Die Stiftshütte

Das Zelt der Zusammenkunft


(2. Mose 26, 15 und folg, und 36, 20 und folg.)
Nachdem wir uns über die beiden Geräte im Vorhofe, den Brandopferaltar und das eherne Meer, unterhalten haben, betrachten wir nunmehr das eigentliche Heiligtum.
Auch das eigentliche Heiligtum, das mit dem Allerheiligsten, in dem die „Wohnung Gottes" war, ein Ganzes bildete, hatte, wie auch der Vorhof, die Form eines länglichen Rechtecks. Drei Wände dieses Rechtecks waren aus senkrecht stehenden Brettern oder Bohlen gebildet. Auf den beiden Längsseiten waren je 20 solcher Bohlen, auf der Breitseite im Westen nur 6, mit noch 2 Eckbohlen. Die Bohlen waren alle ineinander gefügt und durch mehrere lange querlaufende „Riegel" miteinander verbunden.
Die Ostseite der Stiftshütte blieb offen. Hier war der Eingang, der aber durch einen Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit, verhängt war. Für diesen Vorhang waren 5 Säulen bestimmt, aus Akazienholz mit Gold überzogen. Auch alle Bohlen (Bretter) waren von innen und außen mit Goldblech überzogen; ebenso waren die „Riegel", die die Bohlen zusammenhielten, mit Goldblech belegt. Aber die „Behälter", in welchen diese „Riegel" lagen, waren nicht etwa mit Goldblech überzogen, sondern aus Gold selbst gemacht. Jede der senkrechten Bohlen oder Bretter ruhte auf zwei Füßen von Silber.

Die sämtlichen Bohlen oder Bretter bildeten miteinander also einen rechteckigen, länglichen, von innen und aussen mit Gold überzogenen Kasten, der ohne Boden und Deckel war. Indessen stand dieser Kasten, wie oben angedeutet, auf silbernen Füßen oder Sockeln, von denen, wie gesagt, je zwei unter einer Bohle waren. Diese Füße allerdings ruhten in dem Sand der Wüste.
Der Deckel oder die Decke dieses, mit Gold überzogenen Kastens mit silbernen Füßen, wurde von 4 übereinanderliegenden Teppichen gebildet, die über diesem ausgebreitet lagen. Der innerste oder unterste der Teppiche, der unmittelbar auf dem Kasten lag, war von besonderer Bedeutung. Er war aus feinem weißen Byssus und blauem und rotem Scharlach gewebt und mit Cherubimfiguren durchgewirkt. Zuweilen nennt die Bibel diesen Teppich selbst „die Wohnung Jehovas".
Das Heiligtum maß 30 Ellen in der Länge, war aber im Inneren nur 10 Ellen breit; und die Höhe betrug gleichfalls nur 10 Ellen. Ein Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus in Kunstweberarbeit, mit Cherubim, trennte das „Heiligtum" in zwei Teile. Der hintere Teil war nur 10 Ellen lang; und da das Heiligtum im Innern 10 Ellen breit, auch 10 Ellen hoch war, so hatte dieser Raum, der „das Allerheiligste" genannt wurde, die Gestalt eines Kubus oder Würfels, war also gleich lang, wie breit und hoch. Hier stand nur die Bundeslade, während im vorderen Teil des Heiligtums, im sogenannten „Heiligen", drei Geräte standen: der goldene Räucheraltar, der Schaubrotetisch und der siebenarm ige oder goldene Leuchter.

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