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Die Tätigkeit oder der Dienst der Leviten.
Hören wir, was Gottes Wort darüber sagt: „Und Jehova redete zu Mose und sprach:
Laß den Stamm Levi herzunahen und stelle ihn vor Aaron, den Priester, daß sie
ihm dienen. Und sie sollen seiner Hut warten und der Hut der ganzen Gemeinde vor
dem Zelte der Zusammenkunft, um den Dienst der Wohnung zu verrichten. Und sie
sollen warten aller Geräte des Zeltes der Zusammenkunft und der Hut der Kinder
Israel, um den Dienst der Wohnung zu verrichten. Und du sollst die Leviten dem
Aaron und seinen Söhnen geben; ganz zu eigen sind sie ihm gegeben von sei-ten
der Kinder Israel" (4. Mose 3, 5-9).
Wahrend Aaron und seine Söhne den Priesterdienst auszuüben hatten, besorgten die
Leviten den äußeren Dienst, wie die Erhaltung, Reinigung und Fortschaffung der
Stiftshütte bei der Wüslenwanderung. Weiter hatten sie zu sorgen für die
Schaubrote, für das Feinmehl zum Speisopfer, . . . für das Gewicht, Hohl- und
Langenmaß, d. h. für das Abmessen und Abwiegen von Wein und Mehl für die Opfer;
ferner hatten sie zu preisen und zu loben und die Brandopfer zu opfern, d. h.
nur den Priestern beim Schlachten und Enthäuten, besonders an den Sabbathen,
Neumonden und Festen behilflich zu sein (1. Chron. 23, 28-32). In Hes. 44, 11
lesen wir: „Sie sollen in Meinem Heiligtum Diener sein, als Wachen an den Toren
des Hauses". Ferner lag ihnen die Aufsicht über die Schätze des Hauses Gottes,
sowie das Einsammeln von Geldern ob" (1. Chron. 9, 26; 2. Chron. 34, 9).
Der Dienst war göttlich geordnet.
Die Leviten stellten die ganze Versammlung der Kinder Israel dar und handelten
gleichsam in ihrem Namen; denn vor ihrem Dienstantritt mußten die Kinder Israel
ihnen die Hände auf ihre Häupter legen. Die Handauflegung aber war der Ausdruck
der Einmachung. So bieten uns die Leviten ein Bild vom Volk Gottes in der Wüste;
sie stellen uns dasselbe dar als eine Schar eifriger Arbeiter, und zwar nicht
als solche, von denen jeder tut, was recht ist in seinen Augen und ihm gut
dünkt, sondern als in Abhängigkeit vom Hohenpriester handelnd, unter dessen
unmittelbarer Autorität und Leitung sie standen. Für die Ausübung des eige-
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nen Willens gab es keinen Raum. Der ganze Dienst war von Gott bis ins kleinste
geordnet und bestimmt und wurde sicher von allen, deren Herzen in einem guten
Zustand waren, als eine große Gnade angesehen und geschätzt. Einem Leviten mit
ungebrochenem Willen mochte es vielleicht langweilig oder .lästig erscheinen,
immer in der gleichen Stellung zu sein und in der nämlichen Arbeit verwandt zu
werden, der treue und gehorsame Levit aber war glücklich in dem Gedanken: Meine
Arbeit gilt der Wohnung Gottes, ich trage einen Teil von ihr für Gott nach
Seiner weisen Anordnung.
Weiter sei darauf aufmerksam gemacht, daß der Dienst der Leviten ausschließlich
mit der Stiftshütte in Verbindung stand. Wenn nun ein Levit daran gedacht hätte,
etwas anderes zu tun, was nicht mit dem Zelte der Zusammenkunft in Verbindung
war, so wäre dies für ihn dasselbe gewesen, als seinen Beruf zu verleugnen,
seine von Gott ihm angewiesene Arbeit zu verlassen und die Gebote des Herrn zu
verletzen.
Die Kirche Christi hat einen göttlichen Dienst auf Erden auszuüben. Alles ist
von Gott geordnet und bestimmt. Er hat Gaben und Fähigkeiten dazu gegeben, und
es ist ein Vorrecht für die Kinder Gottes, Ihm zu dienen in Seiner Versammlung
oder Gemeinde, die die Wohnung Gottes ist.
Das einzig große Werk und der ausschließliche Dienst, der die Erlösten
beschäftigen soll, ist Christus und das, was Ihm gehört. Wenn ein Christ an
andere Dinge seine Hand legt, so verläßt er die ihm von Gott angewiesene Arbeit.
Damit ist aber nicht gesagt, daß jeder Christ ein öffentlicher Prediger sein
soll, der von Ort zu Ort geht und das Evangelium verkündet oder die Versammlung
Gottes belehrt oder erbaut, nein, man kann und soll dem Herrn in jedem Beruf
dienen, nur daß ich meine Arbeit Ihm tue, zu Seiner Ehre und Verherrlichung.
Dabei kann man aber doch überall, wo sich die Gelegenheit bietet, auch ein Wort
der Gnade und Liebe an die Seelen richten. „Wes das Herz voll ist, des geht der
Mund über". Doch laßt uns stets des Wortes eingedenk sein: „Was irgend ihr tut,
arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen", und des anderen: „Und
alles, was im-
mer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus,
danksagend Gott, dem Vater, durch Ihn" (Kol. 3, 23. 17). Ein wahrer Levit im
Alten Bunde konnte sagen: „Das Leben für mich ist das Heiligtum, die Wohnung
Gottes"; und ein wahrer, treuer Christ sollte sagen: „Das Leben ist für mich
Christus" (Phil. 1, 21).
Man unterschied unter den Leviten drei Vaterhäuser mit ihren Geschlechtern: die
Gersoniter, Kehathiter und die Merariter. Jeder Stamm hatte seinen besonderen
Platz und seine besondere Aufgabe.
Der Lagerplatz der Kehathiter war an der Seite der Wohnung im Süden (4. Mose 3,
29). Ihre Hut und Traglast war: Die Lade und der Tisch und der Leuchter und die
Altäre und die Geräte des Heiligtums, mit welchem man den Dienst verrichtete,
und der Vorhang und dessen ganzer Dienst (4. Mose 3, 31-32; 4, 4-16). Der
Gemusterten waren 2750 Männer von 30 bis 50 Jahren (4. Mose 4. 36).
Der Lagerplatz der Gersoniter lag hinter der Wohnung gegen Westen (4. Mose 3,
23). Ihre Hut und ihre Traglast war: Die Wohnung und das Zelt, seine Decke und
der Vorhang vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, und die Umhänge des
Vorhofs und der Vorhang, vom Eingang des Vorhofs, der rings um die Wohnung und
um den Altar ist, und die Seile zu all seinem Dienst (4. Mose 3, 25-26; 4,
25-26). Der Gemusterten waren 2630 (4. Mose 4, 40).
Die Merariter lagerten an der Seite der Wohnung gegen Norden (4. Mose 3, 35).
Ihre Hut und Traglast war: Die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre
Säulen und ihre Füße und alle Geräte und ihr ganzer Dienst, und die Säulen des
Vorhofs und ihre Füße und ihre Pflöcke und ihre Seile (4. Mose 3, 30-37; 4,
31-32). Der Gemusterten waren 3200 (4. Mose 4, 44).
Zur Erleichterung hatte Gott den Gersonitern vier Rinder und zwei Wagen
beigegeben für die Fortschaffung der Geräte; den Meraritern, weil sie weit mehr
zu tragen hatten, acht Rinder und vier Wagen. -• Wie freundlich hatte der große
und gütige Gott gesorgt, daß niemand über seine Kräfte zu tragen brauchte. Die
Kehathiter bekamen keine Beihilfe, weil ihre Last leicht war und ihre Geräte
nicht gefahren werden durften.
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Der Herr legt den Seinen keine zu schwere Last auf. Wie erinnert uns dies an
Sein tröstliches Wort: „M ein Joch ist sanft, und Meine Last ist leicht" (Matth.
11. 30). Und jede Last, die Er auferlegt, hilft Er auch noch tragen, so daß der
Psalmist ausrufen kann: „Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt Er unsere
Last" (Ps. 68, 19).
Die Ordnung und Kostbarkeit des Dienstes.
So hatten denn die Söhne Gersons und Meraris die Wohnung zu tragen, während die
Söhne Kehaths berufen waren, das Heiligtum zu tragen, wie wir in Kap. 10 lesen:
und die Wohnung ward abgebrochen, und es brachen auf die Söhne Gersons und die
Söhne Meraris, welche die Wohnung trugen . . . Und die Kehathiter brachen auf,
die das Heiligtum trugen, und jene richteten die Wohnung auf, bis diese kamen"
(Verse 17. 21).
Für jeden Stamm mit seinen Familien war also alles klar und bestimmt geordnet.
Wenn die Wolke aufbrach, wußte jeder, was er zu tun hatte. Keiner hatte das
Recht, die Ordnung Gottes zu umgehen. Und wenn alle gehorsam waren, verlief
alles in größter Ruhe und schönster Ordnung. Jeder Teil der Stiftshütte war
kostbar, eine süße Last, wenn man ihn als Teil der Wohnung des großen Gottes
betrachtete, der in Liebe und Gnade Sein Volk leitete. Gerson hatte nichts zu
tun mit den Brettern und Pflöcken und Merari nichts mit den Vorhängen und
Decken, und doch waren sie innig verbunden, so wie sie auch gegenseitig
voneinander abhängig waren. Wenn ein Gersoniter statt zu den Vorhängen zu den
Brettern und Pflöcken gegriffen hätte, wäre alles in die größte Unordnung
gekommen und Verwirrung entstanden, wogegen das Festhalten an der göttlichen
Anweisung den Aufbruch und Weiterzug in größter Ordnung ermöglichte.
Jeder Gläubige hat auch heute seinen von Gott ihm zugewiesenen Platz und Dienst.
Der eine verkündigt das Evangelium, der andere verteilt Schriften, ein dritter
besucht die Gläubigen, um sie zu ermuntern, zu trösten und zu ermahnen. Wenn
Gott jemand die Fähigkeit für ein Handwerk gegeben hat, so soll er dies mit
Fleiß und in Treue betreiben; es ist dies die ihm von Gott zugewiesene
Arbeit. Ist sein Dienst im Stall oder auf dem Feld, dann wird er nur Gottes
Wohlgefallen erwecken, wenn er ihn mit Freude und Sorgfalt tut.
Bei der Stiftshütte blieb kein Raum für die Ausübung des eigenen Willens. Gott
erwartete, daß man sich Seinem Willen unterwerfe, und wo dies geschah, gereichte
der Dienst zu Seiner Ehre und zum Segen für Sein Volk. Dies gilt auch für uns
heute. Sind wir aber immer unterwürfig? Gehen wir mit Freuden in herzlicher
Ergebung und in Abhängigkeit vom Herrn voran? Tun wir mit Fleiß und Treue die
uns von Ihm zugewiesene Arbeit? Er schenke es uns in Gnaden!
Mein Gott und Vater, der mich schuf, und dessen Hand mich hält? Wie herrlich ist
hier mein Beruf, zu tun, was Dir gefällt.
Ich bin bereit, ich tu es gern und wünsche mir allein. Der Stamme meines guten
Herrn gehorsam stets zu sein.
Wenn mich Dein Mund zur Arbeit weist, o hilf mir, mehr und mehr Sie tun in
Deinem Sinn und Geist und nur zu Deiner Ehr.
Wenn Du mich mahnst, mit Wort und Tat dem Nächsten beizusteh'n So will ich's tun
nach Deinem Rat und Du wirst es verseh'n.
So leg ich, Herr, die Gaben mein Dir hin mit lautrem Sinn; O Vater, laß sie
fruchtbar sein, den Brüdern zum Gewinn!
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Inhaltsverzeichnis Priester und Leviten
Seite
Die Priester und Leviten .... 1
Aaron und seine Söhne als Priester . . 2
Die Kleidung des Hohenpriesters ... 4
Die beiden Schulterstücke und das Brustschild 10
Der Gürtel 13
Die Urim und die Thummim .... 16
Das Oberkleid des Ephods .... 18
Das Stirnblech 20
Die Leibröcke, Mützen und Beinkleider
Aarons und seiner Söhne .... 22
Die Einweihung der Priester .... 24
Die Leviten ....... 40
Ihre Abstammung, Auswahl und Versöhnung . 40
Die Reinigung und Weihe der Leviten . . 43
Die Opfer der Leviten 48
Die Tätigkeit und der Dienst der Leviten . . 51
Die Opfer
des 3. Buches Mose
und ihre vorbildliche
Bedeutung