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Frage 178

Hallo

ich denke eigentlich, die Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten
sind gar nicht so oberflächlicher, äußerlicher Natur wie viele meinen,
sondern es gibt gravierende Unterschiede im Kern des Glaubens, in der Person
Jesu Christi und dem Evangelium.
Die Evangelischen/Reformierten betonen seit jeher, daß es der GLAUBE, einzig
und allein der Glaube an den Herrn Jesus Christus ist, der den Menschen vor
Gott gerecht macht. Demnach ist, nach evangelischem Verständnis, der Glaube
die errettende Macht. Bei den Katholiken hingegen ist der Glaube nur eine
Kardinaltugend, er allein bringe keine Gerechtsprechung vor Gott OHNE GUTE
TATEN, Beichte, Taufe und fortwährende Teilnahme an sonstigen Sakramenten.
Demnach liegt der Unterschied in der Art des Glaubens schlechthin, in der
Frage, wie der Mensch errettet wird. Ich denke, eine Differenz besteht
besonders in dem Verständnis des Sühnopfers Jesu. Also konkret: Jesu Tod
hatte irgendwas mit Sündenvergebung zu tun. Aber was genau? Liegt die
Sündenvergebung in 2000jähriger Vergangenheit und ist voll ausreichend oder
hat Jesu Tod die Sündenvergebung NUR MÖGLICH gemacht, anstatt sie zu
VOLLBRINGEN ? Wenn ersteres wahr ist, wie kann man dann Heilsgewißheit und
Frieden mit Gott haben? Wenn letzteres wahr ist, warum braucht man dann noch
"Gnadenmittel" ?  Eines ist jedenfalls klar:  Das NT sagt uns klar, daß wir
durch den Glauben an den NAMEN Jesu Christi vor Gott gerecht werden. Und and
den Namen heißt an seinen RUF, also an das was ihn auszeichnet, an seine
LEHRE, sein Wesen, seine Worte seine Taten. Wenn jemand also and falsche
theologische Dinge ÜBER Jesus glaubt, so glaubt er zwar immer noch an Jesus
Christus, aber nicht mehr an seinen Namen. Das bedeutet es, an seinen Namen
zu glauben. Demnach ist die Frage nach dem Unterschied zwischen katholisch
und evangelisch nicht trivial, sondern könnte den Unterschied zwischen Himmel
und Hölle ausmachen, beim Jüngsten Gericht.

Die Gnade des Herrn sei mit euch

Andi    
Katholizismus Protestantismus


Lieber Andi
 
Ich möchte einen Teil der Frage beantworten.
 
Der Tod Jesu hat irgendetwas mit Sündenvergebung zu tun, aber was genau?
 
Der Mensch hat Gottes Gebote vom Sündenfall an übertreten. Ein heiliger und gerechter Gott kann somit keine Gemeinschaft mehr mit solchen Kreaturen haben, sonst würde ihm vorgeworfen, er würde mit "Verbrechern" (Gesetzesübertreter) zusammensitzen. Das ist natürlich völlig unmöglich. Daher musste sich Gott vom Menschen distanzieren und hätte ihn von Anfang an endgültig in die Hölle werfen können.
 
Nun kommt aber noch ein Faktor dazu, den man berücksichtigen muss: Gott liebt sein Geschöpf. Wie soll er nun vorgehen? Gemäss seiner Gerechtigkeit muss er den Menschen wegschaffen, doch seine Liebe zu ihm möchte das nicht. Was nun? Was der Mensch nie schaffen würde schafft Gott:
Er muss den Menschen zurückgewinnen, um seine Liebe zu ihm zufrieden zustellen und gleichzeitig darf seine Gerechtigkeit (Gottes) nicht verletzt werden und 100%ige Bezahlung der Schuld vorliegen. Wie ist das zu schaffen?
Dazu muss der Mensch büssen, nicht ein Tier oder eine sonstige Kreatur, die nichts zu dieser Misere beigetragen haben. Doch die gesamte Menscheit war bereits verloren, denn das Anfangsgeschlecht hat bereits etwas in sich aufgenommen (die Erkenntnis des Guten und Bösen),das den Menschen in grosse Verlegenheit bringen sollte. Denn wenn der Mensch nun Gutes und Böses erkennen kann, ist er Gott gegenüber verantwortlich geworden und somit muss er Gottes Gerechtigkeit erfüllen, wenn er vor Gott bestehen will. Gottes Gerechtigkeit fordert aber 1000%ige Reinheit, die vom Menschen niemals erbracht werden kann. Was nun? Der Mensch war hoffnungslos verloren, er muss seine Strafe zahlen, indem er fortan sterben muss, denn der Tod ist der Sünde Sold. Auch die unsterbliche Seele war zu Tode bestimmt, zum sogenannten zweiten Tod, der eine ewige Trennung in grosser Schmach und Schmerzen symbolisiert.
.
Fassen wir zusammen: Der Vater und die Mutter des Menschengeschlechts (Adam und Eva) sind in permanente Sünde gefallen, die weitervererbt wird, denn etwas Neues ist in den Menschen hineingekommen, das nicht hineinkommen durfte. Dh von nun an gibt es keine perfekten Menschen mehr, niemand kann vor Gott bestehen und Übertretungen von anderen bezahlen. 
 
Gott liebt jedoch die Menschen und möchte sie retten, jedoch seine Gerechtigkeit darf nicht verletzt werden.
 
Nur ein Mensch kann für Menschen bezahlen.
 
Da hat sich Gott für das teuerste, kostbarste entschieden und sandte seinen Sohn, der ein Teil der Gottheit ist, als Mensch auf diese Welt. Dieser war nicht nur Gott sondern auch ein vollkommener Mensch, da er sich mit einer menschlichen Eizelle verband.
Nun hatte Gott einen vollkommenen, sündlosen Menschen, der stellvertretend für die anderen sterben (bezahlen) konnte, denn er hatte keine einzige Sünde und konnte somit immer mit Gott Gemeinschaft haben. Diese Sache (bezahlen der Schuld)
musste aber freiwillig geschehen, denn sonst wäre Gottes Gerechtigkeit angetastet worden. Es war nicht gerecht, dass ein schuldloser Mensch gegen seinen Willen zu einer Strafe verknurrt worden wäre. Deshalb hat Jesus bei der Gefangennahme gesagt: Meinst du nicht, dass mir der Vater so und soviele Engel stellen würde? (nicht wortwörtlich übernommen) Er hätte frei ausgehen können. Das muss klar sein!
 
Doch Jesus hat sich anerboten für uns zu sterben und unsere Sünden zu tragen. Deshalb hat er sie auf sich genommen und für uns bezahlt. Somit ist Gottes Rechtsforderung erfüllt worden. Gott verlangt nichts mehr von Menschen, die sich in Jesus verbergen, denn Jesus hat alles bezahlt (es ist vollbracht! nicht: es ist angefangen oder teilweise vollbracht). So hat Gott nun einen Weg sich dem Menschen zu nähern: Der Mensch muss in Christus verborgen sein, dann hat Gott einen vollkommenen Menschen vor sich. Gegen einen solchen sind keine Schuldbriefe gerichtet.
 
Alles was wir nun tun müssen ist gemäss Römer 10 an ihn (Jesus) glauben. Mit diesem Glauben gestehen wir unser eigenes Unvermögen ein und hoffen auf einen vollkommenen Retter, der uns nicht im Stich lassen wird.
 
So konnte Gott den Menschen, die an ihn glauben, die Sünden vergeben, denn er hat durch seinen Tod bezahlt.
 
Deshalb hat sein Tod mit Sündenvergebung etwas zu tun.
 
Liebe Grüsse
 
Tobias