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Frage 28

Die Kleidung des Christen?
Was sagt die Bibel dazu?

Verfasser: antipas2

1. Einleitung

Die Frage nach der angemessenen Kleidung vermag immer wieder die Gemüter von Christen zu bewegen. Währenddem die einen Frauen ohne Hemmungen Miniröcke, Hosen, Jeans und Bikinis tragen, bekleiden sich andere prinzipiell nur mit langen Juppes oder Röcken und empfinden alles andere als „nicht angemessen". Die einen Frauen tragen Trägerleibchen ohne Hemmungen, andere bevorzugen Leibchen mit Ärmeln, die einen demonstrieren Ihren Bauchnabel, andere empfinden das als Schande. Wie stellt sich die Frage der Kleidung bei Männern? Offenbar ist hier die Situation nicht gar so problematisch wie bei den Frauen, doch viele Männer können sich ereifern, wenn es um die Kleidung des anderen Geschlechts geht. Bei allen, Frauen und Männern spielt der kulturelle und gemeindespezifische Hintergrund eine wichtige Rolle. Hier will ich versuchen, eine allgemeine biblische Richtlinie für eine angemessene Kleidung zu erarbeiten.

2. Der „Biblische Grundsatz"

Die Botschaft der Bibel gilt für alle Menschen. Deshalb muss die Botschaft auch von allen verstanden werden können. Ob es Inuits oder Schwarze in Afrika sind, ob durchschnittliche Deutsche oder moderne Weltbürger, das Evangelium gilt für alle gleich. Natürlich muss auch, so bin ich fest überzeugt, der restliche Inhalt mit jedem kulturellen und historischen Hintergrund kompatibel sein. Das ist wohl auch der Grund, warum wir im Neuen Testament keine spezifischen Angaben zu Nahrung, Kleidung, Gottesdienstgestaltungen, Umgang mit Krankheiten etc. finden. Paulus selbst gebraucht das Wort „Richtschnur", um seine „Anweisungen" im Galaterbrief zu titeln (Galater 6,16).
Also: Es gibt einen „Biblischen Grundsatz" der in jedem Kontext seine verbindliche Gültigkeit hat.

3. Die engeren Kriterien für die Kleidung

Warum werden hier in den nachfolgenden Bibelstellen nur die Frauen angesprochen? Wie steht es da mit den Männern? Ist das nicht ungerecht? Tatsache ist, dass bei den Frauen der Kleidung in aller Regel eine grössere Bedeutung zugemessen wird als bei den Männern. Sowohl von Ihnen selbst, als natürlich auch vom männlichen Geschlecht. Das war zur Zeit der Apostel offenbar nicht anders als heute. Gewiss spielt oft die erotische Wirkung der Kleidung der Frau eine Rolle, währendem bei den Männern des öfteren an Ihr Verhalten appelliert wird. Ich bin überzeugt, das alle Bibelstellen für beide Geschlechter Ihre Bedeutung haben.

3.1.Schamhaftigkeit und Sittsamkeit, bescheidenes Äusseres

1. Timotheus 2:9
„Desgleichen auch, daß die Weiber in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit sich schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern was Weibern geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke."
Die ersten zwei Begriffe beziehen sich auf das Verhalten wie auch auf die Kleidung, speziell für die Frauen, sicherlich auch mit Bedeutung für den Mann. Jeder kann sich selbst Fragen: Was bedeutet für mich „Schamhaftigkeit" oder vielleicht etwas einfacher: was bedeutet für mich „schamlos!" Sind für mein Empfinden kurze Hosen schamlos? Oder Miniröcke oder Jeans oder enge oder weite Hosen? Ist ein Badegewand sittlich oder nicht? Würden wir eine Umfrage starten, die Meinungen währen wohl sehr unterschiedlich. „Schamhaft" muss ich nicht wegen mir sein, sondern weil ich Menschen um mich her habe, die mich sehen, auf die ich einen Einfluss habe. Es gibt afrikanische Stämme, da ist es nicht unsittlich, wenn eine Frau mit entblössten Brüsten tagaus tagein lebt. Unsere Gefühle währen jedoch total verletzt.

In arabischen Ländern tragen alle Rock-Mantel ähnliche Kleidung und es gibt nicht die strikte Trennung Mann: Hose, Frau: Rock. Im Neuen Testament und nirgendwo gibt es diese Regel. Wenn wir uns an das halten, was geschrieben steht, dann wird es einfach: schamhaft, sittsam, ein jedes in seinem Bereich.

Das Äussere soll bescheiden sein. Es sollen nicht die teuersten Kleider sein, nicht zu jedem Fest ein neues Gewand. Es soll nicht auffallen, ausser durch Bescheidenheit.

Das muss nicht alt, verwaschen und vergammelt sein, sondern sauber, schmuck und hübsch. Diese Aussage zeigt unser Verhältnis zu Schmuck. Kein Schmuck? Oder viel Schmuck? Die Antwort: bescheidener Schmuck! Ohrringe? Jeder mag selber entscheiden. Ich als Mensch, mein Äusseres, soll bescheiden sein.