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Frage: 1598

Ist Verhütung als Christ In Ordnung?

Aus einem Brief der "Fragenden".    660


Zu diesem Thema gibt es die unterschiedlichsten Meinungen, die in aller
Regel mit beeindruckender Überzeugung vertreten werden. Ich selbst kenne
etliche(s). Es geht sogar soweit, das Verhütung als Sünde und Einpfuschen in
Gottes Wirken bezeichnet wird.  Ich möchte mich nicht in die Argumentationen
verbeissen, trotzdem einige Gedanken dazu:

In der ganzen Schrift finden wir keinen eindeutigen Hinweis, dass eine
Verhütung nicht statthaft ist.

Die Familienväter stehen sicher in einer besonderen Verantwortung vor Gott,
die Belastung von Frau, Budget und Umfeld bewusst zu steuern. Die Fähigkeit
zur Vernunft ist in der Regel vorhanden. Verantwortlichkeit ist eine der
wichtigsten Gaben, die Gott dem Menschen gegeben hat.

In der gegenwärtigen Zeit, mit in der Regel gesund ernährten Menschen und
optimalen medizinischen Bedingungen und einer langsamen Alterung in der
"ersten Welt" wäre eine unbeschränkte Kinderzahl eine enorme Belastung und
in aller Regel nicht zu bewältigen.

Gegner von Verhütung wenden meistens die "Natürliche" Verhütung an, indem
nur geschlechtlicher Verkehr gepflegt wird, wenn kein "Ei" in Reichweite
ist. Dies ist dann aber nicht mehr ganz so logisch.

Es gibt Menschen, die mit der Belastung durch Kinder nicht umgehen können.
Durch Behinderung, Krankheiten etc.. Verhütung ist in diesen Fällen sicher
sinnvoll.

Unbestritten ist, dass es Gottes Plan ist, dass aus einer Ehe-Beziehung auch
Kinder erscheinen. Er hat auch die Menschen darauf ausgerichtet.
Das ist aber nur ein allgemeiner Auftrag an den Menschen, aus dem sich kein
Verhütungsverbot ableiten lässt, noch eine Kinderzahl definiert, noch eine
Strafe androht an Menschen die sich nicht "vermehren", weil sie es nicht
können, nicht wollen etc.

Die Frage stellt sich in dieser Form nur an Kulturen, die sich auch eine
Verhütung leisten kann und die notwendigen Mittel dazu hat.

Ich persönlich denke, dass es Gottes Plan ist, dass es Familien gibt. Eine
Verhütung wo angebracht, sinnvoll und nötig, gehört für mich zur
Verantwortlichkeit des Menschen. Die Methode der Verhütung ist ein anderes
Thema.

Mit einem freundlichen Gruss
qwod/r

01.08.04
 

Liebe "Fragende"

Nun, zuerst einmal, Verhütung braucht es ja bei Geschlechtsverkehr, und dieser gehört in die Ehe zwischen Mann und Frau!
Nun, wenn das so ist, dann ist das schon mal i.o.

Jetzt geht es noch darum, ob innerhalb der Ehe verhütet werden darf...?

Eines gibt es zu bedenken:
a) Den sex. Trieb und das Verlangen nach dem anderen Geschlecht ist eine Erfindung und Gabe des HERRN! Er hat dies aber für die Ehe bestimmt, weil damit das Intimste eines Menschen berührt wird und er so auch am Verletzlichsten ist. Zudem hat die Sexualität noch weitere positive Eigenschaften, die hier aber nicht besprochen werden.

b) Weil es ein Verlangen ist, kann man dies nicht einfach an und abstellen. Die Eheleute begehren sich und das ist gut so! Im richtigen Rahmen und mit der richtigen Gesinnung versteht sich. Der Partner soll nicht Gott ersetzten und es gibt auch noch anderes als den Partner...

Nun wenn ein solches Paar 50 Jahre miteinander verheiratet bleibt und es in dieser Zeit vielleicht 30 Jahre möglich ist, ein Kind zu zeugen, aber ein Paar wahrscheinlich keine 30 Kinder ( pro Jahr eines ) will oder haben kann, müsste es verhüten. Oder wenn es nur 3 Kinder möchte, halt eben nur drei mal Geschlechtsverkehr haben oder sonstige Massnahmen treffen, oder, oder...
Wenn man sagt, man dürfe nicht verhüten und aus einem Geschlechtsverkehr heraus müsse zwingend ein Kind entstehen, ja dann gäbe es halt in 30 Jahren nur 3 Mal Geschlechtsverkehr... Wer das machen will und mit diesem Druck umgehen will / kann, OK der soll das machen...

Viel wichtiger ist aber das, was die Bibel zu sagen hat!
Ich sehe nirgends, dass gegen Verhütungsmittel was geschrieben steht...
Wäre es von unserem HERRN nicht gemein, wenn er uns diese wunderbare und wunderschöne Gabe der Sexualität zwischen Eheleuten geschenkt hätte, aber nun will, dass daraus auch ein Kind entsteht, sprich der Mensch in einen argen Druck kommt, und das wohlgemerkt über Jahre, wenn er eben das Verlangen nach seiner Frau hat, aber nicht darf....! Dachte sich der HERR so die Sexualität und das intime Leben von Eheleuten?

Gruss
Michael / CH
 


Hallo,

die Diskussion ist mal wieder zu intellektuell und abgeklärt. Solche
Argumente habe teilweise ja auch die Gottlosen. 

>Ich sehe nirgends, dass gegen Verhütungsmittel was geschrieben steht

Und ich nicht, dass man mit einem Auto nicht schneller als 100 km/h auf Landstraßen fahren soll.
Evtl liegt es daran, dass es vor paar tausend Jahren weder Autos noch Verhütungsmittel gab.

Wie es scheint, klammert ihr das Wirken eines Gottes, an den ihr vorgebt zu glauben, einfach aus ! Es ist schon merkwürdig zu sehen, wie wenig
ihr mit der Macht Gottes rechnet noch etwas von Gott erwartet. Es lebe
die der Götze "Wissenschaft".


>In der gegenwärtigen Zeit, mit in der Regel gesund ernährten Menschen und optimalen medizinischen 
>Bedingungen und einer langsamen Alterung in der "ersten Welt" wäre eine unbeschränkte Kinderzahl 
>eine enorme Belastung und in aller Regel nicht zu bewältigen


Wos ? Ist es nun also das Ideal, eine überalterte Gesellschaft entstehen zu lassen. Gerade weil in Deutschland mehr sterben, als dass geboren werden, muss es das Ziel sein, die Alterspyramide wieder in eine normale Form zu bringen. Daran hängt u.A. die Gesundheit jeder Gesellschaft.

Wenn die finanziellen Mittel etc. gegeben sind, würde ich keinen Grund sehen, was gegen eine "unbeschränkte Kinderzahl" sprechen würde. Leider
kann sich dieser Luxus bald keiner mehr leisten. Dank verpeilter Familienpolitik aller gottloser Parteien.

Ganz unvoreingenommen würde ich behaupten: Soll doch Gott entscheiden, wann eine Frau schwanger und nicht unser Ego.

Übrigens liegt die "Versagerquote" bei Kondomen bei ca 2- 12 % !
Und diverse andere Errungenschaften dekadenter Lust-Frust-Maximierung
habe ja oft den Nebeneffekt ein Leben zu töten statt zu verhindern.

http://www.netdoktor.de/sex_partnerschaft/fakta/verhuetung_sicherheit_vergleich.htm

28  Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien
des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen nicht;
29  ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit
nicht gekleidet gewesen ist wie deren eine.
30  Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?
31  Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns kleiden?
32  Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden; aber euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles bedürft.
33  Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden.

Matthäus 6,


soli deo gloria

Michael/de


 

Lieber michael / de

<< Evtl liegt es daran, dass es vor paar tausend Jahren weder Autos noch Verhütungsmittel gab.<<

Eben das wage ich gerade zu bezweifeln! Sicher gab es keine Autos, aber es gab wohl Praktiken oder Mittelchen oder was auch immer um zu Verhüten. Diese Leute dort waren nicht dumm, ich denke sie werden im alg. zu sehr unterschätzt. Ich gehe davon aus, dass es schon Verhütungsmittel gab!

Wenn es aber gab, warum schwieg Gott dazu? Wenn es laut seinen Augen nicht recht ist, in der Ehe zu verhüten, und es schon in der Ehe damals Verhütung geben konnte und diese wahrscheinlich auch eingesetzt wurde, warum hatte er das nicht thematisiert und getadelt?

<< Wie es scheint, klammert ihr das Wirken eines Gottes, an den ihr vorgebt zu glauben, einfach aus ! Es ist schon merkwürdig zu sehen, wie wenig ihr mit der Macht Gottes rechnet noch etwas von Gott erwartet. Es lebe die der Götze "Wissenschaft".<<

Danke für die Unterstellung, schon wieder...
Auf der anderen Seite wie war das noch einmal: Zwei gläubige Eheleute wollen kein Kind mehr aber wollen Geschlechtsverkehr haben, und dann beten sie und Gott soll es schon machen. Die Grenze zu, Gott mach jetzt subito / bzw. Gott herausfordern ist da sehr eng, nicht, wäre es da nicht besser, zu verhüten, mit Kondom und auch zu beten, das kein Unfall passiert, oder ist das nach dir zu wenig gottvertrauen?

<< Ganz unvoreingenommen würde ich behaupten: Soll doch Gott entscheiden, wann eine Frau schwanger und nicht unser Ego.<<

Nun eben auch da wieder, in wie weit ist das Gott versuchen...?

Gruss
Michael / CH