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Frage 1170

Lieber Hans Peter

Spr. 6,26 Denn der Preis für eine Hure (geht) bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf (dein) kostbares Leben.

Irgendwie habe ich Mühe mit dieser Argumentation. Hurerei ist doch Hurerei, ganz einerlei mit wem. Mir kam auch schon der Gedanke, ob vielleicht wegen dieses Verses Juden ins Bordell gehen und meinen, das sei nicht schlimm. Ich habe auch schon gelesen, dass Frauen des sogenannten Gewerbes ihre Gefühle ganz abschalten müssten und nur noch aufs Geld aus seien um es überhaupt durchstehen zu können. Aber trotzdem ist ja beides verwerflich und schlimm. 1Co 6:18* Fliehet die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist ausserhalb des Leibes; wer aber hurt, sündigt wider seinen eigenen Leib.

Für ein paar weiterführende Worte wäre ich Dir dankbar.

Herzlich grüsst

Kurt


2.11.03

Lieber Kurt

 
Spr. 6,26 Denn der Preis für eine Hure (geht) bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf (dein) kostbares Leben.
 
Beachte die dem obigen Vers vor und nachfolgenden Verse; dann ergibt sich der rechte Zusammenhang:

Eine Hure nimmt dich aus bis zum letzten Brot (in der Schweiz bis zum letzten Fünferlein, das sie in deinem Portemonnaie findet); danach wirft sie dich aus dem Haus, denn ohne Money bist du bei den Huren ein Nichts.
 
Viel ärger aber ist es, wenn dich die Frau eines (andern) Mannes begehrt. Also eine Verheiratete. Diese macht in der Tat Jagd auf deine Seele. Sie lässt nicht locker, bis sie dich bekommt. Dazu sind ihr alle Mittel recht. Das führt zu Hurerei und Ehebruch. Da gibt es nur noch eines: widerstehen und fliehen wie Joseph es vor Potiphars Weib tat (1. Mose 39, 7 - 18)! Ansonsten ist deine kostbare Seele verloren. Nicht verloren vor Gott; aber verloren, weil gefangen in der Hand eines Weibes.

Also zusammenfassend: Die Frau eines Mannes ist in diesem Zusammenhange nicht seine eigene. Der Jude wie der Nichtjude (vom Schweizer bis zum Chinesen) geht nicht deshalb so gerne ins Hurenhaus, weil seine eigene Frau Jagd auf sein Leben macht, sondern weil der den Begierden und Lüsten des Fleisches folgt.

In IHM, Henri P.
 

2.11.03

 

Hallo Kurt,

darf ich eine Antwort versuchen?

Erst mal der Text im ZUSAMMENHANG:

Sprüche 6 Verse

23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen der Zucht,

24 dich zu bewahren vor der Frau des Nächsten, vor der glatten Zunge der Fremden.

25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, laß sie dich nicht mit ihren Wimpern fangen!

26 Denn der Preis für eine Hure [geht] bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf [dein] kostbares Leben. -

27 Kann man Feuer wohl tragen in seinem Gewandbausch, ohne daß einem die Kleider verbrennen?

28 Oder kann jemand wohl schreiten auf glühenden Kohlen, ohne daß er sich die Füße versengt?

29 So [geht es auch dem], der hineingeht zur Frau seines Nächsten: keiner bleibt ungestraft, der sie berührt. -

30 Verachtet man nicht [schon] den Dieb, auch wenn er [nur] stiehlt, um den Bauch sich zu füllen, weil Hunger ihn treibt?

31 Und wird er ertappt, so muß er es siebenfach erstatten; den ganzen Besitz seines Hauses kann er dahingeben.

32 Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau [seines Nächsten], ist ohne Verstand. Nur wer sich selber vernichten will, der mag das tun.

33 Plage und Schande [nur] findet er, und seine Schmach wird nicht mehr gelöscht.

34 Denn Eifersucht [weckt] die Zornglut des Mannes, kein Mitleid verspürt er am Tage der Rache.

Erläuterung:

Ich denke, das Buch der Sprüche (Sprichwörter) ist sehr praktisch und lebensnah. Es geht dort nicht so sehr um Moral, sondern um das Aufzeigen von den Folgen, wenn man den Geboten gehorcht oder wenn man nicht gehorcht.

Also setzen sich diese Verse nicht abstrakt mit der Frage der "Sündenqualität" von Hurerei u.a. auseinander, sondern damit, was einem passieren kann, wenn man Ehebruch begeht mit der Frau des Nächsten.

Und da sehe ich folgende Argumentationskette:

Während man beim Eingehen zu einer Hure (wenigstens) nicht fürchten muss, dann noch ein Problem mit deren Ehemann zu haben, sieht das beim Ehebruch mit der Frau eines anderen Mannes schon anders aus. Hier stiehlt man dem anderen Ehemann etwas, was ihm gehört - seine Frau, ihren Körper, ihre Seele, ihre Ehre. Aber diesen Diebstahl kann man nicht erstatten wie ein Ding - es gibt keine Genugtuung, die geleistet werden könnte. Folglich bleibt die Schmach auf einem liegen und die Aussicht auf die Rache durch den Ehemann, von dem kein Mitleid zu erwarten ist. Man muss also mit seiner Vernichtung rechnen.

Es handelt sich also zunächst mal um recht "irdische" Folgen.

Ob man diesen Zeilen auch geistlich etwas dazu entnehmen kann, wie Gott diesen Ehebruch straft, darüber kann man nachsinnen. Direkt ist das diesen Versen nicht zu entnehmen.

Was diese irdischen Folgen des Ehebruchs angeht, so scheint das (leider?!) in unserer heutigen zivilisierten Welt nicht mehr so gefährlich zu sein ...

Zu empfehlen ist es freilich überhaupt nicht. Wer das tut, ist wirklich ohne Verstand.

Ich hoffe, das hilft

Alles Liebe

 

ML A