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alle Sünden
Alle Sünden!
www.BIBELSTUDIUM.de |
Dienstag, 12.02.2019 |
Alle Sünden!
Bibelstellen: Hebräer 10,14
Es ist oft gesagt worden, dass, wenn die gesamte Frage unserer
Sünden nicht am Kreuz entschieden worden wäre, sie die zahllosen
Zeitalter der Ewigkeit hindurch niemals hätte geregelt werden
können, denn Christus kommt nicht, um noch einmal zu sterben. Er
opferte damals am Kreuz ein Sündopfer. Wie viele deiner Sünden waren
dort? Waren sie wirklich alle dort? Gott sei Dank, ja, sie waren es,
sofern du ein wahrhaft Gläubiger bist.
Wurden dort nur die Sünden getragen, an die du dich erinnern kannst?
Nein, alle Sünden wurden auf ihn gelegt. So lesen wir: „Hat er es
auch nicht gewusst, so ist er schuldig“ (3. Mo 5,17). Das ist ein
wichtiger Punkt, denn einige Christen haben geglaubt, dass sie jedes
Mal, wenn sie sündigen, um Vergebung bitten müssen und dass, wenn
sie nicht dafür beten, ihnen nicht vergeben werden wird. Und sehr
oft sind sie beunruhigt im Blick darauf, ob irgendwelche Sünden, die
sie begangen haben mögen, nicht bekannt worden sind. Ein Christ
fragte einmal einen anderen: „Angenommen, du würdest bei einem
Eisenbahnunfall sterben und hättest für diesen Tag deine Sünden
nicht bekannt, was würde aus dir werden?“ Die Antwort war: „Nun,
weiß es nicht. Ich bin völlig unsicher, was aus mir werden würde.“
Und viele denken, dass sie keine Vergebung ihrer Sünden empfangen,
wenn sie nicht Gott darum bitten, ihnen zu vergeben. Dann wird das
Bitten sehr oft zu einer formalen Angelegenheit. Nachts, oder wann
immer sie Gnade erbitten, wie es genannt wird, legen sie nur ein
allgemeines Bekenntnis der Sünden ab, indem sie sagen: „Vergib uns
all unsere Sünden um Christi willen.“ Das ist kein Bekenntnis zu
Gott, das ist nicht das, was Gott mit einem Bekenntnis meint. „Hat
er es auch nicht gewusst, so ist er schuldig“, denn eine Sünde ist
in Gottes Augen eine Sünde, ob man sich dessen bewusst ist oder
nicht. Und Sünde wird gemäß dem Maßstab seiner Heiligkeit beurteilt
und nicht gemäß unserer Gedanken darüber. „Das Vorhaben der Narrheit
ist die Sünde“ (Spr 24,9), und jede unabhängige Tat unseres Willens
ist Sünde. Wie viele Sünden haben wir heute begangen? Gott allein
weiß es. Was soll dann aus uns werden, wenn wir irgendwelche Sünden
nicht bekennen? Zweifellos haben wir einige begangen, derer wir uns
nicht bewusst sind. Je mehr wir in der Gnade wachsen, desto mehr
sehen wir, was Sünde ist, aber Gott sah, dass es Sünde war, bevor du
es herausgefunden hast.
Es ist gesegnet, daran zu denken. Gott in seiner Heiligkeit kennt
jede einzelne Sünde, die wir jemals begangen haben; er kennt sie
alle. Er lässt keine aus, ebenso wie er am Tag des Gerichts bei den
Unbekehrten keine auslassen wird. Keine einzige wird an jenem Tag
vergessen werden. Gott ließ folglich keine der Sünden der Gläubigen
aus, als er sie auf den Kopf seines geliebten Sohnes legte, der sie
alle trug. Deshalb bedurfte es einer göttlichen Person, um das Werk
zu tun. Es musste jemand sein, der Sünde so wie Gott sehen konnte,
und wer außer dieser göttlichen Person konnte das? Es war der Herr
Jesus, der wusste, was Sünde in den Augen Gottes ist, der unsere
Sünden kannte, der sie alle, jede einzelne, auf sich genommen und
sie an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.
Ich spreche nicht von vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen
Sünden, weil die Schrift niemals auf diese Weise redet. Wir sollten
überhaupt nicht an zukünftige Sünden denken. Es ist ungeheuerlich,
zu sagen: „Ich werde morgen Sünden begehen.“ Wir können nur von
vergangenen Sünden sprechen, an zukünftige Sünden sollte gar nicht
gedacht werden. Die einfache Frage ist: Wie viele Sünden hatten du
und ich begangen, als Christus starb? Sie waren damals alle
zukünftig. Er legte Gott gegenüber für jede einzelne Rechenschaft
ab, gepriesen sei sein Name!
Auszug aus dem Buch „Christus – gesehen in den Opfern“ (R.F.
Kingscote).
Erschienen im CSV-Verlag,
www.csv-verlag.de
R. F. Kingscote