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Grundlegende Christliche Lehre 

 

 


Auszug und Rückkehr der Schechlna-Herrlichkeit nach dem Propheten Hesekiel
I. Der Auszug der Schechlna-Herrlichkeit - Hes. 8,1-11/25

A. Die Herrlichkeit Jahwes - Hes. 8,1-4
 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes
des HERRN auf mich. ' Und ich sah, und siehe, da war eine Gesult wie ein Mann, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes Kupfer.
* Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da führte mich der Geist fort zwischen Himmel und Eitle und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu dem Eingang des Inneren Tores, das gegen Norden liegt wo ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn.
* Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich sie in der Ebene gesehen hatte.

Aus Vers 1 erfahren wir Datum und Situation. Das Datum ist der 17. Septem ber 592 v.Chr. Das war also ein Jahr und zwei Monate, nachdem Hesekiel zum Propheten berufen worden war, und es ist 10 Tage vor Ablauf der 430 Tage, die er auf einer Seite liegen mußte. Die Situation wird geschildert: Ich saß in meinem Hause. Er lag jetzt auf der rechten Seite, Die Ältesten von Juda, das sind die Ältesten im Exil, saßen vor ihm. Die erste Reihe von Hesekieis Botschaften hatte die Leute beunruhigt und die Aufmeiksamkeit auf ihn gelenkt. Die Ältesten im Exil hatten zumindest angefangen, ihm zuzuhören, wenn nicht sogar wirklich auf das zu hören, was er sagte. Bs war also in dieser Situation, ein Jahr und zwei Monate nach seiner Beru fung, und nachdem er 420 Tage auf der Seite gelegen hatte, daß er eine Erschei nung sah (V.2), die er früher schon gesehen hatte, als er seine Berufung empfing (Kap.1), Wieder hatte er die Vision von Feuer, von Glanz und von glühendem Metall. Das war die Schechina-Herrlichkeit, die ihm vorfier schon zweimal erschienen war. Er schildert sie ganz gleich wie in Hes. 1,26-27. Was er sah, war Gott in Gestalt eines Menschen. Das hat den Rabbinern lange Zeit sehr zu schaffen gemacht Ein berühmter Rabbiner, der unter dem Namen Raschi bekannt ist sagte: „Man darf über diesen Vers nicht nachdenken." Aber wir sollten darüber nachdenken, auch wenn sich daraus unbequeme Folgerungen ergeben.


* Das Wort schechinä kommt im hebräischen Bibeltext nicht vor. Es hängt mit schachän (sich niederlassen, wohnen) zusammen und bezeichnet in der rabbinischen Literatur das Wohnen der göttlichen Majestät unter den Menschen, also Gottes .Herrlichkeits Gegenwart", oder auch den heiligen Geist. Das Wort, das die Bibel für Herrlichkeit gebraucht, ist kawöd (Gewichtigkeit Ehre. Ruhm. Pracht Würde. Majestät usw.). z.B. in Hes. 8.4 u.a. [Anm.d.Übers.].



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In V.3 wurde der Prophet entrückt, wie früher schon einmal. Er wurde dabei nicht körperlich transportiert, sondern in einer Vision- Wie bei der Erfahrung von Hes. 2,9 sah er etwas, das sich ihm wie eine Hand aus dem Gebilde der Schechina Herrliichkeit entgegenstreckte. Diesmal aber ergriff sie ihn beim Haarschopf seines Hauptes. Das ist die einzige SchrifIstelle, die einen Haarschopf erwähnt Der Heilige Geist hob Hesekiel auf zwischen Himmel und Erde. Das gehört zum Wirken des Heiligen Geistes, der ihn hier zu einer weiteren Prophetie inspirierte. Bei dieser Entrückung wurde er - nicht körperiich, sondern in einer Vision nach Jerusalem gebracht.  Erst in Kap. 11,24, am Ende dieses Abschnitts seiner Prophetie, kommt er von Jerusalem zurück. Er wurde nach Jerusalem gebracht, und zwar zu dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, also kam er zum nördlichen Tor der inneren Mauer. Er befand sich im Hof vor dem nördlichen Tor, das zum inneren Hof führte. Er sah, daß da ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn. Es war ein Standbild, vermutlich die Statue der Aschera, die in 2.Kön. 21,7 erwähnt ist.
 Diese Aschera, ein Götzenbild, war ein Ärgernis für Gott, denn Götzendienst ist für Gott immer ein Ärgernis (2.Mos. 20,4-6; Hes.16,42; 36,6). Ärger ist hier in einem guten Sinn gemeint weil der Eigentumer sein Recht airf seinen Besitz ausübt Gottes Autorität wurde hier mit Füßen getreten, so daß Gott dazu gereizt wurde. Sein ausschließliches Recht auf Israel zu verteidigen, auch wenn das ein Gericht bedeutete. In V.4 sah Hesekiel wieder die Schechina-Herrlichkeit, die er schon in der Ebene gesehen hatte, wie in Hes.3,22-23 geschildert



B. Die Greueltaten Jerusalems - Hes. 8,5-18

1. Das Bild des Ärgernisses - Hes, 8,5-6
 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach Norden- Und als ich  meine Augen aufhob nach  Norden, siehe, da stand noidlich vom Tor ein Altar [Anm.d.Öb.: mizafön l^sdia'ar temmisböach - auch: nördich vom Tore des Altars), da, wo es zu dem Bild gehli das für den Herrn ein Ärgernis war. ' Und er sprach zu min Du Mensdienkind, siehst du auch, was diese tun? Große Grauet sind es, die das Haus Israek hier tut;, um mich von meinem Heiligtum zu vertratben. Aber du wirst noch größere Greuel sehen.

V.5 zeigt die eigentliche Sünde. Er soll seine Augen aufheben und nach Nor den schauen. Da sieht eron der Seite des Altars nadi Norden zu (3.Mos. 1,11) das Bild des Ärgernisses. Das allein bedeutete schon, daß der ganze Tempelplatz verunreinigt war. Erstens war dieser Greuel schon Grund genug für die Schechina Herrlichkeit, sich von Israel zurückzuziehen. Zweitens sollte Hesekiel aber noch schlimmere Greuel sehen. Im ersten Teil dieses Abschnitts erklärt Gott dem Propheten Hesekiel, warum die Schechina-Herrlichkeit vom Tempel ausziehen muß. Der Auszug wird dann in den Kapiteln 10 und 11 eingehend geschildert Zunächst  wird er in den Kapiteln 8 und 9 begründet: Israel ist in schwere Abgötterei gesunken. So schlimm das Bild des Ärgenisses ist zumal es gerade dort steht, wo die Tieropfer dargebracht


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werden, am Tor vom äußeren zum irmeren Hof mit dem Altar, so soll noch Schlim- meres kommen. Was Hesekiel jetzt zu sehen bekommt, macht den Auszug der Schechina noch mehr zur Notwendigkeit.


2. Die Anbetung der ägyptischen Götter - Hes. 8,7-13

 Und er führte midi zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und sidie, da war ein Loch in der Wand. * Und er sprach zu mir.  Du Menschenkind brich ein Loch durch  die Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da war eine Tür. ' Und er sprach zu min Geh hinein und schaue die schlimmen Greud, die sie hier treiben. " Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder von Gewürm und scheußlichem Geder und allen Götzen des Hauses Israel, ringsherum an den Wanden eingegraben. " Davor standen siebzig Männer von den Altesten des Hauses Israel, und Jaasaiya, der Sohn Sdiafäns, stand mitten unter ihnen. Und ein jeder hatte sdn Räuchetgefaß in der Hand, und der Duft einer Wolke von Weihrauch stieg auf. " Und er spcadi zu min Menschenkind, siehst du, was die Altesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines Götzenbildes? Denn sie sagen: Der Hbr sidit uns nichts der HB« hat das Land verlassen. ^ Und er sprach zu min Du sollst noch größere Greud sehen, die sie tun. Hesekiel war schon darauf vorbereitet worden, daß er noch Schlimmeres als das Greuelbild zu sehen bekommen sollte (V.5-6). Was er hier sieht, ist die Anbetung ägyptischer Götter. In V.7 wird er erneut entrückt; diesmal zum Tor des Hofes, wo er ein Loch in der Wand entdeckt. In V.8 soll er die Wand durchbre chen. Dabei findet er eine Tür, durch die er gehen soll (V.9), um die großen Frevel zu sehen, deren sich Israel schuldig macht. In V.10-11 sieht er die weiteren, schlimmeren Sünden Israels, in V.IO den Götzendienst. Was er sah, waren Gottheiten der Ägypter, denn dort wurden kriechende und scheußliche Tiere angebetet Genau das, was man nicht einmal essen durfte (3.Mose. 11), wurde hier sogar angebetet All diese Götzenbilder des Hauses Israel waren an den Wänden ringsum abgebildet In V.ll erkennt er, wer die Anbeten den sind. Es ist nicht das gemeine Volk, das die Götzenbilder anbetet, sondern es sind die Oberhäupter Israels, seine weltlichen Führer. Dort standen die siebzig weltlichen Obersten des Volks und trieben heimlich Götzendienst, das Räucheigefaß in der Hand schwingend. Der Geruch der Weihrauchwolke stieg auf. Hier folgt in V.12 die Erklärung von Gott Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines Göt zenbildes? In den Privaträumen, wo jeder von den Ältesten seine Wohnung hatte, trieben sie ihre eigene Art von Götzendienst. Sie erlaubten sich das, weil sie meinten Der Hbiir sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlasen (V.12). Sie meinten, Gott habe das Land verlassen, deshalb köimten sie nun ohne Gefahr andem Göttern dienen. Das war noch schlimmer als die vorige Sunde, weil sie hier ägyptische Götter verehrten, und es waren die weltlichen Führer Israels, die

das taten. Jetzt kommt der Übergang. Was er bisher sah. mag so schlimm sein wie es will, er soll noch schlimmere Dinge sehen.

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3. Die Verehrung des Tammus - Hes. 6,14-15 '
Und er führte  mich zum Eingang des Tores am Hause des Herrn das gege Norden liegt und siehe, dort sassen Frauen, die den Tammus Beweinten.
" Und er sprach zu mir. Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch grössere Greuel  sehen ab diese.

Die dritte Art Götzendienst, die Hesekiel kennenlernen muß, ist die Verehrung des Tammus. V.14 beginnt mit einer weiteren Entrückung. Diesmal wird er zum Eingang des Tores am Hause des Herrn, das gegen Norden liegt, gebracht Er befindet sich jetzt also im Innenhof vor dem nördlichen Tempeleingang. Diesmal sieht er Jüdische Frauen sündigen. Sie beweinen den Tammus. Obwohl Tammus im Altertum eine wohlbekannte und bevorzugte Gottheit war, ist das seine einzige Erwähnung in der Schrift Der Tammus-Dienst war eine Form der Natur-Vereh rung. Bei den Sumerern war er als Ano bekannt bei den Babyloniern war er Dumuzi, der Geliebte der Ischtar. Bei den Accadiem hieß er Duzu, bei den Griechen Adonis. Er war der Gott der Frühlings-Vegetation, der sterbende und auferstehende Gott. Er starb im Herbst und erstand im Frühling wieder auf. Der Grund dafür, daß das eine noch größere Sünde ist als die vorigen beiden, lag in den dazugehörigen unmoralischen Praktiken. Zu dieser Tammus-Verehrung gehör ten religiöse Unmoral und TempelprosÜtution. Weder wird dem Hesekiel gesagt, daß er noch Schlimmeres als das zu sehen bekommen soll (V.15).


4. Die Sonnenanbetung  - Hes. 8,16 " Und er führte mich In den inneren Vorhof am Hause des Herrn und siehe vor dem Eingang zum Tempel des Herrn, zwischen der Vorhalle und dem Altar standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesidit gegen Osten gewendet hatten und beteten gegen Osten die Sonne an.
Das Nächste war Sonnen-Verehrung. Wieder wurde Hesekiel entrückt, diesmal vom nördlichen zum östlichen Tor des Innenhofs. Jetzt stand er vor dem Tempel, am eigentlichen Tempeleingang, zwischen der Vorhalle des Tempels imd dem Al tar. Er sah dort 25 Männer stehen, die die Priesterschaft repräsentierten. Das waren die religiösen Führer, nämlich die Führer der 24 Ordnungen der Leviten imd der Hohepriester. Mit dem Rücken zum Tempel Gottes, also von Gott abge wendet, sahen sie nach Osten. Der Tempeleingang lag auch nach Osten hin. Die Juden hätten sich hier nach Westen wenden sollen, zum Tempel hin, in dem sich das Allerheiligste befand. Nach Osten hin hatten sie sich von Gott abgewendet. Sie beteten die Sonne an, was nach 5.Mos. 4,19 verboten war. Und das waren die religiösen Führer. Darin zeigt sich eine Steigerung vom einfachen Volk über die politischen Führer und die Frauen mit unmoralischen Praktiken bis zu den religi ösen Führern, die hier Abgölterei betrieben. Das war die allerschlimmste Sünde. Wegen all dieser Sünden mußte die Schechina-Herrlichkeit von Israel weichen.


5. Der Zorn Gottes - Hes. 8,17-18 " Und er sprach zu mir Mensdienkind, siehst du das? Ist es dem Hause Juda nicht genug, diese Greuel hier zu treiben, dsas sie auch sonst das ganze Land mit Gewalt und Unrecht erfüllen und mich Immer wieder reizen? Und siehe, sie halten sich die



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Weinrebe an die Nase. '* Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn sie auch mit lauter Stimme mir In die Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören.

V.17 stellt eine weitere Sünde heraus. Wegen dieser vier verschiedenen Arten von Greueln und Götzendienst, und weil sie das Land mit Frevel und Gewalt erfül len und Gott zum Zorn reizen, bis dahin, daß sie sich einen Zweig an die Nase halten (V.17) - das war eine Beleidigung und Verhöhnung Gottes, eine obszöne Geste gegen Gott - deshalb muß nun die Strafe kommen. Nun spricht Gott: mein Auge soll ohne Mitleid auf sie blicken, und idt will nicht gnädig sein (V.18). Nun mögen sie noch so schreien, Gott wird das Urteil nicht zurücknehmen.

C. Der Mann mit dem Schreibzeug - Hes. 9,1-11

7. Der Ru " Hes. 9,1-2 ' Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen ist die Heimsuchung der Stadl; ein jeder habe sein Werkzeug zur Zerstörung in seiner Hand!
 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her, das gegen Norden liegt; und jeder hatte «n Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein Kleid von Leinwand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen heran und traten neben den kupfernen Altar.

In seiner Vision sieht Hesekiel jetzt den Beginn des göttlichen Gerichts über Israel wegen der Sünden aus Kapitel 8. In V.l ergeht der Ruf an die Vollstrecker. Ein Ruf mit lauter Stimme ertönt und kündigt eine sehr drastische Offenbarung an. Auf diesen Ruf hin nahem sich die mit der Heimsuchung der Stadt Beauftragten. Jeder hat ein Werk2»ug zur Zerstörung in seiner Hand. Der Ruf ergeht nicht an menschliche Heerführer, sondern an Engelwesen, die von Gott auserwählt wurden, Gottes VV^en an der Stadt zu vollstrecken. In V.2 kamen sechs Männer herbei. Das sind auch keine Menschen, sondern Engelwesen. Sie kamen vom oberen Tor, das gegen Norden lie^, also vom äuße ren nördlichen Tor zum inneren nördlichen Tor. Jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Aber da war noch ein siebenter in ihrer Mitte, der war in Leinwand gekleidet. Das war ein führender Engel wie der in Dan. 10,5. Die Rabbinen meinten, das sei Gabriel selbst, aber das läßt sich aus dem Text nicht beweisen. Außerdem hatte er ein Schreibzeug an seiner Seite. Er war mit einem Schreibzeug ausgerüstet Das war ein kleiner Behälter mit Federn, Tinte und einem Messer, den Weikzeugen eines Schreibers. So waren es sieben Männer, sechs mit Streitäxten und einer mit Schreibzeug. Und sie kamen heran und traten neben den kupfernen Altar.


2. Der Befehl zum Kennzeichen  und zum Zerstören - Hes. 9,3-7
 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels am Hause, und der HERR  rief dem, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, * und sprach zu ihm: Geh durdi die Stadt Jerusalem und zdchne mit einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Greuel, die darin geschehen.  Zu den andern


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Männern  aber sprach er, so dass ich es hörte; Geht ihm nach durch  die Stadt und schlaget darein eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und keinen verschonen.  Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anführen. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten  die vor dem Tempel waren. Und er sprach zu ihnen; Machet den Tempd unrein, füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen die Leute in der
Stadt;

In. V.3 bewegt sich die Schechina-Herriichkeit wieder und leitet d&niit ein neues prophetisches Ereignis von besonderer Tragweite ein. Da ertönt wieder ein Ruf. Dieser Ruf ergeht speziell an den obersten, in Leinen gekleideten Engel mit dam Schreibzeug. Der bekommt in V.4 einen besonderen Auftrag. Er soll durch die Straßen Jerusalems gehen und aUe die Leute, die gerecht sind, mit einem Zeichen an der Stirn versehen. Dieses Zeichen wird sie vor dem göttlichen Gericht schüt zen. Es sind die Gerechten, die über die Sünden Israels seufzen und lanunem; die sollen das Zeichen bekommen. In V.5-7 bekommen die anderen sechs Mariner ihre Aufträge. Der erste Auftrag (V.5-6a) besteht darin, dem mit dem Schreibzeug zu folgen und alle Menschen aus allen Schichten und jeden Alters, wer immer kein Kennzeichen erhalten hat, unbarmherzig zu erschlagen. Sie sollen bei den Ältesten des Hauses Israel beginnen (V.6b). Der zweite Auftrag betrifft den Tempel. Sie sollen ihn verunreinigen, indem sie den äußeren und den inneren Vorhof mit Er schlagenen füllen (V.7). Die sechs Mäimer zogen los imd es gab ein großes Gemetzel an denen, die nicht das schützende Zeichen an sich hatten.


3. Hesekiels Fürbitte  - Hes. 9.8
 Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel  auf mein Angesicht; schrie und sprach: Ach, Herr  Jehova willst  denn den ganzen Rest Israels Verderben, daß du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem?

Hier mischt sich Hesekiel mit einer Fürbitte ein. Wir sehen, wie ihn diese Vision erschüttert hat Als sie losschlugen und Hesekiel allein übrig blieb, fing er an zu schreien imd zu bitten: Ach, Herr HERB, willst du denn den ganzen Rest Israels verderben, daß du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem?



4. Die Antwort - Hesekiel 9.9-10
 
Und er sprach zu mir Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist allzu groß; es fat lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR  hat das Und verlassen, der HERR « sieht uns nicht. " Darum soll mein Auge ohne Mitleid  auf sie blicken, ich will auch nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen.

Hesekiel wird daran erinnert, warum dieses Gericht notwendig geworden war. Sie haben behauptet Gott hätte das Land verlassen und könnte sie nicht sehen. Das Gericht war unvermeidlich geworden (V.9) und mußte nun ohne Erbarmen kommen. Gott muß ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen (V.10).


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5. Die Meidung - Hes. 9.11  Und siehe, der Mann, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug  an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast. Der Mann, der in Leinwand gekleidet ist und das Schreibzeug hat, berichtet. Er hat den Befehl ausgeführt und die Gerechten gekennzeichnet, damit nur die umgebracht werden, die kein Kennzeichen erhalten haben.

D. Die Etappen des Auszugs - Hes. 10,1-11,25

1. Die erste Etappe - Hes. 10,1-8

 Und ich sah, und siehe, an der Himmelsfeste über dem Haupt der Cherubim glänzte es wie ein Saphir, und über ihnen war etwas zu sehen wie ein Ihren.
 Und er sptach zu dem AAann in dem Kleid von Leinwand: Geh hinein zwischen das Rader werk unter dem Cherub und fuDe deme Hände mit glühenden Kohlen, die zwBchen den Cherulmn sind, und streue sie über die Stadt; Und er png hinein vor meinen Augen. * Die Cherubim aber standen zur Rediten am Hause des Herrn, als der Mann hineinging, und die Wollte erfüllte den inneren Vorhof; * Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich von dem Cherub zur Schwelle  des Hauses, und das Hans wurde erfüllt mit der Wolke und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des Hb«n. ^ Und man hörte die Flügd der Cherubim rauschen bis in den äußeren Vorhof wie die Stimme des allraäch^en Gottes, wenn er redet.
* Und als er dem Mann in dem Kleid von Leinwand geboten hatte: Nimm von dem Feuer zwuchen dem Räderwerk zwischen den Cherubim, png dieser hinein und trat neben das Rad. ' Und der Cherub streckte seine Hand aus der Mitte der Cherubin hin zum Feuer, das zwischen  den Cherubim war, nahm davon und gab es dem Mann in dem Kleid von Leinwand in die Hände; der empfing es und ging hinaus. ' Und es erschien an den Cherubim etwas wie eines Menschen Hand unter ihren Flügeln.


Die erste Etappe des Auszugs der Schechina-Henlichkeit beginnt mit den feuri gen Kohlen über jerusalem (V.1-2). Hesekiel erblickt wieder die bekannte Erschei nung, die er schon im ersten Kapitel gesehen hat, als er seine Berufung empfing. Er sieht die Himmelsfeste über den Cherubim wie einen Saphir und etwas wie einen Thron. Da wird wieder ein Auftrag erteilt (V.2). Der auf dem Thron sitzt, der Messias selbst spricht zu dem obersten, in Leinwand gekleideten Engel. Er trägt ihm auf, zwischen die Räder unter den Cherubim zu gehen. Der oberste Engel, in Leinwand gekleidet soll dort seine Hände mit feurigen Kohlen füllen. Er geht in die Mitte der Cherubim, die ein Viereck bilden, und füllt seine Hände mit Kohlen. Er soll sie über die Stadt Jerusalem streuen, ein Symbol dafür, daß die Stadt unter göttlichem Gericht steht Jetzt macht die Schechina-Herriichkeit eine erste Bewegung des Auszugs {V.3-4). Die Herrlichkeit Jahwes erhebt sich aus ihrer ursprünglichen Position über den Cherubim im Allerheiligsten imd bewegt sich zu ihrer zweiten Position, an die Schwelle des Hauses (V.4a). Dadurch wird das Innere des Tempels ganz mit der Wolke ausgefüllt und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit Jahwes {V.4b). Es gibt auch einige Begleiterscheinungen (V.5): Das Geräusch der Flügel der Cherubim klingt bis in den äußeren Vorhof. Was er hört, ist die Stimme Gottes, die


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dem rollenden Donner gleicht. Das zeigt die Bewegung der Schechina-Herrlichkeit an (Kap.l). Mit dieser Bewegung hat die Schechina-Herriichkeit die erste Etappe des Auszugs vollzogen. Diese Etappen zeigen, daß die Schechina-Herrlichkeit I srael nur widerstrebend verläßt. Sie erhebt sich nicht einfach und geht davon, sondern geht widerstrebend in vier Etappen. Nach Jeder Etappe zögert sie ein wenig und gibt Israel Zeit zur Buße. Weim Israel die Buße versäumt, bewegt sie sich zur nächsten Etappe des Auszugs. V.6-8 berichten von der Übergabe der feurigen Kohlen. Der Auftrag ergeht wieder an den obersten, in Leinwand gekleideten Engel (V.6). Er soll mitten zwischen den Rädern imter den Cherubim Feuer entnehmen. Dann ging dieser hinein und trat neben das Bad. Er empfängt die Glut (V.7). Sie wird ihm von der Hand eines der vier Cherubim gereicht, die in ihrer Aufstellung ein Quadrat bilden (V.8). Aus dessen Mitte nimmt er die feurigen Kohlen. Sie werden dem obersten Engel in die Hände gelegt, der damit aus dem Quadrat heraustritt, aus der Manifestation der Schechina-Herrlichkeit. Diese Glut stellt das Gericht über Jerusalem dar. Das Ausstreuen der Glut über Jerusalem zeigt, daß Jerusalem zur Zerstörung bestimmt ist, speziell zur Zerstörung durch Feuer. Der Auszug der Schechina-Herrlichkeit ermöglicht die Zerstörung Jerusalems. Die SchechinaHerrlichkeit bleibt nun nicht mehr zum Schutz in der heiligen Stadt.

2. Die Cherubim - Hes. 10,9-17
 Und ich sah, und stehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei jedem Cherub ein Rad, und die Räder sahen aus wie ein Türkis, und alle vier sahen eins wie das andeie aus; es war, als wäre ein Rad Im andern. " Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten gehen; sie btauditen sidi im Gehen nicht umzuwenden; sondern wohin das erste ging, da gingen die andern nach, ohne sich im Gehen umzuwenden. " Und ihr ganzer leib, Rücken, Hände und Hil^ und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren. " Und die Räder wuiden vor meinen Ohren »das Räderwerk« genannt. ** Ein jeder hatte vier Angesichtei; das erste Angesicht war das eines Cherubs, das zweite das eines A/Vensdien, das dritte das eines Löwen, das vierte das eines Adlers. " Und die Cherubim hoben sich empor. Es war aber dieselbe Gestalt^ die ich am Fluß Kebar gesehen hatte. '* Wenn die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder mit; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, daß sie sich von der Erde erhoben, so wandten sich auch die Räder nidit von ihrer Seite weg. " Wenn jene standen, so standen diese auch; erhoben sie sich, so erhoben sich diese auch; denn es war der Geist der Gestalten in ihnen. Hesekiel gibt nun eine weitere Schilderung der Cherubim, von der wir das meiste schon in Kap. 1 gefunden haben. In V.9-14 beschreibt er ihr Aussehen: zunächst die Räder (V.9-10), die aussehen wie ein Tüikis. Alle vier sind gleich, ein Rad im andern, sich rechtwinklig durchkreuzend. Diese Räder verbinden die Cherubim mit der Erde. Da sie miteinander verbunden und rechtwinklig gekreuzt sind, köimen sie sich in alle Richtungen bewegen und in alle Richtungen blicken, olme sich umzuwenden. Sie haben überall Augen, auch am Körper, am Rücken, an den Händen und Flügeln und an den Rädern. Das zeigt Gottes Allwissenheit an. Er weiß alles und ist auch allgegenwärtig. Er ist überall gleichzeitig und


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deshalb sieht Er auch alles. Diese Räder werden auch „das Räderwerk" genanntt (V.13). Jeder Cherub hat vier Gesichter (V.14]. Das erste Gesicht wird hier als das Gesicht eines Cherubs bezeichnet. In 1,10 war es als Gesicht eines Stiers beschrie- ben worden. Das Stiergesicht ist also das eigentliche Gesicht des Cherubs. Das zweite Gesicht ist das eines Menschen, das dritte das eines Löwen und das vierte

das eines Adlers. V.15-17 beschreiben ihre Tätigkeit. Sie setzen sich in V.15 in Bewegung und mit den Cherubim bewegen sich auch die Räder (V.1&-17]. Wenn die Cherubim an halten, bleiben auch die Räder stehen. Wetm die Cherubim sich erheben, steigen auch die Räder mit auf, denn es war der Geist der Gestalten in ihnen. Der Geist des Lebens, der in den Cherubim ist, ist auch in den Rädern. Sie wirken imH funktionieren genau gleichförmig.

3. Die zweite Etappe - Hes. 10,18-19
 Und die Heniidikeit des Hb»n ^ng wieder hinaus von der Sdiwdle des Tempels und stellte sich über die Chembini. " Da schwangen die Cherubim Ihre Hügel und erhoben sidi von der Eide vor meinen Augen, und ab sie hinausgingen, pngen die Räder mit. Und sie traten in den Gngang des ostlidten Tores am Hause des HBQtN, und die Heniichkeltdes Gottes Israeb war oben über ihnen. In der zweiten Etappe des Auszugs der Schechina-Herrlichkeit bewegt sie sich aus der zweiten in eine dritte Position. Die zweite Position war am Tor des Tempelgebäudes, an der Schwelle des Hauses (V.18). Jetzt wird sie von den Cherubim zur dritten Position gebracht (V.19). Sie steht nun am Eingang des östlichen Tores am Hause des Hebrn. Das ist das östliche Tor an der äußeren Mauer des Tempelkomplexes. Dort hält sie eine Zeit lang an und wartet auf Israels

Buße.
4. Die Identität der Oterubim - Hes. 10,20-22 ^ Das waren die Gestalten, die ich unter dem Gott Israeb am Flu6 Kebar gesehen hatc^ und ich merkt^ da6 es Cherubim waren. " Vier Angesiditer hatte jeder und vier Flügel und etwas wie A^ensdienhande unter den Flügeln. " Und ihre Angesichter waren so gestaltet; %vie tdt sie am Fluß Kebar gesehen hatte; und sie gingen in der Richtung eines ihrer Angesichter, wie sie wollten. Die Gestalten werden hier eindeutig als Cherubim bezeichnet {V.20). Es sind dieselben Gestalten, wie Hesekiel sie in Kap. 1 unter dem Gott Israels gesehen hat Der auf dem Thron, der aussah wie ein Mensch (Kap. 1), ist in Kap. 9 eindeutig Gott selbst und die vier Gestalten von Kap. 1 sind in Kap. 10 ebenso eindeutig
Cherubim. V.21 gibt eine allgemeine Beschreibung dieser Cherubim. Jeder hat vier Gesich ter und vier Flügel. Unter den Flügeln ist etwas wie eine Menschenhand. Cheru bim haben Hände, die aussehen wie Menschenhände. Von den Gesichtern wird gesagt (V.22), sie waren so gestaltet, wie ich sie am Fluß Kebar gesehen hatte. Da beim Menschen das Gesicht immer vom ist und da die Cherubim zu viert ein Quadrat bilden, gehen sie immer „vorwärts", wohin sie auch gehen.

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Hesekiel berichtet uns. daß diese vier Gestalten und die Räder keine Raumr schiffe sind, wie einige Sensationsbücher behaupten. Hesekiel beschreibt Cherubim, das sind die höchsten himmlischen Wesen. Unter ihnen stehen die Seraphim. Unter den Seraphim stehen die Engel, unter den Engeln stehen die Menschen, unter den Menschen stehen die Tiere.


5. Der Topf und das Fleisch - Hes. 11,1-12

a. Die fünfundzwanzig Männer - Hes. 11,1-4 ' Und der Geist hob mkh empor und brachte mich zum Tor am Hause des HERRN, das gegen Osten liegt. Und siehe, im Sngang des Totes waren fünfundzwanzig A^nner, und ich sah unter ihnen die Obersten im Volk Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pela^a, den Sohn Senfgas. ' Und er sprach zu min Menschenidnd, das sind die AAanner, die Unheil planen und schädiidien Rat geben in dieser Stadt; * denn sie sprechen: »Sind nicht vor kurzem die Häuser wieder angebaut worden? Die Stadt ist der Topf> wir sind das Fleisch.« * Darum sollst du, Menschenkind, gegen sie weissagen. Wieder wird der Prophet entrückt (V.l), diesmal zum äußeren östlichen Tor, das heißt dahin, wo im Augenblick die Schechina-tienlichkeit steht Dort sieht er fünfundzwanzig Männer, die Oberste im Volk sind. Das sind die bürgerlichen, weltlichen Anführer. Es sind nicht die fünfundzwanzig Männer aus Kap. 8,16, die Älteste und Priester waren. In V.2-3 sieht er ihre Sünde. Sie sind es, die Unheil planen und schädlichen Rat geben in dieser Stadt (V.2). Damit mißbrauchen sie ihre Stellung. Ihre Pflicht ist es, weisen Rat zu geben. Statt dessen ersinnen sie Schändliches und geben bösen Rat Sie sagen, daß es jetzt nicht die Zeit ist Häuser zu bauen (V.3). Mit anderen Worten, jetzt ist nicht Zeit zum Häuserbauen, sondern 2^it sich zum Krieg vorzubereiten, zum Aufstand gegen Babylon. Das aber steht im krassen Wider spruch zu Jer. 29,1-7, wo Jeremia den Juden im Exil sagte, sie sollten dort Häuser bauen, denn die Gefangenschaft würde längere Zeit dauern. Die weltlichen Ober häupter sagen nun: Baut keine Häuser, sondern rüstet euch zum Krieg. Um sich selbst Mut zu machen, vergleichen sie die Stadt mit einem Topf imd sich mit dem Fleisch. Der „Topf" hier ist ein großer eiserner Kessel. Sie behaupten, Jerusalem sei der feste Topf, tmd sie seien darin sicher. Der Topf bewahrt das Fleisch vor den Flammen. So glauben sie sich in Jerusalem sicher vor der Vernichtung, weil da die Schechina-Henlichkeit im Tempel wohnt Sie halten Jerusalem für unein nehmbar, deshalb behaupten sie, Jerusalem sei der Topf und sie das Fleisch. Wegen dieses falschen Gefühls der Sicherheit muß nun die Schechina-Herrlichkeit weiterziehen. Deshalb muß mm Hesekiel weitere Gerichts-Ankündigungen prophezeien (V.4).
b. Das Gericht-Hes. 11,5-12 ^ Und der Gebt des HBOtN fid auf mich, und er sprach zu min Sage: So spricht der Hboc So habt ihr geredet; ihr vom Hause Israel; und eures Gebtes Gedanken kenne ich wohl. * Ihr habt vide erschlagen in dieser Stadt; und ihre Gassen liegen voll Toter. ' Darum spricht Gott der HERR: Die ihrin der Stadt getötet habt; die sind das

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Fletsch, und sie ist der Topf; aber ihrmüßt hinaus. 'Das Schwert; das ihr fuichtei; das will ich über euch kommen lassen, spricht Gott der HBoc ' kh «vill euch aus der Stadt hinaustreiben und üiemden in die Hand geben und wüi Gericht über euch halten. " Ihr sollt durchs Schwert hillen; an der Grenze Israek will ich euch richten; und ihr sollt erfahren, daß ich der HBOt bin. " Die Stadtaber soll für euch nicht der Topf sein noch ihr das Fleisch darin, sondern an der Grenze Israels will Ich euch richten. " Und ihr sollt erfahren, daß ich der Heot bin; denn ihr sdd nach meinen Geboten nicht gewanddt und habt meine Otdnungen nicht gehalten, sondern habt gelebt nach den Ordnungen der Heiden, die um euch her sind. Weil er mit Nachdruck prophezeien soll, fMt jetzt der Geist Gottes auf ihn und veranlaßt ihn zu prophetischen Aussagen (V.Sa). Ihre Sünde ist, daß sie Böses ersonnen haben (V.S^). Sie sündigen mit Worten (V.Sb) und mit Taten (V.6). Sie haben das Morden in der Stadt vervielfacht und ihre Cossen liegen voü Toter. In V.7-12 kommt die Strafe. Was Fleisch und Topf betrifft, wird inan bald sehen, daß Jerusalem ihnen keine Sicherheit bietet Sie sind das Fleisch. Die Stadt ist der Topf, bietet aber nur den Toten Sicherheit nicht den Lebenden. Außerdem will Gott sie aus dem Topf hinausbringen. und sie werden tatsachlich bestraft werden. Gott will das Schwert über sie bringen, und sie sollen durch das Schwert getötet werden (V.8). Gott will sie herausnehmen aus dem Topf Jerusalem, den sie für ihren Schutz halten (V,5). Er will das Gericht an ihnen vollstrecken. Sie werden an den Grenzen Israels durch das Schwert umkommen (V.IO). Wenn diese Gerichtstage kommen, daim werden sie etkeimen, daß Gott tatsachlich Gott ist. Gott warnt sie, Jerusalem wird ihnen keine Sicherheit bieten (V.11-12). Die Stadl wird nicht ihr Topf sein, und sie werden nicht das Fleisch darin sein, sondern aus Jerusalem entfernt werden- Jerusalem wird zerstört werden, und sie werden durch das Schwert umkommen. All das wird dadurch möglich, daß die Schechina-Herrlichkeit in noch zwei weiteren Etappen von Israel ausziehen wird.

6. Die Erfüllung - Hes, 11,13
 Und als ich noch so weksagte, starb Pela^a, der Sohn Benajas. Da fiel ich auf mein Angesicht und sdirie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr HstR, willst du dem Rest Israels ganz und gar ein Ende machen? Als Hesekiel seine Prophezeiung beendete, starb Pelatja, der Sohn Benajas. Er war einer der 25 Obersten aus Hes. 11,1. Mit dem Tod des ersten der 25 Obersten Israels haben Hesekiels Prophezeiungen von Gericht und Tod begonnen, sich zu

erfüllen. Hesekiels Reaktion darauf ist, daß er auf sein Angesicht fällt und mit lauter Stimme schreit: Ach, Herr Herr! Das ist ein dringendes, schmerzliches Rufen. Was er fürchtet, geht aus seiner Frage hervon Willst du dem Best Israels ganz und gar ein Ende machen? Es hatte bereits zwei Deportationen gegeben. Dadurch war die jüdische Bevölkerung im Land stark verringert worden. Hesekiels Angst ist nun, daß nach seiner eigenen Prophezeiung der Rest im Land auch noch vernichtet wird. Darum fragt er hier: Ist das das Ende von Israel? Hat das Volk Israel gar
keine Zukunft mehr?

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7. Die zukänfßge Wiedeifiersfellung - Hes. 11^14-21 Da gesdiah des Hboin Wort zu min " Du A^sdtenldnd, dü Leute, die nodt in Jerusalem wohnen, sagen VDn deinen Brüdern und Verwandten und dem ganzen Haus isneh Sie sind foue vom Herrd^ aber uns ist das Land zum Eigentum gegeben. Darum sage; So spricht Gott der HBOC Ja, ich habe sie fern weg unter die Hdden vertrieben und in die Länder zerstreut und bin ihnen nur wenig zum Heiligtum geworden in den Lindem, in die sie gekommen smd. Darum sage: So spricht Gott der Hbou Ich will euch zusammenbringen aus den Völkern und will euch sammdn aus den Lindem, in die ihr zerslmit seid, und will euch das Land israds geben. " Dorthin sollen sie kommen und alle sdne Götzen und Greuel daraus wegtun. " Und tdt will ihnen dn anderes Herz geben und dncn neuen Gelstin sie geben und will das stdneme Herz wegnehmen aus ihrem Leibe und Hinen ein fleisdtemcs Herz gdren, ^ damitsie in mdnen Geboten wanddn und meine Ordnungen halten und danach tutk Und sie sollen mdn Volk sdn,imdidt will ihr Gott sdn. ^'Denenaber, die mit ihrem Herzen ihren Götzen und ihren Greudn nacJivvanddn, will ich ihr Ton auf ihren Kopf kommen lassen, sprichtGottder HBDL Die Antwort, die Elesekiel erfiält, ist: Nein, Gott wird Israel nicht völlig vernichten. Es wird einmal eine Wiedelherstellung geben. Das Wort Jahwes kommt zu Hesekiel, um ihn zu trösten (V.14). Gott erinnert Hesekiel an die Sünde der übriggebliebenen Juden (V.15), und wegen dieser Sünde muß Gott den Rest Israels noch richten. Weil die im Land Verbliebenen sagen, sie hatten nun vollen Anspruch auf das Land, das den ins Exil verschleppten Juden gehört hatte, muß Gott richten. Die bei der ersten und zweiten WegführuDg Verschleppten mriRten ihren Grundbesitz verlassen. Jetzt beanspruchen die Daheimgebliebenen das Besitzrecdit auf die verlassenen Grundstücke. Das ist eine schreckliche Sünde. Anstatt zu den Verschleppten zu halten und für ihre Wederkehr zu beten, haben die im Land Gebliebenen gierig den vedassenen Landbesitz an sich gerisseru Gott will den verschleppten Juden im Exil und in der Zerstreuung ein Heiligtum sein (V.16). Ob die Juden nun in der Gefangenschaft cxier in der Zerstreuung leben, Gott will ihnen dort, wo sie sich befinden, für eine kurze Zeit zum Heiligtum werden. Auch außerhalb des Landes bleibt Gottes Zusage gültig, daß sie als Juden
überleben werden. Weil sie trotz ihrer Zerstreuung überleben werden, wird es schließlich eine endgültige Wiederherstellung geben (V.17-20). Hierzu gibt Gott drei Verheißungen. Die erste Verheißung (V.17) betrifft die Sammlung Israels im eigenen Land Gott wird sie wieder sammeln aus allen Ländern, in die sie zerstreut wurden. Er wird ihnen wieder das Land Israel geben. Die zweite Veiheißung (V.18) betrifft die Reinigung des Landes. Sie sollen wiederkommen und all die abscheulichen Dinge entfernen. Alle Greuel sollen weggetan werden. Das Land wird vom Götzendienst gereinigt werden, der die Ursache war für den Auszug der Schechina-Herrlichkeit und das Gericht Alles, was das Land verunreinigt hat soll beseitigt werden. Es wird eine äußere Reinigung des Landes geben (wie sie auch in Sach. 13,2 verhei ßen ist). Die dritte Verheißung (V.19-20) betrifft die Errettung Israels. Israel wird geistlich errettet werden, und das ganze Volk wird eine nationale Erneuerung erleben (V.19). Sie sollen ein anderes Herz und sollen Glauben bekommen. Gott

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wird ihnen einen neuen Geist geben, der Erneuerung bewirkt Das ist die alUestamentliche Version der Wiedergeburt. Gott will ihnen ein Herz von Fleisch geben, das ist eine positive Veränderung. Sie werden als Volk errettet werden und als Nation. Das Ergebnis (V.20) wird sein, daß sie befähigt werden, in Gottes Geboten zu wandeln und Gottes Ordnungen zu halten. Die Generation Hesekiels wird Gott wegen ihrer Sünden der Abgötterei und des Götzendienstes bestrafen (V.21), aber Gott wird sie nicht völlig vernichten. Sie

sollen als Volk bestehen bleiben.


8. Die dritte Bappe - Hes. 11^-23 ^ Da schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder gingen mitv und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. " Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich aus der Stadt und stellte sidi auf den Beig, der im Osten vor der Stadt liegt. In diesen Versen bewegt sich die Schechina-Herrlichkeit von der dritten in die vierte Position. Die Cherubim schwingen wieder die Flügel, und die Räder erheben sich mit, und die Heniichkeit ist über ihnen (V.22). Die Schechina bewegt sich von ihrer dritten Position, dem östlichen Tor an der äußeren Mauer des Tempelkomple xes, zur vierten Position, zum Berg im Osten vor der Stadt (V.23). Das ist der Ölberg. Dort ist die vierte Position der Schechina-Herrlichkeit. Sie bleibt am Ölbeig eine Zeit lang und wartet auf Israels Buße. Heseklel schreibt nichts darüber, wie lange die Schechina-Herrlichkeit am Ölberg auf Israels Buße wartet Jüdische Rabbiner haben eine Legende: „Dreieinhalb Jahre lang hat die Schechina über dem Ölberg gewartet und gehofft, daß Israel Buße tun würde, aber sie haben es nicht getan." Nach rabbinischer Tradition hat die Schechina-Heniichkeit also dreieinhalb Jahre lang auf dem Ölberg auf Israels Buße gewartet, aber Israel wollte

nicht. Das führt zur vierten Etappe des Auszugs der Schechina-Herrlichkeit, ihrem Verschwinden aus Israel. Die vierte Etappe wird bei Hesekiel nicht besonders aufgeführt aber offensichtlich als Tatsache angenommen, denn nach einer Weile ist sie über dem Ölberg nicht mehr zu sehen. Die Natur der Schechina-Herrlichkeit ist es, daß sie immer sichtbar bleibt. Daß sie nun nicht mehr über dem Ölbeig zu sehen ist, beweist, daß sie von Israel gewichen isL Damit erfüllen sich 5.Mose 31,17 und Hos. 9,12. Die rabbinische Tradition von dreieinhalb Jahren vor dem Verschwinden vom Ölberg ist faszinierend im Hinblick auf Offenbarungen des Neuen Testaments. Entsprechend Joh. 1,1-14 bedeutet das Kommen des Messias das Kommen des neuen Glanzes der Schechina-Herrlichkeit. Jesus war die sicht bare Manifestation der Gegenwart Gottes. Er war die Schechina-Herrlichkeit und wohnte unter uns Menschen. Er diente Israel dreieinhalb Jahre lang, rief Israel auf, Buße zu tun und Ihn als Messias anzunehmen. Als Israel die Buße verschmäh te, verließ auch Er Israel vom Ölbeig aus.

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9, Die Rückkehr des Proph^en - Hes. 11,24-25 ** Und der Geist hob midi empor und bnchte mich nach Cheldan zu den Weggeführ ten In einem Gesicht dunh den Geist Gottes. Und des Gesicht das ich geschaut hatte, verschwand vor mir, ^ Und ich sagte den Weggeführten alle Worte des Herrn, die er mir in Gesichten gezdgt hatte. Vorher, in Kapitel 8, war Heseklel nach Jerusalem entrückt worden, nicht körpeiiich und sichtbar, sondern in der Vision, um all diese Dinge zu sehen. Jetzt, da ihm alle diese Prophezeiungen gegeben worden sind, wird er in der Vision wieder zurückgebracht (V.24J. Und der Geist hob mich empor und brachte mich nach ChaJdaa, zurück in sein Zuhause in der Gefangenschaft Die Vision, die in Hes. 8,1 begann, kommt nun zum Ende. Hesekiel erfüllt seinen Auftrag als Prophet damit daß er den Juden in der Gefangenschaft alles erzahlt was Gott ihm gezeigt hat (V.25). Der Zweck der Vision war, dem jüdischen Volk im Exil die Zukunft Jerusalems zu offenbaren. Diese vier Kapitel behandeln den Auszug der Schechina-Herrlichkeit. Als der Tempel siebzig Jahre nach seiner Zerstörung wieder gebaut wurde, war eins von dem, was diesem Tempel fehlte, die Schechina-Herrlichkeit Sie kam damals nicht wieder nach Israel. Die Schechina-tienlichkeit kam vorübergehend nach Israel zurück, und zwar in der Person Jesu, des Messias, für eine gewisse Zeit Wie beim ersten Verschwinden geschah auch dieses Verschwinden vom Ölberg aus. Aber es wird doch noch eine zukünftige, endgültige Rückkehr der Schechina-Herrlichkeit gebeiL Damit wird sie daim für immer beim Volk Israel bleiben.

II. Die Rückkehr der Schechina-Herrlichkeit - Hes. 43,1-12; 44,1-8
A. Die Ruckkehr - Hes. 43,1-12 Die Rückkehr der Schechina-Herrlichkeit wird in Hes. 43,1-12 geschildert In den Kapiteln 40 bis 48 befaßt sich Hesekiel mit dem Tausendjährigen Reich im Zusammenhang mit der Königsherrschaft und der Rolle Israels im Königreich. Dieses Kapitel behandelt den Tempel im Tausendjährigen Reich, der nach der Wiederkunft Christi gebaut werden soll. Er wird im messianischen Königreich eintausend Jahre lang das Zentrum der Anbetung Gottes sein. Das beschreibt Hesekiel im Kontext von Hes. 43. In diesem Zusammenhang prophezeit er auch
die kommende Rückkehr der Schechina-Herrlichkeit
I. Die eigettliche Rückkehr - Hes. 43,1-5 ' Und er führte mich wieder zum Tor im Osten. ' Und siehe, die Herrltchkeit des Gottes knels kam von Osten und bmuste, wie ein ^6es Wasser bnust; und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit. * IMd es war ganz so wie das Gesicht das ich geschaut hatte, als der Herr kam, um die Stadtzu zerstören, und wie das Gesicht; das ich gesehen hatte am Flufi Kebar. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht. * Und die Herrlichkeit des Ha«N kam hinein ins Tempelhaus durch das

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Tor, das nach Osten lie^ ' Da hob midi der Geist auf und bnchte mich in den inneren Vorhof; und sieh^ die Hetrlidtkeit des Herrn erfüllte das Haus. Nach dem Neubau des Tempels, nämlich des Tempels im messianischen Reich, den Jesus selbst nach Seiner Wiederkunft bauen wird, wird dieser Tempel das Zentrum der Anbetung durch Juden und Nich^uden sein. Dann wird die &;hechi
na-Herriichkeit zurückkehren. Hesekiel wird zum äußeren östlichen Tor des Tempels im Tausendjährigen Reich gebracht (V.l). Das hat nichts mit dem gegenwärtigen östlichen Tor zu tun. Der Kontext dieser Verse spricht von der Zeit des messianichen Reiches. Das Osttor hier hat also mit dem heutigen Osttor nichts zu tun. Jetzt erscheint die Schechina-Herrlichkeit (V.2): Und siehe, die Herrlichkeit des Cottes Israels kam von Osten. Die Schechina-Herrlichkeit war nach Osten hin entschwunden (10,19; 11,23), und nun kommt sie aus dem Osten zurück. Sie wird also aus der gleichen Richtung wiederkommen, in die sie ausgezogen war. Das Geräusch ist wie das Brausen großen Wassers; das ist die Stimme Gottes (Hes. 1,24). Auf der Erde wird es sehr hell vom Glanz Seiner Herrlichkeit denn der helle Glanz ist ein Hauptmerkmal der Schechina-Herrlichkeit. Der Zweck der Rückkehr der Schechina-Herrlichkeit ist den Tempel des Tausendjährigen Reiches zu beglaubigerL Gott bestätigt die Stiftshütte durch die Schechina-Herrlichkeit (2.Mose 40,34-35). Er hatte auch den Tempel Salomos durch die Schechina-Herr lichkeit beglaubigt (l.Kön. 8,10-11; 2.Chr. 5,13-14; 7,1). Gott hat den zweiten Tempel beglaubigt allerdings nicht &ls der Bau vollendet war, sondern als Jesus kam, der die Schechina-Herrlichkeit war. Seine vielen Dienste im Tempelkomplex zeigen, daß Er die Anbetung im Tempel während Seiner Erdentage bestätigte. Weim der Tempel des Tausendjährigen Reiches gebaut sein wird, dann wird er auch durch die Schechina-Herrlichkeit beglaubigt werden. Hesekiel eriimert daran (V.3), daß die Erscheinung die gleiche ist, wie er sie früher gesehen hat. Damals sah er sie, als der Herr kam, um die Stadt zu zer stören. Nun sieht er die Schechina-Herrlichkeit wieder, aber diesmal kommt sie nicht zum Gericht sondern zum Segen. Er stellt auch ausdrücklich fest es ist wie das Gesicht, das ich gesehen hatte am Fluß Kebar. Dort hat er das Gesicht dreimal gesehen: Hes. 1,3-28; 3,22-23 imd 10,20-22. Wie damals fällt er auf sein Angesicht als er erkennt daß es die Schechina-Herrlichkeit die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes ist Dann sieht er die Schechina-Herrlichkeit in den Tempel kommen (V.4). Die Herrlichkeit Jahwes kommt in das Gebäude. Wenn die Schechina-Herrlichkeit wie der nach Israel kommt wird sie wieder im Alleikeiligsten des tausendjährigen Tempels wohnen. Über die Richtung erfahren wir, sie kommt durch das Tor. das nach Osten liegt, damit also vom äußeren östlichen Tor her. in 10,18-19 hatte die Schechina-Herriichkeit Israel durch die.ses 'J'or verlassen. Der Tag wird kommen, an dem sie wieder nach Israel kommt, wieder durch dieses äußere östliche Tor. Hesekiel wird wieder vom Heiligen Geist in den inneren Vorhof getragen (V.5), Von da aus sieht er, daß die Schechina-Herrlichkeit im Tempel ist imd das ganze

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Haus erfüllt Letztendlich wird die Schechina-Herrlichkeit im Tempel sein, im Allerheiligsten, wie früher in der Stiftshütte imd dann im Tempel Salomos.

2. Die erste Botschaft der Schedtina-H&Hichkeit - Hes. 43,6-9 * Und ich hörte dnen mit mir reden vom Hause heraus, während der AAann neben mir stand. ' Und er sprach zu min Du Menschenkind, das ist der Ort meines Ihrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier %vill ich für immer wohnen unter den Israeliten. Und das Haus Israel soll nicht mehr meinen heSigen Namen entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch ihren Götzendienst und durch die Ldcfaen ihrer Könige, wenn sie sterben; ' denn sie haben ihre Schwelle an meine Sch%veile und ihre Pfosten neben meine Pfosten gesetzt; so daß nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und haben so meinen heiligen Namen entweiht durch die Greuel, die sie taten; darum habe ich sie auch in meinem Zorn vertilgt. ' Nun aber sollen sie ihren Götzendienst und die Leichen ihrer Kön^ weit von mir wegtun, und ich will für

immer unter ihnen wohnen. Aus dem Alleiheiligsten des tausendjährigen Tempels heraus gibt die Schechi na-Herrlichkeit zwei Botschaften. Die Aussage der ersten Botschaft ist, daß Gott nun für immer imter dem Volk Israel wohnen will. Er wird Israel nie wieder verlassen. An diesem Tage werden alle ihre Sünden abgetan sein. Was den Aus zug der Schechina-Herrlichkeit verursacht hatte, wird nicht mehr bestehen. Alle Abgötterei, all die scheußlichen Frevel, aU die Leichen toter Könige, die im Tempelkomplex bestattet worden waren imd ihn dadurch entweiht hatten, alles das wird für immer abgetan sein. Deshalb wird die Schechina-Herrlichkeit nie wieder
von Israel weicherL

3, Der Auftrag an Hesekie! - Hes. 43,10-72
 Und du, AAenschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempd, sein Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten. " Und wenn sie sich all dessen sdiämen, %vas sie getan haben, so zeige ihnen Plan und Gestalt des Tempels und seine Ausgänge und Einginge und seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen und alle seine Gesetze. Schrdbe sie vor ihren Augen auf, damit sie auf seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen achthaben und danach tun. " Das soll aber das Gesetz des Tmpels sein: auf der Höhe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das bt das Gesetz des Tempels. Hesekiel soll Israel verkundigen, was ihm in Hes. 40,1-43,9 an Einzelheiten über den Tempel des Tausendjährigen Reiches offenbart wurde (V.10). Das

schließt auch den Bericht über die Wiederkehr der Schechina-Herrlichkeit in den Tempel mit ein. Damit soll das gegenwärtige Israel beschämt werden wegen seiner Sünden, mit denen es den Auszug der Schechina-Heniichkeit verursacht hat. Aber ihre zukünftige Rückkehr ist gewiß. Israel soll sich schämen (V.ll). Wenn die Menschen dahin kommen, daß sie sich schämen, dann werden sie eikennen, daß ihre Sünden den Auszug der Sche
china verursacht haben und daß ihre Buße deren Vüedeikehr herbeiführen wird. Darm wird das Gesetz des Tempels kurz umrissen (V.12). Hesekiel soll Israel alles das verkündigen, was ihm Gott in den bisherigen Kapiteln gezeigt hat, und
auch die Wiedeikehr der Schechina-Herrlichkeit beschreiben.

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B. Die Ergebnisse - Hes. 44,1-B

1. Das Gesetz des äußeren östlichen Tores - Hes. 44,1-3 ' Und er führte mich nieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums Im Osten; es war aber zugeschlossen. ' Und der HBOt sprach zu min [Kes Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der HERR, der Gott Israeb, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben. ' Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist^ dort niederlassen und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durdi die Vorhalle des Tores soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen. Wenn die Schechina-Hcrrlichkeit in das messianische Königreich nach Israel zurückkehrt, dann wird sie durch das äußere östliche Tor kommen. Dorthin wird Hesekiel wieder getragen. In 43,1-5 war es offen und die Schechina-Henlichkeit kam durch das offene Tor. Aber als er jetzt wieder dorthin kommt, sieht er es
verschlossen. Der Grund ist: der Herr, der Gott Israels, ist dort eingezogen (V.2). Es wird für die ganze Zeit des Millenniums verschlossen bleiben. Das geschieht, damit niemand da hindurchgehen kann, wo der Herr, der Gott Israels, hindurchgegangen isL Durch dieses Tor wird die Schechina-Herrlichkeit einziehen, und dann wird es wieder geschlossen. Das soll ein sichtbares Zeichen der Verheißung sein, daß die Schechina-Herrlichkeit nicht wieder von Israel weichen wird. Die ganzen tausend Jahre hindurch bleibt das äußere östliche Tor geschlossen. Die Juden können dann nur das nördliche und das südliche Tor benutzen. Ein westliches Tor gibt es nicht, und das östliche wird geschlossen. Anfangs, wenn es gebaut wird, wird es offen sein, bis die Schechina-Heniichkeit eingezogen ist. Aber sobald einmal die Schechina-Herrlichkeit nach Israel zurückkehrt und durch dieses Tor einzieht, wird es geschlossen und für die ganzen tausend Jahre des messianischen Königreichs nicht wieder geöffnet V.3 spricht von dem Fürsten imd diesem äußeren östlichen Tor. Der Fürst ist nicht der Messias, denn Hesekiel unterscheidet zwischen dem Fürsten und dem Messias. Der Fürst, von dem hier die Rede ist, wird der auferstandene König David sein. Schon zweimal vorher hatte Hesekiel darauf hingewiesen, daß David eine besondere Aufgabe als Mitregent im messianischen Königreich haben wird (Hes. 34,23-24; 37,24-25). Dieser Fürst wird der auferstandene König David sein. Er wird sich im äußeren östlichen Tor niederlassen und das Opfermahl essen, das ist eine Form des Gottesdienstes. Er geht nicht durch das Östliche Tor hindurch, denn dieses ist verschlossen. Es ist ihm nur erlaubt, sich in die innere Vorhalle des Tores zu setzen, damit er dort das Opfermahl e.s.sen kann. Dabei wird er in der Vorhalle ein- und ausgehen, aber das eigentliche Tor kann er nicht passieren, es bleibt auch für ihn geschlossen.

2. Die zweite Botschaft der Schechina-Herriichkeit - Hes. 44,4-8
 Dinadi führte er mich zum Tor im Norden vor das Haus des HERRN. Und ich sah, und siehe, das Haus war erfüllt von der Herrlichkeit des Herrn, und ich fiel auf mein Angesicht. * Und der Herr spradi zu min Du Menschenkind, gib acht und sieh mit


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deinen Augen und höre mit deinen Ohien alles, was idi dir sagen will von allen Ordnungen und Gesetzen im Haus des Hdoin, und gib adit^ wie man es halten soll mit dem Zutritt zum Heil^tum an allen Eingängen. * Und sage dem Haus des Widetsprudis, dem Hause Israel: So spricht Gott der HBOb LaSts genug sein, ihr vom Hause Israel, mit allen euren Greueltaten] ' Denn ihr habt fremde Leute mit unbeschnittenem Herzen und unbeschnittenem Fleisdi in mein Heiligtum hineingelas sen und so mein Haus entheiligt^ ab ihr mir 8rot^ Fett und Blut opfertet; so habt ihr meinen Bund gebrochen mit allen euren Greueltaten; ' ihr habt nidit selbst den Dienst in meinem Heiligtum getan, sondern habt sie bestell^ um für euch den Dienst in meinem Heiligtnm zu tun. Hesokiel wird 2:um nördlichen Tor gebracht und von da aus kann er sehen, daß die Schechina-Herriichkeit tatsächlich das ganze Haus erfüllt hat (V.4). Wieder fällt er auf sein Angesicht Dann wird ihm gesagt daß er genau beachten solt was er jetzt erfährt (V.5). Er muß alle Einzelheiten der Wiederkehr der Schechina-Herr iichkeit wissen, damit er eine besondere Botschaft an Israel ausrichten kaim (V.5-6]. Gott erirmert Israel wieder an seine Auflehnung und an seine Greueltaten (V.6). Ihre Untaten werden noch einmal zusammengefaßt (V.7-8). Das alles dient dazu, Israel daran zu eriimern, daß seine Sünden den Auszug der Schechina-Herriichkeit aus Israel und auch die Zerstörung des Tempels in Jerusalem notwendig gemacht hatten. Trotzdem gilt die Verheißung, daß die Schechina-Herriichkeit im Körügreich des Messias nach Israel zurückkehren wird. Wenn sie dann einmal zurückkommt, dann wird sie nie wieder von Israel weichen. Das wird symbolisch sichtbar gemacht durch das Verschließen des äußeren östli chen Tores für die Dauer der ganzen tausend Jahre.

Verzeichnis der zitierten Bibelsteilen

2.Mose Seite
20,4-6 2
40,34-35 15
S.Mose
1,11 2
11 3
S.Mose
4,19 4
31,17 13 1. Konige
8,10-11 15 Z Konige
21,7 2
ZChronik
5,13-14 15
7,1 15
Jeremia Seite
29,1-7 10
Heseldei
1,3-28 15
I,26-27 1
2,9 2
3,22-23 2,15
8.1-4 1-2
8,5-18 2-5
6,16 10 9.1-11 5-7
10,1-11,25 . .. 7-14
10,18-22 15
II,23 15 11,24 2
16,42 2
Heseldei Seite
34.23-24 17
36,6 2
37.24-25 17
40,1-43,9 16
43,1-5 17
43,1-12 14-16
44,1-8 17-18
Daniel
10,5 5
Hoseo
9,12 13 Sachorja
13,2 12
Johannes
1,1-14 13