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Frage 1314

Liebe Brüder,
 
die Aussage von Hans-Werner Deppe, dass Arthur Pink wegen "klarer Heilslehre" geschätzt wird, ruft bei mir Kopfschütteln und Betroffenheit hervor.
Ich führe einige Originalzitate von Pink bzw. Übersetzungen an - jeder kann für sich selbst entscheiden, wie Pink einzuordnen ist.
 
Die angeführten Zitate 1-5 von Arthur Pink sind m.E. Gotteslästerung und keine "klare Heilslehre". Die Zitate 6-7 betreffen den Dispensationalismus.
 

Achtung: Hans Werner Deppe und Arthur Pink sind Calvinisten  = Gotteslästerer
 
 
 
Weitere Zitate etc. zu Pink:
frage579.htm
frage665.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage677.htm 
frage1258.htm
fwbibel.htm
http://www.bibelkreis.ch/Forum/frage681.htm 
 
 
 
1) "...God has eternally decreed that Adam should eat of the tree"(Pink, the sovereignity of God, Appendix)
 
(Gott hat ewig vorherbestimmt, dass Adam vom Baum essen sollte)
 
1a) "seine Allwissenheit sah nicht nur voraus, dass Adam die verbotene Frucht aß, sondern er hat es vorher bestimmt, dass er es tun sollte"
 
2) "God had decreed the Fall" (Pink, the sovereignity of God, Appendix)
 
(Gott hat den Sündenfall vorherbestimmt)
 
3) "..God has decreed mans sins" (Pink, the sovereignity of God, Appendix)
 
(Gott hat die Sünde des Menschen vorherbestimmt)
 
4) "Der Grund des Erlösungswerkes Christi war nicht Erlösung für alle Menschen zu schaffen - wer dies behauptet "unterminiert die eigentlichen Fundamente unseres Glaubens"
 
5) "..that men and women die, pass out of this world into a hopeless eternity, an eternity of suffering and woe. If then God has foreordained whatsoever comes to pass then He must have decreed that vast numbers of human beings should pass out of this world unsaved to suffer eternally in the Lake of Fire."(Pink, the sovereignity of God, Chap. V)
 
(dass Männer und Frauen sterben, von dieser Welt in eine hoffnungslose Ewigkeit gehen - einer Ewigkeit des Leidens und Gerichts. Wenn also Gott alles was geschieht vorherbestimmt hat, muss er auch die grosse Zahl der Menschen dazu bestimmt haben, dass sie ungerettet aus der Welt gehen und ewig im Feuersee leiden
 
6) "Dispensationalists are, in reality, repeating the sin of Jehoiakim" (Pink, A Study of Dispensationalism)
 
(Dispensationalisten wiederholen in Wirklichkeit die Sünde Jojakims)
 
7) "... we should write upon our present subject, and that is to expose the modern and pernicious error of Dispensationalism. This is a device of the Enemy, designed to rob the children of no small part of that bread which their heavenly Father has provided for their souls; a device wherein the wily serpent appears as an angel of light [...] These mutilators of the Word tell us that all of the Old Testament from Genesis 12 onwards belongs entirely to Israel after the flesh, and that none of its precepts (as such) are binding upon those who are members of the Church" (Pink, A Study of Dispensationalism)
 
(..wir sollten über unser jetziges Thema schreiben, und das ist den modernen und verderblichen Irrtum des Dispensationalismus darzustellen. Dies ist eine Erfindung des Feindes, gedacht um den Kindern nicht [nur] einen kleinen Teil vom Brot zu rauben, das der himmlische Vater ihren Seelen zugedacht hat; ein Plan in dem die listige Schlange als Engel des Lichtes erscheint [...] Diejenigen, die das Wort verstümmeln sagen uns, dass alles von 1.Mose 12 an gänzlich Israel nach dem Fleisch betrifft und keine der Vorschriften (als solche) verbindlich für diejenigen wäre, die Teil der Gemeinde sind"
 

Liebe Geschwister,

es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß die Bibel von einer Erwählung und Vorherbestimmung spricht. Ich kann aber keine Belege dafür finden, daß sie damit das meint, was u.a. Calvinisten darunter verstehen: Erstens, daß bei den Erwählten vorherbestimmt ist, daß sie gerettet werden, und zweitens, daß es Menschen gibt, die zu ewigen Verdammnis vorherbestimmt sind. Das Erste ist m.E. eine falsche Bibelauslegung, und das Zweite eine Schlußfolgerung daraus, die zwar logisch ist, aber nicht legitim, weil sie in eklatantem Widerspruch zu ganz eindeutigen biblischen Aussagen steht, z.B. zu Joh. 3,

16: " ... JEDER, der an Ihn glaubt ... " und eben nicht: "die zum Heil Vorherbestimmten".

Ich verstehe die Erwählung so wie der dispensationalistische Dogmatiker Henry Clarence Thiessen, der früher am Wheaton College in den USA gelehrt hat. In seinem Buch "Introductory Lectures in Systematic Theology" (Grand Rapids, Michigan: Eerdmans 1977, S. 344) definiert er sie so:

"By election we mean that sovereign act of God in grace whereby He chose in Christ Jesus for salvation all those whom He foreknew would accept him."

(Mit "Erwählung" meinen wir den souveränen Akt Gottes aus Gnaden, durch den Er in Christus Jesus alle diejenigen zum Heil auswählt hat, von denen Er im voraus wußte, daß sie Ihn annehmen würden.)

Besser kann man es nicht ausdrücken: keine Vorherbstimmung im absoluten, deterministischen Sinn, und vor allem keine Vorherbestimmung zur Verdammnis.

Gott bietet das Heil allen an, und wer es annimmt, wird gerettet, und wer nicht, wird verdammt. Die Entscheidung darüber, wo wir die Eweigkeit verbringen werden, liegt einzig und allein bei uns. Aber natürlich haben wir diese Möglichkeit nicht, weil wir von Natur aus einen freien Willen hätten (den haben wir nicht - wir sind entweder Sklaven Satans oder Gottes), sondern nur, weil Gott uns aus Gnaden das Heil anbietet.

Die deterministische (fatalistische) Sicht der Erwählung hat übrigens bekanntlich nicht mit Jean Calvin begonnen (der hat sie nur perfektioniert und konsequent zu Ende gedacht). Sie hat schon mit Augustin begonnen, wenn ich mich nicht irre. M.E. liegt die Ursache darin, daß eine von der griechischen Philosophie geprägte, falsche und der Bibel fremde Denkweise in das Wort Gottes hineingelesen worden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Menschen, die von der jüdischen Tradition und Denkweise geprägt sind, auf solche Gedanken gekommen wären.

Daß "Erwählung" des Einen nicht unbedingt Verwerfung des Anderen bedeuten muß, habe ich einmal in einer Predigt durch eine Gegenstandslektion

verdeutlicht: Ich brachte eine Mini-Mülltone mit, die auf meinem Schreibtisch steht und mir als Behälter für meine Schreibstifte dient. Ich nahm einen Stift heraus und sagte: "Ich habe mich jetzt für diesen einen Stift entschieden und nicht für die anderen. Das bedeutet aber nicht, daß ich deshalb die anderen wegwerfe oder sie nicht haben will. Aber im Augenblick brauche ich nur diesen einen - die anderen später einmal."

Liebe Grüße, Detlev


Liebe Geschwister,

 

 

es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß die Bibel von einer Erwählung und Vorherbestimmung spricht. Ich kann aber keine Belege dafür finden, daß sie damit das meint, was u.a. Calvinisten darunter verstehen: Erstens, daß bei den Erwählten vorherbestimmt ist, daß sie gerettet werden, und zweitens, daß es Menschen gibt, die zu ewigen Verdammnis vorherbestimmt sind. Das Erste ist m.E. eine falsche Bibelauslegung, und das Zweite eine Schlußfolgerung daraus, die zwar logisch ist, aber nicht legitim, weil sie in eklatantem Widerspruch zu ganz eindeutigen biblischen Aussagen steht, z.B. zu Joh. 3,

16: " ... JEDER, der an Ihn glaubt ... " und eben nicht: "die zum Heil Vorherbestimmten".

Ich verstehe die Erwählung so wie der dispensationalistische Dogmatiker Henry Clarence Thiessen, der früher am Wheaton College in den USA gelehrt hat. In seinem Buch "Introductory Lectures in Systematic Theology" (Grand Rapids, Michigan: Eerdmans 1977, S. 344) definiert er sie so:

"By election we mean that sovereign act of God in grace whereby He chose in Christ Jesus for salvation all those whom He foreknew would accept him."

(Mit "Erwählung" meinen wir den souveränen Akt Gottes aus Gnaden, durch den Er in Christus Jesus alle diejenigen zum Heil auswählt hat, von denen Er im voraus wußte, daß sie Ihn annehmen würden.)

Besser kann man es nicht ausdrücken: keine Vorherbstimmung im absoluten, deterministischen Sinn, und vor allem keine Vorherbestimmung zur Verdammnis.

Gott bietet das Heil allen an, und wer es annimmt, wird gerettet, und wer nicht, wird verdammt. Die Entscheidung darüber, wo wir die Eweigkeit verbringen werden, liegt einzig und allein bei uns. Aber natürlich haben wir diese Möglichkeit nicht, weil wir von Natur aus einen freien Willen hätten (den haben wir nicht - wir sind entweder Sklaven Satans oder Gottes), sondern nur, weil Gott uns aus Gnaden das Heil anbietet.

Die deterministische (fatalistische) Sicht der Erwählung hat übrigens bekanntlich nicht mit Jean Calvin begonnen (der hat sie nur perfektioniert und konsequent zu Ende gedacht). Sie hat schon mit Augustin begonnen, wenn ich mich nicht irre. M.E. liegt die Ursache darin, daß eine von der griechischen Philosophie geprägte, falsche und der Bibel fremde Denkweise in das Wort Gottes hineingelesen worden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Menschen, die von der jüdischen Tradition und Denkweise geprägt sind, auf solche Gedanken gekommen wären.

Daß "Erwählung" des Einen nicht unbedingt Verwerfung des Anderen bedeuten muß, habe ich einmal in einer Predigt durch eine Gegenstandslektion

verdeutlicht: Ich brachte eine Mini-Mülltone mit, die auf meinem Schreibtisch steht und mir als Behälter für meine Schreibstifte dient. Ich nahm einen Stift heraus und sagte: "Ich habe mich jetzt für diesen einen Stift entschieden und nicht für die anderen. Das bedeutet aber nicht, daß ich deshalb die anderen wegwerfe oder sie nicht haben will. Aber im Augenblick brauche ich nur diesen einen - die anderen später einmal."

Liebe Grüße, Detlev


Hallo Tim,

Du übersiehst leider eine wichtige Tatsache: Gott zwingt das Heil niemandem auf - nur der bekommt es, der es annimmt. Das kann er natürlich nur deshalb, weil Gott es ihm aus Gnaden anbietet, und das ist keine Mitwirkung am Heil.

Sonst wäre das Annehmen eines Weihnachtsgeschenks eine Beteiligung an der Herstellung des Geschenks, und das wäre absurd. Aber ohne unser "Ja" zum Heil bekommen wir es nicht. Und Gott wußte lange im voraus, wer Sein kostbares Geschenk der Erlösung annimmt, und alle diese Menschen hat Er erwählt. Einen Heilsdeterminismus kann man aufgrund unserer menschlichen Logik und unserer Prägung durch 2000 Jahre Kirchengeschichte und Theologie in die biblischen Begriffe "Erwählung" und "Vorherbestimmung"

hineingeheimnissen, aber diesen Gedanken finde ich nirgends in der Bibel.

Wir müssen auch beachten, daß die Bibel manche Begriffe in einem etwas anderen Sinn gebraucht als wir in unserer Umgangssprache. Z.B. das Wort Hoffnung" - in unserem Sprachgebrauch läßt es völlig offen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß die Hoffnung erfüllt wird (es sei denn, im Zusammenhang wird etwas darüber gesagt; aber der Begriff selbst ist diesbezüglich völlig neutral). Im NT ist es, wenn es sich auf geistliche Güter bezieht, immer gleichbedeutend mit "Gewißheit". Das müssen wir auch in der Verkündigung beachten. Und so haben auch die Ausdrücke "Erwählung", Auserwählung" und "Vorherbestimmung" im Gegensatz zu unserem Sprachgebrauch im Wort Gottes nichts mit Determinismus oder auch einer automatischen Verwerfung des Nichtauserwählten zu tun.

Wenn sowieso feststeht, wer gerettet ist, wozu dann Evangelisation und Mission? Wozu müssen wir uns dann um ein glaubhaftes Leben als Christ bemühen? Wer "erwählt" ist, kommt sowieso in den Himmel, und bei allen anderen ist eh Hopfen und Malz verloren. Aber wozu haben wir dann den Missionsbefehl? Als reine Beschäftigungstherapie, weil wir sonst nichts zu tun haben? Was könnten wir in unserer Gemeinde an Zeit, Kraft und Geld sparen, wenn wir diese Konsequenzen aus der deterministischen Erwählungslehre ziehen würden!

Liebe Grüße, Detlev