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Die Einweihung der Priester
 

(2. Mose 29)
Um für den priesterlichen Dienst vor Gott passend zu sein, mußten die Priester geheiligt und gesalbt werden. Die erste Handlung bei ihrer Einweihung war die Waschung mit Wasser, ein Hinweis auf die moralische Reinigung. Wir lesen: „Und Aaron und seine Söhne sollst du herzunahen lassen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sie mit Wasser waschen". Dies geschah im Lichte dessen, was wir in Christo (Vers 1-2) vorbildlich erkennen, und es ist kostbar, alle diese gesegneten Vorbilder zu verstehen. Zunächst heißt es: „Und dies ist es, was du mit ihnen tun sollst, sie zu heiligen, um mir den Priesterdienst auzuüben: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder ohne Fehl, und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, gemengt mit öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit öl: von Feinmehl des Weizens sollst du sie machen".
Ohne Zweifel wird uns in dem jungen Farren ein Bild von Christo vorgestellt als dem Einen, der fähig war, zur Sünde gemacht zu werden und zur Verherrlichung Gottes das Gericht zu tragen. Diese Wahrheit wird vom bußfertigen Sünder, der im Glauben zum Herrn kommt, zuerst aufgefaßt; sie ist ihm verständlich und kostbar. Kostbar, weil er es fassen kann, daß Christus seine Sünden am Kreuze auf ewig hinweggetan hat. Er kann dankend bekennen:
„Kein Gericht mehr droht, Du gingst in den Tod".
Die zwei Widder ohne Fehl, die als Brandopfer dargebracht wurden, weisen hin auf die Vollkommenheit, Entschiedenheit und Tatkraft Christi, der sich völlig Gott und Seinen Heiligen geweiht hat. Das „ungesäuerte Brot" deutet hin auf Seine heilige Menschheit, und der „ungesäuerte Kuchen, gemengt mit öl", auf die Tatsache, daß Er empfangen vom Heiligen Geiste. Seine Menschheit war nur hervorgebracht durch die Macht des Heiligen Geistes. Und die „ungesäuerten Fladen" redeten von dem gesegneten Menschen, der von Gott gesalbt war mit dem Heiligen Geist, wie dies geschichtlich einst am Jordan geschah, und zwar für Seinen Dienst. Das Brot und die Kuchen wurden in

einem Korbe dargebracht, d. h. alle Züge der heiligen Menschheit Christi wurden vereinigt Gott vorgestellt.
Indem uns nun der Heilige Geist in diesen Vorbildern die verschiedenen Eigenschaften Christi vor die Seele stellt, will Er uns auf die notwendige Beiseitesetzung alles dessen aufmerksam machen, was der Mensch im Fleisch ist. Wir sind von Natur Menschen im Fleische und von der Erde, Christus war der Mensch vom Himmel und lebte in der Kraft des Heiligen Geistes.
Wir haben gehört, daß Aaron und seine Söhne gewaschen wurden. Aaron, der in sich selbst unrein war, konnte uns in seiner Person kein Vorbild auf Christum sein. Indem er aber gewaschen (also gereinigt) wurde, stellte er Christum in Seiner Reinheit und Heiligkeit dar. Zugleich deutete seine Waschung auf einen Christus hin, der durch den Tod gehen sollte, damit wir, einsgemacht mit Ihm, der reinigenden Kraft Seines Todes teilhaftig, d. h. in Herz und Sinn von all dem gereinigt werden könnten, was das Gericht verdient, und wofür Er starb. Darum sagt Johannes: „Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser undBlu t". Welch ein mächtiges Zeugnis ist das Wasser (denn es ist aus der Seite eines gestorbenen Christus geflossen) für die Tatsache, daß das Leben im ersten Adam nicht zu suchen ist. Sobald sich Christus mit dem gefallenen Menschen verband, mußte Er, der im Fleische gekommene Christus, sterben; anders wäre Er in Seiner Eigenen Reinheit allein geblieben. Im Sohne Gottes, der gestorben und auferstanden ist, muß das Leben gesucht werden. Die Reinigung des Menschen konnte nur geschehen durch den Tod. Es sei nun nebenbei gesagt, daß Er nicht allein durch Wasser gekommen ist, sondern auch durch Blut. Die S ü h n u n g unserer Sünden war ebenso notwendig, wie die moralische Reinigung unserer Seelen, die durch den Glauben das ewige Leben empfangen haben, also eine ganz neue Natur, in welcher der Heilige Geist wohnt, und die nur göttliche Wünsche, Gedanken und Zuneigungen hat.
Der Erlöste ist also vor Gott als Mensch im Fleische im Tode Christi richterlich beseitigt. Durch den Heiligen Geist allein kann dies erkannt werden, und es soll zu unserer sittlichen Reinigung dienen. Wir haben jetzt das Recht, vom



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Menschen nach dem Fleische getrennt, bei Gott zu sein und Seinen heiligen Dienst auf Erden auszuüben.
Die Wirkung der neuen Natur ist ein neues Ich; die Seele beurteilt vom Tage der Erneuerung an alles anders, weil sie an alle Dinge und Geschehnisse einen göttlichen Maßstab anlegen kann. Christus ist für alles der Maßstab. Was Christo nicht entspricht, kann für Gott nicht geeignet und wohlgefällig sein, noch für das Herz, das Ihn liebt. Somit kann das Fleisch im Dienste für Gott keinen Raum mehr haben. Die Kinder Gottes nun, obwohl nicht mehr i m Fleische, können aber dennoch, wenn sie nicht wachsam und treu sind, nach dem Fleische wandeln. Davor möge der treue Herr uns bewahren und uns Gnade schenken, im Geiste zu wandeln zum Wohlgefallen und zur Verherrlichung Gottes! Die Kraft zum Dienst liegt im Anschauen der Herrlichkeit des großen Priesters im Himmel, deren Kennzeichen wir hier vorbildlich dargestellt sehen in den Kleidern Aarons.
Die Waschung Aarons mit Wasser deutete hin auf die Reinheit Christi. Aaron wurde durch die Reinigung das Vorbild von Christi, der nach Seiner Natur und in Seinem Wandel rein und heilig war.
Aaron und seine Söhne stellen zusammen die Kirche dar. Die Kirche ist heilig kraft ihrer Verbindung mit Christo in dem Auferstehungsleben, das Er durch Sein Wort in ihr gewirkt hat. „Ich heilige Mich Selbst für sie, auf daß auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit" (Joh. 17, 19). Gleichwie Christus für Gott abgesondert ist und Ihm lebt, so nimmt auch die Kirche nach den Gedanken und Ratschlüssen Gottes jetzt ihre Stellung vor Gott ein. Zwischen dem Herrn und der Welt ist jedes Band durchschnitten; so auch zwischen der Kirche und der Welt. Welch ein Vorrecht, diese Absonderung in einer bösen und gottlosen Welt darstellen zu dürfen. Leider ist dies bei weitem praktisch nicht geschehen und wird auch heute wenig verwirklicht, wodurch wir das Herz Gottes und des Herrn sehr betrüben und der Welt nicht so zum Zeugnis und Segen sind, wie wir es nach den Gedanken Gottes sein sollten.
Der zeremonielle Akt des Waschens stellt uns die Wirkung des Wortes dar. Möchten wir allezeit im Gehorsam
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gegen dieses Wort vorangehen, das in uns das Leben gewirkt hat und uns leitet auf allen unseren Wegen.
Die Kleider der Söhne Aarons deuten hin auf d i e Herrlichkeit und die Würden der Kirche. Christus ist der vollkommene Ausdruck von dem, was sie vor Gott ist. Welche Gnade für uns, die wir einst voll Sünde und Schuld und ganz verderbt waren, zu einer solchen Höhe erhaben zu sein!
Nachdem Aaron gewaschen und bekleidet war, wurde das Salböl auf sein Haupt ausgegossen. In dem öl haben wir ein Bild vom Heiligen Geist. Es ist nun zu bemerken, daß Aaron gesalbt wurde, bevor das Blut vergossen worden war. Christus wurde gesalbt kraft dessen, was Er in Seiner Person war. Der Mensch Jesus Christus war zugleich der Sohn Gottes. Seine Salbung mit dem Geiste geschah am Jordan, als Er von Johannes getauft wurde (Matth. 3), also lange bevor das Werk vom Kreuz vollbracht war.
Die Söhne Aarons wurden erst mit öl gesalbt, nachdem das Blut vergossen war, ein deutlicher Hinweis auf die Tatsache, daß die Kirche erst nach dem vollbrachten Werke Christi und nach Seiner Auferstehung und Himmelfahrt mit dem Heiligen Geist gesalbt werden konnte. Das Werk am Kreuz bildete die Grundlage für die Ausgießung des Heiligen Geistes. . Wir lesen daher: „Nachdem Er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist u n d die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat Er dieses ausgegossen, was ihr sehet und höret" (Apstg. 2, 33).
Die alttestamentlichen Heiligen waren wohl durch Gottes Geist erneuert und wurden auch durch Ihn zum Dienst befähigt; aber es gab damals keine Körperschaft auf Erden, in welcher der Heilige Geist wohnte, wie es jetzt bei der Kirche der Fall ist.
Zugleich belehrt uns auch die Ordnung der Salbung Aarons mit öl, daß Christus in allem den Vorrang hat; Er ist gesalbt über Seine Genossen. Die Schrift bezeugt: „D u hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat Gott, Dein Gott, Dich gesalbt mit Freudenöl über Deine Genossen" (Hebr. 1, 8. 9). Darüber freuen sich die Erlösten sehr. In Wahrheit ist Er der Schöpfer des Weltalls, der Erstgeborene





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aller Schöpfung, also auch das Haupt der Engel, der Erstgeborene aus den Toten, ja, das Haupt über alles, was genannt mag werden im Himmel und auf Erden.
Möchten wir, die Genossen eines so erhabenen Herrn, für die erwiesene Gnade recht dankbar sein, Ihm allezeit vertrauen und Ihn ehren in Wort und Wandel, bis Er kommt!
Wir haben in unserer Betrachtung gesehen, daß bei der Einweihung der Priester ein F a r r e zum Sündopfer und zwei Widder „ohne Fehl" zum Brandopfer dargebracht werden mußten. Die eingekleideten Priester legten die Hände auf den Kopf des Farren. Dies bedeutete die Eins-machung mit dem Opfer.
Im Sündopfer wurde Christus dargestellt als der Träger der Sünde. Das ernste und zugleich gesegnete Wort: „Gott hat Den, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm" (2. Kor. 5, 21), findet auf Christum als Sündopfer seine Anwendung. Der Gerechte wurde behandelt wie die Ungerechten und in der Wirklichkeit des Gerichtes und des Todes mit uns einsgemacht, damit wir Seines Lebens und der Gerechtigkeit Gottes teilhaftig würden.
Die Priester Gottes sollen ein tiefes Bewußtsein haben von der Fähigkeit Christi, gegen, die Sünde vorzugehen und sie vor Gottes Augen hinwegzutun. Dies konnte freilich nur im Einklang mit der Herrlichkeit Gottes geschehen. Gleichzeitig sollen die Priester Gottes sich freuen, daß Christus am Kreuz ihre Sünden getilgt und auch für die innewohnende Sünde, die Wurzel des Bösen, gerichtet worden ist. Jeder Mensch wäre zermalmt worden von der Wucht jenes schrecklichen Gerichtes; nur Christus, der Sohn Gottes, der Reine und Heilige, konnte es tragen, und Er hat es getan. Dafür sei Sein Name ewig gepriesen!
An uns liegt es jetzt, eine hohe Vorstellung zu haben von der Fähigkeit Christi, dieses Opfer zu bringen, und von Seiner grenzenlosen Liebe, die „gewaltsam war wie der Tod und hart wie derScheol ihr Eifer" (Hohelied 8, 6). Denken wir täglich darüber nach, und danken wir Ihm dafür? Laßt uns, teure Geschwister, Ihn herzlich lieben und Ihn preisen Tag für Tag und Ihn ehren alle,-zeit!

Der Farre wurde geschlachtet und sein Blut an die HÖr-ner des Altars getan und an dessen Fuß ausgegossen. Das war ein Zeugnis des Todes. Ja, der Tod. Christi war nötig zu unserer Errettung. - Das Fett wurde auf dem Altar geräuchert; es redete von dem lieblichen Wohlgeruch der persönlichen Vortrefflichkeit Christi. Dieses Zeugnis ist von besonderer Schönheit. Der, welcher zur Sünde gemacht wurde, war in Seiner Person völlig rein und fleckenlos. Das auf dem Altar geräucherte Fett war der passende Ausdruck für die göttliche Würdigung der Kostbarkeit der Person Christi, welchen Platz Er auch in vollkommener Gnade um unsertwillen einnehmen mochte.
Daß das Fleisch, die Haut und der Mist des Farren aus-serhalb des Lagers mit Feuer verbrannt wurden, weist hin auf das feierliche und verzehrende Gericht über die Sünde, als Christus in jenen drei Stunden der Finsternis am Kreuze zur Sünde gemacht wurde. Ein großes Verständnis für Christum als Sündopfer bildet die Grundlage für einen gesegneten priesterlichen Dienst; ja, es gibt keinen Lobgesang für Ihn, wenn die Seele kein Bild hat von der Größe des Sündopfers.
Der Widder des Brandopfers redete von der Reife und Tatkraft Christi und von all Seinen inneren Vollkommenheiten, deren lieblicher Geruch zu Gott emporstieg, als Er sich Ihm im Tod widmete und für uns starb. Sehen wir im Sündopfer jedes Ärgernis und alles Böse vor Gott hinweggetan, so im Brandopfer den Gehorsam Christi, in welchem alles zum Vorschein kam, woran Gott Seine Wonne finden konnte. Christus ist an dem Platz der Sünde und des Todes im Gehorsam (Ps. 40; Hebr. 10) erfunden, um auf diese Weise der Grund unserer Annahme zu werden. Jetzt werden alle Priester Gottes im Werte und in der Kostbarkeit dieses Brandopfers gesehen; sie sind als Menschen der Stellung nach so herrlich wie Christus und nahen Gott in Seiner Gunst und Vortrefflichkeit. „Gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt" (1. Joh. 4, 17). Welch eine Gnade!
Außer dem Widder des Brandopfers wurde von Mose bei der Einweihung der Priester ein „W i d d e r der Einweihung" dargebracht. Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders, und nachdem
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er geschlachtet war, nahm Mose von dem Blute und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. Dasselbe geschah auch mit seinen Söhnen.
Das Händeauflegen deutete hin auf die Einsmachung mit dem Opfer. Christus hat sich für uns hingegeben und das große Opfer dargebracht. Aaron und seine Söhne stellen die Kirche in dem Charakter der priesterlichen Familie dar. Gott sieht jetzt all die Seinen in dem Werte des Blutes Christi. Zugleich weist das Blut hier beim Widder der Einweihung hin auf die hingebende Liebe Christi, die sich in ihrer ganzen Kraft in Seinem Tode offenbarte. Er hat sich Gott völlig geweiht bis zum Tode am Kreuz und Sein Ohr jeden Morgen Gott geöffnet, um belehrt zu werden, und Seine Hand und Seinen Fuß in den Dienst Gottes gestellt, ja, um jeden Preis nach Seinem Wohlgefallen gehandelt. Dies war für das Herz Gottes unaussprechlich kostbar. In Wahrheit redet jedes Wort, jede Handlung, jeder Schritt des Herrn von Seiner völligen Hingabe und Ergebenheit Gott gegenüber. Über Seinem Leben stand gewissermaßen zu lesen: „Nichts für Mich, alles für Gott bis zum Tode!" Welche Gnade für uns, einen solchen Herrn als Heiland und Erlöser zu kennen und zu besitzen. Er hat uns Gott erkauft, um ewig bei Ihm in der Herrlichkeit zu sein. Aber Er erwartet, daß wir von Seiner Liebe und Hingabe etwas widerspiegeln. Täglich sollte es unser Gebet sein: „Herr, laß unser Ohr, unsere Hand und unseren Fuß Dir und dem Vater zum Dienst geweiht sein und dieselbe Hingabe, Liebe und Ergebenheit offenbaren, wie Du sie kundgetan hast!" O, möchten wir allezeit zum Wohlgefallen des Vaters und zum Segen für Sein Volk und für die Welt dastehen! Paulus schrieb einst an die Korinther: Die Liebe des Christus drängt uns.
Christus hat die' Versammlung geliebt und Sich Selbst für sie hingegeben. Der Tod hatte für Ihn nicht die Macht, Seine Liebe zurückzudrängen, sondern er war vielmehr nur ein Mittel, daß sie zu Gottes Wohlgefallen und zu unserem Heil entfaltet wurde. Auf diesem Wege ist die Herrlichkeit Gottes durch Ihn ans Licht getreten. Alle Seine Gedanken und Ratschlüsse in bezug auf die Versammlung können nun zur Ausführung kommen; sie ist für Ihn abgesondert. Ewig wird sie an Seinem Herzen ruhen, Seine Liebe
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und die Liebe des Herrn genießen. Aber nun möchte Er sehen, daß jeder einzelne Erlöste das Wesen der Liebe Christi annähme und mit völliger Ergebenheit Ihm priesterlich diene.
Weiter hören wir, daß auf Aaron und seine Söhne und auf ihre Kleider Blut und Salböl gesprengt werden sollte. Das Salböl weist hin auf den Heiligen Geist, der hier mit dem Werte des Blutes eng verbunden ist. Gott konnte erst nach dem vollbrachten Werke Christi den Heiligen Geist herabsenden und die Erlösten damit salben. Dies ist zu Seiner großen Freude geschehen. Hier aber beim Opfer des Widders der Einweihung handelt es sich darum, daß Gott Priester vor sich hat, die Ihm dienen in der Erkenntnis des Wertes jenes großen Opfers. Der Geist wird sich immer bemühen, den Erlösten ein großes Verständnis über die Bedeutung des Todes Christi zu vermitteln, damit sie alle Beziehungen zur Welt praktisch abbrechen und in Seiner Kraft leben, wie Paulus an die Korinther schreibt: „W i r haben geurteilt, daß einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind, Und Er ist für alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben ist. und ist auf erweckt worden" (2. Kor. 5, 14. 15).
Dann wurde das Fett, die rechte Schulter, ein Laib Brot, ein Kuchen geöltes Brot und ein Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten von Aaron und seinen Söhnen als Webopfer vor Jehova gewebt. Das Fett wies hin auf die Vortrefflichkeit Christi, die rechte Schulter auf Seine Stärke, der Laib Brot auf Seine Vollkommenheit unter der Prüfung Gottes, der geölte Kuchen auf Seine Salbung mit dem Geiste, der in Kraft das Ausharren in Ihm wirkte, und das Ungesäuerte auf Seine Absonderung von allem Bösen. Es war köstlich für Gott, Seinen Sohn in diesen herrlichen Eigenschaften vor Seinem Auge zu sehen, wenn die Priester diese Dinge vor Ihn brachten in ihren Händen und vor Ihm webten. Er sah Christum in Seiner heiligen menschlichen Natur, in all der Kraft Seiner Liebe und Zuneigung und selbst in den Stunden der schwersten Prüfung in einer Hingabe und Ergebenheit, diei Sein Herz völlig befriedigte und mit Freude erfüllte.
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Die gleichen Wesenszüge sollen auch die Erlösten, die Priester, tragen. Was muß es für Gott sein, wenn die, welche einst böse und verderbt waren in der Gewalt Satans und in Auflehnung gegen Ihn, nun erfüllt sind mit der Liebe Christi, mit den göttlichen Zuneigungen, und mit Hingabe und Entschiedenheit, getrennt vom Bösen, Ihm zu leben suchen. Das Webopfer wurde erst vor Gott gewebt, d. h. vor Sein Auge gebracht, und dann auf dem Altar, auf dem Brandopfer, zum lieblichen Geruch vor Jehova geräuchert. Damit wollte Gott andeuten, wie kostbar es für Sein Herz sei, wenn der Christus in Seinem lieblichen Wohlgeruch Ihm durch die Hände der Priester dargebracht werde und in Liebe vor Ihm bewegt werde.
Moses sollte die Brust des Einweihungswidders nehmen und sie vor Jehova weben; von ihr heißt es: „s i e s o 11 dein Anteil sein" (Vers 26). - Moses ist hier ein Bild von Christo. Die Brust weist hin auf die in Seinem Tode enthüllte Liebe, die in Zukunft die Hauptquelle sein wird, das ganze versöhnte Weltall der Liebe Gottes entsprechend zu beleben. Diese Liebe wird heute schon von der Versammlung (Gemeinde) des Herrn erkannt und genossen, auch ist sie die lebendige Quelle von allem, was Gott wohlgefällt, die Quelle aller priesterlichen Zuneigungen und jedes priesterlichen Dienstes. Die Brust wurde vor Jehova gewebt. So setzt die Liebe gleichsam Gott gegenüber alles in Bewegung. Die Liebe Christi wird später das ganze Weltall mit den göttlichen Zuneigungen füllen. Wie herrlich und gesegnet wird dies sein für alle Geschöpfe, die Gott dienen!
Der Schenkel des Hebopfers von dem Einweihungswidder gehörte Aaron und seinen Söhnen; er sollte die Nahrung der Priester sein; es war ein Hebopfer von Seiten der Kinder Israel, „eine ewige Satzung" (Vers 28). Sieben Tage dauerte die Feier der Einweihung (Vers 35).
Die Nahrung deutet hin auf die Stärkung des Priester -tums. Diese Stärkung des Priestertums ist aber hier innig verbunden mit der Gemeinschaft des Volkes Gottes. Man kann daher sagen, daß, je tatkräftiger und treuer wir die Gemeinschaftsbeziehungen pflegen, desto mehr Nahrung es auch für die Priester geben wird, d. h. sie werden alle gefördert in der Gnade und Erkenntnis des Herrn, umgestaltet in Sein Bild und tüchtiger und geschickter für den priesterlichen Dienst.
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Der Einweihungswidder glich dem Friedensopfer. Der erste Anlaß aber zum Friedensopfer war der Dank (3. Mose 7, 12). Wer wird da nicht erinnert an das Wort des Apostels 1. Kor. 10, 16 : „Der Kelch der Segnung, den wir segnen (oder womit wir danksagen), ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus?" Alle Erlösten sind zu der gemeinsamen Freude an der Liebe Gottes gebracht, wie sie durch den Tod Christi (Blut) zum Ausdruck gekommen ist; alle Erlösten können in bezug auf die Danksagung Gemeinschaft haben. - Weiter konnte das Friedensopfer der Ausdruck eines „Gelübdes oder eine freiwillige Gabe" sein (3. Mose 7, 16). Das Gelübde und die freiwillige Gabe wiesen hin auf eine große Hingabe an den Herrn und auf eine tatkräftige Liebe zu Ihm. Hier handelt es sich nicht nur um das, was der Herr für uns gewesen ist, sondern was wir für Ihn sind. Wir sind als Seine Erlösten verpflichtet, für Seine Rechte einzutreten, und zwar gemeinsam. Wenn jeder tut, was recht ist in seinen Augen, kann von einer dem Herrn wohlgefälligen Gemeinschaft nicht die Rede sein. Die Rechte des Herrn finden wir in Seinem Worte. So haben wir denn, wenn wir zusammenkommen, darauf zu achten, daß alles geschieht nach der Heiligen Schrift. Wenn es anders ist, mögen die Gläubigen wohl noch zusammenkommen, aber es ist keine Versammlung, die dem wahren Wesen der christlichen Gemeinschaft entspricht. Möge der Herr uns viel Hingabe und Treue schenken, alles nach dem Worte einzurichten und genau nach ihm zu handeln!
Die Erlösten sind erkauft durch Jesum Christum und freigemacht vom Bösen. Was sollen sie nun tun? Sich Gott weihen, Ihm völlig zur Verfügung stellen, ihren Leib als ein lebendiges Schlachtopfer darstellen (Rom. 12, 1). Tun wir dies? Wir sollten einzeln sowohl wie auch gemeinsam für den Herrn sein. Wer sich Gott geweiht hat und dann wieder seinen eigenen Willen tut, den nennt die Schrift einen Toren. „Was du gelobst, bezahle" (Pred. 5, 4). Die Gemeinschaft wird durch die Hingebung des einzelnen gefördert. Darum sollte niemand sagen: „Auf meine Hingabe und Treue kommt es nicht an". Wer hierin einen Mangel offenbart, schadet dem Ganzen. Wie ernst für alle, die oft so gleichgültig die Versammlungen versäumen und kein Interesse an der Förderung und an dem Wohl der Versammlung haben,
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Weiter durfte beim Friedensopfer niemand, der Unreines angerührt hatte, vom Fleische des Friedens, das Je-hova gehörte, essen. Wer es tat, sollte ausgerottet werden aus seinen Völkern (3. Mose 7, 21). Hier haben wir einen Hinweis darauf, daß wahre Gemeinschaft nur auf dem Grundsatz der Absonderung vom Bösen bestehen kann. Darum die Aufforderung: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus" (1. Kor. 5, 13).
Wie könnte Gott noch Freude haben, da zu wohnen, wo man das Böse duldet. Der Ausgeschlossene ist sittlich getrennt von allem, worin die wahre Freude und Gemeinschaft der Heiligen besteht.
Die Priester nährten sich im Alten Bunde größtenteils von den dargebrachten Friedensopfern. Dies will für uns heute sagen, daß die Stärke und Tatkraft des priesterlichen Dienstes von der Gemeinschaft der Heiligen abhängt. Das Friedensopfer war verbunden mit einem Mahl der Gemeinschaft. Wenn die Gemeinschaft der Heiligen vernachlässigt wird, dann ist der Dienst für Gott meist kraftlos. Eine fleißige Pflege der Gemeinschaft wird den Dienst für Gott sehr unterstützen. Alle Erlösten sind Priester Gottes. Die Priester sollen sich nähren von der Webebrust und vom Schenkel des Hebopfers, d. h. von der Liebe und Stärke Christi, wie dies in der Gemeinschaft der Heiligen geschieht. Alsdann kann der Dienst für Gott in geistlicher Tatkraft ausgeübt werden.
Fragen wir nun, wo dies zu geschehen hat, dann belehrt uns Gottes Wort, daß der priesterliche Dienst sowohl bei den Zusammenkünften der Heiligen, als auch in ihren Haushalten ausgeübt werden soll. Jeder Gläubige sollte daheim ein Priester sein, vor allem sollte der Vater des Hauses seinen priesterlichen Dienst nicht versäumen und inmitten seiner Familie Gott loben und preisen, Ihm für die Beweise Seiner Güte und Liebe danken, aber es sollten auch Flehen, Gebete und Fürbitten getan werden für alle Menschen. Die Heiligen bedürfen der Bewahrung, Tröstung und Ermunterung, die Sünder der Errettung. Gott möchte allen Menschen Seine Segnungen in Christo zuwenden; darum wird es Seinem Herzen sehr wohlgefällig sein, wenn der priesterliche Dienst im Hause ausgeübt wird. Wenn ein Mann daheim kein Priester ist, wie kann er dann in der Versammlung ein Priester sein?
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Zum Priesterdienst gehört auch, daß man Gott dankt für die Gesundheit des Leibes und für die Arbeit, die man tun darf, und für Speise und Trank. Was die Speise angeht, so lesen wir in Gottes Wort: „Jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird: denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet" (1. Tim. 4, 4. 5).
Der Erlöste kennt die Gnade, daß Gott zu ihm in Liebe geredet hat; aber er besitzt auch das Vorrecht, mit Gott reden zu dürfen. Wie schätzt ein Untertan das Vorrecht, wenn er gewürdigt ist, mit dem Oberhaupt seines Landes eine Unterredung zu haben. Wievielmehr sollten wir es als eine wahre und heilige Würde betrachten, mit Gott, unserm Vater, dem Herrn des Himmels und der Erde, reden zu dürfen. In Jesu Namen dürfen wir zu Ihm kommen, in. Seiner Gunst und Wohlannehmlichkeit. Machen wir als Priester Gebrauch von dieser Gnade? -? Viele mögen mit Gott reden in der Versammlung der Heiligen, und dies ist eine gesegnete Sache. Wer aber den priesterlichen Dienst im Hause versäumt, weil er sieh sagt, ich bete in der Versammlung, der vernachlässigt ein großes Vorrecht. Es wird gut sein, hieran zu erinnern, weil die Neigung besteht, den priesterlichen Dienst nur mit der Versammlung zu verbinden. Dies kann man sehr bedauern.
Der Dienst des Apostels Paulus am Evangelium trug priesterlichen Charakter, Er selbst rühmt die Gnade, die ihm von Gott gegeben, „ein Diener Christi zu sein für die Nationen, priesterlich dienend am Evangelium, auf daß das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist" (Rom. 15, 16). Er diente am Evangelium zum Segen für die Menschen mit dem Endzweck, ein heiliges Ergebnis für Gott zu siehern. Darum war er Gott in diesem Dienst ein lieblicher Wohlgeruch Christi: „Wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die erret-tetwerden, und indenen, die verlorengehen" (2. Kor. 2, 15), und wiederum konnte er sagen: „Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geiste in dem Evangelium Seines Sohnes" (Rom. 1, 9). Möchte dies auch von uns gesagt werden können! In der Brust des Webopfers und in dem Schenkel des Hebopfers ist uns die Liebe und Tatkraft Christi vorgestellt.
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Wenn die Liebe Christi täglich unsere Speise ist, werden wir stark sein zum Dienst und anderen mitteilen können. Ach, es fehlt oft in den Zusammenkünften an der rechten Speise. Die dienenden Priester nähren sich oft selbst nicht genügend von der Liebe des Herrn, pflegen zu wenig die Gemeinschaft mit Ihm, erforschen das Wort nicht, und darum ist der Dienst so schwach und so wenig segensreich. Wir alle haben sicher Ursache, uns zu demütigen und zum Herrn zu rufen: Gib uns mehr Hunger nach der priesterlichen Speise, auch mehr Gnade zur Fürbitte, daß der priesterliche Dienst mit mehr Kraft und Segen ausgeübt und den Schafen mehr Weide geboten werde für ihre Pflege und Auferbauung.
In Vers 29 lesen wir: „U nd die heiligen Kleider Aarons sollen für seine Söhne sein nach ihm, um sie darin zu salben und sie darin zu weihe n". Hier und in dem folgenden Verse haben wir die Fortdauer des priesterlichen Dienstes zum Gegenstand. Die Personen mögen gehen und wechseln, aber der Dienst selbst soll bleiben. Die Religionen der Welt haben festgelegte Formen, in denen der Gottesdienst sich bewegt; dadurch wird er aufrecht erhalten. Ist dies recht und Gott wohlgefällig? Nimmermehr! Der Dienst soll nicht förmlich, sondern geistlich aufrechterhalten werden. Dazu gehört, daß jeder Priester beständig in der Gemeinschaft mit dem Herrn lebt und sich von Seiner Liebe nährt. Dazu schenke der Herr Seine reiche Gnade!
„Und Aaron und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders und das Brot das im Korbe ist, essen an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft" (Vers 32). Die Priester sollten sich also im Blick auf ihren Dienst nähren vom Widder der Einweihung. Der Widder war ein Bild von Christo, wie „Er Sich Selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch" (Eph. 5, 2).
Wenn wir zum Gottesdienst zusammenkommen, sollten wir stets daran denken, daß dies nur zum Wohlgefallen Gottes geschehen kann, wenn wir uns von Christo nähren. Das Manna war die Speise für die Wüstenpilger; sie sollten nicht schwach werden, sondern täglich gestärkt werden, den Pfad des Willens Gottes in der Wüste zu gehen.

Im Fleisch des Widders der Einweihung aber haben wir ein Bild von der Nahrung im Blick auf den Gottesdienst im Zelt der Zusammenkunft. Wie können wir Gott in wohlgefälliger Weise dienen, ohne uns beständig von Christo zu nähren, der in hingebender Liebe zu uns gekommen und für uns in den Tod gegangen ist, damit Er für Gott zu Seinem Wohlgefallen und zu Seinem Dienste eine Schar sichere, die ganz mit Ihm, dem Herrn und Heiland, eins wäre. Nichts ist kostbarer, als mit der Liebe Christi beschäftigt zu sein und mit dem, was sie bewirkt hat für Gott. Und wenn wir dies vor Gott bringen, geschieht es zu Seinem Wohlgefallen. Wir denken gar viel daran, was Christus uns erworben, aber so wenig an das, was Er für Gott getan. Der Einweihungswidder stellt Christum in Beziehung zu dem dar, was Er für Gott gesichert hat.
Wie gesegnet, wenn die Liebe Christi in unseren Herzen eine Stätte hat, und welche Freude wird es für Gott sein, wenn der Herr inmitten der Versammlung Ihm lobsingt und die Heiligen in Seinen Lobgesang einstimmen. Dies ist das Höchste, was Menschen zu Gottes Wohlgefallen tun können.
Weiter hören wir: „Und wenn von dem Fleische der Einweihung und von dem Brote übrigbleibt bis an den Morgen, so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen" (Vers 34).
Wollen wir Gott zum Wohlgefallen dienen, dann müssen wir jeden morgen neu anfangen, uns mit Christo und Seinem Werke zu beschäftigen. Die Zuneigungen müssen neu geweckt werden. Was man am vorigen Tag vom Herrn genossen hat, kann man nicht aufbewahren; die bloße Erinnerung daran reicht nicht aus, Gott zu ehren; nein, das Herz muß den Herrn neu betrachten, der sich im Leben und im Tode Gott geweiht und für uns hingegeben hat. All das Kostbare Seiner Person und Seines Werkes muß neu vor unsere Augen und Herzen treten. Dann werden die Zuneigungen zu Ihm lebendig bleiben, und wir werden von Herzen das vor Gott bringen, was uns vom Herrn köstlich geworden ist. Nur diese neuen Wertschätzungen Christi sind geeignet, den Dienst Gott wohlgefällig zu machen.
Das Herzunahen sollte an einem gereinigten, gesalbten und geheiligten Altar geschehen" (Verse 36-37).



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„Das Fleisch nützt nichts" (Joh. 6, 63). Darum mußte der Gottesdienst von jedem Zuge menschlicher Unvollkommenheit gereinigt werden, und zwar kraft der Wirksamkeit des Sündopfers. Wir sehen daher, daß täglich „ein Farre als Sündopfer" dargebracht werden mußte.
Jeder Priester, der Gott in wohlgefälliger Weise dienen will, muß eine große Vorstellung davon haben, daß das Böse in ihm durch ein Opfer beseitigt werden mußte, ehe er als ein heiliger Priester in Geist und Wahrheit anbeten konnte. Darum ist es notwendig beim Herzunahen, an Gottes Heiligkeit zu denken. Der Mensch im Fleische ist verurteilt, und Gott hat nur Freude an dem, was durch Seinen Geist in uns gewirkt ist. Wie irrig daher, ein Lied nur tonkünstlerisch singen zu wollen. Gott wird nicht darauf hören. Was ein Lied vor Gott wohlgefällig macht, ist, daß das Herz mit dem Inhalt der Worte beschäftigt und ihn zu seinem Eigentum gemacht hat. Die wahre Weise wird mit dem Herzen und nicht mit der Stimme gesungen: „Singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen" (Eph. 5, 19).
Täglich mußte das Morgen- und Abendopfer dargebracht werden (Vers 39). Diese Brandopfer deuteten darauf hin, daß wir jeden Tag neumitChristo, der Gottes Wohlgefallen erweckt hat, beginnen und beschließen. Jeden Morgen sollen wir neu zum Bewußtsein kommen, daß wir bei Gott sind und daß wir Gott bei uns haben, und zwar nur1 auf Grund dessen, daß wir im Wohlgeruch und in der Annehmlichkeit Christi vor Ihm sind. Welch ein kostbarer Gedanke, denselben Platz bei Gott zu haben, den Christus bei Ihm hat, der Ihn vollkommen verherrlicht und an dem Gott Sein ganzes Wohlgefallen, ja, ewig Seine Wonne hat!
Bei jedem Lamm, das als Morgen- und Abendopfer dargebracht wurde, mußte ein Speisopfer (Verse 40. 41) sein. Dies deutet darauf hin, daß wir ein wahres Bewußtsein davon haben sollen, wie heilig und vollkommen Der in Seinem ganzen Leben war, Der Sich im Tode Selbst opferte. Darüber freut sich der Gläubige von Herzen, und auf diese Freude weist „das T r a n k o p f e r" hin.
So war das Zelt der Zusammenkunft iGottes heilige Wohnung. Hier war ein geweihtes Priestertum, ein gereinigter Altar und ein beständiges Brandopfer. Darum hören wir am Schluß von 2. Mose 29: „Und Ich werde in der

Mitte der Kinder Israel wohnen und werde ihr Gott sein. Und sie werden wissen, daß Ich Jehova bin, ihr Gott, der Ich sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um in ihrer Mitte zu wohnen; Ich bin Jehova, ihr Gott" (Verse 45. 46).
Drum, Herr Jesu, Dir gebühret Dank, Anbetung, Preis und Ruhm. Hast uns siegreich ausgeführet Aus der Welt in's Heiligtum, Wo Dein Volk anbetend dienet, Dessen Schuld Dein Blut gesühnet, Dessen Dienst, durch Dich geweiht, Gott zur Ehr' und Herrlichkeit.