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Frage 1280

Laut Richter 1,4 bleibt die Erde für immer (bzw. ewig) bestehen, aber Jesus sagt selbst das „Himmel und Erde werden vergehen“ und Johannes sagt: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde“? Die Zeugen Jehovas meinen das Gott sein ewiges Reich hier auf dieser Erde aufbauen wird. Wird die Erde erneuert oder was passiert mit der alten Erde?

 

Klaus E.


Lieber Klaus    23.01.2003

Ich weiss nicht genau welche Stelle Du meinst. Im AT ist das Wort "ewig" an den Zeitlauf der Schöpfung gebunden. Es wird häufig einfach so gebraucht wie wir es manchmal auch gebrauchen, zB.: diese Predigt dauert aber eine Ewigkeit... u. äh.

Wenn Johannes den neuen Himmel und die neue Erde sieht, dann dürfen wir mit ihm die Schöpfung nach dem Untergang  der alten Schöpfung sehen.  Die Alter Erde wird wie ein Gewand zusammengewickelt. Du kannst auch mal eine Übersicht zum Prediger lesen


23.01.04

Lieber Klaus E.

Es scheint mir ein kleiner Fehler in dem Beitrag vorzuliegen. Diese Stelle steht nicht in Richter sondern in Prediger 1,4: Pred 1,3 Was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe, womit er sich abmüht

unter der Sonne?

Pred 1,4 Ein Geschlecht geht, das andere kommt; die Erde aber bleibt ewiglich!

Es gibt noch eine andere Stelle mit ähnlicher Aussage:

Jon 2,7 Zu den Gründen der Berge sank ich hinunter; die Erde war auf ewig

hinter mir verriegelt; - da hast du, HERR, mein Gott, mein Leben aus dem Verderben geführt!

Diese und andere Stellen sind das Fundament der Lehre der ZJ (Zeugen Jehovas) für die ewige Existenz der Erde. ZJ glauben, dass die Erde gleichsam einem Globus nur abgestaubt wird (=> dies soll das erneuern der Erde sein, jedoch die Erde niemals zerstört wird. Das Gesamtzeugnis der Schrift sagt aber anderes:

Jes 65,17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde,

also daß man der frühern nicht mehr gedenkt und sie niemand mehr in den Sinn kommen werden;

Jes 66,22 Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache,

vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der HERR, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben.

2Petr 3,10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; da werden die

Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen.

2Petr 3,13 Wir erwarten aber einen neuen Himmel und eine neue Erde, nach

seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt.

Offb 21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste

Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

Jes 51,6 Erhebet eure Augen gen Himmel und schauet auf die Erde drunten;

denn die Himmel werden vergehen wie ein Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid veralten, und ihre Einwohner werden wie Mücken sterben; aber mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zerbrochen werden.

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergangen

sind, wird nicht ein Jota noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Mt 24,35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht

vergehen.

Mk 13,31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht

vergehen.

Lk 16,17 Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein

einziges Strichlein des Gesetzes falle.

Lk 21,33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht

vergehen.

 

Die Mehrheit der Bibelstellen bezeugen klar, dass diese Erde und dieser Himmel untergehen werden und eine neue Erde von Gott geschaffen wird. Selbst Jesus Christus hat dies an mehreren Stellen klar ausgedrückt. Liegt also ein Widerspruch in der Schrift vor?

Ich denke nicht, da die beiden oben genannten Stellen bei Prediger und Jona eine Besonderheit haben, die den anderen Stellen nicht anhaftet:

Pred. 1,4

Hier vergleicht Salomo das Leben des Menschen, seine Lebenstage mit dem Alter der Erde. In diesem Vergleich ist die Erde auch in unserem Sprachgebrauch ewig. Zum anderen ist das Buch Prediger eine sehr blumige und poetische Dichtung und zudem noch das Zeugnis eines Menschen über den Menschen. Es eignet sich daher in keinster Weise hier eine Offenbarung Gottes über die Zukunft der Erde oder eine exakt wortwörtliche Auslegung hier anzusetzen.

Jona 2,7

Das Buch Jona besitzt ebenfalls eine poetische Schriftform. Hier wird auch das Wort "ewig" verwendet, obgleich der Prophet nach 3 Tagen und Nächten wieder diesem "ewig hinter" ihm "verriegelt"em Gefängnis entkommen konnte.

Aus Sicht des Propheten war aber diese Zeit in dem Fisch wirklich eine "Ewigkeit", eine Zeit ohne Ende, ohne Wahrnehmung der Zeit.

Es ist also klar, dass diese beiden Stellen in Prediger und Jona nicht die Frage der Ewigkeit der Erde behandeln, sondern nur Vergleiche für die Lebenszeit des Menschen oder die 3 Tägige Prüfung des Jona enthalten. Die überaus klaren und drastischen Beschreibungen des Untergangs dieser Erde und der Neuschöpfung des neuen Himmels und der neuen Erde lassen sich nicht durch diese 2 Stellen entkräften und ins Gegenteil verkehren.

Diese Stelle ist aber ein extrem gutes Beispiel, das Entstehen von Irrlehren und Falschlehren zu dokumentieren. Wer die Argumentationlinie der ZJ durcharbeitet, erkennt deutlich die Methoden, wie das Wort verdreht und entstellt wird, wo plötzlich einzelne Stellen über die Maßen hochgehoben und verwortwörtlicht werden und in anderen das krachende Zerschmelzen der Elemente zum Abstauben heruntergestuft wird.

Liebe Grüße

M.H.