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02.07.01                  
Schön in JESU Augen     Beteiligung der Frau in der Versammlung

Der biblische Weg für die gläubige Frau.
 Eine Ermutigung zu treuer Christusnachfolge
  
Beteiligung der Frau in der Versammlung

Sehr geehrter Herr

Ich  habe interessante Dinge gelesen auf dieser Seite. Betreffs der Kopfbedeckung der Frau, bestehen Fragen.
Hat nicht Jesus uns zur Freiheit berufen?  Keineswegs will ich die Worte der Bibel in Frage stellen,
doch ist mir ein Anliegen diese Frage zu stellen.

Können Sie mir entsprechende Literatur  empfehlen, die wirklich biblisch fundiert ist und mich zu einem erweiterten
Verständnis in dieser Sache bringen.
Warum hat Jesus zu dieser Angelegenheit keine Stellung bezogen?

Besten Dank für Ihr freundliches Bemühen!

Mit freundlichen Grüssen
Denise


Liebe Denise

ich habe mit dem Suchen  auf der ersten Seite diese Links gefunden:

frage50.htm#Frage 58

../themen/kopfbede.htm

../Uebersicht/themuebe.htm

frage162.htm

../themen/frivers1.htm

Mehr später, zuerst bekommst Du aber die gewünschten CD`s!

In IHM

Hans Peter

Folgendes noch von J.N. Darby aus seiner Synopsis 

1. Korinther 11

Die göttliche Rangordnung

Wie wir schon gesehen haben, finden wir hier ein Beispiel, wie durch den Apostel die Höchsten Wahrheiten in den Alltag eingeführt werden. Um erklären zu können, was sich für den Mann im Gegensatz zur Frau und umgekehrt, für 
die Frau im Gegensatz zum Mann, schickt, ob eine Kopf­bedeckung richtig sei oder nicht, stellt der Apostel in Vers 3 zuerst die göttliche Ordnung vor, eine Rangordnung, wie sie von Gott gegeben ist. Die Linie der Unterordnung, die 
Gott zum Ausgangs­punkt hat, verläuft wie folgt: Gott, Christus, der Mann, die Frau.

Der Mensch Christus hat Gott zum Haupt; der Mann, das männliche Geschlecht, hat Christus zum Haupt; die Frau, das weibliche Geschlecht, hat den Mann zum Haupt. Das will nicht sagen, dass die Frau ausserhalb dieser 
Rangordnung nicht unter der Autorität Christi stehe; aber wenn man von der durch Gott aufgestellten Rangordnung abweicht, gibt es Verwirrung. Wenn sich ein Mann in der Versammlung auf dieser Erde widerrechtlich den Platz Christi 
aneignet, entrüstet man sich darüber. Und wenn eine Frau öffentlich predigt oder betet, nimmt sie widerrechtlich den Platz des Mannes ein, und vor Gott ist das genauso verwerflich. Es ist eine Beleidigung gegenüber der göttlichen 
Ordnung, wie sie bei der Schöpfung aufgestellt wurde. In 1. Korinther 14,34 und 1. Timotheus 2,11.12 sagt der Apostel ausdrücklich, welches der Platz des Stillschweigens und der Zurückhaltung ist, den die Frauen bewahren müssen. In 
der Stelle des ersten Timotheus Briefes gibt er den Grund für seine Anweisung an.

Kopfbedeckung und Stellung der Frau in der Öffentlichkeit
Verse 4?6. Es war etwas Neues, eingeführt durch das Christentum, dass der Mann in der Gegenwart Gottes das Haupt unbedeckt haben sollte. Im Judentum trugen die Männer eine Kopfbedeckung. Die Priester opferten mit 
bedecktem Haupt. (Siehe 2. Mose 29,6.9; 3. Mose 8,9.13.) Bei den Heiden war es Brauch, dass die von bösen Geistern inspirierten Frauen fliegendes und wallendes Haar hatten. Auch das stand im Gegensatz zu der hier aufgestellten 
Ordnung. Im Christentum muss die Frau den Kopf bedeckt haben, wenn sie vor Gott erscheint.

Wenn sie beten oder weissagen, müssen die Frauen die Autorität des Mannes anerkennen. Es gab Frauen, die weissagten; wir haben ein Beispiel davon bei den Töchtern des Philippus (Apg. 21,9). Die Frau hat somit ihren 
Platz, um zu beten und zu weissagen, aber nicht in der Öffentlichkeit, d.h. auch nicht in der Versammlung. Die Frau soll sich bedecken. Der Apostel zeigt dies anhand des Haares, womit Gott sie bedeckt hat. Wenn sie in der Familie betet, 
muss sie den Kopf bedeckt haben, so wie die Töchter des Philippus, als sie im Haus ihres Vaters weissagten. Dieser Grundsatz gilt sowohl für das Beten als auch für das Weissagen gläubiger Frauen. Wenn eine Frau eine Gabe hat, muss 
sie sich darauf beschränken, diese in der Familie oder unter Frauen auszuüben.



Die Engel als Zuschauer



Verse 6?10. Um die Wichtigkeit des Gesagten zu zeigen, geht der Apostel auf die Schöpfung zurück. Der Mann ist Gottes Bild und Herrlichkeit; er muss seinen Kopf nicht bedecken. Die Frau ist des Mannes Herrlichkeit; sie ist von 
ihm genommen und ist um seinetwillen geschaffen worden, nicht er um ihretwillen. Die Engel sind Zeugen gewesen, auf welche Weise Gott den Mann und die Frau geschaffen hat, und wie Er dem Mann den Platz der Oberhoheit gegeben 
hat, bevor die Frau existierte. Sie haben gesehen, wie Er der Frau die Stellung als untergeordnete Hilfe gegeben hat, als Er sie schuf. Jetzt sind die Engel Zuschauer, auf welche Weise diese von Gott aufgestellte Ordnung beachtet wird. 
Was müssen sie denken, wenn sie sehen, wie Frauen in der Öffentlichkeit auftreten, um zu predigen, und das sogar vor Männern?

Der 10. Vers sagt mit dem Text der Fussnote: «Darum soll das Weib ein Zeichen der Macht oder Gewalt, unter der sie steht, auf dem Haupt haben, um der Engel willen». Der Hinweis ist ganz einfach: ein Zeichen. Die Haare für sich 
allein genügen nicht; es braucht auf den Haaren irgendein Zeichen.

In all dem gibt die Frau den Engeln einen Anschauungsunterricht, und die Engel sollen unter den Christen keine Unordnung sehen. Das ganze Thema bezieht sich auf die Bescheidenheit, die Ordnung, den Anstand, und darauf, dass die 
Dinge an ihrem wahren Platz seien. Darum, um der Engel willen, soll die Frau auf ihrem Kopf ein Zeichen der Autorität, d.h. ein Zeichen der Unterwürfigkeit unter ihren Mann tragen.

Was den Ausdruck «Gottes Bild» im 7. Vers betrifft, bedeutet «Bild» etwas, das einen anderen darstellt. So stellt der Mann Gott dar, obwohl er selbstverständlich darin gefehlt hat. Aber wenn er auch gefallen ist, behält er doch den 
Platz, den Gott ihm gegeben hat. Er wurde ohne Sünde geschaffen, aber ausserdem war er die Krönung der Schöpfung Gottes. Das trifft auf keinen Engel zu. Kein Engel war je der Mittelpunkt eines Systems um sich herum. Adam jedoch 
war es.





Gegenseitige Beziehung zwischen Mann und Frau



Verse 11,12. Hier haben wir sozusagen eine Mil­derung der Verse 7?9, damit der Mann sich gegen­über der Frau nicht eine masslose Autoritätsstel­lung herausnehme. Ausserhalb der Schöpfungsord­nung gibt es gegenseitige 
Beziehungen zwischen ihnen, Beziehungen der Abhängigkeit des einen vom andern. Der eine Teil ist nicht ohne den andern im Herrn, und alles geht von Gott aus, der sie zu dem gemacht hat, was sie sind, ebenso wie ihre Beziehungen 
zueinander.



Was die Natur lehrt



Vers 13. Der Apostel beruft sich auf das natürliche Anstandsgefühl. Ist es anständig gegenüber Gott, wenn eine Frau mit unbedecktem Kopf betet?


Verse 14,15. Paulus erklärt und führt seinen Ge­danken weiter aus, indem er sich auf die Natur beruft, um die Wichtigkeit der Belehrung dieses Abschnitts zu veranschaulichen. Das lange Haar ist eine Unehre für den Mann. Das 
war es ja auch für die Nasiräer. Der Nasiräer liess seine Haare wach­sen, d.h. er vernachlässigte sich, indem er sich dem Willen Gottes hingab und auf seine Würde und seine Rechte als Mann verzichtete. Denn einerseits waren die langen 
Haare bei einem Mann das Zeichen, dass er seine eigene Persönlichkeit für nichts achtete, und anderseits ein Zeichen der Unterwerfung.

Im Gegensatz dazu ist das lange Haar eine Ehre für die Frau. Es ist ihr anstatt eines Schleiers, als ein Schmuck, gegeben.



und da noch was eingescannes



Kapitel 11

Mit dem ersten Verse dieses Kapitels, worin der Apostel, wie wir gesehen haben, die Korinther ermuntert, seine Nachahmer zu sein, schließt er seine Anordnungen in Bezug auf die verschiedenen, an ihn gerichteten Fragen, und 
beginnt mit dem zweiten Verse namentlich über ihr Verhalten in den Versammlungen zu sprechen und dasselbe zu ordnen. Bei dieser Gelegenheit stellt er, besonders in den folgenden Kapiteln, die Lehre von der. Gegenwart und der 
Wirksamkeit des Hel­ligen Geistes in der Versammlung so klar ans Licht, welche Lehre zu allen Zeiten für dieselbe von der höchsten Wichtigkeit ist.

Zunächst lobt der Apostel die Korinther, daß sie seiner in allen Dingen gedachten und an den von ihm empfangenen Überlieferungen festhielten (V. 2). Dann gibt er Vorschriften über das Verhalten der Frauen beim Beten, daß sie 
nämlich nicht beten sollen, ohne ihr Haupt bedeckt zu haben. Er entscheidet diese Frage einfach durch das, was anständig und geziemend war, indem er zugleich die erhabensten Grund­sätze des Christentums zur Grundlage seiner 
Beweisführung stellt. Er zeigt die. Beziehung und deren Ordnung, welche zwischen dem Manne, als dem Träger der Herrlichkeit Gottes, und Gott Selbst besteht, und bringt auf diese Weise den Menschen und sein Verhalten mit Gott 
Selbst in Verbindung. „Ich will aber, daß ihr wisset, daß der Christus das Haupt jedes Mannes ist; des Weibes Haupt aber der Mann, Christi Haupt aber Gott ist" (V. 3). Dies ist die Ordnung der Macht, die bis zu Gott Selbst, der der 
Höchste ist, hinaufsteigt; und Seine Ehre ist der einzig wahre Beweg­grund, der in jedem Verhältnis uns leiten soll. Betete nun der Mann mit bedecktem Haupt vor anderen, so entehrte er sein Haupt, nämlich Christum, und betete das Weib 
unbedeckt, so entehrte sie ihr Haupt - den Mann (V. 4. 5). Es wurde aber nicht nur die gegenseitig? Beziehung verletzt, sondern es war auch zugleich ungeziemend. -„Denn wenn das Weib nicht bedeckt ist, so werde auch ihr Haar 
verschnitten; wenn es aber für ein Weib schändlich ist, daß ihr Haar verschnitten oder sie bescheren werde, so lasset sie sich bedecken" (V. 6). - Der Mann hatte sein Haupt nicht zu bedecken, weil er eine Autorität darstellte, und in 
dieser Stellung mit der Herrlichkeit Gottes, als dessen Bild, bekleidet war. Keine Macht auf Erden ist über ihm und darum darf er auch keine Macht auf dem Haupte haben. Das Weib aber mußte ihr Haupt bedecken, zum Beweis 
ihrer Unterwürfigkeit unter den Mann;

ihre Bedeckung war ein Zeichen der Macht, der sie unterworfen war;

sie war des Mannes Ehre oder Herrlichkeit (V. 7).

Es ist überhaupt wichtig, über die Gedanken Gottes in Betreff der Beziehung zwischen Mann und Weib Einsicht zu haben. Bei der Schöp­fung sehen wir • ganz deutlich, daß der Mann sowohl das Haupt des Weibes, als auch das der 
Schöpfung ist. Das Weib steht unter ihm und nimmt gleichsam den zweiten Rang unter den vernünftigen Geschöpfen ein. „Denn der Mann ist nicht aus dem Weibe, sondern das Weib aus dem Manne; denn der Mann ward auch nicht um 
des Weibes willen geschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen" (V. 8. 9). Gott Selbst hat den Mann zum Herrn der Schöpfung gemacht; und wie tief der Mensch auch gefallen sein mag, so bleiben doch die Gedanken Gottes in 
Be­treff der Ordnung in der Schöpfung immer dieselben. Auch Jakobus be­zeugt, daß der Mensch „nach dem Bilde Gottes geworden ist" (Kap. 3, 9);

und obgleich er in Betreff seines moralischen Zustandes nötig hat, von Neuem geboren zu werden, um das Bild Gottes zu sein, so bleibt er doch in Betreff seiner Stellung in der Welt, als Haupt und Mittelpunkt aller Dinge - was nie ein 
Engel gewesen ist, - das Bild Gottes. Das Weib ist die Teilnehmerin seiner Herrlichkeit; doch ist sie ihm unter­worfen. Wenn nun auch dieses Bild in seiner vollkommenen Schönheit in Betreff des Mannes - in Christo, und in Betreff des 
Weibes - in der Kirche oder Versammlung gesehen wird, so bleibt es doch immer wahr in sich selbst und behält als göttliche Ordnung seine Rechte. Und aus diesem Grunde sollte auch schon „um der Engel wil­len", das Weib eine 
Macht auf dem Haupte haben (V. 9), um vor ihnen, den Zuschauern der mannigfaltigen Weisheit Gottes, die Ordnung jener Beziehung nach den Gedanken Gottes zu offenbaren, damit auch hierin die wunderbare Wirkung der vollbrachten 
Erlösung von ihnen gesehen und bewundert werde. Um nun aber den Mann vor Überhebung und das Weib vor Kleinmut zu bewahren, fügt der Apostel die Worte hinzu:

„Dennoch ist weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib in dem Herrn. Denn gleich­wie das Weib aus dem Manne, also ist auch der Mann durch das Weib; alles aber ist aus Gott" (V. 11. 12). Beide sind eins in 
Christo; kein Teil kann ohne den ändern sein; beide be­dürfen einander nach Gottes eigener Anordnung; beide kommen von Ihm her und sollen sich, ungeachtet jener Unterwürfigkeit des Weibes, als Gottes unmittelbare Geschöpfe 
betrachten, die in Christo völlig eins sind. Hier handelte es sich einfach um die Frage des Anstandes in Be­treff des Weibes, wenn sie vor den Augen Anderer betete. „Urteilt bei euch selbst: Ist es anständig, daß ein Weib unbe­deckt zu 
Gott bete" (V. 13)? - Zugleich beruft sich der Apostel auf die Anordnung der Natur. Das lange Haar war eine Schande für den Mann, wogegen es für das Weib eine Ehre und ein Schmuck war. Ihr langes Haar gab aber schon ganz 
deutlich zu verstehen, daß sie eine Macht auf ihrem Haupte haben sollte, und es. ihr nicht gestattet war, sich mit der Freimütigkeit ihres Mannes vor allen darzustellen. Ihr Haar, als ein Schleier gegeben, gab diese Bescheidenheit und 
Un­terwürfigkeit zu erkennen, und zeigte, daß hierin ihre besondere Ehre und ihre wahre Stellung hienieden bestände (V. 15).

Der Apostel hat nun nach allen Seiten hin diese Sache beleuchtet und ihr nach den Gedanken Gottes den gebührenden Platz angewiesen. Zugleich aber haben wir darin einen neuen Beweis von der Milde und Langmut Gottes, womit Er 
selbst in den untergeordnetsten Dingen be­müht ist, den schwachen Gläubigen hienieden zu leiten und zu unter­weisen; und darum ist es um so betrübender, wenn diese Bemühungen Gottes übersehen und Seine liebevollen und langmütigen 
Unterwei­sungen nicht beachtet werden, und wir im Gegenteil nach unserem eige­nen Gutdünken handeln oder gar die Gedanken Gottes beurteilen und Einrede dagegen machen. Der Apostel kannte sehr wohl diese traurige Neigung des 
menschlichen Herzens und suchte ihr schon im Voraus mit den Worten zu begegnen: „Wenn es aber jemand gut dünkt, streitsüchtig zu sein, so haben wir solche Gewohn­heit nicht, noch die Versammlung Gottes" (V. 16).

Der Apostel kommt jetzt auf die Art und Weise ihres Zusam­menkommens; und wenn er sie auch wegen ihrer Folgsamkeit in Be­treff der empfangenen Überlieferungen (V. 2) loben konnte, so konnte er es doch in dieser Beziehung 
nicht, weil sie „nicht zum Bessern, son­dern zum Schlechtem" - zu ihrer Verschlimmerung - zusammen­kamen (V. 17). Es offenbarte sich in ihren Zusammenkünften ein Geist der Zwiespalt, der das Band der Einheit gänzlich zu 
zerreißen drohte, und welcher, falls er nicht gehemmt wurde, die Versammlung in offen­bare Sekten oder Parteien zertrennen mußte. Diese wurden dann zur Heilung des Schadens sogar notwendig, um den Bewährten die Augen zu öffnen, 
und ihnen Gelegenheit zu geben, sich als solche durch Ab­sonderung von denselben zu offenbaren (V. 19). Für sie wurde alsdann der Schaden zum Segen gewandt.

Dieser Zwiespalt der Parteien zeigte sich nun zunächst beim Abend­mahl, bei der Gedächtnisfeier des Todes des Herrn, und zwar auf eine so traurige Weise, daß der Apostel ihnen sagen mußte: „Wenn ihr aber an einem Orte 
zusammenkommt, so ist das nicht das Abendmahl des Herrn essen. Denn jeder, wenn er ißt, nimmt sein eigenes Abendmahl vorab, und einer ist hungrig, der andere trinkt sich satt" (V. 20. 21). Gerade das Abendmahl, das in einer 
besonderen Weise der Einheit des Leibes, d. i. der Versammlung, seinen wahren und wesentlichen Ausdruck verleiht, offenbarte in der Versammlung zu Korinth den trau­rigen Zwiespalt. Viele dachten nur an sich und nicht an die 
Versamm­lung. Durch Selbstsucht geleitet, kamen sie an den Ort ihrer Zusam­menkünfte, warteten nicht auf die Übrigen, sondern nahmen ihr eige­nes Abendmahl vorab und tranken sich satt, während die später kom­menden hungrig 
waren. Welch eine Unehre für den Herrn und welch eine Verunstaltung der Feier Seines Todes! Hungrige und Trunkene waren versammelt, um das Abendmahl des Herrn zu halten. Das war in der Tat eine höchst unwürdige Weise, 
wodurch der wahre Charak­ter des Zusammenkommens, als Versammlung Gottes, und der ernsteund feierliche Zweck desselben gänzlich verloren ging. Selbstsucht und Zwietracht erfüllte die Herzen derer, die 
zusammengekommen wa­ren, um den Tod Dessen zu feiern, der die Liebe ist, der Sich Selbst zu nichts gemacht und Sich für sie alle dahingegeben hatte.





Chr Br



Wir leben in ernsten Tagen, den letzten Tagen der Gnadenzeit. Aus Gottes Wort wissen wir, daß "in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden" (2. Tim. 3, 1). Grund und Ursache für diese schwe­ren Zeiten sind nicht in dem 
äußeren, sichtbaren Bereich zu suchen, sondern in dem inneren, sittli­chen Zustand:"Denn die Menschen werden eigen­liebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heil­los, ohne natürliche 
Liebe..." Also nicht deswegen bezeichnet Gott die Zeiten, in denen wir leben, als "schwer", weil die Gefahr eines Krieges, vielleicht eines Atomkrieges, oder eines Zusammenbruchs der Wirtschaft besteht, sondern weil der sittliche Zustand 
der Menschen, die ein christliches Be­kenntnis haben, so erschreckend tief ist und sie sich von Prinzipien leiten lassen, die völlig ungött­lich sind.



Hinter diesen Grundsätzen, die heute die Welt re­gieren, steht eine machtvolle Persönlichkeit ? Sa­tan, der Widersacher Gottes und des Menschen. Gottes Wort nennt ihn den "Gott dieser Welt" und den "Fürsten dieser Welt". Als 
"Weltbeherrscher dieser Finsternis" läßt er nichts unversucht, das, was von Gott und Seinem Christus noch in dieser Welt zu sehen ist, zu unterhöhlen und zu zerstören. Dabei müssen wir uns darüber klar sein, daß er nicht das 
äußere Erscheinungsbild zu verändern, ja zu verderben sucht, sondern daß er es in erster Linie darauf abgesehen hat, göttliche Grundsätze beiseite zusetzen und sie durch die seinen zu ersetzen. Ist z. B. das "königliche Gebot" Gottes: "Du 
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Jak. 2, 8), so sagt er: "Suche deinen eigenen Vorteil." Wir ahnen anhand dieses Beispiels, wie schwerwiegend, tiefgreifend solche Unterschiede in den inneren Grundsätzen sind und wie völlig 
verschieden sie das äußere Verhalten und Erscheinungsbild prägen werden. Wir müssen lernen, uns in der Beurteilung, ob eine Sache gut oder schlecht ist, nicht so sehr von der äußeren Erscheinungsform leiten zu lassen, ob sie uns gefällt 
oder nicht (der Teufel weiß, die Dinge dem Geschmack der Menschen anzupassen, er hat eine sechstausendjährige Erfahrung darin), sondern die dahinterstehenden inneren Grundsätze zu erkennen, ob sie von Gott oder Seinem 
Widersacher sind. Ein Gott wohlgefälliges Verhalten können wir nur dann glaubhaft an den Tag legen, wenn uns nicht die Grundsätze der Welt, sondern allein göttliche Grundsätze leiten.



Das Gesagte fest im Auge behaltend, möchten wir uns im Nachfolgenden mit der Stellung von Mann und Frau nach den Gedanken Gottes beschäftigen ? einem Gegenstand, der das besondere Angriffsziel des Feindes in unseren Tagen 
ist und der selbst von wahren Kindern Gottes oft nicht ernst genug genommen wird. Wie gut indessen, daß wir auch in dieser Frage nicht auf den Treibsand menschlicher Meinungen bauen müssen, sondern das untrügliche Wort Gottes als 
sichere Grundlage und Autorität haben, dem wir allerdings mit Glauben und Gehorsam begegnen müssen, wollen wir es wirklich verstehen und Nutzen daraus ziehen. "Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, 
ob sie aus Gott ist", hat der Herr Jesus einmal den Juden gesagt (Joh. 7,17), und das Wort gilt unverändert auch heute noch.



Um die Wichtigkeit und Autorität der Aussagen der Heiligen Schrift zu unterstreichen, möchten wir noch bemerken, daß wir alle ? Leser wie Schreiber dieser Zellen ? Kinder unserer Tage, d. h. von dem Geist unserer Tage mehr oder 
weniger stark geprägt sind. Oft merken wir gar nicht mehr, daß wir in einem Punkt, einer Verhaltensweise beispielsweise, falsch liegen, weil sich die Veränderung so langsam und damit unbemerkt vollzogen hat oder weil wir die Dinge 
überall um uns her sehen und uns schließlich daran gewöhnt haben. Dem Verfasser ging es häufig so, daß er, wenn er im Ruhrgebiet aus dem Zug stieg, die schlechte, rauchige Luft wahrnahm, die es da zum Atmen gab. Aber es dauerte 
nicht lange, ein oder zwei Tage, dann verspürte er nichts mehr davon. Man kann sich eben auch an schlechte Luft gewöhnen! Das gilt auch für schlechte geistige Luft. Wie gut ist es dann und welch ein Segen, daß wir die reine Luft 
des Wortes Gottes atmen dürfen, das immer der unveränderba­re Maßstab ist und bleibt! Gottes Gedanken bleiben immer dieselben ? auch in der uns beschäftigen­den Frage, welche Stellung der Mann und die Frau jeweils hier 
einnehmen sollen. Die Welt spricht von Gleichstellung der Geschlechter, Gott auch?



Wir werden finden, daß alle Dinge nur schön und gut sind, wenn sie an dem Platz bleiben, an den Gott sie gestellt hat.



Die Ordnung Gottes in der Schöpfung



Natürliche Beziehungen

Nicht seiten begegnet man dem Gedanken, daß die sichtbare Schöpfung Gottes jetzt, da Er auf dem Boden der Erlösung eine neue Schöpfung gemacht hat (2. Kor. 5, 17), gleichsam überholt und für den Christen ohne Belang ist. Das 
aber ist ganz und gar nicht der Fall. Wiederholt kommt Gott, wenn es um eine Korrektur der Verhaltensweise der Seinigen geht, auf anfängliche Grundsätze zurück, die Er von Anfang an in Seiner ersten Schöpfung niedergelegt hat. Diese 
Grundsätze, diese natürlichen Beziehun­gen, die Bestandteil Seiner ersten Schöpfung sind, bleiben für den Christen solange bindend und be­stimmend, wie er selbst in dieser Schöpfung lebt, d. h. auf Erden ist.



Aus Gottes Wort wird nun klar ersichtlich, daß Satan, wenn er den Irrtum einführt, immer die Anfangsgrundsätze der Schöpfung verletzt und mißachtet. Es war sicherlich einer seiner raffinierte­sten Schachzüge, den Christen unter dem 
Vorwand höherer Geistlichkeit einzuflüstern, daß die natürli­chen Beziehungen für sie, die in höhere Beziehun­gen in Christo gekommen waren, nicht mehr von Bedeutung wären. Auf den ersten Blick klingt das auch ganz logisch und 
einsichtsvoll, und so kam es, daß selbst wahre Gläubige, entweder durch den menschlichen Hochmut oder die menschliche Ei­genliebe genährt, dem falschen Gedanken Satans Gehör gaben und die natürlichen Beziehungen, in die sie der 
Schöpfer Gott gestellt hatte, mißachteten oder wenigstens vernachlässigten. Gott tritt dem im Neuen Testament entschieden entgegen und ermahnt, die Ehe zu achten; die Speisen, die Er geschaffen hat, mit Danksagung anzunehmen, statt 
sich dem Asketentum hinzugeben. Er ermahnt die Kinder, ihren Eltern gehorsam zu sein. Er ermahnt die Gläubigen, ihre Witwen zu versorgen und zu eh­ren; und Er will auch, daß Seine Kinder den obrig­keitlichen Gewalten unterworfen 
sind. Diese flüch­tig hingeworfenen Beispiele machen deutlich, daß wir die von Gott geschaffenen natürlichen Bezie­hungen, selbst wenn sie in gewissem Maß durch die Sünde in Mitleidenschaft gezogen worden sind, aufrechterhalten 
sollen, gerade wenn und weil wir Seine Kinder sind.



Drei Häupter

Nun scheint es, daß sich auch in der Versammlung zu Korinth ungute Praktiken eingeschlichen hatten, und man gewinnt den Eindruck, daß besonders die christlichen Frauen dort eine Freizügigkeit und ein Betragen an den Tag legten, 
die Gottes Gedanken zuwider waren. Um diesem Fehlverhalten entge­genzutreten, zeigt uns der Heilige Geist in den er­sten Versen von 1. Korinther 11, daß Gott in Seiner Schöpfung eine klare Ordnung oder Rangfolge niedergelegt hat, 
die zu kennen und zu beachten von äußerster Wichtigkeit ist.



So lesen wir dort: "Ich will aber, daß ihr wisset, daß der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, des Weibes Haupt aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott." Dieser Vers zeigt uns, daß es auf der Er­de eine relative, von Gott 
festgesetzte Ordnung gibt, die wir in absteigender Linie folgendermaßen wie­dergeben , können:



Christus hat ein Haupt über Sich ? Gott; der Mann hat ein Haupt über sich ? Christus, das Weib hat ein Haupt über sich ? den Mann.



So werden uns hier drei Häupter vorgestellt, und wir wollen mit Gottes Hilfe versuchen, die Bedeutung hiervon zu verstehen. Es mag uns befremden, daß auch der Herr Jesus ein Haupt über Sich hat. Aber wir müssen bedenken, daß 
wir hier die Ordnung Gottes in der Schöpfung vor uns haben und uns da­her der Herr Jesus nicht in Seiner wesenseigenen Gottheit vorgestellt wird. Obwohl nicht Geschöpf, so nahm Er als Mensch auf Erden doch in wunder­barer Gnade 
die Stellung der Unterwürfigkeit unter Gott ein und nannte Ihn "mein Gott“. Jesaja hatte von Ihm als dem Knecht Jehovas geweissagt, daß Er sich jeden Morgen von Jehova das Ohr öffnen lassen würde; Er würde Jehova zu Seinem Haupt 
machen und nur Seinen Willen tun. Der Herr Jesus war auf Erden stets der vollkommen von Gott Ab­hängige, und Gott konnte von Ihm sagen: "Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele 
Wohlgefallen gefunden hat“ (Matth. 12,18). Er war und ist der vollkommene Diener des Willens Gottes. Wie anbetungswürdig ist es, daß der Herr Jesus, obwohl selbst Gott, freiwillig diese Stellung der Abhängigkeit einnahm und im­mer 
einnehmen wird (l. Kor. 15, 28)!



Aber wenn der Herr Jesus als Mensch in Seine ei­gene Schöpfung eintrat, so nahm Er notwendiger­weise den ersten Platz, den Platz der Vorrangstel­lung, in ihr ein. Die Schrift bezeichnet Ihn deswegen als den "Erstgeborenen aller 
Schöpfung" (Kol. 1, 15). Diese einzigartige Vorrangstellung fließt aus Seiner wesenseigenen Herrlichkeit hervor: Er ist der Erstgeborene aller Schöpfung, weil Er ihr Schöpfer ist. Der Herr Jesus nimmt also als Mensch den ersten Platz in 
der Schöpfung ein, und so ist Er auch das Haupt eines jeden Mannes. So wie Chri­stus als Mensch all Seine Weisungen von Seinem Haupt ? von Seinem Gott ? empfing, so kann auch der Mann (das griechische Wort bedeutet nicht 
"Mensch", sondern "Mann" im Gegensatz zur Frau) nicht einfach tun und lassen, was er will, sondern er ist verantwortlich, seine Weisungen von Christus, seinem Haupt, zu beziehen und zu befolgen. Wie wenig, ja erschütternd wenig, 
beachten es die "Männer", daß sie ein Haupt über sich haben! Der Herr Jesus hat den ganzen Acker und damit auch sie erkauft (Matth. 13, 44; 2. Petr. 2, 1), und sie ge­hören Ihm. Einst war Adam das natürliche Haupt ei­nes jeden 
Mannes, jetzt aber ist es Christus kraft der durch Ihn vollbrachten Erlösung. Gewiß ist Er auch das Haupt des Leibes, der Versammlung, aber das ist hier nicht der Gedanke. In der Schöp­fungsordnung Gottes ist der Herr Jesus das 
Haupt eines jeden Mannes, sie alle gehören Ihm; und wenn sie Ihm nicht gehorchen, so wird Er sie dem­gemäß richten.



Aber dann haben wir noch ein drittes Haupt in der Ordnung Gottes für Seine Schöpfung: der Mann ist Haupt des Weibes. Als Gott den Menschen schuf, da schuf Er sie "Mann und Weib". Er machte sie ver­schieden, obwohl einander 
entsprechend. Adam wurde jedoch zuerst gebildet, danach Eva, betont die Schrift in 1. Tim. 2,13. Und in 1. Kor. 11, 8.9 wird dieser Gedanke noch erweitert und gesagt: "Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom 
Manne; denn der Mann wurde auch nicht um des Weibes willen geschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen." Aus diesen Worten wird die Vorrangstellung des Mannes gegenüber der Frau deutlich und begründet. Dennoch, wird 
ein wenig später hinzugefügt, ist weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib im Herrn; aber das ändert nichts an der Tatsache, daß der Schöpfer die Frau dem Mann unterordnete und daß Er den Mann als Mann und 
die Frau als Frau schuf.

Die Frau soll nach dem Willen Gottes ihre Weisun­gen von ihrem Haupt erhalten und nicht umgekehrt.



Der Charakter der Ordnung Gottes

Gegen kaum einen Grundsatz ist Satan heftiger und mit mehr Erfolg Sturm gelaufen als gegen diesen. Dabei ist es nicht nur bezeichnend, sondern er­schreckend, daß er mit seiner "Emanzipation" nir­gends mehr Gehör fand als in den 
sogenannten christlichen Ländern.



Ehe wir im folgenden auf einige praktische Schlußfolgerungen aus der Schöpfungsordnung Gottes eingehen, möchten wir noch einmal auf den eigent­lichen Charakter dieser Ordnung zu sprechen kommen und damit gewissen falschen 
Vor? oder Einstellungen entgegenwirken. Diese Schöpfungs­ordnung Gottes bezeichnet nicht eine Rangfolge in der Wertigkeit, sondern in der auszuübenden Macht. Das bedeutet mit anderen Worten ? und wir bleiben bei dem Verhältnis 
von Mann und Frau ?, daß der Mann in keiner Weise irgendwie mehr wert wäre als die Frau. Das entnimmt man zwar vielfach den obigen Worten, aber es ist falsch. Wenn die Frau nach den Gedanken Gottes einen Platz der 
Unterordnung unter den Mann hat und ihn prak­tisch einnehmen soll, ist diese untergeordnete Stel­lung eine minderwertige Stellung? Durchaus nicht! Hat nicht der Herr Jesus als Mensch auf Erden den tiefsten Platz, den Platz 
vollkommener Abhängigkeit und Niedrigkeit eingenommen? Und war dieser Platz ein minderwertiger? Ganz im Gegenteil! Wel­che sittlichen Herrlichkeiten sehen wir bei Ihm ? ge­rade in Seiner vollkommenen Menschheit ? 
hervor­strahlend! Nein, das ist kein minderwertiger Platz, den Gott der Frau angewiesen hat.



Der Verfasser zögert nicht zu behaupten, daß die Stellung der Frau eine innigere, intimere ist als die des Mannes. Jemand hat nicht unzutreffend den Mann als das Haupt und die Frau als das Herz des menschlichen Geschlechts 
bezeichnet. Es ist si­cher nicht das Schlechteste, das "Herz" zu sein. Es ist nicht Gegenstand dieser Zeilen, die kostbaren Aufgaben und Tätigkeiten der gläubigen Frauen im Alten und im Neuen Testament aufzuzeigen ? es wäre in der Tat 
der Mühe wert. Auch fiele es uns nicht schwer, Beispiele aus dem Alten und Neuen Testament dafür anzuführen, daß Frauen geistli­cher sein können als Männer. Uns ging es hier nur darum aufzuzeigen, daß die Frau nicht von gerin­gerem 
Wert ist als der Mann, daß aber in der Machtordnung Gottes für den Menschen der Mann über der Frau steht. "In Christo" ist sowieso nicht "Mann und Weib" (Gal. 3,28), und die Schwester ist ebenso Priester wie der Bruder. Aber 
solange wir auf der Erde sind, will Gott, daß wir Seine Ordnung aufrechthalten, wenn auch andere es nicht tun mö­gen. Damit wollen wir zu einigen praktischen Fra­gen übergehen, die mit dem bisher Gesehenen in engem Zusammenhang 
stehen.



Über das Gebet von Mann und Frau



Beten und Weissagen

Wir kommen nun zu einem Gegenstand von großer praktischer Bedeutung ? dem öffentlichen Gebet. Grundsätzlich ist es das Vorrecht eines jeden Gläu­bigen, ob Mann oder Frau, sich persönlich im Ge­bet zu Gott zu wenden. Dieser 
persönliche Umgang mit Gott im Gebet, zu dem wir an vielen Stellen des Wortes Gottes ermuntert werden, kann an Bedeu­tung und Wichtigkeit für die Seele kaum über­schätzt werden; er gleicht dem Atmen der Seele. Es gibt wohl 
keinen wichtigeren und zugleich auch un­gefährlicheren Dienst als das persönliche Verhar­ren im Gebet für andere, und dieser Dienst steht je­dem Kinde Gottes offen, ob es alt oder jung, ob es mehr oder weniger begabt, ob es 
männlichen oder weiblichen Geschlechts ist ? jeder darf sich im Ge­bet für andere verwenden. Ach, täten wir es nur mehr!



Unser Gegenstand indessen ist nicht das persönli­che Gebet im Verborgenen, sondern wir wollen uns heute mit dem Gebet beschäftigen, das einen mehr öffentlichen Charakter trägt, und wir werden finden, daß es da gewisse Dinge zu 
beobachten gilt und daß die Schwester nicht dieselben Vorrechte hat wie der Bruder, sondern gewissen Einschränkun­gen unterliegt. Da der erste Abschnitt von 1. Kor. 11 eine Fülle von Belehrungen zu unserem Thema ent­hält und wir 
im folgenden darauf mit der Hilfe des Herrn eingehen wollen, möchten wir eine allgemei­ne Bemerkung über ihn voranstellen: Die ersten sechzehn Verse von 1. Korinther 11 beziehen sich nicht auf das, was geschieht oder geschehen soll, 
wenn wir versammelt sind. Die Belehrungen dar­über beginnen erst mit Vers 17, wie die Worte "zu­sammenkommen" (V. 17), "als Versammlung zu­sammenkommen" (V. 18) usw. deutlich machen. Wir werden sogleich die Wichtigkeit 
dieser Bemer­kung wahrnehmen.



Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er et­was auf dem Haupte hat, entehrt sein Haupt. Jedes Weib aber, das betet oder weissagt mit unbedeck­tem Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie 
geschoren wäre." Zuerst wollen wir uns die Frage stellen, was mit "beten" und "weissagen" gemeint ist. Aus dem vierzehnten Kapitel unseres Briefes erfahren wir, daß, wer weis­sagt, "den Menschen zur Erbauung und Ermah­nung und 
Tröstung redet" (V. 3). In jenen Anfangs­tagen des christlichen Zeugnisses, als das Wort Gottes noch nicht vollendet war, bedeutete Weissa­gen oft Reden mit vom Geist inspirierten Worten. Für uns heute ist es das Reden von Gott her 
zu den Menschen, wobei ihrem sittlichen Zustand genau entsprochen wird und sie dadurch erbaut und er­mahnt und getröstet werden.

Nun glauben wir, daß "Beten" in unserem Vers nicht das verborgene, persönliche Gebet, sondern ein hörbares Beten vor den Ohren anderer bedeutet. "Weissagen" trägt einen gewissen öffentlichen Charakter, es geschieht vor anderen, 
vor "den Men­schen" (Kap. 14, 3), und das ist sicherlich genauso mit dem hier gemeinten "Beten". Wir können nicht annehmen, daß Gott zwei so ungleiche Dinge wie das verborgene Gebet und das öffentliche Weissa­gen auf diese Weise 
miteinander verbindet und "betet oder weissagt" sagt.



Beten und Weissagen ist nicht allein Vorrecht der Männer, wie uns das Beispiel der Töchter des Philippus in Apostelgeschichte 21 zeigt: Sie "weissag­ten". Das bedeutet nicht, daß sie "lehrten", sondern vielmehr, daß sie mit inspirierten 
Worten redeten. Sie übten diese Gabe zweifellos nicht in der Ver­sammlung aus, sondern wahrscheinlich zu Hause. Damit stand die Ausübung ihrer Gabe keineswegs im Widerspruch zu der Anweisung des Herrn in 1. Korinther 14, 34, 
wo wir lesen: "Eure Weiber sol­len schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz sagt." Das unter­streicht die Wichtigkeit der vorher gemachten Be­merkung, 
daß, wenn in 1. Kor. 11, 4 ff. von "beten" und "weissagen" die Rede ist, nicht das Zusam­menkommen als Versammlung im Blickfeld des heiligen Schreibers ist. Auch der fünfte Vers in unserem Kapitel macht, ebenso wie Apostg. 21, 
deut­lich, daß Schwestern durchaus vor anderen beten oder weissagen können, aber sie haben dazu nicht dieselbe uneingeschränkte Freiheit wie die Män­ner, wie wir gleich noch sehen werden. An welche Beispiele wir denken, wenn wir 
von dem Beten ei­ner Schwester vor anderen sprechen? Nun, kann eine Schwester nicht mit ihren eigenen oder frem­den Kindern beten? Kann sie nicht bei bestimmten Anlässen mit anderen Schwestern beten? Ganz gewiß ist dies das 
Vorrecht auch der Schwestern, ganz gewiß kann eine Schwester auch heute noch anderen Frauen gegenüber weissagen, aber dann, sagt der Heilige Geist durch Paulus, "laß sie sich bedecken".



Über das Bedecken des Hauptes

Viele Gläubige nehmen leider die Sache mit dem Bedecken des Hauptes beim Beten oder Weissa­gen nicht sehr ernst und tun sie als eine geringfügi­ge Äußerlichkeit ab. Aber für Gott ist sie sehr ernst, wie dieser ganze Abschnitt 
klarmacht: Die ganze Ordnung Gottes in der Schöpfung wird sozusagen "bemüht", um die Frage zu klären, ob eine Frau beim Beten ihr Haupt bedecken soll. Die von bösen Geistern inspirierten Frauen jener Tage hatten die Gewohnheit, 
ihr Haare wild herumwehen zu lassen; aber das sollte bei dem christlichen Weibe nicht so sein. Sie sollte sich bedecken. Hinter diesem un­scheinbar wirkenden äußeren Zeichen verbergen sich eben in den Augen Gottes wichtige 
göttliche Grundsätze, und wir können uns diese Tatsache, die uns immer wieder im Wort Gottes begegnet, nicht ernst genug vor die Seele stellen. Wir müssen lernen, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht; und Gott sieht nun einmal 
hinter manchen Äußer­lichkeiten" Grundsätze, seien sie gut oder böse. Um nur noch ein Beispiel hierfür zu nennen: Wenn je­mand einen Irrlehrer (äußerlich) grüßt, nimmt er in Seinen Augen an dessen bösen Werken teil (2. Joh. 10. 11). 
So kann man durch einen bloßen Gruß in Gemeinschaft mit Bösem kommen, das man selbst nicht tut. Andererseits drückt eine Schwester, die sich beim Beten oder Weissagen nicht bedeckt, aus, daß sie wie der Mann sein will. Vielleicht 
beab­sichtigte sie dies nicht, hatte daran auch nicht ge­dacht; aber gerade das tut sie, und so sehen es Gott und Seine Engel (V. 10).



"Der Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; das Weib aber ist des Mannes Herrlichkeit" (V. 7), d. h., der Mann ist Gottes öffentlicher Repräsentant auf Erden, die Frau dagegen hat solch 
eine Stellung nicht, sondern sie ist des Mannes Herrlichkeit und wird in ihm gesehen. Der Mann würde sein Haupt, das ist Christus, entehren, wenn er beim Beten oder Weissagen etwas auf dem Kopf hätte. Er würde nämlich dadurch 
versäumen anzuerkennen, daß er nur Christus als Haupt über sich hat.



Praktisch nähme er dadurch den Platz des Weibes ein.



Umgekehrt ist es bei der Frau: Wenn sie unbedeckt zu Gott betet, entehrt sie ihr Haupt, das ist den Mann, indem sie die Stellung des Mannes ein­nimmt, die ihr nach der Ordnung Gottes nicht zu­kommt.



Wann oder bei welchen Gelegenheiten soll sie sich bedecken? Immer dann, so möchten wir antworten, wenn sie mit ihrem Handeln die Interessen oder die Stellung des Mannes tangiert (berührt). Normaler­weise dankt der Vater für 
Speise und Trank, wenn er mit der Familie zu einer Mahlzeit versammelt ist; denn er ist der Priester seines Hauses. Ist er aber abwesend, so kann und sollte die Mutter dies tun. Da sie dann aber die Stellung ihres Mannes ein­nimmt, sollte 
sie sich deswegen unbedingt bedecken und damit zum Ausdruck bringen, daß sie eine Macht, die Macht des Mannes, über sich anerkennt. Die Bedeckung ist also das Zeichen der Macht, un­ter der sie steht (V. 10). Durch das 
Bedecken sagt die Frau gleichsam: Ich bin selbst nicht Haupt; der Mann ist mein Haupt, und ich bin in Unterwürfigkeit. Sind übrigens unter den Kindern herangewachse­ne, gläubige Jungen, so wird sich die Mutter dar­über Gedanken 
machen, wann der Zeitpunkt ge­kommen ist, daß diese das Tischgebet überneh­men.

Eine weitere Gelegenheit bietet sich dann, wenn Schwestern miteinander zu Tisch sind und eine für die Speisen danken will. Sie darf das tun, aber sie sollte sich bedecken: Es ist ein öffentliches Gebet. Oder wenn eine Schwester eine 
Kranke besucht und ihr "geröstete Körner“ von der letzten Zusam­menkunft mitbringt, so ist es gut und angemessen, wenn sie sich bedeckt; kann es doch sein, daß sie dabei weissagt, indem sie einen geistlichen Dienst an der Seele der 
Kranken ausübt.



Sicher gibt es noch eine ganze Reihe von Gelegen­heiten, wo das Bedecken notwendig ist; aber wir möchten noch auf eine besondere zu sprechen kommen, die immer dann vorliegt, wenn wir als Versammlung zusammenkommen. 
Manche liebe Schwester hat Mühe, die Notwendigkeit der Bedeckung während des ganzen Zusammenkommens einzusehen. Aber was würde sie wohl denken, wenn sie die Brüder mit einer Kopfbedeckung da­sitzen sähe? Genauso 
ungeziemend ist es, wenn ei­ne Schwester unbedeckt den Zusammenkünften beiwohnt. Das "Tücher?Schwenken", wie es einmal ein alter Diener des Herrn nannte, ist keine gute Sache. Doch warum ist ein Bedecktsein während der 
ganzen Stunde nötig? Zum einen, weil das zeitweili­ge Sich Bedecken ? nur während der Zeit, da ge­betet wird ? von der falschen Voraussetzung aus­geht, daß da die Schwester betet und sich deshalb bedecken muß. Wahr ist vielmehr, 
daß ein Bruder



betet, er ? nicht die Schwester ? ist der Mund der Versammlung zu Gott. Gewiß betet die ganze Ver­sammlung, beten alle Geschwister mit, aber das "Mundstück" ist ein Bruder, er spricht die Danksa­gung. Zum anderen heißt es in 
Vers 10 unseres Ka­pitels: "um der Engel willen". Die Engel sind himmli­sche Betrachter der Gläubigen auf Erden, und das trifft ganz besonders zu, wenn sie als Versammlung zusammengekommen sind. Nach Epheser 3, 10 wird ihnen 
durch die Versammlung die gar mannig­faltige Weisheit Gottes kundgetan; d. h., wenn sie die Weisheit Gottes kennenlernen möchten, so be­trachten sie nicht länger die Schöpfung, sondern die Versammlung. Gott will nun, daß die 
himmli­schen Betrachter in der Versammlung die Einhal­tung Seiner Schöpfungsordnung wahrnehmen. Wenn daher die Engel eine Schwester unbedeckt in die Nähe des Herrn kommen sehen, dann sagen sie gleichsam: Diese Schwester 
will sein wie der Mann, sie will nicht den Platz der Unterwürfigkeit einneh­men. Gewiß hat die Schwester, ebenso wie der Bru­der, mit heiligen Dingen zu tun, und sie ist ? "in Christo" ? wie der Bruder; aber "in der Versamm­lung" ist sie 
es nicht. Wir werden auf diesen Grund­satz in anderem Zusammenhang noch einmal zu­rückkommen.



Fassen wir diesen Punkt kurz zusammen: Die Engel sollen nicht Unordnung unter Christen, sollen nicht die "Herrlichkeit des Mannes" in der Versammlung

sehen. Deswegen soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben, d. i. das Zeichen der Unterwürfigkeit unter den Mann. Zweifellos spricht der Apostel nicht davon, dieses Zeichen zu aller Zeit zu tragen, "aber“, so hat einmal Bruder 
J.N.D. bemerkt, "ich glaube, daß es sehr lieblich wäre". Die ganze Belehrung hier betrifft die Ordnung und die Schicklichkeit. Eine Frau ist um so anziehender, je mehr sie sich verbirgt. Ach, daß wir alle dies doch mehr lernten, auch die 
Männer! Es ist die Herrlich­keit und Schönheit des Geschöpfs, sich zu verber­gen; und Gott hat Freude und Wohlgefallen daran, wenn Er diese Gesinnung bei uns findet, auch bei Seinem Diener.



Noch zwei Punkte möchten wir, dieses Thema ab­schließend, anfügen:



1. Das Sich - Bedecken bezieht sich sowohl auf die verheiratete als auch auf die unverheiratete Frau. In diesem Abschnitt geht es um den Mann als sol­chen und um die Frau als solche. Wie wir schon im ersten Kapitel gesehen haben, 
steht die Frau grundsätzlich unter der Autorität des Mannes, was auch aus 4. Mose 30, 3?9 erhärtet wird: Das Gelübde einer Jungfrau, die noch in ihres Vaters Haus war, hatte nur Gültigkeit, wenn ihr Vater darin einwilligte. Ebenso 
verhielt es sich mit der verheirateten Frau: Ihr Mann mußte zu ihrem Ge­lübde seine Zustimmung geben, andernfalls be­saß es keine Gültigkeit.



2. Wenn dem Weib langes Haar "anstatt eines Schleiers" gegeben ist, wie der Apostel in Vers 15 sagt, so macht das keineswegs die vorher gege­benen Anweisungen bezüglich des Kopfbedeckens ungültig. Langes Haar ist eine Ehre 
für die Frau, aber diese Ehre oder Herrlichkeit der Frau soll nicht in der Gegenwart Gottes gesehen wer­den. Deswegen: "So laß sie sich bedecken!"



Die arme, blinde Welt steht diesen Dingen ver­ständnislos, wenn nicht gar spöttelnd gegenüber; sie kann sie auch nicht verstehen, weil sie "geistlich beurteilt" werden. Wenn der Herr aber uns, den Seinigen, Licht über Seine Gedanken 
schenkt, so möge Er uns auch helfen, sie in die Tat umzusetzen und Ihn durch willigen Gehorsam, der aus der Liebe zu Ihm hervorfließt, zu verherrlichen!