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  2144 Der Segen des heiligen Blutes

Lieber Hans Peter,

 ich habe von einer Glaubenschwester ein Heft (Kopie) bekommen, mit dem Titel „Der Segen des Heiligen Blutes“ von einem gewissen Prediger H. Knöpfel, scheinbar aus der Schweiz, denn der Preis ist mit 4,50 Fr angegeben.

Meine Frage: Ist Dir dieser Prediger bekannt?

 

Es stehen für mich sehr seltsame Dinge darin, es geht im ganzen Heft darum, alles mögliche, in einem Fall sogar das Auto vor Antritt der Fahrt unter das Blut Jesu zu stellen. Z.B. lautet eine Überschrift: Die Schutzmacht des heiligen Blutes vor den Krankheitsmächten.

Mir scheint das nach katholischer charismatischer Mystik auszusehen.

 

Shalom Ulli

Hallo Ulli,  30.04.05

zu dieser Thematik der Blutsmagie habe ich bei Rudi Holzhauer in Verführungsprinzipien auf den Seiten 279 bis 281 folgendes gelesen:

Um die abgründige Entwicklungstendenz innerhalb der Pfingstbewegung einigermaßen zu verstehen, muß noch auf eine beispielhafte Entfaltungsart schwärmerischen Geisteslebens hingewiesen werden, die seit Jahrzehnten auf sich aufmerksam macht. Sie gehört zweifellos zu den gefährlichsten Ausführungen jeglicher Verirrung: die sog. »Spätregen-Mission<. Sie entstand als Abspaltung von der Pfingstbewegung in Südafrika 1927 durch die »Prophetin« Mara Fraser. Wenn man auf diese angeblich vom HERRN selbst als letzte vor Seiner Wiederkunf1 gegründete Gemeinde zu sprechen kommt, können selbst gestandene Pfingstler, wie der Prediger Ludwig Eisenlöffel, allergisch werden! Dieser hat übrigens eine zutreffende Beurteilung über die Spätregenbewegung geschrieben (Erzhausen 1960). Nichtsdestoweniger hat das dämonengesteuerte Gedankengut dieser Sekte die ganze Pfingstbewegung und auch schon Gemeinschaftskreise durchsäuert. Von dieser Bewegung aus ist die sog. »Blutsmagie«, d. h. das Anrufen des Blutes Jesu zur Deckung, Besprengung, Reinigung und zum Schutz vor allen möglichen Gefahren, fast überall durchgedrungen. Dieser »fromme~< Zauber findet erstaunliche Nachahmung. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, daß auch der andere magische Unfug - wie das sog. »Einstreiten« (eine rhythmische Fußbewegung bei Musik), das ununterbrochene »Kettenbeten« bei Tag und Nacht, das durch einen

>~Propheten~< unter Zungenrede und Weissagen erzwungene »Ausbekennen«

>von

Sünden und das anschließende »Reinbeten~< - Allgemeingut besonders exklusiv-frommer Kreise wird.

»Hat der Durchgebetete seine Sünden >ausbekannt<, dann folgt die Heiligsprechung. Sie ist mit der Verpflichtung verbunden, keine Versammlung einer anderen Gemeinschaft mehr zu besuchen oder Schriften von ihr zu lesen, ja, jede Freundschaft oder Unterhaltung mit Außenstehenden zu vermeiden, da man sich sonst wieder verunreinige und unter des Satans Macht gerate« (Hutten, S. 535).

In den angeblich durch den Heiligen Geist gegebenen Gebeten ist von »Lästerbrunnen« die Rede. Wenn man feindliche Personen mit dem Blut Jesu »umzingelt«, wird ihre Streitsucht gebannt, »Schleier Satans« zerschnitten; »spiritistische Schlüsselmächte« mit einer »Blutsmauer abgeschirmt« und die »unterminierenden Gedankendrähte zerstört«! Die überall hineingekrochenen Teufelsgeister werden »mit Hilfe« des Blutes Jesu unschädlich gemacht.

»Seit 1931 bekam die Gemeinschaft durch den Heiligen Geist« (richtiger:

durch die Lehren der Dämonen) »Belehrungen über die >anklebenden Mächte<, die überall ihr Unwesen treiben: es sind teuflische Mächte, die in unreinen Menschen wohnen und sich dann an alle von diesen berührten Gegenstände ankleben -an Waren, Geldstücke, Briefe, die Schalterbank der Post, Sitzplätze im Bus, Büro, Schulgebäude usw. Hier warten sie auf die Gelegenheit, andere Menschen zu infizieren, die mit diesen Gegenständen in Berührung kommen. Darum müssen alle Gegenstände, die man berührt oder kauft, selbst neue Bibeln, zuvor durch das >Blut< Jesu gründlich gereinigt werden.

Jeder Gang in die Welt. . . kann zu Ansteckungen führen. Deshalb soll sich ein Mann, der von seinem Tagwerk heimkommt, vor der Haustür >unter das Blut< bringen oder von seiner Frau durch Handauflegung >reinbeten< lassen. Auch tagsüber soll man zur Abwehr der in die leblosen Dinge hineingekrochenen Teufeisgeister mehrmals das Blut Jesu über sich selbst, Seele, Ohren, Augen und alle Glieder und über die Umgebung bringen.« (Hutten, S. 535) Die Absicht dieser bösen Lehren ist klar: Der Mensch soll in totalem Aberglauben und in Ängsten gehalten werden. Daß ein derartig abstruser Geisterglaube die beste Voraussetzung für eine spätere angebliche Notwendigkeit für einen Exorzismus ist, wird niemand bestreiten!

Dieser Ungeist sprang in den fünfziger Jahren auf das bereits erwähnte »Glaubenshaus« und »Die Fundgrube« über. Von dort gingen geheime Verbindungen nach Neresheim. Nach dem Dilemma beider Werke verstreute sich das satanische Lehrsystem in alle Richtungen, so daß wir es heute schon in zahlreichen Seelsorgezentren, auch in antipfingstlichen, wiederfinden.

Ich hoffe, dass hilft Dir schon mal weiter.

Gruss Stephan