Hass gegen Esau Gottes Entscheidung war, BEVOR dieser geboren war.
Jetzt meine Frage - Paulus zitiert doch in Römer 9,13 eine Stelle aus Maleachi 1,3, die einige hundert  Jahre NACH Esaus Leben geschrieben wurde- wieso behauptet MacArthur dann, dass Gott in VOR seiner Geburt bereits als Person gehasst hat?
 
Auch schreibt MacArthur in diesem Buch, dass Gott nicht alle Menschen gleich liebt, sondern, dass er nur eine "allgemeine Liebe" zu allen hat. Diese Liebe zeigt sich darin, dass er "Sündern gestattet, auf ihren eigenen Wegen zu gehen, gewährt er ihnen dennoch zeitliche Erweise seiner Güte und Gnade. Das ist keine rettende Gnade und hat keine erlösende Wirkung." (S.127). Bei dieser "allgemeinen Liebe" für alle Menschen hält Gott jedoch "seine wirksame Gnade zurück" (S.198). Menschen unter der "allgemeinen Liebe" sind - so MacArthur - nicht zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auf Seite 187 schreibt er sogar, dass Gott "durch den Untergang von Sündern verherrlicht" wird.
 
Die "spezielle Liebe" zu den Auserwählten ("er schenkt denen seine Liebe, die er dazu erwählt" S.151) zeigt Gott, indem er nur diese retten will. ("Gott öffnet nur seinen Erwählten die Augen" (S.199).
 
Meine zweite Frage ist, ob die Bibel tatsächlich lehrt, dass Gott nicht alle Menschen gleich liebt und nur einige so liebt, dass sie tatsächlich auch errettet werden sollen und wo steht in der Bibel, dass Gott einige zur Wiedergeburt erwählt hat ?
 
Martin S. - BRD

Lieber Martin     06,09,03

<< Jetzt meine Frage - Paulus zitiert doch in Römer 9,13 eine Stelle aus Maleachi 1,3, die einige hundert Jahre NACH Esaus Leben geschrieben wurde- wieso behauptet MacArthur dann, dass Gott in VOR seiner Geburt bereits als Person gehasst hat? <<

Nun: Wie du nachher schreibst, glauben die Calvinisten an die "spezielle Liebe". Hier bezieht sich John McA. auf diese seine Sicht der Dinge. ER (nicht ich, ich interpretiere nur) sagt ganz einfach: Die Bibel sagt hier, dass Gott den Esau gehasst hat.

Wenn du nachher mit Römer 9,13 und Maleachi 1,3 kommst, dann würde er sagen: "Eben! Sage ich ja! Gott hasst den Esau, als Person." Nun das ist logisch, wenn man die Dinge wie John McA. sieht. Dann würde Römer 9,13 und Maleachi 1,3 lediglich sagen, was Gott schon vorher über Esau gedacht hat (vor Maleachi). Eine Rückschau quasi, was Gott über Esau gedacht hat, wegen mir auch schon vor der Geburt. Und auch wenn sich diese Verse erst auf nach der Geburt beziehen, dann wäre es logisch. Weil Gott DANN (nach der Geburt) den Esau gehasst hat während seinem Leben, dass würde wohl bedeuten, dass er nicht "speziell geliebt" wird. Was wiederum bedeutet, dass er nicht auserwählt ist von jeher. Quasi eine doppelte Rückschau... Du siehst, ganz logisch.

Nun, ob diese Denkweise biblisch ist, ist eine andere Frage. Ich denke nicht das sie biblisch ist!

Gruss und Gottes Segen

Michael (CH)


Lieber Michael

Wenn man Römer 9 zusammen mit Maleachi liesst, dann merkt man plötzlich dass das Wort an dieser Stelle eben nicht von dem Menschen Esau sondern von Seinem Volk spricht. doch davon später oder eventuell schreibt ein anderer Bruder darüber mehr. Interessant für mich in den letzten Monaten beim lesen der MacArthur Studienbibel war,  zu sehen, von wie viel MacArthur Interpretationen zusammen schreibt die er nicht aus dem Worte Gottes herleiten kann. Schade.

Liebe Grüsse

Hans Peter