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Frage2788

Aus einem Telefongespräch:
 

was ist die Erklärung zu:

Hebr 9,1 Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches.
Hebr 9,2 Denn eine Hütte wurde zugerichtet, die vordere, in welcher sowohl der Leuchter war als auch der Tisch und die Darstellung der Brote, welche das Heilige genannt wird;
Hebr 9,3 hinter dem zweiten Vorhang aber eine Hütte, welche das Allerheiligste genannt wird,
Hebr 9,4 die ein goldenes Räucherfaß hatte und die Lade des Bundes, überall mit Gold überdeckt, in welcher der goldene Krug war, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes;
Hebr 9,5 oben über derselben aber die Cherubim der Herrlichkeit, den Versöhnungsdeckel überschattend, von welchen Dingen jetzt nicht im einzelnen zu reden ist.
Hebr 9,6 Da nun dieses also eingerichtet ist, gehen in die vordere Hütte allezeit die Priester hinein und vollbringen den Dienst;
 

Draufgelegt von Hans Peter am 28.05.06
 

Lieber Hans Peter,   30.05.06

 

wenn wir über den Hebräerbrief nachdenken, und auch ganz besonders wenn wir über das Heiligtum und den Dienst nachdenken, dann müssen wir immer bedenken, dass der Hebräerbrief den Gläubigen einzig und allein in der Wüste und auf der Wanderung sieht. In den Versen, die du hier vorstellst sehen wir zum Beispiel eine völlig andere Bundeslade, als wir sie bei der Einweihung des salomonischen Tempels in 1. Könige 8,9 finden. Dort wird ausdrücklich gesagt, dass außer den Gesetzestafeln nichts in der Lade war. In Hebräer 9,4 finden wir noch zwei wichtige zusätzliche Dinge in der Lade, nämlich den goldenen Krug mit dem Manna und den Stab Aarons, der gesprosst hatte.

 

Wenn wir 1. Könige 8 aufmerksam lesen, dann stellen wir zu Anfang fest, dass es das Zelt der Zusammenkunft dort noch gibt, dass aber die Inhalte der Bundeslade sich verändert haben. Der goldenen Krug mit dem Manna und der Stab Aarons stehen also in erster Linie nicht so sehr mit dem Heiligtum in Verbindung (wir dürfen sie aber keineswegs davon trennen, ohne Heiligtum finden wir die beiden Dinge auf unserem Weg über diese Erde nicht), sondern mehr mit dem Aufenthaltsort der Gläubigen.

 

In der Wüste gibt es den goldenen Krug und den Stab Aarons. Im Lande gibt es das nicht mehr. Ich denke hierin liegt ein Schlüssel zum Verständnis der Verse. Wenn in Hebräer 9,1 von einem weltlichen Heiligtum gesprochen wird, dann bedeutet dies, dass Gott eine Möglichkeit schenkt, dass Gläubige zwar in der Welt sind, aber nicht von der Welt sind. Diesen Gedanken bringt der HERR in seinem hohenpriesterlichen Gebet in Johannes 17 zum Ausdruck. Er bittet den Vater das er uns in der Welt bewahrt. Er bittet nicht darum, dass wir aus der Welt herausgenommen werden, sondern das wir bewahrt werden vor dem Bösen.

 

Diese Bewahrung kann nur durch Heiligung stattfinden. Der Gläubige braucht auf seinem Weg durch die Wüste, auf seinem Weg durch die Welt, Heiligung. In Johannes 17,17 bittet der HERR "Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit." Natürlich ist der HERR selbst nach Johannes 14,6 "der Weg, die Wahrheit und das Leben" Er ist nach Johannes 1,14 das Wort Gottes, "Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad." Und der HERR ist nach Johannes 6,33 und Johannes 6,51 das "Brot Gottes", "das lebendige Brot"!

 

Wie findet also die Heiligung statt? Wen oder was trifft der Gläubige, wenn er in das Heilige hineingeht? Den HERRN Jesus! Es ist ganz spannend, wenn man feststellt, das Josua, der Sohn Nuns, ein Jüngling, nicht aus dem Innern des Zeltes wich. (2. Mose 33,11) Der Sohn Nuns kommt aus Ephraim und heißt eigentlich Hosea. Das Mose ihn in 4. Mose 13,16 dann Josua nennt, findet mit Sicherheit seine Begründung oder seinen Ursprung in 2. Mose 33.

 

Der Vers 6 in Hebräer 9 knüpft ganz offensichtlich an Vers 2 an, denn es geht um einen allezeit stattfindenden täglichen Dienst oder auch Zutritt.

 

Für uns sind die Verse 3-5 in Hebräer 9 natürlich von entscheidender Wichtigkeit. Während der gläubige Israelit sich nur im Heiligen aufhalten konnte und auch der Priester nur dort seinen täglichen Dienst tun konnte, gehen wir auf dem neuen und lebendigen Weg ins Heiligtum. Wir sehen das endgültig in Hebräer 10,19.

 

Der alttestamentliche Gläubige, der der unter dem Bund stand, konnte im Heiligen nur sehen wer Christus ist. Das hat Josua betrachtet und es hat bei ihm zur Heiligung geführt. Wir dürfen heute weiter gehen. Wir dürfen sehen was Christus ist. 

  • Für Gott ist Christus eine duftender Wohlgeruch, davon spricht das Räucherfaß im Heiligtum!

  • Christus hat die heiligen und gerechten Forderungen Gottes völlig erfüllt, davon sprechen die Gesetzestafel. Gott blickt auf die Lade, die Cherubim deuten das an, und sieht, dass Christus alle Anforderungen Gottes an den Menschen völlig erfüllt.

  • Für uns ist Christus die Quelle, die Leben aus dem Tod gibt, davon spricht der Stab Aarons der gesprosst hat. Wenn wir ins Heiligtum eintreten, dann sehen die Cherubim dieses Leben, dass aus Christus entsprossen ist.

  • Für uns ist Christus auch die Quelle der Gnade, die uns auf unserem Weg über diese Erde erhält und die uns immer wieder daran erinnert, dass wir Freimütigkeit haben zum Eintritt ins Heiligtum, davon spricht der goldene Krug mit dem Manna.

Es entspricht einfach unserer Stellung ins Heiligtum hineinzugehen. Es besteht aber auch die absolute Notwendigkeit in Heiligtum hineinzugehen. Die Israeliten fanden das Manna außerhalb des Lagers. Sie mussten täglich außerhalb des Lagers sammeln. Wir können Manna nur im Heiligtum finden. Wir haben dass außerordentliche Vorrecht der Freimütigkeit zum Eintritt ins Heiligtum. Betrachten wir aber das neue Leben, das Leben aus dem Tode, dass Leben durch Christus, dann besteht die absolute Notwendigkeit nicht aus dem Heiligtum zu weichen. Das ist erhaben und ernst zugleich.

 

Wir sind in Ewigkeit bei Christus in der Gegenwart Gottes. Das ist unsere Bestimmung! Da gehören wir hin! Sieht man das jetzt schon bei mir? Wo bin ich jetzt?

Jeder, der die Zeilen liest muss die beiden Fragen ganz persönlich nehmen und beantworten. Die Bitten des Herrn für uns, die ER in Johannes 17 zum Ausdruck bringt, können nur in Erfüllung gehen, wenn wir bei IHM, wenn wir im Heiligtum sind. Laßt uns wie Josua nicht aus dem Inneren weichen!

herzliche Grüße

Ulrich     

Lieber Hans Peter,

 nachdem du den Artikel hochgeladen hast, ist mir beim nochmaligen Lesen aufgefallen, dass ich in dem Artikel nicht ganz deutlich zwischen der Stiftshütte und dem Zelt der Zusammenkunft getrennt habe. Das Zelt, welches Mose außerhalb des Lagers aufschlug und zu dem die Leviten, aber auch Hosea der Sohn Nun`s gingen, war das Zelt der Zusammenkunft. Die Stiftshütte und damit das Heiligtum des ersten Bundes gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Mose hatte erst auf dem Berge die "Baupläne" dafür bekommen, siehe auch Hebräer 3.

 Hosea/Josua geht also mit den Leviten zum Zelt der Zusammenkunft. In dem Zelt kommt Gott mit Mose zusammen. Gott redet von dort mit Mose. Josua weicht nicht aus dem Inneren des Zeltes der Zusammenkunft. Ich denke, er lernt Gott/den HERRN dort so kennen, wie er im Heiligen (in der ersten oder vorderen Hütte der Stiftshütte) geoffenbart wurde. Wir müssen festhalten, dass Josua nicht im Heiligen der Stiftshütte war! Da durfte er nicht hin!

 In dieser Weise, wie Josua sollten auch wir nicht aus dem Inneren weichen, nur dass wir im Allerheiligsten sein können/müssen.

 Wichtig ist noch weiter der Gedanke, dass wir durch den Vorhang gehen. Im Hebräerbrief finden wir keinen zerrissenen Vorhang, wir finden nur einen Vorhang durch den wir hindurch gehen können. Das ist völlig in Übereinstimmung mit der Stiftshütte. Auch in der Stiftshütte gab es immer einen Vorhang. Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag konnte der Hohepriester durch den Vorhang gehen und im Allerheiligsten sein. Auch wir gehen durch einen Vorhang, allerdings im optimalen Fall nur einmal, denn wir müssen nicht wieder aus dem Heiligtum heraus, wir sind nicht besuchsweise da wie der Hohepriester des alten Bundes, wir gehören dort hin!

 herzliche Grüße

 

Ulrich     

 

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