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Frage 399   Siehe auch  389 Umgang mit dem anderen Geschlecht

Liebe Amele

Liebe Barbara

 

Danke für Euer Mail und Eure kritischen Anmerkungen! Auch wir sind nicht mit allen Rechtschreiberegeln vertraut und auch unser Brief wird deshalb Fehler enthalten. Wir wollen ja hier auch keine Grammatikprüfungen durchführen...

 

Was uns an Eurem Brief sehr gefreut hat, ist, dass Ihr schreibt, dass Ihr bemüht seid Euch „bürgerlich“ zu kleiden und in Eurem Verhalten „sittsam“ zu sein. Es ist unter jungen Frauen heutzutage (auch in christl. Gemeinden) nicht mehr selbstverständlich, dass man sich um solche Dinge bemüht. Viel eher wird dazu tendiert, einen Wettbewerb im Auffälligen kleiden und Benehmen v.a. gegenüber jungen Männern zu betreiben. Bestimmt war das nie Gottes Absicht; schon gar nicht für seine Gemeinde!

 

Zu Eurem 1. Punkt wegen der Bibelstelle aus 1.Tim. 2,9 :

 

Wir haben diesen Vers noch nie im Zusammenhang mit den Prostituierten gehört. Es ist uns wirklich nicht bekannt, dass zur Zeit Jesu nur Prostituierte Gold oder Perlen anhatten oder kostbare Kleidung. Im Lexikon zur Bibel (Fritz Rienecker) steht zum Schmuck (rsp. Geschmeide) folgendes geschrieben:

-         Geschmeide oder Schmuck spielt wie im gesamten Orient bis auf den heutigen Tag, so auch in Israel und der ganzen Welt der Bibel eine sehr grosse Rolle. In Jesaja 3,16-24 finden wir eine Art Gesamtübersicht der verschiedenen Schmuckstücke, die in Israel hauptsächlich von den Frauen, aber auch von Männern und Kindern getragen wurden. Das Alte Testament wendet sich nicht grundsätzlich gegen den Schmuck, jedenfalls nicht, solange damit kein übermässiger Prunk getrieben wird.

-         Im Neuen Testament ist von Schmuck nur im Sinne der inneren Zierde, der Lebenshaltung vor Gott, die Rede. Hier wird sogar ausdrücklich der übertriebene äussere Zierrat und das Behängen mit Gold abgelehnt...                 .......   das den Blick des Menschen vom echten inneren Wesen fortlenkt. (1.Tim. 2,9; 1.Petr. 3,3)

 

Das sind also die Ausführungen des Bibellexikons. Wir können uns nicht vorstellen, dass die Frauen in Israel zur Zeit Jesu und zur Zeit der Gemeinde keine kostbaren Kleider besassen (etliche waren bestimmt sehr reich, z.B. Lydia die Purpurkrämerin) Bestimmt besassen sie auch Gold oder Perlen.

Aus unserer Sicht verbietet dieser Bibelvers auch in keiner Weise das Tragen von Schmuck oder Anziehen „teurer“ Kleidung. Der Schwerpunkt des Verses liegt ganz klar auf dem inneren Schmuck, der vor Gott sehr kostbar ist. (Vielleicht ist das in 1.Petr. 3,3 fast deutlicher) Dieser Schmuck aber, so möchte es unser Herr, soll in keiner Weise überschattet oder „verpfuscht“ werden durch äussere Auffälligkeiten , die den Blick auf den Körper lenken und damit die Wichtigkeit des Körpers betonen. Sicher ist,, dass unser Herr nicht auf unser Äusseres sieht, sondern auf unsern inneren Schmuck, der für ihn so wichtig ist . Darum denken wir, sollten auch gläubige Männer mehr auf diesen Schmuck der Frauen achtgeben und ihn wertschätzen, was allerdings heutzutage sehr zu wünschen übrig lässt....

Bestimmt ist das „weltliche“ Verhalten und Verlangen der Männer oft genug die Ursache für den Schönheits – und Anziehwettbewerb unter jungen Frauen.

 

Dass nicht nur die Kleidung der Frau, sondern vor allem auch ihr Verhalten ihre Sittsamkeit ausmachen ist eine klare Sache. Doch darüber haben wir in der Bibel nicht sehr viel gefunden.

 

Was die Miniröcke angeht, kann man sicher geteilter Meinung sein. Es gibt ja auch ganz verschiedene „Kleidungskulturen“, und je nach dem gilt etwas als keusch oder nicht. Sicher ist, dass sich jeder Mann schuldig macht, wenn er auf die sexuellen Reize von Frauen reagiert (und sie begehrt) und Jesus dies dem Ehebruch gleichsetzt. Sicherlich macht sich auch die Frau mitschuldig, wenn sie ihren Körper dementsprechend zur Schau trägt und z.B. mit meinem Minijupes rumläuft. Ich glaube auch kaum, dass es Frauen (in unserem Kleidungkulturkreis) gibt, die sich dies gar nicht bewusst sind. Im übrigen kann eine Frau nicht nicht verführen. Sie kann dies höchstens etwas beinflussen, mit ihrer Kleidung, ihrem Verhalten etc. Und übrigens: Wir Männer sind viel schneller verführt als sich  viele Frauen denken. Den Männern ansehen tut man das freilich nicht so schnell ...  (ich als Mann darf das schon sagen).

 

Zu Eurem 2. Punkt wegen der Unterordnung:

 

Ich glaube in den Grundsätzen sind wir uns da einig wegen der Unterordnung. Es soll ja nicht eine Minderwertigkeit der Frau darstellen, sondern bloss ein Stellungsunterschied. Frauen haben vor Gott nicht die gleichen Aufgaben wie Männer. Deswegen können sie genausogut mit ihren Begabungen und Aufgaben Gott dienen.

 

„Untertan sein, heisst nicht einfach still sein“  darüber sind wir uns einig, wenn es z.B. um Gespräche in der Ehe geht. Bestimmt darf die Frau auch ihre Meinung äussern . Sie sollte sich aber stets bewusst sein, dass Ihr Mann ihr als Haupt gegeben ist , der schlussendlich die Verantwortung trägt (auch für die Frau ) und somit auch er schlussendlich entscheiden muss und soll.

Jedoch Euer Zusatz „auch nicht in der Gemeinde“ bereitet uns etwas Mühe, wenn wir den Vers in 1.Korinther 14, 34+35 anschauen. Da steht einfach ganz klar geschrieben, dass eine Frau in der Gemeinde nicht reden soll.

Eure Beispiele von Frauen (Rahab, Debora) waren beides markante Frauengestalten im Alten Testament. Hier in 1.Kor. 14,34 und auch 1.Tim. 2 spricht der Heilige Geist aber von der Gemeinde Jesu. Diese Gemeinde gibt es erst seit der Apostelgeschichte und war zur Zeit des Alten Testamentes noch ein Geheimnis. Wir können von den Personen des Alten Testamentes, die zu einer andern Zeit lebten (mit z.T. ganz andern Regeln und Geboten) nicht Dinge ableiten, die für die Gemeinde Jesu gelten.

 

Zu Euerm dritten Punkt, bezüglich Freundschaftsanträgen

 

Unsere Ratschläge bezüglich ungewollten Freundschaftsanträgen sind wirklich für ungewollte Freundschaftsanträge gedacht. Wir kannten damals, als wir diesen Artikel schrieben wirklich eine junge Frau, die ständig mit unbeabsichtigten Freundschaftsanträgen überhäuft wurde. Diese Männer telefonierten dieser jungen Dame dauernd, schrieben ihr Briefe, setzten sich neben sie, ect. Die junge Frau aber, war zu höflich, um Klartext zu sprechen. So machte sie mit ihren Telefonen,Briefen, ihrem ganzen Verhalten diesen Männern grosse Hoffnungen. Um nun diesen Männern  die Enttäuschung zu ersparen und die Frau vor ungewollten Anträgen zu schützen gaben wir ihr die erwähnten Ratschläge. Natürlich sind hier keine geschäftlichen oder ganz simpel normalen Gespräche gemeint. Wir sind auch gar nicht der Meinung, dass Mann und Frau nicht miteinander kommunizieren dürfen. Es geht bei diesen Ratschlägen wirklich um ungewollten und unbeabsichtigte Freunschaftsanträge. (Die übrigens bei Männern wie bei Frauen schwere Wunden hinterlassen können, die nicht zu unterschätzen sind)

 

Dass eine Frau einem Mann „hierarchisch“ überlegen ist, kann vielleicht in der Geschäftswelt vorkommen. Bestimmt ist es dann nicht immer einfach gerade als Frau die richtige und angemessene Kommunikationsart zu finden. Ich selber kenne nicht viele Christinnen, die so arbeiten.

Wenn aber in der Gemeindearbeit selber eine solche Hierarchie besteht finde ich das sehr fragwürdig.  Die Bibel zeigt uns ganz klare Unterschiede auf, in der Aufgabenteilung im Gemeindebereich zwischen Mann und Frau.

Dazu einige Beispiele:

Was ist es nun Brüder? Wenn ihr nun zusammenkommt, so hat ein jeder von euch einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache.....            1.Kor. 14,26

 

Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein...                                                               1.Tim. 2,12

 

(Im folgenden Vers geht es um die Registereintragung der Witwen; sie bekamen dann Geld von der Gemeinde, um überleben zu können. Die Krierien, und die geben gut Aufschluss über Dienste der Frauen, waren wie folgt:)

sie werde verzeichnet, wenn sie :(unter anderem)

ein Zeugnis hat in guten Werken; wenn sie Kinder auferzogen hat; wenn sie Fremde beherbergt hat, wenn sie der Heiligen Füsse gewaschen hat (sind da wohl einfach „niedrige“ Dienste an andern Gläubigen wie z.B. Altersheimbesuche oder Putzen des Gemeindelokals gemeint?):

wenn sie Bedrängten Hilfe geleistet hat, wenn sie jedem guten Werke nachgegangen ist.

 

Ich persönlich finde diese Dienste absolut schön und passend für uns Frauen. Gerade die guten Werke oder gutes tun im Allgemeinen gibt uns doch so viel Freiraum für kreative Ideen. Natürlich sind hier nie alle Dienste der Frau aufgelistet, doch gibt es uns doch irgendwie die Richtung an. Gott möchte uns nicht im Vordergrund und in der Leitung der Gemeinde sehen, sondern vielmehr in Diensten, mit denen wir gerade leitende und dienende Männer unterstützen , fördern und auch entlasten können. Ich glaube und bin fest überzeugt, dass eine Gemeinde, die diese Grundsätze und die Stellung von Mann und Frau auch in der Gemeinde beherzigt , reich gesegnet wird.

 

Ganz allgemein möchten wir auch zu bedenken geben, dass wir es auch als schwierig empfinden, die richtigen Gedanken zu fassen und im biblischen Sinn ausgewogen zu sein. Die Aussagen der Schrift einmal so stehen zu lassen – ohne wenn und aber, ohne persönliche Gewichtung zu geben – und dann eine Übertragung zu machen in unser Leben und unsere Zeit. Gerade die Frage betr. Frau und Mann ist heute sehr umstritten. Auch andere Fragen, z.B. Homosexualität, Abtreibung, Sterbehilfe etc. werden kommen. Der momentane Zeitgeist trägt zu der allgemeinen Verunsicherung bei und möchte die Gläubigen irgenwie von der Wahrheit abbringen, sie verwässern, umpolen. Wir möchten ausgewogen sein und nicht aus Prinzip etwas vertreten und polarisieren.  Die Lehren vertreten, so wie wir sie verstehen, im Bewusstsein der Fähigkeit des menschlichen Irrtums, im Bewusstseins der Innewohnung des Heiligen Geistes, der uns leitet und zurechtweist – und im Bewusstsein, dass es nicht „unsere Weisheit“ ist, sondern das Wort Gottes – und sich letztlich jeder selbst Überzeugung verschaffen kann, mit der Bibel.

  In diesem Sinne in herzlicher Verbundenheit!

 

Markus und Maria (wir haben gemeinsam geschrieben)