Home Näher zu Dir Priester und Leviten
Die Leviten.
1. Ihre Abstammung, Auswahl und Versöhnung.
Alle Männlichen in Israel waren in drei Klassen eingeteilt: Priester, Arbeiter
und Krieger. Aaron und seine Söhne waren f ür das P r i e s t e r t u m
bestimmt, denn Gott hatte zu Mose gesprochen: „Aaron und seine Söhne sollst du
bestellen, daß sie ihres Priestertums warten". Betreffs der Arbeiter dagegen
lesen wir: „Und Jehova redete zu Mose: Laß den Stamm Levi herzunahen und stelle
ihn vor Aaron, den Priester, daß sie ihm dienen; und sie sollen seiner Hut
warten und der Hut der ganzen Gemeinde vor dem Zelte der Zusammenkunft, um den
Dienst der Wohnung zu verrichten; und sie sollen warten aller Geräte des Zeltes
und der Hut der Kinder Israel, um den Dienst der Wohnung zu verrichten" (4. Mose
3, 5-8). So wurden also alle Nachkommen Levis außer Aaron und seinen Söhnen
berufen, der Hut, (d. i. der Hilfsstellung) Aarons und der ganzen Gemeinde zu
warten. Und da sie für den Dienst der Wohnung (Stiftshütte) bestimmt waren, so
lagerten sie der Stiftshütte näher als die Krieger, und zwar „rings um die
Wohnung des Zeugnisses, daß nicht ein Zorn über die Gemeinde der Kinder Israel
komm e". Die Krieger wurden gemustert, aber die Leviten nicht.
Hören wir weiter, was über die Auswahl der Leviten gesagt ist: „Und Jehova
redete zu Mose und sprach: Und Ich, siehe, Ich habe die Leviten aus der Mitte
der Kinder Israel genommen statt aller Erstgeburt, welche die Mutter bricht
unter den Kindern Israel; und die Leviten sollen Mir gehören. Denn Mein ist alle
Erstgeburt: an dem Tage, da Ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlug, da habe
Ich Mir alle Erstgeburt in Israel geheiligt vom Menschen bis zum Vieh. Mir
sollen sie gehören, Mir, Jehova" (4. Mose 3, 11-13).
Diese Worte enthalten den Ratschluß Gottes. Die Erstgeburt der Kinder Israel war
damals vor dem Gericht, das über die Erstgeburt der Ägypter erging, verschont
geblieben. Durch das Blut des Passahlammes war Sühnung für sie getan worden. Die
Leviten standen auf demselben Boden der Erlösung, da Gott sie anstatt der
Erstgeburt der Kinder Is-
rael für Sich geheiligt hatte. Sie waren gleichsam ein durch das Blut des
Passahlammes dem Gericht und Tod entrissenes Volk, das für Gott leben sollte. So
betrachtete Gott sie nun als Sein Eigentum: „sie sind Mir ganz zu Eigen gegeben
aus der Mitte der Kinder Israel . . . anstatt jedes Erstgeborenen aus den
Kindern Israel habe Ich sie Mir genommen" (4. Mose 8, 16). Aber Er gab sie dann
Aaron und seinen Söhnen, damit sie den Dienst im Zelte der Zusammenkunft
verrichteten.
In den Leviten haben wir ein Bild von der Kirche oder der Gemeinde des Herrn,
die vor Grundlegung der Welt auserwählt ist und jetzt aus allen Völkern der Erde
für Gott abgesondert wird. Dies ist eine gar kostbare Wahrheit für alle Kinder
Gottes. Im Epheserbrief hören wir, „wie Er uns a u s e r w ä h 11 hat in Ihm (in
Christo) vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos seien vor Ihm in
Liebe" (Kap. 1, 4).
Solltest du, treuer Mitpilger, einmal mutlos und verzagt werden oder meinen,
dein Kreuz sei zu schwer, Gott könne dich nicht lieb haben, weil dein Weg über
so viele Dornen geht, dann erinnere dich daran, daß du ein Gegenstand ewiger
Auswahl und ewiger Liebe bist. Alsdann wirst du sicher wieder froh und heiter
werden und mit neuem Mut vorangehen im Vertrauen auf die unwandelbare Liebe
Gottes, und der Einfluß des Feindes wird gebrochen sein. Der große Gott, Der
dich zum Gegenstand Seiner ewigen Auswahl gemacht hat, wird dich nie versäumen,
noch dich verlassen.
Die Leviten waren Erstlinge, weil sie statt der Erstgeburt der Kinder Israel
genommen waren; doch gehörten sie der alten Schöpfung an. Die Kirche dagegen ist
die Erstlingsfrucht der neuen Schöpfung: „Nach Seinem eigenen Willen hat Er uns
durch das Wort der Wahrheit gezeugt, auf daß wir eine gewisse Erstlingsfrucht
Seiner Geschöpfe seien" (Jak. 1, 18). Auf dem Boden der Erlösung durch Jesum
Christum, der sie durch Sein teures Blut erkauft und vom Gericht und der Macht
des Todes und des Satans befreit hat, steht sie da als ein auferstandenes, mit
Christo, ihrem Haupte, vereinigtes Volk. Gott hat sie Christo gegeben. „Sie
waren D e i n", sagt der Herr, „und Du
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hast sie Mir gegeben". (Joh. 17, 6). Ihr Dienst gehört Gott, aber er hängt
völlig von Christo in der Gegenwart Gottes ab und hat zum Gegenstand den Herrn
und Sein Volk, und zwar dessen Sammlung und Auferbauung (Eph. 4). Es ist ein
Dienst, den der Herr Selbst an der Kirche tut, aber durch die Seinen.
Welch ein glückseliges Teil, zu diesem Volke zu gehören. Einst böse und
verderbt, keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt, sind die Erlösten zu
dieser erhabenen Stellung berufen. Teure Geschwister, wie sollten wir uns doch
alle Tage darüber freuen, Gottes ewiges Eigentum zu sein, erkauft durch das Blut
Seines Eigenen und jetzt berufen, Gott zu dienen in einer Welt, wo noch viele in
der Gewalt Satans schmachten, daß auch sie, gleich uns, errettet und versetzt
werden in das Reich des Sohnes der Liebe Gottes! Gehen wir mit Wärme und Hingabe
an diese Arbeit? Sind wir erfüllt von der Liebe Christi? Und weiter dürfen wir
dem Volke Gottes dienen, die Trauernden trösten, die Niedergebeugten ermuntern,
die Verzagten aufrichten. Und wer vom Herrn eine besondere Gabe für den Dienst
am Wort hat, darf die Schafe des Herrn weiden, belehren und einführen in die
Gedanken und Ratschlüsse der Liebe Gottes, damit sie heranwachsen zu der Fülle
des Christus. Wahrlich, jeder Diener des Herrn sollte sich glücklich schätzen
und mit Freuden Ihm dienen.