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Frage: 794 siehe auch 829
Liebe Brüder im Herrn,
wir sind ca. 2 Männer und 4 Frauen. Ich selbst bin seit 1 1/2 Jahren wiedergeboren. Ich habe eine Frage bezüglich der Leitung dieser Versammlung. Wir gehören keiner Kirche oder ähnlichem an. Aber ich mache mir
Gedanken ob diese Versammlung im Willen Gottes ist.
Denn wir haben nur einen, der die Leitung hat. Ich
sehe die Schwierigkeit darin, daß sonst keine "Alten" anwesend sind. Er wird
kaum korrigiert und wenn, dann von mir, da ich der einzige Mann bin.
Ich
sehe es als große Gefahr an, wenn nur einer das Wort "führt", es
besteht die Gefahr, daß er zuviel von seiner eigenen Ansicht darlegt.
Können sie mir biblisch etwas über die Gemeindeordnung sagen. Oder wie
eine Versammlung abzulaufen hat? In der Versammlung wird aus der
Schrift gelesen und der Leiter legt es aus. So gesehen ist es gut, aber die
Gefahr ist, weil ihn fast niemand korrigiert, mir fällt erst jetzt langsam auf,
daß er einfache Bibelverse, nach seiner Sicht auslegt, ich sehe die Gefahr, daß
er zu sehr sein eigenes Gedankengut mit einbringt. Vielen Dank im voraus.
In Christi Liebe
Michael.
Lieber Michael
Versammlungen durchzuführen ist an und für sich bestimmt der Wille Gottes. Dass Ihr keiner Organisation angehört, ist schön, bedeutet aber letztlich nicht allzu viel. Die Leitung der Versammlung hat das Haupt. Das Haupt ist Christus. Bitte nicht verwechseln mit der Leitung einer Familie, da ist der Mann das Haupt, des Mannes Haupt aber Christus.
Offensichtlich seid Ihr eine sehr kleine Gemeinde, die vielleicht den Ausspruch des Herrn, "wo 2 oder 3 versammelt sind"... allzu wörtlich genommen habt. Der Ausspruch hat der Herr aber nicht zu Christen gesagt, sondern zu Juden die eine völlig andersfalsche Vorstellung von Zusammenkunft hatten. (Sie hatten damals die mystische Vorstellung, dass der Herr bei Ihnen sei, wenn 10 von Ihnen zusammenkämen....
Das Korrigieren ist richtig, wenn`s richtig ist. Ich habe schon erleben dürfen, dass Versprecher die mal "leben" liess, sich spätestens in 14 d wieder egalisierten. Auf der anderen Seite musste ich auch schon das Gegenteil erleben. Mit Seiner Hilfe lernen wir unter Seinem Segen gemeinsam zu wachsen. Ich sehe grade, dass Peter wiederum einige schöne Gedanken eingebracht und schliesse mal, da noch einige, nicht fürs Forum geeignete Fragen auf mich warten.
In IHM
Hans Peter
26.11.02
Lieber Michael
Wie in vielen Dingen gibt uns die Bibel auch bei der Gemeindestruktur sehr viel Freiheit. Wichtig ist, dass das Ziel uns immer klar vor Augen bleibt und die Mittel, die wir zur Erreichung dieser Ziele einsetzen, nicht grundsätzlich verwerflich sind. Es hat schon viele verschiedene Bewegungen gegeben, die gemeint haben, nun die einzig richtige Gemeindestruktur gefunden zu haben. Doch mehr geistliche Frucht haben sie mit ihren Methoden auch nicht produziert. Es hat sich in der Geschichte des Christentums immer wieder gezeigt, dass, wenn wir eine Methode, ein Prinzip oder eine Struktur (Organisation) in den Mittelpunkt stellen, anstatt die Person Jesu Christi und unsere Beziehung zu Ihm, die Gemeinde unweigerlich Schaden nehmen wird.
Leitung in der Gemeinde ist sehr wichtig. Wenn wir zu wenig Leitung haben, dann mangelt der Gemeinde Richtung und Stabilität, der Gottesdienst kann dann lahm oder sogar chaotisch werden. Die Autorität kann aber missbraucht werden, wie Johannes im dritten Brief darlegt (Diotrephes). Zwischen diesen beiden Extremen muss man nun den biblischen Weg suchen.
Wenn wir 1. Kor. 14, 26 betrachten, wird klar, dass sich möglichst viele Personen am Gottesdienst beteiligen sollen. Ich sehe nicht ganz ein, wenn ihr schon so wenige seid, warum du dich nicht mit dem anderen Bruder in der Verkündigung teilst? Wenn du dies aber von deinen Gaben und Möglichkeiten her nicht siehst, dann müsst ihr zusammen einfach dafür beten, dass der Herr weitere Brüder hinzufügt, welche sich an der Leitung und Führung der Gemeinde beteiligen können.
Wenn der Bruder eine wirklich reife und geistliche Person ist, dann besteht sicher keine Gefahr, dass er die "Macht" an sich reissen will. Sicher wird dann die Auslegung etwas einseitig, ihr müsst dann halt einfach Geduld haben, bis weitere Personen dazu stossen. Vielleicht habt ihr ja genau die Sicht nötig, die der Bruder euch z.Z. zu vermitteln versucht?
Ganz liebe Grüsse
P.K.
27.11.02
Liebe Brüder im Herrn,
vielen Dank für eure Antworten. Auch ich bin selbst zu diesen gekommen. Es ist besser 2 oder 3 Brüder hinzuziehen, bevor man etwas in der Versammlung bemängelt. Da ich der einzige Bruder in der Versammlung bin, habe ich mich an euch gewendet. An dieser Stelle auch ein großes Lob an euch, mir gefallen eure Beiträge.
Mir war auch klar, daß der Wille Gottes sehr wohl dieser ist, daß der gläubige trotz Widerstandes eines Ungläubigen, in die Versammlung gehen soll. Wir sollen Gott mehr gehorchen, als den Menschen.
Unser Bruder, der die Leitung hat, ist ein sehr erfahrener und geistlicher Christ. Aber es kommt halt mal vor, daß er in der Auslegung/Verkündigung etwas zuviel von seinem eigenem Gedankengut hineinbringt.
Ich prüfe das aufgrund des Wortes und weise ihn darauf hin. Er reagiert in Sanftmut und hört mir immer zu. Früher hatte ich noch nicht die geistliche Reife dies zu tun, jetzt merke ich, daß ich dieses schon besser
beurteilen kann. Ihr habt recht, daß Gebet um einen weiteren Bruder ist sehr wichtig und ich habe mir das auch zu Herzen genommen. Gnade und Friede sei mit euch.
Liebe Grüße Michael