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Frage 1367 

Lieber Manfred

Hier noch ein Nachtrag, warum ich, ganz aus menschlicher, pragmatischer, praktischer Denkweise das Pastorenamt, vollzeitliche Mitarbeiter sowie die Ältestenschaft als Amt ablehne!
Diese Mail ist absolut nicht boshaft gemeint, auch unterstelle ich den Leuten in Gemeinden mit Pastoren / Ältesten auch keine bewusste und absichtliche Faulheit, so sie denn dort überhaupt vorkommt! Auch unterstelle ich niemandem, dass er sich bewusst oder boshaft, aus Unwissenheit oder Naivität unbiblisch verhält und den nachfolgenden Gefahren erliegt oder ihnen nicht standhalten kann.
Ich will hiermit einfach Nachteile aufzeigen, die gewichtig sind und gegen Pastoren / Älteste als Amtspersonen sprechen.

Von Haus aus ist der Mensch träge, d.h. er versucht seine Pflichten abzuschieben auf andere Personen! Dafür ist das Amt des Pastors wie geschaffen (wurde das Pastorenamt überhaupt  wegen der "Faulheit", Pflichtlosigkeit, vielleicht sogar Lieblosigkeit geschaffen?).
Folgendes kann man "getrost" einer Person (Pastor) oder Personengruppe (Ältesten) abschieben, delegieren, dann ist man aus dem "Schneider", es ist einfach "gefährlich" ein Pastor zu haben und damit eine "Versuchung":

1) Geistliches
a) Gebet: Der Pastor ist dafür zuständig und hat dafür Zeit.
b) Seelsorge: Dafür ist auch der Pastor zuständig. Er kann die Probleme der Menschen begegnen und "lösen". Und die anderen damit "verschonen".
c) Lehre / Bibelauslegung: Die Bibel soll der Pastor lesen und stundenlang studieren!  Er soll auch die Predigt / Versammlung, etc. vorbereiten und leiten.
d) Lehrfragen: Wie soll man Charismatik, Allversöhnung, Pragmatismus, Calvinismus, Katholizismus, Ökumene, etc. begegnen? All das soll der Pastor beantworten.
e) Vorbereiten von Hauskreisen, Bibelstunden: Auch dafür ist der Pastor "gut". Was wiederum bequem ist für andere.
f)  Evangelium: Auch das kann der Pastor am "besten".

2) Gemeindeleben, etc.
a) Hausbesuche bei Witwen, Waisen und Familien: Auch das kann einem nicht ins Konzept und Planung passen, besser ist es, für anderes, schöners Zeit zu haben.
b) Gastfreundschaft: Auch das soll der Pastor machen.
c) Büro /  Finanzen: Der Pastor soll die Büroarbeit erledigen. Er soll das Gemeindearbeit und Gemeindeanlässe zuammenstellen und koordinieren.
d) Übergemeindliche Zusammenarbeit: Dafür ist der Pastor zuständig. Daraus ergeben sich dann Büros (regional, überregional, landesweit, weltweit) und Gemeindebünde, Gemeindeverbände, etc., die dem Pastor helfen, was ja nicht primär "schlimm" ist (ausser das so eine Hyrarchie in der Bibel nicht zu finden ist), aber daraus ergeben sich Abhängigkeiten. Durch die "Oberhirten" wie Bischöfe, Kardinäle, Landespräsidenten, Päpste werden von oben herab die Gläubigen gesteuert und beeinflusst. Und schliesslich sind diese ja gebildet und die "normalen" Gläubigen verstehen wenig bis nichts! Also eine Abhängigkeit!

3) Angestellte kosten
Was überall bekannt ist, Lohnkosten sind enorm.

4) freie Meinung
Durch das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Gemeinde und Pastor kann der Pastor nicht sein Meinung äussern, wie er vielleicht will, weil er sonst gewärtigen muss, dass ihm gekündigt wird. Somit ist seine Familie und Kinder indirekt abhängig von der Gemeinde und dessen wohlwollen, etc.

Auf der anderen Seite könnte man jetzt natürlich behaupten, dass ein immenses Arbeitspensum einer Gemeinde schwerlich aufgeteilt werden kann und besser koordiniert wird. Warum soll aber eine mittelgrosse Gemeinde 40 Gruppen haben? Wo findet sich das in der Bibel? Ist dies nur eine menschliche Denkweise, die meint, es müsse so sein? Die meint, man müsse 40 Gruppen haben und dass das alles noch besser mache?
Dort wo nur noch Strukturen helfen und die Gemeinde am "funktionieren" halten, ist sowieso etwas grundfalsch. Warum? Weil alle Punkte unter 1) und 2) laut der Bibel aufgeteilt werden können! Sie sollten sogar!
Gastfreundlich sollte jeder sein, auch Seelsorge ist nicht die Arbeit einer einzelnen Person! Hausbesuche sollten kein "Einmann-Beruf" sein. Auch Bibelstudium und Gebet, vorbereiten von Bibelstunden soll keine "Einmann-Show" sein!
Also braucht es einen Pastor schlichtweg gar nicht!
Alles diese Punkte und die Nachteile werden durch ein "Amt" des Pastors begünstigt bzw. erst ermöglicht.

Gruss
Michael / CH


Lieber Manfred
 
Ich kann mich noch erinnern, wo es in Pfingstkreisen hieß:
Joel hat sich erfüllt, der Beweis ist das Zungenreden.
Nachdem aber durch wahrheitsliebende Gläubige nachgewiesen wurde, daß es das Zungenreden
durch die Jahrhunderte schon immer gegeben hat, wurde die aktuelle Geschichtschreibung abgeändert.
Jedenfalls wurde damals behauptet, Joel hat sich erfüllt und ein falscher Termin für die Geistesausgießung
wurde erfunden, gewirkt durch diesen Geist. Ähnlich der Falschdatierung bei:
 
2Tim 2,18 die von der Wahrheit abgeirrt sind, {S. d. Anm. zu 1. Tim. 6,21} indem sie sagen,
daß die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben etlicher zerstören. {O. umstürzen}
 
 
Ich nenne es einmal  "Das Evangelium vom Zungenreden"
 
Welches ein eigenständiges Evangelium ist mit spezieller Geistestaufe und der Möglichkeit der
Auferbauung  im Geist durch einen Sprachensalat, welcher niemand versteht.
Auch Vergebung der Sünde wird suggeriert, indem man sich selber, zum Beweis, zum Zeichen,
seine Zunge bewegt und somit gemäß dieser Lehre dann weiß, man ist im Besitz des Heiligen Geistes,
trotz aller Sünde und Irrlehre. Da muß mancher lachen (Hl. Lachen) vor lauter Glückseligkeit und betrunken
sein von diesen Geist, weil alles so einfach ist.
Es gibt viele Zungenredner, doch wenige Übersetzer, denn da wird es so manchen doch zu unheimlich, wenn
er da etwas übersetzen soll, was er absolut nicht versteht. Wenige besitzen dann die "Gabe" (Frechheit)
der Versammlung eine Geschichte aufzutischen, von der sie behaupten, der Geist hätte so, oder so gesprochen.
 
Die Wassertaufe in den Tod Jesu wird mißbraucht, um die Menschen in die Pfingstbewegung aufzunehmen,
sozusagen als biblische Legitimation. Wenige merken diesen Betrug, da nicht mehr Jesus Christus
ALLEINE angehört, wie sie stolz behaupten, sondern die Berechtigung zur Mitgliedschaft in diesen Organismus
sich erworben hat, welche einen alternativen Christus darstellt.
Denn an Jesus Christus wahrhaftig gläubig gewordene sind automatisch durch den Glauben in den Leib Christi
aufgenommen und bedürfen solcher Irrlehren nicht. 
Selbst die sogenannte Glaubenstaufe verliert dadurch ihren göttlichen Zweck, wird mißbraucht.
 
Apg 4,12 Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen.
 
BFP - Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden, wieso eigentlich?
 
Gal 3,28 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; {W. Männliches und Weibliches} denn ihr alle seid einer in Christo Jesu.
 
denn ihr alle seid einer in Christo Jesu - bist du mit diesen Geist getauft?
 
Ein Pastor sagte des öfteren: "Nicht was ich nicht verstehe macht mir Sorgen, sondern das, was ich verstehe"
Vielleicht meinte er damit das Zungenreden, welches er nicht verstehen konnte und das Wort Gottes, welches er las
und nicht glauben konnte.
 
Gruß
Kurt R.
 

 

Lieber Michael

zu einer Versuchung, sich einen angestellten Prediger oder Ältesten zu "halten",  kann eine Gemeinde eigentlich, wenn man nicht auch noch die menschliche Vernunft ausschaltet, erst kommen, wenn die Anzahl der Besucher auf   > 100 Seelen ansteigt, oder? Aber wenn eine Gemeinde über 100 Seelen aufweist, was sollte sie demzufolge tun? -->  sich  teilen. So einfach ist dies.
Auf der anderes Seite kenne ich Prediger von Gemeinschaften die wirklich in der Sache des Herrn stehen und arbeiten. Ich kenne aber auch sog.  Brüdergemeinden, die sind  tot,  töter?  eine weitere Steigerung ist  wegen meinen begrenzten Deutschfähigkeiten bei mir nicht vorhanden.

in IHM
Hans Peter
    


Probleme mit "Ältesten
21. Apostel und Propheten:
22. Älteste und Leiterschaft:
23. Ekklesia:
24. Die Versammlung und  der Diener des Herrn:
25. Die Autorität der Versammlung:
26. Frauen in der Gemeindeversammlung:


Hallo HP

<<zu einer Versuchung, sich einen angestellten Prediger oder Ältesten zu "halten",  kann eine Gemeinde eigentlich, wenn man nicht auch noch die menschliche Vernunft ausschaltet, erst kommen, wenn die Anzahl der Besucher auf   > 100 Seelen ansteigt, oder?<<

Nun, würde ich so nicht bejahen. Auch eine Gemeinde mit 200 Erwachsenen kann ja noch so funktionieren wie deine Versammlung, nicht? Es bräuchte einfach bald einmal eine Verstärkeranlage, sonst brüllst du dir bei der Verkündigung die Lunge raus;-)

<< sich  teilen<<

Warum auch nicht?

<< Auf der anderes Seite kenne ich Prediger von Gemeinschaften die wirklich in der Sache des Herrn stehen und arbeiten

Absolut! Ich behaupte ja auch nicht, dass Prediger einen schlechten Dienst aufweisen / machen oder so. Ich zeige einfach Gefahren dieses System auf.

<<Ich kenne aber auch sog.  Brüdergemeinden, die sind  tot,  töter?<<

Da hast du recht! Ein "nichthalten" von Ältesten oder Predigern ist keine Versicherung von Heiligkeit, Gehorsam und Gottwohlgefallen! Das wäre dann wieder ein neues System der "Faulheit" wie das Predigersystem.
Ich will keine Seelsorge machen, dann halte ich mir eine Prediger und muss "nichts" mehr tun. Geht es nicht, schicke ich ihn halt wieder fort und dann habe ich eine Versicherung von Heiligkeit, Gehorsam und Gottwohlgefallen. Und muss wieder "nichts" tun, es ist ja eine Versicherung! So funktioniert es natürlich nicht!

Gruss
Michael / CH


14.03.2004
Lieber Michael

1. Ich  habe ich keine Gemeinde. Der Herr Jesus hat eine Gemeine. Ich gehe zu einer Gemeinde, mehr nicht.
2. Ich kenne leider in der Thurstrasse - Gemeinde nicht mal alle Kinder mit Namen, ja ich glaube ich kenne nicht einmal alle erwachsenen Geschwister mit Vor- und Zunamen.. Schlecht, aber das liegt sicher an mir. Darum hoffe ich, dass bald ein weiters Zeugnis entsteht.

in IHM
Hans Peter

29.03.2004

Hallo HP

<<Ich habe keine Gemeinde. Der Herr Jesus hat eine Gemeine. Ich gehe zu einer Gemeinde, mehr nicht.<<

Ich denke, wir kennen uns bereits so gut, dass wir beide wissen wie es der andere gemeint hat. ;-) Bin ganz deiner Meinung!

Gruss Michael / CH

Lieber Michael, ist doch klar, ich schrieb  auch nicht an "Dich" sondern im Forum und da hast eventuell ja jemand der mitliest.

in IHM
HP


29.03.2004

Hallo Micha,

ich würde sogar sagen, daß Ämter bzw. die Strukturen, so wie sie heute in religiösen Gemeinschaften vorgefunden werden, überhaupt nicht biblisch fundiert sind. Deine pragmatischen Ansichten sind zwar im Großen und Ganzen akzeptabel, gehen aber am eigentlichen Grund vorbei, warum die heutige Ämterpraxis der Lehre des Glaubens widerspricht. Denn es geht dabei meiner Meinung nach um die Frage, wie eine christliche Gemeinde strukturiert sein müßte, um eine solche zu sein. Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen, die Struktur ist nur ein Punkt, wenn auch kein unwesentlicher, zur Beurteilung.

Soweit ich das verstehe, werden im NT Gläubige einer Versammlung durch eine Gruppe von Ältesten geführt. Niemand davon, auch kein Ältester, ist irgendwie höher gestellt als andere Gläubige. Auch hier müßte sich bei einem Christen, der sich selbst so benennt, Wort und Tat vollständig übereinstimmen: Ihr sollt euch nicht Meister, noch Vater nennen lassen. Und: Niemand wird mehr den anderen lehren, weil in allen das Gesetz in ihren Herzen ist (frei rezitiert). Jegliche Organisation darüber hinaus und diesen Grundsatz nicht beachtend, ist eine Infragestellung der Bruderliebe, weil Gläubige nur solche sein können, die freiwillig selbständig aus freien Antrieb täglich in Verantwortung füreinander handeln. Das heißt nicht, daß es keine Christen geben kann, die in der Lage sind anderen Christen Dinge aufzeigen zu können, die aufgrund ihrer Erfahrung anderen Wissen vermitteln oder die geistliche Autorität erworben haben. Wichtig ist, daß man auch durch die Struktur zum Ausdruck bringt, daß niemand über den anderen gestellt ist. Das erst weist jeden in die oben beschriebene Richtung. Nur so kann man in der christlichen Bedeutung von ein Herz und eine Seele sprechen, wenn jedermann gleichberechtigt in keinerlei Rangordnung steht und das nicht, wie dem durchaus häufig verbal zugestimmt wird, sondern das es auch praktiziert wird im Leben.

 

Auch Paulus hat mit dem Vergleich der Gemeinde mit einem Leib eine der grundlegenden Lehren des Christentums vermittelt. Alle Teile des Leibes sind unbedingt ganz aufeinander angewiesen in ihren unterschiedlichen Aufgaben. Aber in einem Leib gibt es keine Hierarchie, sondern in einzigartiger Weise aufeinander abgestimmte Gliedmaßen, die in einem präzisen funktionalen Zusammenhang stehen. Meines Erachtens muß man seinen Blickwinkel beibehalten, um dieses Bild nicht mißzuverstehen. Diese Frage dringt tief in das Wesen der christlichen Gemeinde ein und was man letztlich darunter verstehen müßte.

Rolf


 

21. Apostel und Propheten:

22. Älteste und Leiterschaft:

23. Ekklesia:

24. Die Versammlung und  der Diener des Herrn:

25. Die Autorität der Versammlung:

26. Frauen in der Gemeindeversammlung:


29.03.2004

Lieber Rolf

<<Deine pragmatischen Ansichten sind zwar im Großen und Ganzen akzeptabel, gehen aber am eigentlichen Grund vorbei, warum die heutige Ämterpraxis der Lehre des Glaubens widerspricht.<<

Nun, sieh mal:
Ich sehe keinen Grund von der Bibel her einen Priester, Pastor, Pfarrer, Prediger und dergleichen zu haben, weil es in der Bibel so was einfach keinen gibt! Nun wollte ich aber auch klarmachen, dass es rein menschlich, logisch, pragmatisch sogar erkennbar ist, warum es eben absolut unsinnig und gefährlich ist. Es ist ein Akt der Bequemlichkeit wenn man ein solches Amt hat. Auf der anderen Seite hört man dann wieder klagen wie: "In unserer Gemeinde sind wir immer knapp bei Kasse!" Kein Wunder, sind doch die Personalkosten die grössten Kosten...  Und dann braucht man noch Technik, etc. etc. Und dann kommt eben diese unsägliche Forderung nach dem Zehnten, wo hab ich das bloss im NT gefunden...;-)

Dein Mail leuchtet mir ein und diese Frage und Antwort habe ich mir auch schon gegeben! Danke aber sowieso für deine Zeilen, hoffentlich lese nicht nur ich sie...

Bei der Ältestenfrage würden wir uns wohl nicht treffen, da ich da eine andere Meinung habe.

Alles Gute dir und Gottes Segen
Michael / CH


Lieber Michael

können wir nicht auch sagen ,dass es Priester, Pastoren, Pfarrer, Prediger, Älteste" in der Gemeinde gibt, dann wenn sie a) durch Errettung zu Priestern gemacht wurden und b) die anderen Dienste oder Ämter geistgeleitet  ausüben, ohne dass sie eine Körperschaft dazu angestellt hat?

in IHM
Hans Peter


30.03.2004
Hallo HP

Können wir uns auf den vorzüglichen Artikel von 22. Älteste und Leiterschaft: http://www.bibelkreis.ch/Schneeberg03/aeltest.htm einigen? Ich bin ganz der Meinung dieses Artikels!

Gruss Michael / CH