Home Die Verkündigung des
Evangeliums des Friedens,
Eph 6,15
Wie lieblich sind auf den
Bergen die Füsse dessen,
der frohe Botschaft bringt,
der Frieden verkündigt.. Jes 52,7
Vielleicht war der Engel
der erste dieser Boten, denn seine Füsse standen ja auf den
Bergen Bethlehems. Er trat
zu den Hirten, er schwebte nicht über ihnen. Luk 2,9
Später haben andere diese
Frohbotschaft weitergesagt.
- Johannes der Täufer verkündigte
dem Volk gute Botschaft, Luk 3,18. Es gehörte zu seinem Dienst, unsere
Füsse auf den Weg des Friedens zu
richten. So hatte es Zacharias von ihm angekündigt, Luk 1,79.
- Im Haus des Kornelius sagte Petrus in seiner
Ansprache, dass Gott durch Jesus Christus Frieden verkündigen liess, Apg 10,36
Was aber konnten die Engel nur gedacht haben,
als sie von Frieden auf Erden sangen? War
das eine Ansage, dass auf der Erde eine
Zeit des Friedens anbreche? Wenn ja, dann haben sie sich gewaltig geirrt. Doch
Engel irren sich meines Wissens nie. Irren ist menschlich, aber nicht
„englisch“, engelgemäss.
Die Engel sprachen nicht vom Anbruch einer
Friedenszeit, sondern von dem in Windeln gewickelten Kind das in einer Krippe
lag. Mit diesem Kind war der Frieden in Person auf die Erde gekommen. Die grosse
Freude bestand darin, dass der Frieden in der Person des Kindleins
Jesus gekommen war, nicht, dass er schon bald kommen werde.
Das Herz jedes Menschen kann zur Wiege des
Friedens werden, indem es Jesus aufnimmt. Wie?
Als den, der in seiner Niedrigkeit in der Krippe lag, in seiner
Schwachheit gekreuzigt worden ist und als Auferstandener lebt durch Gottes
Kraft, 2 Kor 13,4.
Israel muss warten auf die Erfüllung der frohen
Botschaft, welche die Propheten ihm verkündigt hatten (Off 10,7). Sie besteht
darin, dass der Messias in die Mitte des Volkes einziehen wird. Das ist Sache
der Zukunft. „Ihr werdet mich nicht sehen, bis die Zeit kommt, dass ihr sprecht:
„Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn.“ (Luk 13,35) Christen warten
nicht auf eine solche Erfüllung der frohen Botschaft, denn Jesus möchte heute
ins Zentrum unserer Person, in das Herz jedes Einzelnen einziehen.
Wir müssen uns nicht damit begnügen, dass
Frieden im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe ist, Luk 19,38. Ich weiss nicht,
was die Menschen dachten, als sie Gott lobten mit diesen Worten:
Friede im Himmel. Auf Bethlehems Fluren
sangen die Engel doch Frieden auf Erden.
Wo Jesus wirklich Platz findet im Herzen eines
Menschen, kehrt Friede ein. Er ist unser Friede. Er hat Frieden gemacht durch
das Blut seines Kreuzes. Er hat uns mit Gott versöhnt durch das Blut seines
Kreuzes (Kol 1,20). Das ist die objektive, unumstössliche Tatsache, die Frucht
seines Werkes. Aber Jesus schenkt auch ganz konkreten Frieden in allen Lagen
unseres Lebens. Friede mit Gott besteht
unwandelbar – der Friede Gottes jedoch
ist etwas, das vermehrt werden soll (1 Petr 1,2). Wir wollen ihm Raum
geben in unseren Herzen.
Was es heisst, diesen Frieden zu haben, erkennen
wir an Paulus und Silas, die im Gefängnis um Mitternacht sangen, Apg 16,25, und
auch an Petrus, der im Gefängnis, gefesselt zwischen zwei Soldaten, schlafen
konnte, Apg 12,6. Der Frieden Gottes kann vom ganzen Menschen, von seinen
Gedanken und seinem Herzen Besitz ergreifen und ruhig machen, wie zum Beispiel
den Daniel, der in der Löwengrube wahrscheinlich schlief, während der Schlaf von
dem König floh, Dan 6,19.
Auch bei David finden wir ähnliches. Als er in
der misslichsten Lage war, weil Absalom ihn samt dem Volk verfolgte schrieb er:
„Ich legte mich nieder und schlief. Ich erwachte, denn der Herr stützt mich (Ps
3,6).
Für mich vielleicht das eindrücklichste Beispiel
ist Hanna. Sie war gekränkt. Ihre Seele war verbittert und ihr Geist beschwert,
als sie Gott um einen Sohn bat. Sie schüttete ihre Seele aus vor dem Herrn und
als sie das getan hatte ging sie weg und ihr Angesicht war nicht mehr dasselbe –
sie hatte Frieden bekommen. (1 Sam 1)
Es ist mein Gebet zu Gott, dass mein eigenes
Herz auch in schwierigen Umständen von diesem Frieden
regiert wird (Phil 4,7).
Dasselbe wünsche ich von Herzen auch dir, lieber
Hanspeter.
Edi
E.R. / Dez. 2014