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Frage 315

Gedanken aus einem anderen christlichen Forum über zum Thema:   Reinigung,  Verunreinigung

 Liebe S.

 ich hoffe es antworten noch mehr, meine Sicht könnte durchaus nur einen
 schmalen
 Blickwinkel abdecken.

 Frage 1 zu den Stellen:
 Gilt der Mensch schon als verunreinigt allein durch das Vorhandensein von
 Nicht-Gutem im Inneren? Oder erst, wenn es zur Tat kommt (z.B. im Sprechen,
 Handeln etc)?

 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Eheberuch, Unzucht,
 Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; Matt 15:19

 Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon
 Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Matt 5:28

 Der Mensch hat also gesündigt und ist verunreinigt, ohne das es zu einem
 "Vollzug" der Sünde gekommen ist.

 Fragenkomplex 2 zur Reinigung von der Verunreinigung:

 Heißt das, dass Christen nur insoweit rein sind, wie sie ihr Inneres durch
 Selbstgericht (ich vermute, Du meinst Erkennen + Buße + Ändern) geändert haben?

 Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt
 und
 läßt, wird Erbarmen finden. Sprüche 28:13

 Die Gefahr Sünden zuzudecken ist natürlich dann am größten, wenn sie durch den
 ausgebliebenen Vollzug nicht offenbar geworden sind. Ich habe von einen Fall
 gehört, in dem ein nichtvollzogener Ehebruch dem Partner gestanden wurde.

 Und heißt das vor allem weiterhin, das Verunreinigung und Sünde das gleiche
 sind?

 Ich kann mir keine Verunreinigung vorstellen, die keine Sünde ist.

 Hat uns Jesus Christus gereinigt, als wir uns zu ihm bekehrt haben? Von allen
 Verunreinigungen oder "nur" von den zum jeweiligen Zeitpunkt erkannten und
 geänderten Sünden?

 Petrus war ganz rein, aber die Füsse mussten trotzdem gewaschen werden. Joh.
 13

 Sind wir in Jesu Augen rein, obwohl wir sicher noch viele unbewußte Sünden
 hatten/haben?

 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Joh
 15:3

 Dies bedingt natürlich, dass die Jünger entsprechend der Worte des Herrn
 gehandelt haben. Auch wir sind verantwortlich entsprechend der Worte, die der
 Herr zu uns geredet hat zu handeln. Er macht uns dabei auf Veränderungsbedarf
 in
 unserem Leben aufmerksam. Das kann häufig dazu führen, dass mir unbewußte
 Sünden
 bewußt werden. Ich glaube, dass wir rein sind, wenn wir keine bewußte Sünde in
 unserem Leben zulassen, wenn wir also entsprechend dem Wort handeln, dass der
 Herr zu uns ganz persönlich geredet hat.

 Verunreinigt eine bewußte Sünde mehr wie eine unbewußte Sünde?

 Wie oben schon gesagt, glaube ich dass nur eine bewußte, ungerichtete Sünde
 verunreinigt. Nach einem Vortrag sagte ein Zuhörer zu dem Vortragenden, dass
 für
 ihn vieles "zu hoch" gewesen sei. Darauf erhielt er die Antwort, dass er nur
 für
 das verantwortlich sei, was er auch verstanden habe.

 Fragenkomplex 3 zur Gemeinschaft mit Verunreinigten

 Aus all dem ergibt sich für mich weiter die Frage: Kann man denn überhaupt
 mit jemandem Gemeinschaft haben? Weil man doch nie weiß (noch nicht einmal
 von sich selbst), ob der auch wirklich nicht verunreinigt ist...

 Im Sinne der obigen Antworten solltest du schon bei dir selbst sicher sein,
 dass
 du nicht verunreinigt bist.

 Wenn "Verunreinigtsein" diesen Texten gemäß aus dem Inneren des Menschen
 kommt, wie kann sich denn jemand anders daran anstecken? Oder anders
 gefragt: Kann sich ein anderer Mensch "anstecken" und somit auch
 verunreinigt werden wie z.B. beim Husten-Bazillus? Also unabhängig von
 seinem Willen/seinem Sinn/seinem Herzen?

 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht
 ins
 Haus auf und grüßet ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen
 Werken. 2. Joh 10+11

 In diesen Versen wird verdeutlicht, dass das Böse offenbar sein muß. Wenn der
 Besucher nicht lehrte, dann konnte auch niemand wissen, ob er eine andere
 Lehre
 brachte.

 Ähnlich verhält es sich bei anderen Bösen Dingen. Die Korinther wurden nicht
 aufgefordert zu prüfen ob jemand in seinem Herzen Ehebruch begangen hatte.
 Dies
 liegt ganz eindeutig auf der Ebene der persönlichen Verantwortung.

 In dem Fall, in dem die Hurerei aber offensichtlich war, mussten sie handeln.

 Wenn ich erkennen kann, dass jemand eine ansteckende Krankheit hat, werde ich
 mich von ihm fern halten. Ich glaube aber nicht, dass es bezogen auf die
 Teilnahme an Sünden, eine Inkubationszeit gibt, also einen Zeitraum, in dem
 ich
 nicht erkennen kann dass jemand verunreinigt ist, ich mich aber trotzdem
 "anstecken" kann.

 Oder kann sich ein anderer Mensch nur in dem Fall anstecken, wenn er das
 Ungute ebenfalls in sein Herz aufnimmt - der Verunreinigte ihn also nicht
 ansteckt, sondern ihn "nur" dazu animiert, ebenfalls dieses Ungute in sein
 Herz zu nehmen?

 Söhne Belials sind nicht dadurch gekennzeichnet, dass sie "ungute Gedanken"
 haben, sondern dadurch, dass sie böse Dinge taten.

 Wenn du von einer deiner Städte, die Jehova, dein Gott, dir gibt, um daselbst
 zu
 wohnen, sagen hörst: Es sind Männer, Söhne Belials aus deiner Mitte
 ausgegangen
 und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet und gesprochen: Laßt uns gehen
 und
 anderen Göttern dienen, (die ihr nicht gekannt habt) so sollst du genau
 untersuchen und nachforschen und fragen; und siehe, ist es die Wahrheit, ist
 es
 die Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Greuel in deiner Mitte verübt
 worden, so sollst du die Bewohner jener Stadt gewißlich schlagen mit der
 Schärfe
 des Schwertes, 5. Mose 13:12-15

 Ich denke, der springende Punkt ist hier, dass die Bewohner der Stadt es
 selber
 nicht verhindert hatten. Hier wird eindeutig nicht verlangt, dass die ganze
 Stadt fremden Göttern gedient hatte, aber sie hatten es, kollektiv nicht
 verhindert. Sie waren tatsächlich ALLE schuldig geworden. Wichtig ist aber,
 dass
 das Böse offenbar, vollzogen war. Es ging nicht darum jemanden zu
 unterstellen,
 dass er "gerne hätte tun wollen".

 Herzliche Grüße

 Ulrich