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Frage  452       Calvinismus

Ich habe etwas Mühe.
Liebe Geschwister
Vor einiger Zeit  habe ich in der Wortverkündigung erwähnt,  dass man unter
Calvinismus unteranderem verstehe, dass Gott Menschen für den Himmel u n d
die Hölle auserwählt habe.  Ich habe aber erwähnt, dass dies Calvin sicher
so nicht gelehrt haben könne, da er ja die Bibel hatte und nicht den Koran.
Mit anderen Worten, diese Lehre werde sicher nur Calvin angedichtet, so ein
Q. hätte er selbst sicher nie gelehrt. Soweit mein Erinnerungsselbstzitat.
Ein Bruder, der gewöhnlich gut aufpasst, hat mir dann einige Tage später
die 1200 Seiten starke INSTITUTIO  in die Hände gedrückt.
Neukircher Verlag, bearbeitet von Otto Weber.


Dass Calvin heilsgeschichtlich ein Durcheinander zwischen Israel und der
Gemeinde hat, ist ein Ding, dass er aber einige Dinge mit einer
Selbstverständlichkeit auslegt,  wie wenn er so was in der Bibel gefunden
hätte, machte mich dann aber sehr stutzig.
a) So zitiert er Ap 1.11 und Mt 24.30 und wendet es 1:1 auf die Gemeinde an.
b) S. 619 „Unter Vorbestimmung verstehen wir Gottes ewige Anordnung,
vermöge derer er bei sich beschloss, was nach seinem Willen aus jedem
einzelnen Menschen werden sollte! Denn die Menschen werden nicht alle mit
der gleichen Bestimmung erschaffen, sondern den einen wird das ewige Leben,
den anderen die ewige Verdammnis vorher zugeordnet. Wie also nun der
einzelne zu dem einen oder anderen Zweck geschaffen ist, so --- sagen wir
--- ist er zum Leben oder zum Tode vorbestimmt“.
Auf den nächste 3 Seiten geht`s dann in dem selben Stile weiter.


Nun aber folgendes noch dazu. Es geht meines Erachtens ein wenig zu weit,
wenn zB.:
Brüder in meinem Kellerbureaux herumstöbern und dann die Psalmenauslegung
von Spurgeon finden und die Nase rümpfen, und herumerzählen,  der  „Hans
Peter“  lese Spurgeon!  Ja das bekenne ich hiermit öffentlich. Ich bin auch
ein bekennender Darbyleser, ohne ein Darbyst zu sein. (Was das auch immer
heissen möge) Nun hoffe ich aber inständig, dass nicht jemand kommt und mir
aus dem Schriftgut von Spurgeon beweisst,  dass CHS auch die Irrlehre der
doppelten Prädestination ex.  Calvins x Augustin, siehe Oben, vertreten habe.

Aber eventuell hat Spurgeon die ebenso unsinnige einfache Prädestinationsirrlehre gehabt? Da Ja Spurgeon aus irgend unerfindlichen Gründen den Christenverfolger Calvin sehr geschätzt hat, muss es irgend eine Böse Irrlehre sein,  die da Spurgeon aufgezogen hat...

Nachtrag 21,10,03

In IHM
Hans Peter

12.02.02

Hallo ihr Lieben,

also Calvin hat einen Fehler gemacht, der uns leider auch all zu oft passiert. Wir gehen mit menschlichen Schlußfolgerungen an die Bibel ran:

Bsp:

Gott hat zum Heil erwählt, vorherbestimmt -> ganz klare Lehre der Bibel (Johannesevangelium  ist voll davon,  Eph 1,.....)

Die menschliche  Schlußfolgerung  ist: Dann hat er auch zur Verdammnis erwählt, das sagt jedoch die Bibel an keiner Stelle. Die Hölle ist nur geschaffen für Teufel und seine Engel  (MT 25), Menschen kommen nur rein, weil sie in ihren eigenen Sünden gelebt haben, bzw. aufgrund ihrer Schuld!

Dann macht man den 2 Fehler, dann muß Erwählung auch falsch sein! Doch man muß lernen dass die Bibel Gottes Wort ist und wir nur  Menschen mit beschränktem Verstand, die nur durch Gottes Geist ihn erkennen können. Wir können viele Dinge nicht verstehen und doch sind sie. Z. B.  Die Bibel lehrt ewige Erwählung, aber auch ganz klar menschliche Verantwortung und ruft alle zur Buße auf. Das sind bei uns 2 Parallelen und passt nicht zusammen. Und doch lehrt sie die Bibel:

Wer lebt unser geistliches  Leben,  wir oder der Herr?

Wer hat den Römerbrief geschrieben? 100 % Gott und 100% Paulus

Jesus war nicht 50% Mensch und 50% Gott, er war beides 100%, doch das müssen wir anbetend stehen lassen.  Wenn wir versuchen diese Dinge durch menschliche Schlußfolgerungen abzuschwächen oder zu verschärfen, kommen wir in die größten Irrlehren hinein. Die Kirchengeschichte . ist voll davon.

Noch zu Spurgeon: Sehr lohnenswert zu lesen, ein Mann voll heiligen Geistes ein großes und treues Werkzeug in Gottes Hand! Hans Peter hat ganz recht! Spurgeon hat ganz klar nicht die doppelte Prädestination gelehrt, sondern Gottes  Erwählung und menschliche  Verantwortung,   (siehe seine Biographie, CLV , Kapitel über Plädoyer für den Calvinismus, was nicht heisst,  für lehre Calvins...; oder in  Iain Murray," Spurgeon wie ihn keiner kennt", sehr gutes Buch) ..Ich lese Spurgeon gerne (mein erstes Buch "es steht geschrieben"") weil er mir die Bibel und den HErrn Jesus groß gemacht hab, dass ich angefangen hab die Bibel viel mehr zu lesen und zu lieben und dem HErrn JEsus dankbar zu sein, für seine Schatzkammer!!! Spurgeon weiss es den HErrn durch sein Leben und Predigt zu verherrlichen....kann man nur empfehlen, gerade in der heutigen Zeit, wo alle Wahrheiten der Schrift mit Füssen getreten werden, einen Mann zu lesen, der gegen die ganze Kirche Englands keinen Fußbreit von Wort Gottes weg gegangen ist, sondern immer am Wort und Kraft des HERrn  JEsus festgehalten hat....

liebe Grüße

euer Dani

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15.02.2002

Lieber Hans Peter

Wann hast denn Du den ersten Beitrag in diesem Forum geschrieben? Ich muss sagen, ich war sehr erstaunt, als ich hörte, dass Du gar nicht wusstest, dass Calvin die Doppelte Prädestination vertritt. Weil eben die Lehre der "Ewigen Sicherheit", bzw. "Unverlierbarkeit des Heils" in der Form, wie sie z.B. in den Brüderbewegungen vertreten wird, ganz klar auf Calvins Institutio zurückzuführen ist, ist es auch nicht verwunderlich, dass es weltweit immer wieder Brüder in besagten Bewegungen gibt, welche die Lehre der Doppelten Prädestination, manchmal sogar mit Leib und Leben, vertreten. Sogar George Whitefield hat diese Lehre in seiner Gegenschrift zu John Wesleys Attacke gegen die "Ewige Sicherheit" vertreten. M.E. gehört Hans , der ja auch schon vermehrt in den Foren zu diesem Thema geschrieben hat, ebenfalls dazu, ich bitte aber vielmals um Vergebung, wenn diese Aussage nicht stimmt. Obwohl ich vor einigen Jahren ein ausgezeichnetes Buch über die Theologie C.H. Spurgeons gelesen habe, weiss ich heute nicht mehr, wie Spurgeon zu diesem Thema stand. Ich kann aber gerne nachsehen und Dir auch das Buch angeben, wenn Du möchtest. Es könnte das von Dani erwähnte Buch "Spurgeon wie ihn keiner kennt" gewesen sein, bin aber nicht mehr sicher.

Bei mir musst Du auf jeden Fall keine Angst haben, dass ich Dich wegen den Büchern, die Du hast, irgendwie schubladisiere. Ich nehme an, einigen Geschwistern würden die Haare zu Berge stehen, wenn sie sehen würden, welche Bücher ich z.T. daheim habe. Und doch bin ich weder eine Wicca-Hexe noch ein Satanist. Ich finde es aber wichtig, mich zu informieren, denn es wird von Christen bereits genug Schaden mit unsachlichen und unrecherchierten Aussagen angerichtet.

Bezüglich Spurgeon muss ich sagen, auch wenn er die Doppelte Prädestination vertreten hätte (ist ja durchaus möglich, da er ja eingefleischter Calvinist war), dürfen wir doch niemals das Kind mit dem Bad ausschütten. Wir sind alles nur Menschen und reden manchmal ziemlichen Mist, entschuldige bitte den Ausdruck. Wenn wir so denken würden, müssten wir praktisch jeden Gottesmann, den es je gegeben hat, verachten, denn alle hatten Fehler und vertraten z.T. zweifelhafte Dinge. Wer weiss, wie wir geredet hätten, wenn wir in ihrer Zeit und unter den gleichen Umständen wie sie gelebt hätten?

Bezüglich den Begriffen Erwählung, Souveränität, usw. möchte ich gerne ein anderes Mal weiter diskutieren, wenn ich mehr Zeit habe. Wie Dani sagt, die Lehren bezüglich Gottes Souveränität, Erwählung und menschliche Verantwortung stehen parallel in der Schrift, wir müssen das also so annehmen. Doch wie verstehen wir diese Begriffe, wie legen wir sie aus oder interpretieren sie? Können wir das überhaupt in dem Mass, wie es z.T. getan wird, mit den uns zur Verfügung stehenden Informationen, welche uns der Herr in Seinem Wort offenbart hat?

Zusammen mit diesen Fragen zum Nachdenken sende ich noch ganz liebe Grüsse

P.K.