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Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
Frage2573
Liebe Forumbesucher,
in diesem Beitrag möchte ich auf den Begriff
"Zöllner und Sünder" zur Zeit Jesu eingehen. Heute wird der Begriff
"Zöllner und Sünder" oft ein klein wenig missverstanden. Auch Pharisäer
und Schriftgelehrte haben sich nicht als sündlos betrachtet. Das Problem
war ein anderes.
Mk. 2,15-16:
"Und es geschieht, dass er [Jesus] in seinem
Hause [bei Levi] zu Tisch lag, und viele Zöllner und Sünder lagen
mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch, denn es waren viele, und sie
folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten der Pharisäer ihn mit den
Sündern und Zöllnern essen sahen, sagten sie zu seinen Jüngern:
Mit den Zöllnern und Sündern isst er?"
Zöllner und Sünder
Konservative Juden, wie die Pharisäer,
brauchten den Begriff "Zöllner und Sünder". Der Begriff hat hier mit der
Einhaltung der Gesetze und Gebote der Torah zu tun. In beiden Fällen sind
jüdische Volksgenossen gemeint, die gewisse Gebote und Gesetze
willentlich nicht befolgt haben.
Zöllner
Es handelt sich hier um jüdische
Volksgenossen. Diese zogen Zollabgaben auf dem Warenverkehr für die
Römer ein. Sie waren nicht besoldet. Sie mussten ihren Lebensunterhalt
ebenfalls über die Zolleinnahmen bestreiten. Sie arbeiteten sozusagen auf
eigene Rechnung. Zwei Aspekte verstiessen gegen die Auffassung
konservativer Juden. Da die Zöllner auf eigene Rechnung arbeiteten, zogen
sie oft mehr ein, als was rechtens war. Sie verstiessen gegen das Gebot
"Du sollst nicht stehlen". Zweitens
arbeiteten sie für den römischen Kaiser. Römische Münzen zeigten das
Abbild des regierenden Kaisers mit der Aufschrift "göttlicher
Kaiser". Dies verstiess gegen das
Erste der zehn Gebote.
Sünder
Auch hier handelt es sich um jüdische
Volksgenossen. Gleich vorweg: Kein Jude betrachtete sich als sündlos.
Auch die Pharisäer und die Schriftgelehrten nicht. Alle nahmen die
zehn Busstage*, die mit Yom Kippur enden, sehr ernst. Mit Sündern
sind hier Juden gemeint, die sehr grosszügig mit den Geboten und
Gesetzen der Torah umgingen. Es waren Juden, die sich dem hellenistischen
bzw. römischen Lebensstil angepasst hatten. Die insbesondere gegen
die Speisevorschriften (Kashrut) verstiessen (gemäss
Leviticus und weitere Gesetze).
Schlussfolgerung
Pharisäer und Schriftgelehrte waren entsetzt,
dass Jesus an solchen Tischgemeinschaften teilnahm. Jesus liess sich von
seinen Hörern und Jüngern als Rabbi
(Lehrer der Schrift) ansprechen. Ein Rabbi sollte ein Vorbild sein.
Dies war das Problem.
*) zur Zahl zehn siehe Site Max Baumgartner
oder Beitrag 2241.
In IHM
Max B.
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