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Also 
seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus,
um  eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, auf daß wir Gott Frucht
brächten."    
Römer 7,4


Der Zusammenhang 
  von Römer 7 und 8
 

„Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung  zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir 
selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, 
auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend 
die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.'


Der Zusammenhang von Römer 7 und 8

1.) Der Zusammenhang von Römer 1- 8
2.) Fürwörter und Zeitangaben in Römer 7
3.) Vergleiche zwischen den zwei Kapiteln
4.) Lösung leicht missverständlicher Ausdrücke
5.) Ein rechter Anblick - wahre Heiligung im Lichte des HErrn

Zuerst denken wir an das Wort von 2.Timotheus 3,16:
„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze... ".

 Sie ist kostbar und gleich einem Gewebe, bei dem alle Fäden zusammen gehören, miteinander verbunden.
Wohl haben wir das Wort der Wahrheit recht zu teilen, doch wir müssen uns auch vor einer Zerstückelung hüten.
 Wir müssen beachten, daß Römer 1- 8 zusammengehören und somit ein Ganzes bilden, das nicht voneinander getrennt werden darf.


Nach der Einleitung in Kapitel 1
wird uns die Stellung der Juden und Heiden gezeigt.
Das Evangelium ist Gottes Kraft, sowohl für den Juden als auch für den Heiden.
Die Heiden, als Griechen bezeichnet, wie auch die Barbaren,
werden uns in ihrer ganzen Sündhaftigkeit vor Augen geführt.
 Am Ende des Kapitels wird dann auch auf die Juden hingewiesen:

>> „Die, wiewohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben,
sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun" (Vers 32).

„Deshalb bist du nicht zu entschuldigen..." (2,1).
Der hier leitende Gedanke ist wohl der, dass der sich über den Heiden erhaben dünkende Jude nicht besser ist vor Gott als der heidnische Sünder.
Obwohl wir zuerst einen Hinweis auf offenbar besonders sündige Menschen vor uns haben,
so besteht für den Juden trotzdem keine Entschuldigung. Denn gemäss seiner grösseren Erkenntnis hat er auch grössere Verantwortungen.

Kapitel 2
wendet sich dann an den Juden und sagt:
 „Denkst du aber dies, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und verübst dasselbe, dass du dem Gericht Gottes entfliehen werdest?"

Kapitel 3
setzt dann fort und schließt in Vers 9 gewissermassen die Beweisführung:
 „Denn wir haben sowohl Juden als Griechen zuvor beschuldigt, das sie alle unter der Sünde seien".

Dann haben wir ein Zeugnis der wunderbaren Gnade Gottes, wie sie durch die Versöhnung unseres HErrn Jesus Christus geoffenbart worden ist.

 Gott ist zugleich ein Gott der Juden und der Heiden -ein Gott derer, die durch den Glauben an Christum aus den Juden und Heiden herausgebracht
wurden und noch werden.
 So sehen wir hier die Errettung durch Seine freie Gnade als den Inhalt:
„Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.
Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet" (4,4.5).

Hier haben wir also diejenigen vor uns, denen Gnade durch den Glauben an den HErrn Jesus. Christus zuteil wurde-
und das bedeutet vollkommene Gnade.

Kapitel 5
 spricht von denen, die durch Glauben gerechtfertigt sind und Frieden haben.

Sie haben die Fülle der Gnade empfangen und die Gabe der Gerechtigkeit.
Die Gnade ist überströmend geworden und herrscht durch Gerechtigkeit.
Wir sind in dem Gerechten angenommen worden. Dies ist das gesegne­te Verhältnis derer,
die jetzt unter das Haupt Jesu Christi einbezogen sind.
Sie sind nicht mehr unter dem Haupte Adams.

Kapitel 6
erörtert dann eine wichtige Schlussfolgerung.
Es heißt da:
„Was sollen wir nun sagen?

Sollten wir in der Sünde verharren, auf daß die Gnade überströme?"
Dann kommt die Antwort: „Das sei ferne!
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben?"

Durch die Taufe bezeugt der Gläubige dieses.
Wir sehen aus dem Zusammenhang, wie wichtig diese Erörterung ist.
Die Errettung geschieht durch die Gnade, denn durch die Gnade sind wir gerechtfertigt worden.

 Hierbei müssen wir auch einen Nachdruck auf den Glauben legen.

Wenn wir jetzt durch die Gnade berufen, sind, dann sollen wir auch dem Wort Gottes gehorsam, sein-
auch in der Taufe gemäß der Heiligen Schrift.

Kapitel 6 beschäftigt sich mit der Heiligungsfrage.
>> Die Taufe
folgt dem Glauben, denn es heißt: „Wer da glaubt und getauft wird" (Mark.16,16).
Die Wassertaufe ist kein Bild auf die Wiedergeburt,
sondern des:
mitgekreuzigt-
mitgestorben-
mitbegraben- seins mit Christo

>>
Die 4 Stellen zur Christlichen Glaubens-Taufe
Die Glaubenstaufe von Bekehrten durch Untertauchen in Wasser

Die Glaubenstaufe ist das Zeugnis!! von dem was wir aus Gnade durch die Bekehrung sind und haben.
Durch die Glaubenstaufe bezeugen wir, dass wir →

►mit dem Herrn Jesus gestorben sind,
►dem Gesetz gestorben sind
►der Philosophie gestorben sind
►der Welt gestorben sind.

Taufe rettet nicht, Taufe ist eine Beerdigung.

Die Taufe ist wie ein Grabstein.
Im Grabe liegt der Alte Mensch.




So ist in den Kapiteln 4 und 5
der Glaube und in
Kapitel 6 die Taufe,

Kraft und Heiligung behandelt. Der Gehorsam von Gottes Volk wird hier als Folge der Errettung betont. In den Versen 15 - 23 haben wir dieselbe Frage:
 „Was nun, sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind?"

Hier ist derselbe Gedanke, und der Apostel zeigt deutlich, wie Gläubige ihre Glieder zum Dienste der Gerechtigkeit und Heiligkeit hingeben sollen.
Es wird uns klar gesagt, daß der alte Mensch mitgekreuzigt wurde.
Das ist eine geschehene Tatsache, und es wird uns deshalb an keiner Stelle der Auftrag gegeben, daß wir das Fleisch kreuzigen sollen.
Aber der Errettete ist auch mit Christus auferstanden. Deshalb soll er sich jetzt als in Christus lebend halten und über das Fleisch siegen.

Kapitel 6
enthält kein Zeugnis davon, daß das Fleisch bei einem Erretteten beseitigt wurde. Vielmehr heisst es:
 „Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot" (Vers 11).
 Es besteht also noch die Möglichkeit, auch als Begnadigte unseren Leib als Werkzeug der Ungerechtigkeit zu gebrauchen.
Wir haben noch den irdischen Leib und sollten diesen nicht mehr dem Dienst der Ungerechtigkeit unterstellen.
Die Sünde soll nicht mehr herrschen in unserem sterblichen Leibe (Vers 12). Wir lesen nicht, daß der alte Mensch getötet wurde,
sondern es heist, er wurde gekreuzigt.

 Der Heilige Geist setzt die Worte richtig, und dies müssen wir wohl beachten. Kreuzigung und Tötung sind zwei verschiedene Worte
und haben auch zwei verschiedene Bedeutungen..
Auf diese werden wir später noch näher eingehen. Der sündhafte Leib muß in seinem Wirken gehindert werden.
 Wir brauchen und dürfen nicht mehr der Sünde Knechtesein, und die Sunde darf nicht mehr in uns herrschen.
Bei dem Wort „herrschen" wollen wir uns kurz an andere Ausdrücke in dieser Verbindung erinnern.
 Dieselben sind hilfreich und geben uns ein besseres Verständnis dafür, was mit diesem Ausdruck gemeint ist. In Kap.5,14 lesen wir:
„Der Tod herrschte" und in Vers 17: „Im Leben herrschen".

Dann in Kap.5,21: „Also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit"
und schließlich lesen wir in Kap.6,12:
 „So herrsche denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe".
 Fortfahrend geht es in Kapitel 7 weiter.
Es wird da auf die Heiligkeit und die Heiligung hingewiesen„ die des HErrn Volk charakterisieren sollte.

 Dann in Kapitel 8 die Vollendung in der Herrlichkeit an „jenem" Tage".
Dort in Vers 31 finden wir wieder dieselbe Frage: „Was sollen wir nun hierzu, sagen?"
 Achten wir auf die Antwort:
 „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben? Wer ist, der verdamme?
 Wer wird uns schei­den von der Liebe Christi?" So erreichen wir raun den, heiligen Höhepunkt und die kostbare Zusicherung:
Nichts vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem HErrn.
Wie kostbar sind doch die den verschiedenen, Versen zugrundeliegenden Gedanken.
Hier haben wir einen Hinweis auf ein beständiges Leben für Gott durch Jesus Christus, unseren HErrn.
Die Gabe Gottes ist ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren HErrn. Unsere Errettung geschieht durch Ihn,
sie ist etwas Gewisses, wie auch unsere Heiligung, Freude und ewige Sicherheit.
Möchten unsere Herzen durch diesen wunderbaren Zusammenhang der einzelnen Kapitel viel Erbauung finden.
Dann werden wir auch die• uns durch Gottes freie Gnade durch den Glauben geschenkte Errettung in einem Ihm wohlgefälligen Leben offenbaren,
bis wir den Höhepunkt der Herrlichkeit mit unserem geliebten HErrn, als dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern, erreicht haben (Römer 8,29).

Mit diesem allgemeinen Überblick über den Zusammenhang der Kapitel 1-8
wollen wir uns nun Römer 7 zuwenden.

 Zum besseren Verständnis dieses Kapitels werden uns die angewandten Fürwörter und Zeitangaben helfen.
Vers 1 beginnt:
 „Oder wisset ihr nicht, Brüder (denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen), dass das Gesetz über den Menschen herrscht, so lange er lebt?"

Diese Worte zeigen uns den allgemeinen Standpunkt.
 Der Apostel spricht hier von der Vergangenheit.
 „Also seid auch ihr, meine Brüder, 
dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten" (Vers 4).
 „Denn als wir im Fleische 
waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind" (Vers 5).
„Jetzt aber sind wir von dem Gesetz 
losgemacht (Vergangenheit), da, wir dem gestorben sind, in welchem wir festgehalten wurden (Vergangenheit),
 so daß wir dienen in dem Neuen des Gei­stes (Gegenwart) und nicht in dem Alten des Buch­stabens" (Vers 6).

 „Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt, als nur durch Gesetz.
Denn auch von der Lust hätte ich nichts gewußt, wenn nicht das Ge­setz gesagt hätte: „Laß dich nicht gelüsten" (Vers 8).
„Die Sünde aber, durch das Gebot Anlaß nehmend, bewirkte jede Lust in mir; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
 Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf; ich aber starb" (Verse 9 und 10).
 Hier haben wir eine ganze Anzajhl Aussprüche in der Vergangenheit, die den Lauf des Lebens eines Unerretteten beschreiben.
Und dann werden wir plötzlich von eine eingetretene Krise gestellt. ... als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf; ich aber starb.
Und das Gebot, das zum Leben gegeben, das­selbe erwies sich mir zum Tode" (Verse 9 u. 10). „Denn die Sünde, durch das Gebot Anlaß
nehmend, täuschte mich und tötete mich durch dasselbe" (Vers 11).
Hier haben wir Anführungen aus der Vergangenheit, welche einen bestimmten Werdegang behandeln. Wie lange dieser Zustand währte,
wird uns nicht angegeben, doch allem Anschein nach war er sehr kurz und gipfelte in einem plötzlichen Ereignis. „So ist also das Gesetz
heilig
und das Gebot heilig und gerecht und gut. Gereichte nun das Gute mir zum Tode? Das sei ferne!"
Das Gegenteil ist der Fall: „sondern die Sünde, auf daß sie als Sünde erschiene, indem sie durch das Gute mir den Tod bewirkte,
 auf daß die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, ich aber 
bin fleischlich".

 In diesen Stellen ist das „ich" und „bin"' besonders hervorgehoben. In kaum einem anderen Zusammenhang der Heiligen Schrift finden
 wir soviele schnell aufeinander folgende Zeitangaben der Gegenwart,
wie hier in den Versen 14-23.
 Mehr als dreißigmal begegnen wir in diesem kurzen Abschnitt der 
Gegenwart. 

Wir wollen den Zusammenhang und folgende Ausdrücke, z. B. in Vers 15, beachten:

1.) Was ich vollbringe,

2.) erkenne ich nicht; (oder billige ich nicht)

3.) denn nicht, was ich will,

4.) das tue ich,

5.) sondern, was ich hasse,

6.) das übe ich aus.

Die ganze Wortstellung dieses Verses ist ungewöhnlich.
 In Vers 24 geht es auf die Zukunft über:
„Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?"
Wir wollen nun die gebrauchten Fürwörter betrachten.

Zuerst sollten wir sehen, daß der Apostel in Römer 7 deutlich von sich selbst durch das bestimmt gebrauchte Wort „ich" redet.
Gewiss sind alle der Meinung, dass wenn er „ich" sagt, auch „ich" meint, also sich selbst.
Darauf müssen wir einen Nachdruck legen, denn alle Schrift ist von Gott eingegeben und jedes Wort steht an seinem rechten Platz.

 Es gibt Dinge, welche der Apostel auch auf andere übertrug. Z. B. in 1.Kor.4,6:
„Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euretwillen, auf daß ihr an uns lernet,
nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist".
Was Paulus von sich und Apollos sagt, betraf sie auch beide gleichermssen.
Durch das „ich" des Apostels in Römer 7 haben einige gedacht, dass Gottes Knecht hier persönliche Erfahrungen aus seiner Vergangenheit mitteilt.

 Doch kann dieses nicht sein, denn es würde die bereits betrachteten Zeitangaben zunichtemachen.
Wo wir die Vergangenheit vor uns haben, bezieht es sich auch auf diese.
Wo aber die Gegenwart gebraucht wird, müssen wir auch die Gegenwart gelten lassen, sonst bringen wir alles durcheinander.
Die verschiedenen Zeitangaben sind doch kein blosser Zufall, noch weniger sind sie bedeutungslos.
Vielmehr ist alles voller Unterweisung für uns.
So sollte uns auch das gebrauchte persönliche Fürwort „ich" so auffallen wie die vorausgegangenen und
nachfolgenden Worte wo er die Mehrzahl anwendet.

 Kurz vor Kapitel 8 finden wir wieder die Mehrzahlsform.
In Kapitel 7 haben wir somit einen ganz bestimmten göttlichen Nachdruck in bezug auf die Person und die Zeit.
Es müsste uns also ausdrücklich gesagt sein, dass ich diese Worte auf einen anderen oder auf andere Personen als auf Paulus beziehen,
 und sollte eine andere Zeit als die angegebene gemeint sein, in welcher der Brief geschrieben wurde, müsste dies auch erwähnt sein.
Achten wir nun auf die Beziehungen zwischen den zwei Kapiteln 7 und 8.

Einige denken, dass sie aus der Erfahrung die Kapitel 7 schildert, „herausgekommen" seien und sich nun im Bereich von Kapitel 8 befinden.
Dadurch stellen sie diese Kapitel einander gegenüber.
Doch möchten wir fragen, ob diese lieben Gläubigen die Belehrung in Römer 7 schon richtig erfaßt haben.
Trotz der verschiedenen Anblicke in diesen zwei Kapiteln haben wir doch einen auffallenden Zusammenhang.
Viele, die vor einem Rätsel stehen, wenn sie in Römer 7 von der betonten Schwäche lesen, nennen dieses Kapitel das „Elendskapitel".

 Diesen Ausdruck nehmen sie aus Vers 24.

Betrachten wir nun Römer 8.
Der Apostel sagt hier: „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar, tot der Sünde wegen" (Vers 10).
Haben wir in diesen Worten nicht den Widerhall von Kapitel 7,24: >>
„Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?"
So erinnern auch die Worte: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesum aus den Toten auf-, erweckt hat, in euch wohnt,
so wird Er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen" (Vers 11)
 an Kapitel 6,
 wo wir lesen: „So herrsche denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe, um seinen Lüsten zu gehorchen".
Diese Äusserung ist sehr auffällig. Es heisst nicht: Sünde ist nicht mehr in eurem Fleische, sondern die Er­mahnung lautet:
So herrsche denn nicht die Sünde! „Herrschen" hat eine besondere Bedeutung. Achten wir auch auf den hinzugefügten Gedanken: „um seinen Lüsten zu gehorchen".

Wir gehen weiter und denken an die Offenbarung der Söhne Gottes und dass diese noch Zukunft ist.
Heute besitzen wir eine verborgene Stellung. Dieses „Offenbarwerden" der Söhne Gottes ist die Erwartung der ganzen Schöpfung, die heute noch seufzt und schmachtet.
Und es heisst:
 „Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft:
die Erlösung unseres Leibes" (8,23).

 Wer Kapitel 7 als das ..Elendskapitel"' betrachtet, kann das vom Heiligen Geiste in Kapitel 8 bezeugte Seufzen noch nicht beachtet haben.
 
 Noch andere Ausdrücke sollten wir in Römer 7 beachten. Wir denken an die Wortstellung der Verse 14 und 15:
 „Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern, was ich hasse, das übe ich aus".
Wir können es verstehen, wenn manche sich fragen, ob sich eine solche Beschreibung auf den Zustand ei­nes Erretteten beziehen kann. Manche, die im Zweifel darüber sind, wenden diese Aussprüche auf die Ungläu­bigen an. Würde das zutreffen, dann würde es bedeu­ten, daß der gottlose Mensch ein gutes Bestreben nach Gott und ein Verlangen nach Heiligkeit hat, was aber nicht der Fall ist, da dies mit dem Zeugnis der Heiligen Schrift nicht übereinstimmt. Von Natur gibt es doch keinen Menschen, der wirklich Gott sucht, und welcher natürliche Mensch könnte an Gottes Gesetz Freude haben?
Wäre dies möglich, dann erübrigte sich eine Wiedergeburt.
Andere denken, dass der erwähnte Zusammenhang von einem Gläubigen spricht, der sich in einem „Übergangsstadium" befindet, der nach der Freude in Christo Jesu ringt.

Es ist durchaus möglich, daß so etwas die Erfahrung eines Gläubigen sein kann, doch können wir dies kaum verallgemeinern.

Was will uns aber Römer 7 allgemein und insbesondere sagen?
Ist nicht ein Abscheu vor Sünde, wie Römer 7 zeigt, ein Beweis einer wahren Erfahrung eines Gläubigen, der „in Christo Jesu" ist?

Nun haben wir aber die Worte:
 „Ich aber bin fleischlich unter die Sünde verkauft".
Wir denken an Ahab, von welchem wir lesen: „Da war keiner, wie Ahab, der sich selbst unter die Sünde verkaufte".
 Es heisst in erwähntem Vers: „Ich bin fleischlich (Gegenwart) ... verkauft" (Vergangenheit).

 Wann wurde er verkauft?
 Als Adam in Übertretung fiel. Wenn dieses die Erklärung ist, worin besteht dann noch die Schwierigkeit im nächsten Vers?
Alles in den Worten Gezeigte entspricht doch einer frommen Erfahrung. Welches Kind Gottes kann demütig sagen: ich bin nicht mehr fleischlich,
 ich weiss immer, was ich tue und erkenne alles vollkommen; stets tue ich das, was ich wünsche
-und was ich hasse, das übe ich nicht aus?
Wer dies von sich sagen wollte, wäre gewidd auf einem sehr gefährlichen Weg, auf einer abschüssigen Bahn, wenn nicht sogar schon gefallen.
Das Fleisch ist unheilig, und was den erwähnten Aufschrei verursacht, ist das Heilige. Heute besteht unter den Gläubigen viel Unwissenheit über das verderbliche Fleisch.
In der Schrift finden wir kein Zeugnis dafür, daß das Fleisch bei einem Gläubigen ausgerottet ist.
Es ist kein Wort zu Gunsten einer Beseitigung des Fleisches gesagt, doch auch nichts zu Gunsten einer Verbesserung desselben. Daher sind gegenteilige An­sichten über Römer 7 ein Irrtum. Denn wenn das Fleisch nicht beseitigt und auch nicht verbessert wer­den kann, so haben wir die Schlechtigkeit desselben auch noch in seinem gekreuzigten Zustande, und es bleibt uns nur die Tötung desselben in der Kraft des Heiligen Geistes übrig.
Auf diese Weise muß der Gläubige ständig wahrnehmen, wie er in den Dingen des [HErrn zukurz kommt. In diesem betrachteten Zusammenhang haben wir eine Beschreibung des Heiligen Feistes über den wahren Zustand des Fleisches. Die ',Gottlosen 
sind im Fleische, aber Römer 7,5 sagt von en Erretteten:
„Als wir im Fleische 
waren Wir kamen aus diesem Zustand in ein anderes Bereich, in eine andere Stellung.
In Vers 18 heißt es: „Denn ich wess, dass in mir, das ist in meinem Fleische, nichts gutes wohnt".
Wer will dies widerlegen und sagen: In seinem Fleische wohnt Gutes?

Möchten alle Gläubigen den wahren Zusammenhang zwischen dem physischen und dem sündigen Fleische erkennen.

 Die Glieder unseres physischen Leibes können Werkzeuge des Bösen sein, wie es in Eden der Fall war.
Satan wirkt durch das Fleisch.
 Auf dieselbe Weise versuchte Satan den HErrn in der Wüste.
Wenn wir von dem jetzigen Leibe erlöst sein werden, sind wir auch geichzeitig von unserem moralischen Fleische befreit.
 Dann ist die Offenbarung der Söhne Gottes.
Nicht nur unsere Seele wird errettet sein, sondern auch unsere Leiber sind dann erlöst.
Der Geist ist vollkommen, denn Er ist  eine neue Gabe.
Von der Seele heisst es:
 „errettet werden" (1.Kor.1,18).
 Der Leib sieht der Erlösung noch entgegen (Römer 5,9.10).
Möchten wir hierüber ganz klar sein. Wohl sind wir rechtmässig, also gesetzmässig errettet, doch nicht durch das Gesetz (Eph.2,8).

Was die Seele angeht, lesen wir, dass wir in dasselbe Bild verwandelt werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit .Kor.3,18).
Doch die Verwandlung des Leibes findet noch nicht statt (Phil.3,20.21).
 Mit Seele bezeichnen wir hier ganz besonders die bewusste Persönlichkeit.

Als ganze Person wurden wir lebendig gemacht, aber wir können nicht sagen, dass wir als solche vollkommen gemacht sind.
Wir beenden uns in dem Zustand eines Errettetwerdens (Römer  5,9.10).
 Der „Geist" hatte eine Errettung nicht nötig, denn Er ist eine neue Gabe.
Das, was vom Geiste geboren ist, ist Geist, doch der Leib ist immer noch derselbe. Wir sollen jetzt unsere Glieder darstellen zu

Werkzeugen und Waffen der Gerechtigkeit. „Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib 'zwar tot der Sün­de wegen (Römer 8,10).
„Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?" (Römer 7,24).
Wir danken Gott durch unseren HErrn Jesus Christus, dass wir auch davon noch befreit und Ihm in Vollkommenheit dienen 
werden. 
Wir leben in der Erwartung „Jenes Tages", daher der ständige Kampf.
 Wer macht nicht die Erfahrung, dass er tut, was er nicht will, sondern was er hasst?
Dieses ist das Zeugnis der zwei Anblicke in
Römer 7,25:
 „Also nun diene ich selbst mit dem Sinne Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde 'Gesetz".
Wird das Fleisch jemals etwas anderes tun, als dem Gesetz der Sünde dienen?
Könnte das Fleisch dem Gesetz Gottes dienen, dann erübrigte sich ein göttl­ches Lebendigmachen.

Doch das Fleisch kann nur dem Gesetz der Sünde dienen.
Der Apostel sagt nicht:
 „Ich diene mit dem Sinne dem Gesetz Gottes und wähle mit dem Fleische das Gesetz der Sünde".
 Nein,
 er spricht vom neuen Leben und sieht seine Verantwortung in der Verwirklichung. Er muss jedoch erfahren, wie er durch sein Fleisch in seinen Werken ständig zukurzkommt.
Gleich einem Maler, dessen Werk zwar von, anderen bewundert wird, der selbst aber alle Mängel seines Gemäldes sieht,
 so empfindet der Apostel Schmerz in der Wahrnehmung seines Zukurzkommens.
Der Gläubige macht solche Erfahrungen -und das ist der dargestellte Anblick in Römer 7.
Wir dürfen nicht denken, dass wir es hier mit vor Menschen offenbaren Sünden zu tun haben. Wir erhalten hier einen Einblick in das 
innere Empfinden, 
in den inneren Kampf dieses Knechtes Gottes, den kein anderer sieht, der aber allen verständlich ist, die in denselben Erfahrungen leben.

Gottes Diener empfindet Schmerz über sein persönliches Zukurzkommen.
Viele Kinder Gottes aber scheinen heute hiervon gar nichts zu wissen, weil sie es mit der Sünde nicht mehr-genau- nehmen.
 Es ist die ganz persönliche Erkenntnis der Unvollkommenheit, die einen Gläubigen demütigt.
Darum auch das angewandte persönliche Fürwort „Ich".

Der Apostel konnte seine Erfahrung damals nicht auf alle Gläubigen in Rom anwenden.
Sie waren  in ihrem geistlichen -Wachstum noch nicht soweit fortgeschritten.
 Die Mehrzahl konnte die Bedeutung des Gesagten noch nicht verstehen und auch nicht mitsprechen, daher das persönliche „ich".
 Ungleich dem Ausdruck:
 „Also ist keine Verdammnis für die, welche in Christo Jesu sind"
 spricht ein Teil von Römer 7 nur von der Erfahrung einiger Erretteter.

 Römer 8
 beschreibt dann alle Gläubigen als Gottes 
Auserwählte.
Wir danken Gott, sie sind alle errettet und keine Anklage kann gegen sie erhoben werden.
Sie sind Geliebte Gottes in Christo Jesu, und daher errettet von Verdammnis,
 denn Gott hat die Sünde im Fleische verurteilt. Sein vielgeliebter Sohn hat an unserer Statt das Gericht auf sich genommen.
In dieser Hinsicht sind Gläubige nicht mehr im Fleische, sondern im Geiste, denn der Geist Gottes wohnt in ihnen.
Sie sollen nicht mehr nach dem Fleische leben, sondern vielmehr durch den Geist die Handlungen des Fleisches töten (Römer 8,13).
 Töten aber alle Gläubigen in demselben Maße die Handlungen des Fleisches?
 Nein!

Töten alle Erretteten die Werke des Fleisches wie Römer 7 es beschreibt?
 Wir lesen z. B.: „Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet" (Vers 23).

Die Mehrzahl der Gläubigen sieht und bedauert nur die 
Folgen, die Ergebnisse, des „anderen Gesetzes in ihren Gliedern.
Wenn sie damit verbundene Fehler sehen, ist es schon zu spät, dann ist die Sünde schon geschehen.
Gottes Diener aber hatte die Äste (um im Gleichnis zu reden), längst abgebrochen, und spricht von der Wurzel, von der Ursache!
 Und hier war es, wo er im heissen Kampfe stand. Er wollte die Wurzel behandeln, ehe irgendwelche Anzeichen von Gesetzlosigkeit offenbar wurden.
Solange wir auf Erden pilgern, kommen wir aus der Erfahrung von Römer 8 nicht heraus und sollten uns auch nicht über die Erfahrungen von Kapitel 7 gleichgültig hinwegsetzen.

 Wir stehen in diesen Kapiteln auf einem Kampfplatz, von dem der andere gar nichts sieht.
 Hier soll Sünde in ihrem Anfangsstadium erstickt werden, ehe sie sich auswirken kann und ein anderer Kenntnis davon nimmt.
Doch nur bei einem eng mit Gott verbundenen Wandel wird es ein tiefes schmerzlich empfundenes Bewusstsein der eigenen Sündhaftigkeit geben.

 Als sich Jesaja in der Gegenwart Gottes sah, sagte er: „Wehe mir!"
 Als Gott zu Hiob redete, verabscheute er sich selbst.


 Paulus machte eine ähnliche Erfahrung.
Er war ein treuer Mann Gottes und wandelte in den Wegen des HERRN, so daß er bei einem zarten Gewissen eine tiefere Erfahrung als viele andere machte,
die trotz ihrer Errettung ihre herrlichen damit verbundenen Vorrechte weniger erfassen.
Jemehr wir in Gnade wachsen und sie schät­zen, desto schrecklicher muß uns die Erkenntnis der Sünde sein. Wir sollten ein heiliges, zartes Gewissen für Sünde haben, Gott haßt Sünde, und so müssen auch wir unsere Werke, die nicht gut sind, hassen. So­bald wir dieses begriffen haben, werden wir erken­nen, wie die verschiedenen Äußerungen gebraucht wer­den, um Sünde zu 
entschuldigen. Das können aber nur jene tun, die dem HErrn fern stehen. Diese Kapitel geben uns auf diese Weise eine schöne Prüfmöglichkeit in bezug auf unsere Stellung zum HErrn an die Hand.

Was ist nun das Ergebnis einer solchen Betrachtung für uns als Kinder Gottes? Möchten auch wir uns zu einer wahren Heiligkeit gemäss der Wahrheit ermannen.
Möchten wir mehr mit unserer neuen Schöpfung eins werden.
Der Heilige Geist erklärt hier:
„In mei­nem Fleische wohnt nichts Gutes".

 Ferner:
„Ich selbst diene mit dem Sinne Gottes 
Gesetz". So sieht der Apostel zwei „Ich.
Das eine in Vers 15 und das andere ist das der neuen Schöpfung, welches Sünde hasst.
Auf diese Weise läßt sich der Kampf erklären.
Ja, für ein treues Kind Gottes ist es ein heißer Kampf, doch der Kampf führt zum Sieg, so schmerzlich Fehler und Zukurzkommen empfunden werden.

Kreuzigung und Tötung 

In unserer Betrachtung über Römer 7 und 8 haben, wir bereits kurz daraufhingewiesen, daß die zwei gebrauchten Ausdrücke
 „kreuzigen" und „töten"
zwei ganz verschiedene und auch zeitlich getrennte Handlungen beschreiben.

 Wir wollen uns jetzt noch etwas eingehender mit diesen Gedanken beschäftigen und sehen, was diese Ausdrücke zu sagen haben.
 Immer wieder werden wir in der Heiligen Schrift vor die wichtige Tatsache gestellt, dass Abscheu und Hass gegen jede Art von Sünde Kennzeichen eines Wiedergeborenen sind.

 Auf der einen Seite weist uns Gottes Wort auf die wunderbare Liebe zum HErrn hin, die auch unser Leben mehr charakterisieren sollte-und auf der anderen Seite zeigt sie uns,
dass auch Hass wider Sünde ein Teil der neuen Natur ist.

 Der Psalmist bekannte:
,.Ich hasse eitle Gedanken", und dies zeigt uns etwas von seinem  Hass  gegen alles, das gegen Gott ist.
 Solche Erfahrungen müssen auch wir immer mehr durch Seine Gnade machen.
Unser geliebter HErr konnte sagen: ..

Der Eifer um Dein Haus, hat mich verzehrt".
Möchte es Gott gefallen, uns für diese Wirklichkeit das rechte Verständnis zu geben.
 Wir sollten Gott ernstlich bitten, dass Er die hier dargereichten Gedanken gebrauchen möchte,
 uns ein besseres Verständnis für die zwei Handlungen „kreuzigen" und „töten" zu schenken.

Diese Ausführungen mögen vielleicht nicht besonders interessant sein, dafür aber um so notwendiger und praktischer.
Und dies ist ja auch der Zweck der Heiligen Schrift. Sie  
soll den Gläubigen nicht unterhalten, sondern sie ist
uns zur Lehre ge
geben,
zur Überführung,
 zur Zurechtweisung;
zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.
Wenn wir eine Gegenüberstellung machen wollten, so würden wir vielleicht dreimal soviel Hinweise auf Zurechtweisung finden als auf die Lehre.
 Dies will uns, gewiss zeigen, wie wir immer wieder Zurechtweisung benötigen. Jeder Gläubige sollte die Worte von

2.Korinther 6,10
 erfahren: „Als Traurige, aber allezeit-uns freuend".
Auch in bezug auf begangene Sünde müssen wir es anwenden. Wenn wir durch Sündenerkenntnis nicht betrübt werden,
sondern leichtfertig darüber hinweggehen, kann - 
uns auch ein Glaubensblick auf den HErrn Jesus nicht freudig machen.
Von der heute unter Gläubigen zur Schau getragenen Freude ist sehr wenig wirklich tief.

Sie ist oft nur der Vernunft angepasst, wie sie der HErr Jesus im Gleichnis von Matthäus 13,20 zeigt.
Unser geliebter HErr wünscht uns 
Seine Liebe, Seine Freude und auch Seinen vollen Frieden.
Diese drei Stücke sind ein Teil der Frucht des Heiligen Geistes (Gal.5,22) und werden in der Bergpredigt hervorgehoben.
 
Der HErr Jesus sagte nicht nur: „Ein neues Gebot gebe Ich euch, dass ihr einander liebet" (Joh.13,34),
 sondern auch: „Bleibet in Meiner Liebe" (Joh.15,9).
Weiter sagte Er: „Dies habe Ich zu euch geredet, auf dass Meine Freude in euch sei, und eure Freude völlig werde" (Vers 11).

 Ferner:
 „Frieden lasse Ich euch, Meinen Frieden gebe Ich euch" (Joh.14,27).
 Der Heilige Geist empfängt alles von Christus (Kap.16,14).

Deshalb lesen wir:
Meine Liebe, Meine Freude, Meinen Frieden.
Die rechte Freude ist eine von Herzen empfundene Freude.
So kommen wir nun zuerst zu dem Wort „Kreuz" oder „kreuzigen".

Unser geliebter HErr wurde gekreuzigt, und so werden die Seinen als mit Ihm gekreuzigt betrachtet.

Dies lesen wir in Galater 2,20: „Ich bin mit Christo gekreuzigt". Es folgen dann die Worte: „Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch, den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat".

Wir werden aber nicht mit Christus in der Gleichheit Seiner >> Kreuzigung gelassen.
Deshalb haben wir den Nachdruck auf Auferstehung:
Ich lebe, Christus lebt in mir.

 Auf der einen Seite gelten wir mit Ihm als gekreuzigt, und auf der anderen Seite haben wir jetzt unsere Gemeinschaft mit Ihm in der Auferstehung, im Leben.
Der HErr Jesus sagte:
 „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht".
Dies geschieht in der Auferstehung.
Bis zu Seinem Tode blieb der HErr Jesus in dieser Hinsicht allein..

Die Seinen waren dem, HErrn Jesus vor Seiner Auferstehung gleich einem in der Frucht schlummernden Keime zugerechnet.
 Unser Dasein und unsere Gemeinschaft kam erst zustande, als aus der Frucht das neue Leben sprosse. Auf eine solche Weise ist das Verhältnis der Seinen zu Ihm beschrieben.

Wenn wir zu den Berufenen Jesu Christi zählen,
dann sind wir mit Christo gekreuzigt worden, das betont
Galater 5,21:
 „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten".

Diese zwei Aussagen in diesem Briefe müssen wir jedoch auseinanderhalten.
 Die Worte: „ gekreuzigt" stehen in der Passivform und drücken somit den göttlich gewirkten Zustand aus,
zu welchem der Gläubige nichts beigetragen hat, während die anderen Worte:
 „die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt" auf ein Handeln seitens des Gläubigen hinweisen.
 Es ist also zwecklos von einem unerretteten Menschen zu erwarten, daß er sein Fleisch kreuzigt.
Es heisst:
 „Die aber 
des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt.
 Wir müssen hierbei auch beachten, daß es nicht heisst: sie kreuzigen das Fleisch.
Durch die Zeitangabe wird ganz bestimmter Weise betont, daß ein Christ dies in der Vergangenheit getan hat.
Daher ist es falsch zu sagen: kreuzige das Fleisch, wo doch die Schrift sagt: sie 
haben das Fleisch gekreuzigt. 
Es 
ist sehr wichtig, hierfür das rechte Verständnis zu besitzen.
Diese Stelle sagt auch nicht, daß dies nur einige Gläubige getan haben, sondern dass alle es taten, die in Christo sind.
Somit mss  dies auch der Zustand jedes Wiedergeborenen sein, es ist die Geschichte jedes Gläubigen.
Ja, unsere Vergangenheit hat eine Geschichte, und sie lautet:
 „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt".
 Diese Handlung geht zurück in die Zeit, da wir zuerst mit Christus bekannt wurden,
in die Zeit, da wir in Seiner Barmherzigkeit lebendig gemacht wurden,
 den HERRN  Jesus empfingen, Seinem Werke vertrauten und uns selbst verleugneten.
 Dies betrifft alle „die des Christus sind". Durch dieses klare Kennzeichen eines Christen haben wir die Möglichkeit zu einer ernsten Selbstprüfung.
Hat ein solches Selbstgericht nicht stattgefunden, dann besteht auch keinerlei Beziehung zu Christus und Seinem vollbrachten Werk.
Dies ist sehr wichtig. Wir lernen daraus auch, dass Gott eine klare Linie gezogen hat zwischen Seinen Heiligen und den Weltmenschen -und Gott hat diese bis heute nicht beseitigt.
Folglich muss der Heilige vom Weltmenschen zu unterscheiden sein.
 Es muss einen sichtbaren ganz klaren Unterschied zwischen einem Erretteten und einem Unerretteten geben.

 Es wird uns nun verständlich sein,
dass im Brief an die Galater eine passive neben einer aktiven Stellung erwähnt ist
 („bin gekreuzigt" und „haben gekreuzigt"  2,20; 5,24).

 Einen ähnlichen Gedanken finden wir 
in 

Römer 6,6:
 „indem wir dieses 
wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist,
auf dass der Leib der Sünde abgetan sei, dassß wir der 
Sünde nicht mehr dienen".

 Es heisst: „in­dem wir 
wissen", also nicht: denken, hoffen oder wünschen.
 
Es heisst auch nicht, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt wird,
sondern 
worden ist!

 
Der Zweck ist: „auf dass der Leib der Sünde abgetan sei",
 also unwirksam oder ausser Tätigkeit gebracht worden ist.

 Vielleicht ist hier ein Beispiel hilfreich.
Wenn wir 
z. B. einen Löwen fesseln und in Ketten legen, dass er sich nicht mehr frei bewegen und seine ihm sonst eigenen Tätigkeiten nicht mehr ausführen kann,
 haben wir ein Bild des mit „gekreuzigt" beschriebenen Zustandes.
Die erwähnten Stellen sagen nicht, dass es mit dem Leib der Sünde zu Ende ist, also das derselbe, beseitigt wäre,
sondern dass die Kreuzigung desselben stattfand, deren Zweck und Ziel das Unwirksammachen des Leibes der Sünde ist.

 Zu unterscheiden ist wohl, was stattfand und was dabei als Ziel ins Auge gefaßt wurde.
Wir werden noch auf einen anderen Zweck aufmerksam gemacht.
Wir sollen nicht mehr länger Sklaven der Sünde sein.
Hier wie auch in Galater 2 folgt auf das Passiv ein frommer Lebenswandel.
„Ich lebe durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes".

Die Kreuzigung des alten Menschen ist somit 
in einem Anblick gewissermassen das Fundament zur Frömmigkeit.
 In Galater 6,14 haben wir einen anderen Passiv in bezug auf Kreuzigung.
 Auf diese Weise erhalten wir verschiedene Anblicke.
 In jedem Brief haben wir einen bestimmten Anblick. 
Im Briefe an die Römer ist die Rechtfertigung durch Glauben der besondere Gedanke.
Auch wird in beiden Briefen die Wassertaufe als ein Bild von dem, was unsere heutige Betrachtung ist, betont.
In Römer 6,4 heisst es:
 „So sind wir nun mit Ihm begraben 
worden durch die Taufe auf den Tod."
 Die Taufe ist ein Bild von dem, was zum Tode führt.
Nur wird das Begräbnis von der Auferstehungsseite aus betrachtet.
Bei Christus war die Reihenfolge:→→   Leben, Tod, Begräbnis, Auferstehung.

Einem irdischen Leben des Gehorsams folgte der Tod, dann das Begräbnis und schließlich die Auferstehung.
Wir aber als Gläubige wurden zuerst mit Ihm in der Auferstehung vereinigt, dem dann 
Begräbnis, Tod und ein irdisches Leben des Gehorsams folgen.
Die Wassertaufe versinnbildlicht  Tod und
die Auferstehung zum neuen Leben.
 In Galater 6,14.15
sagt der Apostel: „Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen".
Ein Pharisäer rühmte sich gern. Paulus aber wollte es nicht tun, solange er nichts Rühmenswertes hatte.
 „Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen →→  als nur des Kreuzes unseres HERRN Jesus Christus,
durch welchen-oder welches (grammatisch ist beides richtig) -mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.
 Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine 
neue Schöpfung". 

Daher, ob nun die Welt heidnisch oder jüdisch ist, für ihn ist die Grenze gezogen.
Diese Worte: „Durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt", zeigen einen anderen Anblick als der bereits betrachtete:

„Die aber des Chri­stus sind, haben das Fleisch gekreuzigt".
Wir werden auf zwei Feinde eines Christen aufmerksam gemacht.
 Einmal auf das Fleisch,
und dann auf die Welt.
 Doch Gott „wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten" (Römer 16,20)-die Welt, das Fleisch und den Teufel.
„Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten."

Sie taten dies, damit ihm keine Bewegungsfreiheit gelassen würde und damit den Leidenschaften und Lüsten, dem Fleisch in seinem Wesen.
Das als Leidenschaften übersetzte Wort des griechischen Urtextes spricht von Gemütsbewegungen,
darunter fallen jedoch nicht die göttlichen Wünsche, sondern eben die dem Fleische entspringenden Gefühle und Lüste.
Wir dürfen nie das Beste eines Amalek verschonen wollen (1.Sam.15,9.15).

Auch in Galater 6 haben wir die Kreuzigung der Welt.
Das sagt mir, daß die Welt für mich ein Auswurf geworden ist; und ich ihr.

Wer am Kreuze hängt, wird von seinen Feinden nicht geehrt. Im Morgenland wurden früher die Sklaven an das Holz gehängt,
und dies. war der schmachvollste Tod.
Geistlich betrachtet bedeutet dies also: dass eine schöne anzügliche Welt durch die Kreuzigung für mich gleich einem Sklaven wurde,
den man eines todeswürdigen Verbrechens überführte und an das Holz hängte.

Das Wort für „Welt" wird auch für „Schmuck" und „Zierart" gebraucht.

 Daran sollten wir denken, denn es bedeutet in diesem Sinn übersetzt:
 „Durch welchen mir der Schmuck gekreuzigt wurde, und ich dem Schmuck".
Sicher ist durch dieses Wort, alles weltlich Schöne und Anzügliche in einer sich stets verändernden Welt für den Gläubigen als abgetan gerichtet.

Der Gläubige ist in der Welt ein Pilger, und als ein solcher kann er weder einen Palast bewohnen noch sich mit Putz und Prunk umgeben.
 Wir haben es bei unserer Betrachtung mit Tatsachen zu tun und nicht mit blossen Möglichkeiten.
Ein Mensch, der sich als Christ ausgibt und diese vorausgegangenen Zeugnisse nicht auslebt, stellt sein Bekenntnis in Frage.

Aber es ist nicht unsere Sache ihn zu beurteilen, denn der HErr allein weiss, wer Sein Eigentum ist.
 Doch es ist unsere Verantwortung zu wissen, was und wie ein Christ sein, und was und wie er nicht sein soll.
 In der Anerkennung eines Menschen als Christen müssen wir sehr vorsichtig sein, denn, die betrachteten Teile sagen uns ganz klar,
was Kinder Gottes offenbaren sollen und wie man solche erkennen kann:
„Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten".
Wie könnte dann ein Gläubiger noch seinem Fleische Freiheit gewähren?

 In Galater 5,25 geht es weiter:
 „Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln".
Wir bekennen, dass unser Fleisch zu nichts geistlichem taugt und haben es bildlich in der Taufe begraben und wollen auch so wandeln,
wie wir leben sollen im Geiste.
Wenn das alte Leben verändert wurde, dann muß auch der alte Wandel eine Veränderung erfahren haben.
Die des Christus sind und das Fleisch gekreuzigt haben, können nicht mehr nach dem Fleische wandeln,
denn sie haben kein Recht mehr dazu.
Gleichförmigkeit zur Welt darf für ein Kind Gottes keine ungelöste Frage sein.
 Ein Kind Gottes darf nicht mehr fleischlich oder fleischlich gesinnt sein.
 Wenn
, es das ist, dann baut es wieder auf, was es einmal abgebrochen hat (Galater 2,18).
Gott hat die Scheidelinie gezogen und Seine Worte:
 „Seid nicht in einem ungleichen Joche mit Ungläubigen" (2.Kor.6,14)

müssen unsere Herzen erreichen.
Der Gläubige ist ein Gegensatz zu denen ohne Christus und auch in bezug auf den Zustand, in welchem er sich früher befand.

Die Kreuzigung ist in der Vergangenheit geschehen und kann nicht wiederholt werden.
Doch Kreuzigung ist noch nicht der Tod, wie wir bereits gesehen haben.

Das Fleisch ist noch am Leben, auch wenn ihm durch die Kreuzigung die Bewegungsfreiheit genommen wurde.

Doch die Kreuzigung hat den Tod zum Ziel und Zweck.
Das sind zwar zwei verschiedene Anblicke, sind aber eng miteinander verbunden.
Sicher wählte der Heilige Geist dieses Bild, um uns eine Belehrung zu geben.
Bei der Kreuzigung wurden häufig die Hände und Füße des zum Tode Verurteilten angenagelt.
 Der so Gekreuzigte  konnte sich wohl noch bis zu einem gewissen Grade bewegen, doch bereitete, ihm jede Bewegung viel Schmerzen.
 Ähnlich kann sich das gekreuzigte Fleisch noch bewegen.
Doch ist seine Bewegungsfreiheit und Wirksamkeit eingeschränkt.

Es ist gleich dem Verbrecher verurteilt, verachtet und verworfen. Das Fleisch ist der Mittelpunkt der Sünde, deshalb heisst es:

 „So herrsche denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe (Römer 6,12).
Ein verurteilter, gekreuzigter  Sklave kann nicht über euch herrschen! Hier be­steht auch der Gedanke:
Als ihr zu Christus kamet, verurteiltet ihr euer Fleisch. Habt ihr dies nicht getan?
Weshalb kamet ihr dann zu Christus? Wenn, sich das Fleisch verbessern läßt, dann verbessert es, wenn es aber unverbesserlich ist,
 dann habt Vertrauen in den HErrn Jesus Christus.
Hier haben wir also den. Anfang eines gläubigen Lebens, eine vollkommene Verleugnung von irgend etwas Gutem im natürlichen Menschen.
So konnte mit dem Fleische nichts anderes getan werden als es völlig zu verurteilen, zu kreuzigen. Seitdem hängt es verurteilt am Kreuze, seine Erlösung durch den Tod erwartend.

Mit diesen Gedanken über die „Kreuzigung kommen wir nun zur Wortbetrachtung
 „Tötung".
 Hierzu werden wir ermahnt. Die Heilige Schrift macht einen Unterschied zwischen diesen beiden Handlungen, deshalb müssen auch wir ihn machen.
Die Tötung
 setzt fort. was die Kreuzigung begann.
 Es heißt nicht: „Die aber. des Christus sind, töteten  das Fleisch-
 
Vielmehr geht die Ermahnung dahin, daß wir jetzt zu töten haben.
Die Kreuzigung geschah in der Vergangenheit.
 Das Töten jedoch ist unsere gegenwärtige Aufgabe.
 Zwei besondere Worte werden hierfür im griechischen Text gebraucht.
 Eines finden wir in Römer 8,13: „Denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben,
 wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben". Wir sehen daraus, dass das Fleisch noch nicht tot ist,
dass es noch lebt, denn was tot ist, kann nicht mehr getötet werden.

Auf diese Weise sollen wir erkennen, wie das Leben eines Gläubigen ein Leben ständigen Kampfes ist.
Doch das vollbrachte Werk Christi ist das Unterpfand zum Siege,
und das Werk des Geistes Gottes gibt die Kraft dazu.
 „Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, auf dass ihr nicht das tuet,
 was ihr wollt" (Gal.5,17).

 Die Lüste des Fleisches müssen getötet werden,
damit sie nicht zur Ausführung gelangen.
Das Fleisch sucht sich noch zu bewegen und zu behaupten, und diese Bewegungen müssen wir wahrnehmen und töten.
Wie groß ist doch unser aller Zukurzkommen in dieser Hinsicht. Der Heilige Geist ermahnt uns:
Bleibet am Töten!
Nun wird uns gesagt warum. „Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes" (Römer 8,14).
Vorher werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass der Zustand, durch den Heiligen Geist geführt zu werden,
uns Zeugnis gibt, dass wir nicht mehr unter Gesetz sind. Und hier haben wir nun das Zeugnis,
dass durch die Leitung des Heiligen Geistes die Tötung der Handlungen des Leibes zustande kommt.
So lernen wir, daß wir auf Erden nicht ein Leben des Genusses, sondern des Kampfes zu führen haben.
Das Leben eines Gläubigen trägt nicht nur Frucht, sondern auf der negativen Seite hat es zu töten.
Einseitigkeit im Verständnis der Schrift hat soviele irregeführt.
Diese zwei Anblicke müssen wir beachten.
Heute hören wir öfters sagen: Dein Fleisch ist getötet,
oder:
Mit deinem Fleische hast du nichts mehr zu schaffen.
Solche Äusserungen finden wir nicht in der Heiligen Schrift.
Denn diese sagt uns:
Töte die Handlungen des Fleisches, das du gekreuzigt hast.
Es gibt Handlungen, die nur einmal getan werden können, während andere fortgesetzt werden müssen.
Ein Gläubiger wird z. B. nur einmal getauft, nachdem er zum wahren Glauben gekommen ist.
Doch das, was in ider Taufe dargestellt wird, muß ständig dem Ziele näher gebracht werder und bedeutet ein tägliches Sterben.


Das andere für Tötung gebrauchte Wort finden wir in Kolosser 3,5.
 In Römer 8 haben wir die Gegenwart und die Aufforderung mit dieser Handlung fortzusetzen.
 In Kolosser 3,5 ist ein Hinweis auf die Vergangenheit in Übereinstimmung mit einer Spracheigenheit, es sofort zu tun:
„Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind".
Nun folgt eine Aufzählung vonk Sünden und der Apostel fügt hinzu:
„um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams;
unter welchen auch ihr einst gewandelt habt, als ihr in diesen Dingen lebtet".
Jetzt lebt ihr im Geiste, darum wandelt auch nach dem Geiste!
Leget alles, was diesem Stand zuwider ist, ab!
Wieder folgt eine Reihe von üblen Handlungen:
„Belüget einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt,
der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn erschaffen hat".
D. h. also: Ihr habt den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und so handelt dementsprechend.
Tötet sofort eure in Gefahr befindlichen Glieder, die auf der Erde sind!
Warum?
Weil der Gläubige auf das zu sinnen hat, was droben ist.
 Eine der betrüblichsten Beschreibungen in der Heiligen Schrift ist wohl die, wo wir über den Zustand von Bekennern lesen:
die auf das Irdische sinnen!
Ein Gläubiger sollte nicht mehr nach Dingen dieser Erde trachten, denn es heisst ja:
 Ihr seid der Welt gekreuzigt.
So tötet die Glieder, die .auf der Erde sind und übet euch im Trachten nach dem, was oben ist!
Wir haben auch die andere Ermahnung:
„Stellet auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten,
 und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit" (Römer 6,13).
Töte die Glieder auf Erden und übe die Glieder für das himmlische Bereich.
Auf diese Weise ist die Tötung das Ergebnis der Kreuzigung oder die Anerkennung,
 dass die Kreuzigung in der Vergangenheit stattfand.
Tötung ist die tägliche Aufgabe eines jeden Gläubigen.
Ein Erretteter kann nicht mehr wie früher leben, denn er kreuzigte das Fleisch und daran muss er denken,
 solange er auf dieser Erde lebt.
Wir wollen die Ermahnung beherzigen:
„Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu" (Römer 6,11).
 Allein durch eine ständige Tötung der Handlungen des Leibes können wir dieses verwirklichen.
 Es ist ein Kampf, und dieser ist uns verordnet.
 Sowohl ein „Kindlein" als auch ein „Vater" in Christo hat diesen zu führen.
Gewiss wird kein: wahrhaft Erretteter sagen können, dass er diesen Kampf nicht zu führen braucht,
denn dann müßte ja sein Fleisch tot sein und das sagt uns die Schrift nicht,
wie wir gesehen haben.
Wir können nicht mehr der Sünde Knecht sein und nicht mehr in der Sünde leben, denn in Christo Jesu haben wir den Sieg,
auch wenn wir nicht das gekreuzigte Fleisch, sondern dessen Handlungen, töten.
 In der Herrlichkeit werden wir keinen solchen Kampf mehr haben, denn dann wird auch das gekreuzigte Fleisch nicht mehr da sein.
 Dann gibt es weder einen Kampf wider die Sünde noch eine Erinnerung an Sünde.
So fassen wir diese Gedanken noch einmal zusammen:
In der Vergangenheit kamen wir zu einer Freiheit von der Sündenstrafe.
Jetzt sollen wir frei werden von der Macht der Sünde in der Kraft des Heiligen Geistes.
In der Zukunft werden wir aller Sünde enthoben sein, weil dann Sünde nicht mehr sein wird.


Das Fundament für all dieses ist Gottes Gnade, und der Höhepunkt wird Herrlichkeit sein.
Allewege gibt Gott auf dem Pilgerpfade Gnade.
Gnade am Anfang,
 mehr Gnade in der Gegenwart
und am Ende wird Seine Gnade alles übertreffen.
Eines übertrifft das Andere zu Seinem Preise.
Gott ist der Gott aller Gnade!