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Priester und Leviten
Die beiden Schulterstücke und das Brustschild.
Die Schulterstücke und Brustschild waren mit dem Ephod unzertrennlich verbunden.
Wir lesen: „Es (das Ephod) soll zwei zusammenhängende Schulterstücke haben an
seinen beiden Enden, und so werde es zusammengefügt . . . Und du sollst zwei
Onyxsteine nehmen und Namen der Söhne Israels darauf stechen: sechs ihrer Namen
auf den einen Stein, und die sechs übrigen Namen auf den andern Stein, nach
ihrer Geburtsfolge". Die Steine waren eingefaßt in Gold und auf dem
Schulterstück befestigt. Es waren Steine des Gedächtnisses, denn wir hören:
„Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor Jehova zum
Gedächtnis" (2. Mose 28, 7. 9. 10. 12).
Das Brustschild war aus denselben Stoffen wie das Ephod gemacht. Weiter war es
quadratförmig und mit vier Reihen von Steinen besetzt, worauf ebenfalls die
Namen der zwölf Stämme standen. Außerdem war es durch goldene Ketten an den
beiden Schulterstücken und am Ephod befestigt, damit es sich nicht verrücke" (2.
Mose 28, 27. 28).
Sehr köstlich ist nun die Bedeutung dieser beiden Kleidungsstücke. Die Schulter
ist ein Bild von der Kraft, die Brust dagegen von; der Zuneigung. So sollte also
angedeutet werden, daß die Kraft und die Zuneigung des Priesters ganz denen
gewidmet sei, welche er vor Gott repräsentiere und welchen er diene. Und was
hier Aaron vorbildlich darstellte, ist in Christo verwirklicht. Seine Stärke und
Seine Liebe sind heute tätig für die geliebten Seinen, die durch eine
gefahrvolle Welt und Wüste schreiten, voll von Versuchungen und
Widerwärtigkeiten. Die Erlösten sind in sich schwach und wären allein dem Feinde
nicht gewachsen. Und wie schnell würden sie in den Leiden unterlegen und
untröstlich und verzweiflungsvoll der Zukunft entgegengehen, wenn ihr Blick
nicht gerichtet sein dürfte auf einen allmächtigen Priester, der voll Erbarmen
und unendlicher Liebe auf sie herabschaut und hilft und tröstet und zum
Ausharren ermuntert. Die Schulter, welche das ganze Weltall trägt, hält auch das
schwächste Glied der mit Blut erkauften Versammlung aufrecht, und das Herz
Dessen, der Sich am Kreuze in Seiner unendlichen Liebe für die Sünder hingab,
sie zu erlösen, schlägt in derselben Liebe und in einer unveränderlichen
Zuneigung heute für den am
wenigsten geachteten Gläubigen. Aaron trug die Steine mit den eingegrabenen
Namen der zwölf Stämme auf der Brust und auf der Schulter. Hierdurch
repräsentierte er das Volk Israel vor Gott. Die zwölf Steine stellten Israel
nach den Ratschlüssen Gottes dar. In ihren Zelten und im Lager offenbarten sie
oft ihre Schwachheiten und Verkehrtheiten, ja, Gott muß klagen über ihre
Halsstarrigkeit und ihren Ungehorsam und verderbten Sinn. Da fehlte es an
Willigkeit und Reinheit, an Treue und Ausharren, wir hören sogar von Abfall,
Auflehnung und Empörung (denken wir nur an die Rotte Korahs), so daß Gott
mehreremale das Volk vertilgen wollte. Aber wie ganz anders war es, wenn Aaron
die zwölf Stämme in den zwölf Steinen auf Brust und Schulter vor Gott im
Heiligtum darstellte. Hier in der Gegenwart Gottes wurde jeder einzelne Stamm in
jenem ungetrübten Glänze und in jener unwandelbaren Schönheit erhalten, die der
Stellung geziemten, in welche die vollkommene Gnade Gottes ihn gesetzt hatte. Im
Heiligtum fiel das Licht des goldenen Leuchters auf die Steine, wo sie ihren
Glanz erst recht entwickelten; und je heller das Licht, desto stärker der Glanz.
Welch ein kostbares Bild von der Schönheit der Erlösten, die durch Christum vor
Gott repräsentiert werden! Sein Licht fällt auf sie, Er gibt ihnen all Seine
Herrlichkeit, und darum sind sie so vollkommen und herrlich. Wie ermunternd für
die viel geprüften und versuchten Kinder Gottes, die, je länger sie in der Wüste
pilgern, um so mehr ihre Schwachheit, ihre Ohnmacht, ihre Verderbtheit und ihren
Kleinglauben erkennen und immer mehr Fehler und Gebrechen an sich sehen. Wie
gut, daß sie vor Gott auf dem Herzen Jesu getragen werden! Vor Seinem Auge
erscheinen sie in der Kostbarkeit und Annehmlichkeit Christi. Die Welt sieht nur
ihre Fehler und Gebrechen, aber Gott schaut in Christo ihre Vollkommenheit.
Freilich sollte uns diese kostbare Wahrheit von unserer überaus gesegneten
Stellung anspornen, in Reinheit und Treue zu wandeln, damit wir der Welt keinen
Anlaß geben zur Lästerung, ja, vielmehr durch einen gottesfürchtigen Wandel ihr
den Mund stopfen und dem Herrn Ehre und Freude bereiten. Viele Kinder Gottes
kennen diese Stellung in Christo nicht und sind darum, oft unglücklich und wenig
befähigt, nach dem Wohlgefallen des Herrn zu leben. Sie stehen unter dem Gesetz,
das nur ein
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schweres Joch auferlegt und der Seele keine Kraft verleiht Je mehr wir aber alle
durch den Glauben eindringen in das Verständnis des gesegneten Verhältnisses zu
Gott und der überaus herrlichen und erhabenen Stellung in Christo, desto tiefer,
wahrer und praktischer wird auch das Werk des Heiligen Geistes in uns sein, und
desto vollständiger wird die Wirkung davon in unserem täglichen Leben, Tun und
Denken gesehen werden. Dazu gebe der Herr uns reiche Gnade!