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Frage 68


Lieber Udo

ich denke dass ich Deinen gut geschrieben ersten Brief mehrfach unterteile, das sollte dann helfen, einfacher wieder auf einen Pt zurückzukommen.

Zu Pt 6:

da ich nicht so genau in der Geschichte bewandert bin, seit wann oder warum man von "Charismatischer" Bewegung spricht ist es für eine Diskussionsrunde gut, sich darüber eins zu werden, was der Begriff bedeutet, und ob man dann diesen Begriff für die pfingstlich charismatische Erscheinung noch stehen lassen kann. ----> Willst Du die Definition liefern?

Als Einschub möchte ich an dieser Stelle eine Niederschrift eines Vortrages einblenden und dann Unten weiterfahren.


Die Charismatische Bewegung
Teil I
Karl Kauffmann, Albstadt
22. Mai 1993

Ich freue mich, daß ich hier sein darf und ich denke, wer die Einleitung ernst genommen hat, der merkt doch, daß es keine sehr einfache Sache ist, die auch sehr stark mit Emotionen verbunden ist. Und bevor ich mich vorstelle, möchte ich etwas betonen. Ich erwarte heute Abend von Ihnen nicht, daß sie mir glauben. Das wäre genau das andere übel, daß man glaubt, was ein Mensch sagt, sondern ich persönlich bin überzeugt von der wörtlichen Inspiration der Heiligen Schrift. Ich glaube an die Verbalinspiration, also die wörtliche Eingebung der Bibel als irrtumsfreie Botschaft Gottes an uns Menschen und letztendlich soll sie auch heute abend der Maßstab sein. Ich bitte Sie einfach, mir nichts so ohne weiteres zu glauben, sondern einfach zur Kenntnis zu nehmen und nachher nachzuprüfen, was ich von der Bibel her hier einfach weitergeben möchte.

Ich habe aus diesem Grunde etwas mitgebracht, ein Studienmanuskript. Es heißt <Der Schlüssel>. Hier sind sämtliche Bibelarbeiten, auch Lehren, die ich heute abend ansprechen möchte, auch mein persönliches Zeugnis, auch ein Stück Kirchengeschichte zum Studium aufgeschrieben. Das heißt, es kann jeder zu Hause in Ruhe nachstudieren, so wie es heißt von den Juden in Beröa in der Apg.17,10-11: "...Sie prüften am Wort Gottes, ob es sich also verhielte." Das ist meine Bitte für heute abend, daß einfach hier nicht subjektiv etwas behauptet wird, sondern, daß wir ganz nüchtern und sachlich von der Bibel her betrachten das Thema unseres Abends, was auch mich persönlich jahrelang bewegt hat: Ist die Charismatische Bewegung ­ dabei möchte ich es weiter fassen und sie die Pfingst-Charismatische Bewegung nennen ­ die große Erweckung der Endzeit oder ist sie die große Verführung aus 2.Thess.2? Das ist die große Frage? Und ich denke, daß wir von der Bibel her zu einem Schluß kommen werden.

Zuerst möchte ich etwas lesen aus 1.Kor.13, aus dem Hohelied der Liebe, weil oft dann argumentiert wird, ja die Liebe läßt es doch durchgehen, läßt fünf gerade sein. Hier steht einfach etwas, das sehr nüchtern, sehr sachlich ist. Da heißt es in Vers 6 von 1.Kor.13: "Die Liebe, die agape, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit." Welcher ganz wichtige Eckpfeiler auch heute abend. Die Bibel letztendlich, die von sich selber behauptet, daß sie die Summe der Wahrheit ist, wird nie im Widerspruch stehen zu Erfahrungen, die von Gott gewirkt sind. Das heißt, wir haben hier einfach einen ganz nüchternen Maßstab und die Bibel sagt: "Die wahre Liebe Gottes freut sich der echten Wahrheit." Paulus führt das dann weiter aus in 2.Kor.13,8, wo er ganz nüchtern feststellt: "Wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur für die Wahrheit." Der Apostel konnte nur den Weg gehen, der die Wahrheit war. Das ist die Frage- und Aufgabenstellung für heute abend, herauszufinden, was ist in Bezug auf Charismatische Bewegung Wahrheit und was nicht! ­ Und dann die großen Abschiedsreden unseres Herrn Jesus in Joh.16,13: "Wenn jener kommt der Geist der Wahrheit, wird Er euch in die ganze Wahrheit leiten." Das heißt, der Heilige Geist leitet immer in die Wahrheit hinein. Joh.17,17 steht ganz nüchtern: "Heilige sie in Deiner Wahrheit, Dein Wort ist die Wahrheit." Es heißt, wo der Heilige Geist wirklich wirkt, das ist auch der Maßstab für heute abend, dort deckt sich alles, was gesagt und getan wird mit dem Worte Gottes. Ich möchte nochmals betonen, wirkliche Liebe Gottes läßt nicht alles durch, ist nicht tolerant, sondern sie deckt sich mit der Wahrheit laut Bibel. Die Wahrheit ist laut der Bibel selber das geschriebene Wort Gottes und der Heilige Geist, wo Er wirklich wirkt, führt Er uns in die Bibel hinein und in nichts anderes. Ich muß jedes Erlebnis, jede Lehre, jedes Tun anhand dieses wörtlich inspirierten Wortes prüfen und das soll auch das Ziel für heute abend sein.

Vielleicht vorab noch etwas zu der Formulierung Charismatiker. Die Charismatik ist nichts Neues. Es hat sich herausgestellt ­ ich halte ja relativ viele Vorträge dieser Art ­ daß immer wieder die Frage kam, 'was ist der Unterschied zwischen einem Pfingstler und einem Charismatiker?' Das ist eigentlich ganz einfach. Ein Pfingstler ist ein Freikirchler, der Erwachsenentaufe praktiziert in der Regel; sie gründen eigene Gemeinden und praktizieren diese Geistesgaben. Ein Charismatiker ist jemand, der diese Geistesgaben ebenfalls praktiziert, aber seine ursprüngliche geistliche Heimat sind die Katholische, die Evangelische Kirche, Methodisten, Baptisten, Brüdergemeinde, egal wo man herkommt. Er verläßt sie nicht, sondern bleibt in seiner ursprünglichen Denomination und wird dort diese Gaben praktizieren. Das ist der Unterschied zwischen Charismatiker und Pfingstler. Insofern können wir Pfingstler und Charismatiker nicht trennen, weil es im Prinzip dasselbe ist von der Sache her, nicht von der Erscheinungsform freikirchlich oder kirchlich oder von bestehenden Gemeinden, sondern von ihrem inneren Zusammenhang her.

Ich hätte hier noch mal eine Bitte, nochmals von der Bibel her zu beachten, was die Schrift selber über Erfahrungen sagt. Erfahrungen und Gefühle sind im Vergleich zum inspirierten Wort Gottes absolut zweitrangig. Ich denke, wer von Ihnen sich in der Bibel einigermaßen auskennt, der kennt die Geschichte von Isaak. Isaak, dieser Gottesmann, war blind und sein Sohn Jakob betrog ihn, indem er ihn täuschte, er 'fühlte' ihn und Isaak sagt in diesem Text selber: "Ich fühle Esau, den falschen, aber die Stimme ist Jakobs!" An der Stimme ­ das ist ein Sinnbild auf das Wort Gottes ­ hätte er die Wahrheit erkennen können, sein Gefühl hat ihn betrogen! Und ich denke, das ist das große Problem für uns heute abend. Mir ist es vollkommen bewußt, daß wir hier Emotionen wecken werden mit dem, was dieser Vortrag beinhaltet. Aber ich habe die Bitte, sehen Sie einfach nüchtern von der Schrift her den Gegensatz von Emotion und vom Wort Gottes. Und ich denke, wenn man das ernst nimmt, was die Bibel über sich selber sagt, daß der Heilige Geist immer in das Wort Gottes hineinführt, dann sind wir sicher auch bereit die Erfahrungen und Emotionen an die zweite Stelle zu rücken und ganz nüchtern zu hören, was sagt das Wort Gottes?

Vielleicht kurz die Vorstellung meinerseits. Ich bin 41 Jahre alt, werde bald 42, Innendienstleiter einer Bank in Albstadt. Also, ich sage es einmal, ein Laie, der Grieche sagt ein "idiotai", also ein ungelehrter Mann, von Beruf Banker. Ich bin 1974, also kurz nach meiner Heirat zum Glauben gekommen, ich bin verheiratet und habe drei Kinder und war damals im CVJM. Und wir hatten einen lebendigen Kreis, wo viele Bekehrungen geschahen und wo ich auch dankbar dafür bin, als junger Mensch, eine geistliche Heimat zu haben. Nun geschah etwas. Als bei mir dann die erste Liebe wegging, da hatte ich Sehnsucht nach 'Mehr' und niemand konnte mir sagen, wo ich das 'Mehr' bekomme. Und nach kurzer Zeit war ich mit dem CVJM unzufrieden und der Teufel weiß genau, wie er das machen muß. Wir hatten, das muß ich objektiv sagen, leider auch in der Führungsschicht Leute, die aus meiner heutigen Sicht, nicht gläubig waren, nicht bekehrt waren, die auch kein Verständnis hatten für uns junge Leute. Aber das Problem war ein ganz anderes. Ich traf in dieser Phase Leute der <Volksmission entschiedener Christen>, mit noch die gemäßigtste Pfingstrichtung, die es in Deutschland damals gab; nur noch die Müllheimer waren noch gemäßigter. Was ich bei diesen Leuten sah, das hat mich total fasziniert. Ein junger Mensch, ich war 22 Jahre alt, hatte die Sehnsucht nach einer klaren Bekehrung, dem Herrn Jesus zu dienen und merkte plötzlich auf meiner Bank, in der Familie, daß es halt doch nicht so einfach geht. Die erste Liebe ging zurück, ich war nicht mehr so feurig, ich war nicht mehr so bereit, für den Herrn Jesus Schmach zu tragen. Ich habe gemerkt wie ich lauer wurde, wie die Welt wieder etwas zurück kam, wie ein Kampf in diesem Herzen geschah. Und genau in der Phase, als dann auch noch die Frustration war über die Zustände im CVJM, wo einfach die Führung kein Verständnis für das hatte, da geschah es. Ich traf Leute, die waren völlig anders als wir. Ich war das erste Mal in einem Gottesdienst der Pfingstler und diese Leute waren herzlich, sie waren freundlich, sie haben sich umarmt bei der ersten Begrüßung und der eine sagte, 'preis den Herrn' und der andere hat mit demselben Satz geantwortet. Für mich war es etwas völlig Neues, als sturer Schwabe, plötzlich sehe ich hier absolute Herzlichkeit. Die Gottesdienste waren nicht so starr wie ich sie kannte von der Kirche oder vom CVJM her, sondern hier war 'action'. Um es mit diesem neudeutschen Wort zu sagen, hier war etwas los, hier wurde in die Hände geklatscht. Und da kam die Stunde, wo ich das erste Mal Zungenrede hörte, daß jemand in einer Fremdsprache redete, die er nie gehört hatte. Dann kam teilweise die Auslegung und dann kam die herrliche Geschichte über Krankenheilung wie der Herr Jesus Kranke geheilt hätte. Dann kam das erste Mal das Hören einer Prophetie, daß ein Mensch aufstand in dieser Pfingstgemeinde und sprach, 'so spricht der Herr,' in der Ichform, wie wenn der Herr Jesus in der Ichform zu uns reden würde. Und nach kurzer Zeit hatte ich das Geheimnis ergründet. Man hatte mich gelehrt, daß ist das Grunderlebnis, das mir fehlen würde und diese Kräfte ­ ich nenne sie immer die charismatischen Kräfte ­ zu erleben, das wäre die Geistestaufe. Natürlich nennt sie der Charismatiker nicht unbedingt die Geistestaufe. Kopfermann hat sie die Erneuerung genannt. Es gibt ja viele Möglichkeiten es zu nennen, das spielt keine Rolle, aber das zweite Erlebnis nach der Bekehrung. Und von dieser Stunde an, da lag ich als nüchterner Banker in der Pfingstgemeinde auf dem einfachen Stuhl und schrie zu Gott, ich hatte nur noch einen Wunsch, taufe mich im Heiligen Geist, erfülle mich auch mit diesem Heiligen Geist. Und mir wurde beigebracht wie das geht: An der Haarspitze beginnt ein Kraftfeld deinen ganzen Körper zu durchdringen und auf dem Höhepunkt, wenn der heilige Geist dich erfüllt, dann brichst du in einer Fremdsprache aus, die du ab diesem Zeitpunkt beherrscht, die du nie gelernt hast. Du kannst in einer Fremdsprache reden und es ist identisch mit dem Zungenreden aus Apostelgeschichte 2. Und ich bin vor Sehnsucht fast zugrunde gegangen ob dieser Erfahrung. Ich habe geschrien zum Herrn, ich nahm die Seelsorge, ich habe die letzte Sünde 'ausbekannt'.' Es gab keine Sünde mehr, weder in Gedanken noch in Taten, so intim sie hätten gewesen sein mögen, die ich vor Brüder nicht bekannte in der Einzelseelsorge. Ich wurde gelöst von okkulten Belastungen, ich habe alle Seelsorgetechniken über mich ergehen lassen. Und dann 1976, nachdem ich bereits den CVJM verlassen hatte aus diesen Gründen, war es soweit. Auf dem Kniebiß ist so ein Freizeitzentrum der Volksmission, da erlebte ich eine Wartestunde. Nachdem drei Tage lang Buße getan wurde, Sünden bekannt wurden, sagten die Brüder, jetzt ist die Luft rein, jetzt merken wir, jetzt kann der Herr wirken, jetzt geht es zur Geistestaufe. Und wir beteten dann um die Geistestaufe und ich erhielt dann, an einem Abend um 18 Uhr begann die Versammlung, die Geistestaufe in dieser Versammlung. Plötzlich konnte ich in einer Fremdsprache reden, die ich nie gekannt hatte. Meine Frau saß neben mir, ihr geschah dasselbe. Nur war doch eine gewisse Enttäuschung, denn den geistlichen Sieg hatte ich nicht daraus. Also suchte ich weiter.

Das Suchen bewirkte, daß ich immer sensibler wurde und so geriet ich dann in die Charismatische Bewegung und zwar zu den <Geschäftsleuten des vollen Evangeliums>. Ich kam damals zu dieser Gruppe, da gab es in Deutschland 5 Chapter, zwischenzeitlich dürften es Richtung 100 geben. Es waren 5 Chapter, das einzige Chapter hier im süddeutschen Raum war in Stuttgart-Wangen im Hotel Autohof. Ich lernte hier die Leute von Demos Shakarian kennen und erlebte hier die erste Massenhandauflegung und ich war der Betroffene und kam so mit Adolf Zinser, mit den Leuten auch hier aus Pliezhausen zusammen, mit dem Tierarzt Dr. Bauer, das waren führende Leute der Charismatiker. Und daß man mich nicht falsch versteht ­ viele Leute in der Pfingst- und der Charismatischen Bewegung, wobei ich sagen möchte, in der Pfingstbewegung sind wiedergeborene Gotteskinder, die ich als Geschwister achte. Allerdings, ich weiß auch, daß es in der Charismatischen Bewegung eben auch eine andere Ecke gibt, wo keine echten Bekehrungen zustande kommen. Ich sage das nicht richtend, sondern ganz einfach, wo Leute, wenn man ihnen bezeugt hat, wie Bekehrung geschieht, plötzlich sagten, dann sind wir nicht bekehrt.

Ich lernte dann Dr. Paul Yonggi Cho kennen, ich lernte Reinhard Bonnke kennen, ich lernte Mitarbeiter von Kathryn Kuhlman kennen, Russel Bixler. Ich habe erlebt wie mit mir gebetet wurde, wie Stromstöße aus den Händen des Predigers herauskamen. Es war wie Kraftfelder. Ich habe dann das erste Mal bei Siegfried Müller in Karlsruhe einen Dämon in Zungen reden gehört. Ich habe das noch auf Kassette. Und das alles bewirkte in keiner Weise, daß ich sta-biler wurde. Fast jeden durchreisenden Pfingstprediger zwischenzeitlich ­ ich war da schuldig dran ­ hatte ich mit der Gemeindeleitung meiner Gemeinde in Kontakt gebracht. Dadurch entstand dann das Chapter in Schramberg, das Chapter in Rottweil, da wurde die Charismatische Bewegung in den unteren Bezirk gebracht. Und in der Phase lernte ich auch die Größen kennen wie ein Volkhard Spitzer, ähnliche Leute wie John Osteen und, ich muß leider gestehen, es hat mir nichts geholfen. In meiner Verzweiflung tat ich etwas, was ich heute als die Hand Gottes ansehe, ich begann die Bibel zu studieren. Und ich las nicht ein Kapitel, nicht zwei Kapitel, ich las dreißig und in der späteren Phase, da las ich fünfzig. Ich habe die Bibel in Verzweiflung gelesen bis in die Nacht hinein. Meine Frau sagt heute, an unsere ersten Ehejahre kann ich mich nur erinnern, daß du auf dem Sofa sitzt mit aufgeschlagener Bibel bis in die Nacht hinein. Ich habe die Bibel regelrecht in mich hinein gestopft in der verzweifelten Hoffnung, daß hier eine Änderung geschehen möge, denn ich war immer noch nicht geistlich stabil, obwohl ich bereits in Zungen redete. Kurze Zeit darauf erlebte ich dann in einer Wartestunde die Weissagung. Ich konnte ab einem bestimmten Zeitpunkt prophezeien: 'So spricht der Herr!!' Ich konnte in der Ichform Prophezeiungen abgeben, hatte auch so etwas Ähnliches wie Krankenheilungen. Ich habe Hände aufgelegt und es wurde spontan besser. Er war zwar ganz klein, dieser Dienst, aber ich war ein Pfingstler und Charismatiker, beides nach wirklich normalem Muster. Ich habe den Maßstäben entsprochen. Dabei war auch eine Handauflegung von Charles Peter Schmidt aus dem Elsaß und das war das vielleicht kräftigste Erlebnis, die kräftigste Geisteswirkung, die ich erlebte. Aber auch hier war ein Problem. Nach dieser Handauflegung lief mein ganzes Leben wie in einem Film ab. Und von dieser Stunde an, ganz langsam hat sich das eingestellt, hatte ich Lästergedanken. Ich konnte die Bibel bei der Szene der Kreuzigung nicht mehr aufschlagen. Es ging so weit, daß ich am Schluß sagen konnte ob der Lästergedanke von links, von rechts, von vorne, von hinten kommt. Ich konnte sagen, wo er herkommt. Ich bin fast ver-zweifelt, ich war am Rande der Psychiatrie in der Phase.

Und dann gab Gott Gnade. Über das Bibelstudium und über einfache Glaubensakte ­ wir hatten zwischenzeitlich einen Hauskreis, wo wir die Bibel studierten ­ wurde ich stabiler, geistlich stabiler. Und in der Phase traf ich dann auf die Kassette eines Mannes, der heute negative Schlagzeilen macht, der heißt Schaffranek aus der Nähe bei Lörrach, der hat ein Gemeindezentrum, das heißt ein Seelsorgenest. Und dieser Mann wurde mir zum großen Segen, obwohl er ein Charismatiker war. Er predigte nämlich über die Wahrheit des In-Christo-Seins. Das war für mich etwas ganz Neues. Und er sagte, ob ich im Schwimmbad bin oder am Abendmahl teilnehme, ich bin gleich in Ihm. Ich bin damals vom Sofa aufgefahren und sagte, das kann nicht sein! Ich sehe mich heute noch vor dem Kassettenrecorder stehen. Von dieser Stunde an hatte ich nur noch ein Ziel, herauszubekommen, was hatte dieser Mann für ein Geheimnis? Ich habe die Bibel ­ ich benütze die Schlachterübersetzung ­ dann untersucht auf die Formulierung "in Christus" und trug diese Wahrheiten in den Hauskreis hinein. Und plötzlich war innerhalb dieser Pfingstgemeinde, die klassisch lief, eine Gruppe, die eher auf diese Wahrheit des "In-Christo-Seins" fixiert war. Wir haben die Bibel studiert, studiert, studiert. Und dann kam etwas ganz Seltsames. Ich las dann Stellen wie Eph.1,3: "Wir sind gesegnet mit jedem geistlichen Segen in der himmlischen Welt in Christus." Da sagte ich mir, wenn ich in Christus bin ­ und ich wußte, daß In-Christus-Sein zwei Dinge hat, diese Stelle und Joh.15, dann mußte man in dieser Stellung drin bleiben, das wußte ich. Gott sagt uns das in der Bibel, daß wenn ich in dieser Stellung drin bleibe, dann habe ich den Zugang zu jedem geistlichen Segen in der himmlischen Welt. Und über diese Linien kam ich immer tiefer hinein und stellte plötzlich fest, daß etwas mit dieser Lehre der Geistestaufe nicht stimmen konnte.

Ich habe dann die ganze Bibel studiert auf die Lehre der Geistestaufe, mein zentrales Erlebnis, das mich zum Pfingstler und Charismatiker machte. Ich hatte zum Glück ein gewisses Fundament durch das viele Bibelstudium und dann stellte ich plötzlich fest, daß Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, alle vier Evangelisten, die Geistestaufe in der Zukunft beschreiben. Es steht immer im Anfang der Evangelien: "Ihr werdet mit Heiligem Geist ­ zweimal steht ­ mit Heiligem Geist und Feuer getauft werden," also zukünftig. Und dann war es mir klar, wenn die Evangelisten schreiben, daß wir erst zukünftig getauft würden, dann war es mir klar. Dann war zur Zeit der Evangelien niemand geistgetauft. Und dann las ich wieder etwas in den Lehrbriefen in 1.Kor.12,13: "Ihr seid alle in einem Geist zu einem Leib getauft, wir sind alle mit einem Geist getränkt." Da war natürlich die Verwirrung auf dem Höhepunkt. Die Bibel sagte mir im Alten Testament nichts über Geistestaufe, sie sagte mir aber in den Evangelien, daß Geistestaufe zukünftig wäre. Sie sagte mir in den Lehrbriefen, daß jeder Gläubige geistgetauft sei. Dann fragte ich mich ernstlich, was ist dann dein Erlebnis? Und warum lehrt die Bibel denn so seltsam? Denn die Brüder haben mir immer vorgelesen Apg.2;8;10 und auch 19.

Ich begann dann die Apostelgeschichte zu studieren und stellte dann mit Entsetzen fest, daß Gal.4 ­ für mich damals mit Entsetzen, heute mit Freude ­ daß Gal.4,4-7 etwas ganz Klares aussagt, nämlich: "Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn von einem Weibe geboren und unter das Gesetz getan." Diesen Satz hatte ich nie gelesen! "...unter das Gesetz getan, damit Er die loskaufte, die unter dem Gesetz wären, auf daß wir das Sohnesrecht empfingen. Weil ihr denn Söhne seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der schreit: Abba, Vater! So bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn, wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus." Und hier war plötzlich etwas Ungeheures! Ich begriff schlagartig eigentlich in Bezug auf Geistestaufe, daß der Herr Jesus bevor ein Mensch wiedergeboren werden konnte, das mosaische Gesetz erfüllen mußte Röm.10,4: "Christus ist das Ende des Gesetzes." Und die Bibel sagt hier ganz klar, Er geht unter das Gesetz und dann wußte ich mit einem Schlag, in den Evangelien habe ich Zeitalter des Gesetzes und plötzlich verstand ich die Widersprüche der Evangelien, die keine sind. Ich begriff plötzlich, daß der Herr Jesus zu Seinen Lebzeiten unter dem mosaischen Gesetz war und viele Handlungsweisen vom mosaischen Gesetz her geprägt sind. Ich verstand dann plötzlich auch, daß Er ans Kreuz von Golgatha gehen mußte, um Sein kostbares und teures Blut zu vergießen, weil das mosaische Gesetz in 3.Mose 1 das Blutopfer fordert. Er vergießt Sein Blut, Er geht ins Totenreich ­ nicht Hölle, wie es das Glaubensbekenntnis sagt, hier steht im Griechische "hades" Totenreich ­ und der Teufel konnte Ihn nicht halten. Und der Herr Jesus steht von den Toten auf, das war der Beweis, daß der Preis für die Sünde bezahlt ist. Und er fährt gen Himmel. Wir hatten am Donnerstag Himmelfahrt und die meisten begreifen nicht warum. Das ist eines der wichtigsten Ereignisse in der Bibel. Denn Hebr.9,12 sagt uns, daß "der Herr Jesus in das himmlische Heiligtum eingeht mit Seinem kostbaren teuren Blut und eine ewige Erlösung erfindet." Und in dem Moment, als der Herr Jesus im Himmel ist und diese ewige Erlösung in der Stifthütte im Himmel, im himmlischen Heiligtum, niederlegt, in dem Moment war die Erlösung voll wirksam. Sie war vollbracht am Kreuz von Golgatha nach Joh.19,30, wo der Herr Jesus ruft: "Es ist vollbracht," durch die Auferstehung rechtlich bewiesen und im himmlischen Heiligtum vollzogen. Und jetzt sagt die Bibel, in dem Moment sendet Gott der Vater den Geist des Sohnes, Pfingsten, und es ging für mich eine neue Welt auf. Das würde ja bedeuten, daß Wiedergeburt nicht Errettung ­ Errettung ist auch alttestamentlich möglich ­ daß aber Wiedergeburt, so wie wir sie heute verstehen, daß ein Mensch Vergebung der Sünden empfängt und der Geist wiedergeboren wird durch die Gnade Gottes,
1. daß Wiedergeburt erst ab Apg.2,1 mit Pfingsten möglich wäre. Ich habe weiter studiert und sah mit einem Schlag genau so lehrt es die Bibel, und dann wurde ich natürlich nervös, weil in Apg.2,1 war die 'erste Geistestaufe.' Ich habe die untersucht und dann wußte ich schlagartig, hier ist keine Geistestaufe, hier ist eine Wiedergeburt.
2. Dann ging ich zur Apg.8, die Samariter. Da steht ein ganz einfacher Satz: "Sie hatten den Geist nach der Bekehrung nicht empfangen." Röm.8,9-10 sagt: "Wer den Geist nicht hat, der ist nicht Sein," also keine Wiedergeburt. Die Apostel legen die Hände auf und die Wiedergeburt geschieht, die zweite Stelle mit Wiedergeburt.
3. Die dritte Stelle Kornelius, Apg.10, wo die Heiden zum Glauben kommen. Sie waren nicht gerettet, wieder sendet der Heilige Geist mit Zungenrede, wiederum eine Wiedergeburt, zweifelsfrei.
4. Der letzte Strohhalm war Apg.19, die Stelle in Ephesus, aber dasselbe Problem. Auch diese Leute, Jünger des Johannes des Täufers und nicht Jünger Jesu Christi "wußten nicht einmal, daß sie an Jesus glauben sollten und daß der Heilige Geist kommt". Sie werden belehrt von Paulus, er legt die Hände auf und der Geist kommt wieder.

Jetzt habe ich plötzlich ein Phänomen: In den Evangelien sind die Geistestaufen nur verheißen. In den Briefen heißt es, jeder Gläubige ist bereits mit dem Heiligen Geist getauft und die vier Geistestaufen der Apostelgeschichte waren nachweislich Wiedergeburten. Wer es nachlesen möchte, in Apg.11 bezeugt Petrus eindeutig den Judenchristen gegenüber, daß die Geistestaufe, die Wiedergeburt, die Errettung, die Versiegelung mit dem Heiligen Geist derselbe Vorgang wäre. Und ich schließe dann daraus und das hat mich noch am meisten verwundert, daß das so klar in der Bibel steht in Apg.1,8: "Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt und werdet Zeugen für Mich sein in Jerusalem, in Judäa, in Samaria und bis an das Ende der Erde."
ß Es war mir plötzlich klar, Jerusalem ist Apg.2, dort kommt der Heilige Geist, hier besonders angekündigt.
ß Samaria ist Apg.8, zweiter Ort der Ankündigung,
ß Apg.10 sind die Heiden, die Römer, auch angekündigt und
ß Apg.19 ist Judäa, die Jünger des Johannes des Täufers, die Juden guten Willens.

Da wußte ich plötzlich, Gott kündigt sogar in Seiner Bibel an, wo die Geistestaufen mit Zeichen geschehen werden, genau an diesen vier Orten. Diese vier Orte sind eine heilsgeschichtliche Besonderheit. Hinterher lehrt Gal.3 zum Beispiel, daß jeder den Geist dann aus Glauben empfängt und nicht mehr durch die Handauflegung. Und plötzlich war mein Kopf klar. Bloß dann beging ich eine Riesendummheit aus heutiger Sicht. In meiner Naivität, daß jeder dem zustimmen müßte, wenn man es von der Bibel her so klar bezeugt ­ das ist auch hier das entscheidende Manuskript in dem <Schlüssel> ­ habe ich das Manuskript verfaßt und habe es in der Pfingstgemeinde herumgehen lassen und habe einen Sturm ausgelöst ohne zu wissen, was ich tat, weil hier keine Bereitschaft war, diese Lehre anzunehmen. Es war aber auch keine Fähigkeit, sie abzulehnen, es konnte niemand widerlegen, sie wurde bekämpft, aber das war nicht stichhaltig. Wir kamen dann zu Sitzungen zusammen, ich war Ältester dieser Pfingstgemeinde und war insgesamt 11 Jahre Pfingstler und Charismatiker und 5 Jahre davon Ältester dieser Gemeinde. Und wir kamen dann zu keinem Schluß.

Ich habe dann weiter studiert. Mir war zwischenzeitlich doch einiges klar geworden, daß es nicht so ganz einfach ist. Mit der Zeit kamen Brüder aus dem Schwarzwald, wo ich regelmäßig hinkam zur Wortverkündigung, kamen zu mir und sagten, bitte komm, zu uns kommt ein großer Pfingstgegner und du bist ein konservativer Pfingstler, der nicht schwärmerisch ist, das Zeugnis hatte ich, und wir möchten sehen, was ein konservativer Pfingstler macht, wenn er auf einen extremen Pfingstgegner trifft. Aber ich hatte solche Probleme, daß ich gar keine Lust hatte dahin zu gehen, weil ich habe ja selber gezweifelt an dem, was hier lief, pfingstlich. Also schrie ich zum Herrn und sagte, Herr, nur wenn Du willst, daß ich hingehen soll, dann gib doch mal ein ganz klares Zeichen ­ wir lebten von Zeichen als Charismatiker ­ und der Herr war gnädig. Einen Tag drauf ging das Telefon und der Älteste dieser Gemeinde rief mich an und sagte, du mußt unbedingt kommen. Da hatte ich keine Ausrede mehr, ich kam. Wir haben uns dann mit Alexander Seibel bis nachts um 12 Uhr die Köpfe eingeschlagen. Wir kamen zu keinem Ergebnis. Aber etwas hat mich überrascht, dieser Mann war ein Gegner, der ganz klar sagte, diese Geistesgaben sind nicht echt, diese Lehren sind falsch. Er konnte es mir nicht lehrmäßig beweisen. Er hat es durch Erfahrungsdinge bewiesen. Ich war hier und habe gesagt, lehrmäßig Apg.2, was willst du? Aber etwas hat mich verrückt gemacht, ich sah, daß dieser Mann ehrlich war und ich wußte, daß ich ehrlich bin und nun war nur noch ein Schluß möglich. Einer von uns zwei ist verführt, er oder ich! ­ Ich schrie dann zum Herrn und sagte, Herr Jesus! ­ Wir haben einen Gesangbuchvers gebetet, der heißt:
Und fragst du, was ist Wahrheit,
Weil du im Zweifel bist,
Dann bitte den um Klarheit,
Der Selbst die Wahrheit ist, ­
und habe dann immer wieder gebetet und habe geschrien zum Herrn, Herr zeige mir, was ist die Wahrheit? Ich habe Kommentare gekauft, alles, was ich erwischen konnte und wollte wissen, wer hat recht? Die Charismatiker oder die Gegner? Mir war es völlig egal, wer recht hatte. Das ist mir auch heute egal, sondern ich will die Wahrheit von der Bibel, die wollte ich. Egal ob meine besten Freunde, die sind heute noch in der Pfingstbewegung, drin waren oder nicht.

Ja, und so begann ein fürchterliches Suchen und das Suchen endete damit, daß eine Lehre nach der anderen fiel. Ich zeige nachher die zentrale Lehre auf. Aber etwas war klar, irgend etwas stimmte nicht lehrmäßig und in der Zeit begann ich dann etwas Zweites. Ich begann die Schriften der Charismatischen Bewegungen zu untersuchen und ich traf dann auf Leute wie Merlin Corathers. Merlin Corathers war zu meiner Zeit im Fixverlag der Volksmission erschienen und war der Star der Pfingst- und Charismatischen Bewegung. Er gab ein Buch heraus, das hieß <Ich suchte stets das Abenteuer>. Ich las das Buch und dann bekam ich natürlich das englische in die Hand. Und als ich das englische und das deutsche verglich, da hatte ich den Schock meines Lebens!! Im deutschen Buch erscheint diesem Corathers der Herr Jesus in einer Vision und redet mit ihm. Aber in der englischen Version hört sich das völlig anders an. Ich kannte die Frau, die das Buch übersetzt hat persönlich und ich wußte, daß man hier gar nichts falsch übersetzen kann. ­ Ich habe eine Tochter mit 15, die in der Schule Englisch hat, sie wird Ihnen diese Stelle perfekt übersetzen ohne Fehler. ­ Da steht ganz einfach plötzlich in dem englischen Buch drin ...'suddenly I see Jesus kneeling before me'! Da sage ich, was? Plötzlich sieht Corathers Jesus Christus, daß er vor ihm niederkniet? Das kniefällige Huldigen war ein Zeichen der Anbetung und ich wußte aus der Bibel, daß nur ein einziger Wille, daß der Herr Jesus vor ihm niederfällt, der Satan ist. Und dann geht dieser Jesus der Vision zu Corathers hin, legt ihm den Kopf auf die Oberschenkel, umfaßt seine Unterschenkel mit den Händen und sagt zu Corathers, 'ich will nicht dich gebrauchen, sondern will, daß du mich gebrauchst!!' Das verstand selbst ich, daß dies nichts anderes ist als Magie! ­ Die alte Sehnsucht des Menschen, Gott wie eine Sache zu gebrauchen. Und dann fragte ich mich, ob wir Deutsche so dumm sind, daß man uns in den Büchern einfach kaschiert die Stelle herauslöst und wir schlucken alles!

Und dann ging ich weiter hinein in die Literatur. Ich stieß auf eine Frau wie Agnes Sandford. Von der Agnes Sandford kam die gesamte Charismatische Bewegung hinein in den evangeli-kalen Raum. Sie hat Bittlinger beeinflußt, sie hat Larry Christenson beeinflußt, sie hatte alle Leute, die heute auf der evangelischen Schiene laufen letztendlich beeinflußt. Von ihr kamen die großen Bibellehrer. Diese Frau gibt aber offen in solch einem Buch zu, das heißt <Göttliche Heilung>, daß die Toten, wenn sie Krankenheilung verkündigt, mitwirken!! Das nennt man Spiritismus. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht, was ich vor mir hatte, schriftlich! Ich habe das Material alles schön zu Hause archiviert. Ich werde heute abend nichts behaupten, was ich nicht beweisen kann.

Das Zweite war, daß ich auf Dinge stieß, die man beim besten Willen nicht dem Heiligen Geist zuschreiben konnte, daß ein Mann z.B. durch eine Küche schwebt, mit dem Schädel an den Kühlschrank kracht, herunterfällt und dann in Zungen redet und sagt 'Halleluja! Was die Kraft war, weiß ich nicht, aber sie hat mich geheilt!! Und so weiter und so fort! Und ich hatte einen Schock nach dem anderen! Ich habe dann Bilder in die Finger bekommen vom Charismatischen Zentrum in München, eines der führenden Institute oder führenden Häuser in Bezug auf Charismatik zusammen mit dem CVJM München und einer katholischen charismatischen Gemeinde verquickt. Da wurde der Herr Jesus abgebildet in deren Zeitung ­ ich habe das Original ­ nackt auf dem Kopf gekreuzigt mit Geschlechtsteilen. Und dann wußte ich, viel Schlimmeres kann die Hölle nicht mehr ausspucken!! Ich habe das Bild dann dem Pfingstprediger gezeigt und sagte zu ihm ­ unserem Gemeindeleiter Walter ­ ist das der Heilige Geist? Er hat nichts mehr dazu sagen können. Dann wußte ich, ich bin in einer Bewegung, wo sicher Licht und Finsternis vermischt sind. Ich wußte, daß echte Bekehrungen hier sind, ich wußte, daß Menschen hier sind, die Gott dienen möchten. Ich war die ganze Zeit ein Gotteskind, ich war bekehrt, ich war nie besessen in der Zeit in der Pfingstbewegung. Aber ich war unter seltsamen Kräften. Einmal sah ich einen Blitz als ich weissagte, als ich in der Ichform sprach. Und auf Grund von diesen Dingen allen habe ich weiter die Bibel studiert mit dem einen Wunsch zu wissen, was ist Wahrheit? Je weiter ich studierte, desto mehr zerfiel mir eine Lehre der Pfingstbewegung nach der anderen von der Bibel her. Auch von der Praxis her konnte ich nachweisen, daß Finsterniseinfluß da war, und ich habe das hinein getragen. Und das Ende war, daß wir gehen mußten. Wir saßen dann 25 Leute auf der Straße. Einer unserer Brüder ist dann hin in sein Haus damals und wir haben uns dann das erste Mal dort am 1. April 1986 versammelt. Unser Gemeindeleiter, ein lieber Mann, den ich sehr schätzte, der wußte auch nicht mehr ein und aus, der sagte, Karl-Hermann, du kannst nicht mehr so weitermachen, die Gemeinde wird zerrissen zwischen deiner Lehre, was du von der Bibel her zeigst und dem, was wir lehren pfingstlicherseits. Bitte fälle eine Entscheidung und ich wußte nicht, was er meint. Zwei Wochen habe ich gebraucht in meiner Einfalt, um zu wissen, was er meint, ich soll gehen. Ich habe ihn dann direkt gefragt, meintest du, daß ich gehen soll? Ja, sagt er. Das war alles sehr lieb, aber ich ging dann und zu meinem Erstaunen waren wir dann 25 Leute, die auf der Straße saßen. Aus diesen Leuten, die auf der Straße saßen, da entstand dann die heutige Freie Brüdergemeinde in Albstadt.

Und ich möchte jetzt einfach noch aufzeigen von der Bibel her, was bei diesen Bibelstudien denn herauskam, wie ich zum Schluß kam, daß in dieser Bewegung, in dieser Charismatischen Bewegung, aber auch in der Pfingstbewegung, ich sage es ausdrücklich, teilweise ein anderer Geist wirkt und daß es sich um eine ganz raffinierte Verführung handelt. Eines war mir klar, das Zentraldogma dieser Bewegung, die Taufe im Heiligen Geist, die war zertrümmert. Ich habe bis heute niemand gefunden, der mir das widerlegen konnte, nicht weil ich das mache, sondern die Bibel sagt das so klar: Jeder Gläubige ist geistgetauft, die vier Evangelien, und dann die Apostelgeschichte. Ich habe nie einen gefunden, noch keinen Pfingstler, der sich hier stellt, sie laufen weg!

Und ich habe mir dann den Heiligen Geist vor allem in der Bibel angesehen. Ich stieß dann auf eine Stelle in Haggai 2,5, wo ganz nüchtern steht: "Das Wort gemäß welchem Ich mit euch einen Bund gemacht habe, als ihr aus Ägypten zoget, soll bestehen, und Mein Geist bleibt in eurer Mitte." Ich lernte dann plötzlich durch Bibelstudium, daß in Israel der Heilige Geist nicht in jedem gläubigen Juden war. Das war völlig neu für mich. Das hatte ich nie gelesen in der Bibel, daß der Heilige Geist in der "Schechina" war, das war die Wolken- und die Feuersäule ­ das ist das jüdische Wort dafür ­ daß der Heilige Geist gegenwärtig war in der Stiftshütte. Und daß parallel dazu nur vier Personengruppen den Geist direkt empfingen und die Juden hatten ihn sonst nicht, sondern der Geist war in der Mitte des Volkes. Den Geist hatte nur der König, David, der Priester, z.B. Eli, der Prophet und als Sondergruppe die Arbeiter an der Stiftshütte, z.B. Bezaleël. Da war es mir klar, im Alten Testament ist der Heilige Geist anders als im Neuen Testament. Dann Gal.4,4, daß der Geist der Sohnschaft erst nach Pfingsten kam und dann die berühmte Stelle in Titus 3,5, die mir dann endgültig die Augen öffnete über Geistesausgießungen. Titus 3,5, wo die Bibel uns sagt: "Nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach Seiner großen Barmherzigkeit hat Er uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen Er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus." Das war die Aussage, daß der Heilige Geist im Gemeindezeitalter reichlich ausgegossen ist über alles Fleisch. Und ich habe die Bibel untersucht Joel 3 und ich stellte fest, daß die Bibel darüber redet, daß der Heilige Geist kommt und dann redet sie plötzlich nicht die Allgemeinheit mehr, sondern Israel an und sagt: "Eure Kinder, eure Söhne, eure Töchter werden die Gaben haben." Das war für mich etwas völlig Neues! Und ich sah dann, daß die Bibel ganz klar lehrt, daß die erste Geistesausgießung über Israel geschieht Apg.2. Die zweite große Geistesausgießung Apg.10 über die Heiden und daß es dann keine mehr gibt bis am Ende der Zeit laut Röm.11,25-26: Wenn die Vollzahl der Heiden beieinander ist, die Gemeinde Jesu entrückt wird und Gott sich Seinem auserwählten Volk Israel wieder zuwendet und dann der Heilige Geist das letzte Mal ausgegossen wird, nämlich über Israel, und das ganze Volk sich an einem Tag bekehrt. Und warum muß der Geist ausgegossen werden? Weil er durch die Entrückung hinweg genommen wurde. Mir gingen die Augen über, ich habe das nie gesehen! Und von dem Moment an las ich die Bibel mit völlig anderen Augen. Ich sah Ebenen. Ich habe plötzlich begriffen, daß man das nicht tun darf, was die Zeugen Jehovas machen, wenn man so einfach eine Stelle aus dem Jesaja, im 40er Bereich herausnimmt und sagt, 'wir sind die Zeugen', sondern, daß man die Bibel unterteilen muß! Ich hatte von dem noch nie etwas gehört, daß man die Heilsgeschichte beachten muß. Ich traf dann auf eine Stelle, die hat mich doch verwundert, Psalm 137,8-9, wo Gott Israel befiehlt: "Tochter Babel, du Verwüsterin! Wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan! Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsengestein." Das war eine Aufforderung, die Kinder Babels zu töten. Matth.5,44: "Liebe deinen Nächsten wir dich selbst, wenn dich jemand auf die linke Wange schlägt, halte ihm die recht hin." Da war es mir plötzlich klar, ich kann in der Bibel nicht jede Bibelstelle, wozu ich Lust habe, herausgreifen, sondern ich muß die Heilsgeschichte Gottes beachten.

Ich habe dann plötzlich festgestellt, wie zum Beispiel der Petrus in Luk.12 eine ganz seltsame Frage stellt. Er fragt den Herrn Jesus: "Gilt diese Aussage uns ­ zuerst den Gläubigen ­ oder allen?" Da habe ich immer drüber gelesen. Ich lernte plötzlich in der Bibel, daß die Bibel drei große Gruppen unterscheidet: Die Heiden, Israel und die Gemeinde, 1.Kor.10,32. Und ich begann dann bei meinem persönlichen Bibelstudium einfach die Dinge, die ich so einfältig erkannte anzuwenden. Ich unterschied dann diese Dinge und kam auf die interessantesten Schlußfolgerungen.

Und jetzt möchte ich einsteigen in den Zentralbereich, was heute geschieht. Wir haben heute eine Bewegung, wo Zeichen und Wunder geschehen, wie sie noch nie da waren. Ich bin Jahrgang 1951, also noch ein relativ junger Mann, die Haare täuschen! Was ich aber in diesen 35 bis 36 Jahren, seit der Verstand entwickelt ist, gesehen habe, als von der Schule an, einfach eine totale Veränderung dieser Welt durch den Einbruch der Charismatischen Bewegung. Ich kannte die gläubigen Kreise, ich war gut evangelisch erzogen. Aber dann kam der Durchbruch der Charismatik und jetzt ist die große Frage. Von dem Hintergrund, daß die zentralen Lehren, z.B. der Mutter der Charismatischen Bewegung, der Pfingstbewegung, eindeutig Irrlehren sind von der Bibel her, ist es entscheidend zu prüfen, was ist mit dieser Zeichenbewegung heute?? Ich habe dann begonnen die Kirchengeschichte zu studieren, und da sah ich in der Kirchengeschichte plötzlich etwas, das mich sehr verwundert hat.
190 n.Chr. war die erste Pfingst- und Charismatische Bewegung in der Kirchengeschichte da!! Montanus, ein schwärmerischer Priester, Fruchtbarkeits-kult, Mystiker, Verleugnung der Ehe, wie die Zeugen Jehovas, es wurde auf den Berg gegangen mit weißen Kleidern und wurde erwartet, daß der Herr Jesus zu den Lebzeiten dieses Propheten wiederkommt. Am Schluß war er dann so weit, daß er sagte, ich bin der Heilige Geist! Ist in jedem einigermaßen vernünftigen kirchen-geschichtlichen Lehrbuch nachzulesen.
 Ich habe dann gesehen, wie diese Zeichenbewegungen punktuell immer wieder in der Kirchengeschichte auftauchten. Zum Beispiel Luther hatte eine Charismatische Bewegung gegen sich. Es waren die Zwickauer Propheten und die hatten auch Weissagung.
 Zinzendorf mußte sich mit dem Prediger Rock auseinandersetzen in Stuttgart, das war ein Charismatiker.
 Dann kamen die Irvingianer, von denen die Katholisch-Apostolischen oder die Neuapostolischen entstanden sind, auch eine Pfingstbewegung.
 Dann 1901 Aufbruch der Charismatischen Bewegung in der Bibelschule in Topeka. Hier ist die Geburtsstunde der klassischen Pfingstbewegung aus einem Lehrirrtum. Sie suchten das Zeichen für die Geistestaufe und Geistestaufe ist laut Bibel mit der Wiedergeburt identisch. Also das Zeichen für die Geistestaufe ist Heilsgewißheit. Und sie kamen zu dem Schluß, das Zeichen für die Geistestaufe ist Zungenrede. Und auf Grund von dieser Irrlehre begann dann in einer ziemlich extremen Versammlung, die großenteils aus Farbigen bestand, in der Acsusastreet in Los Angeles ­ Los Angeles ist eine Stadt, wo man sagt, vor dieser Stadt Vorsicht, sie ist mit die Hochburg des Okkultismus ­ die Geburtsstunde der Pfingstbewegung. Und von daher ging es über den Erdball und geschichtlich war es dann ganz einfach.
 Die Pfingst-, Charismatische Bewegung, als ich 1974 hineinkam, war Winkelsekte bis dann letztendlich als Vorläufer 1960 ein anglikanischer Priester, Denis Bennet die Geistestaufe erhielt und die Charismatik ganz langsam in den evangelikalen Raum eindrang.
 1966 Geistestaufe des ersten Katholiken. Die Katholischen Priester empfangen Geistestaufen.
 Und so schwoll es an bis jetzt zur 'Dritten Welle' unter John Wimber.
Und heute ist es so, daß ­ wo zu meiner Zeit, als ich gläubig wurde, der Großteil der Christenheit anticharismatisch war ­ es heute genau umgekehrt ist. Hätte ich diesen Vortrag vor 20 Jahren gehalten, hätte ich fast nur Zustimmung bekommen. Heute ist es meistens umgekehrt! Es ist so, daß die Charismatik unbemerkt in die Gemeinden eingedrungen ist und das ist letztendlich ein Zeichen der Verführung. Und es ist eine Frage der wirklichen "Agape" Gottes, ob ich von der Bibel her wirklich genau feststellen kann, ob es der Geist Gottes ist oder nicht.

Und jetzt mit den Zeichen. Ich möchte jetzt zunächst als Faustregel Folgendes sagen: Mit die Quintessenz, was ich lernte in dieser Phase des Prüfens in der Bibel, war, daß ich Israel und die Gemeinde unterscheiden mußte. Israel darf dem Kind den Schädel zerschlagen, Psalm 137,9, brutale Anweisung. Der Gemeinde sagt der Herr Jesus, nein, sondern halte die Wange hin, Matth.5,39. Das war mir klar, das ist ein Unterschied. Jetzt sah ich plötzlich, daß es in der Bibel drei Missionsbefehle gab,Matth.10,5: "Diese Zwölf ­ das waren die Apostel ­ sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebet euch nicht auf die Straße der Heiden, betretet keine Stadt der Samariter." Sie merken wieder den Unterschied. Diese Gruppen, Heiden, Samariter, Juden, die trennt Gott ganz genau in der Bibel, bloß wir trennen sie nie. Er sagt da ganz klar, geh nicht zu den Heiden, geh nicht zu den Samaritern, sondern..."gehet vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Jetzt kommt der Missionsbefehl: Speziell wenn man zu Israel ging und speziell an die 12 Apostel gerichtet. Und hier steht: "Gehet hin prediget und sprechet, - das ist interessant, was sie sprechen - das Himmelreich ist nahe herbeigekommen," das heißt, es war noch nicht da. "Heilet Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus." Das heißt, Er sagt hier, geht zu Israel und dann tut die Zeichen und Wunder, wenn du zu Israel gehst. Und ich habe dann lernen müssen aus 1.Kor.1,22, daß Israel Zeichen will. Und ich habe dann lernen müssen aus der Geschichte, daß die Juden bestimmte Zeichen erwarteten, von denen ich keine Ahnung hatte. Ich wußte z.B. nicht, daß der Messias bestimmte Zeichen hatte. Ich wußte nicht ­ heute weiß ich es von der Bibel her ­ daß der Messias, der Erlöser Israels, der Herr Jesus, einen speziellen Titel trägt durch die ganze Bibel, der Sohn Davids. Und eben dann ist die Bibel voll davon z.B. in Matth.12, wo der Herr Jesus die Zeichen für Israel tut. Er tut die Zeichen des Messias und das Volk antwortet spontan und schreit: "Dieser ist der Sohn Davids." ­ Wenn heute ein Mann wie der Reinhard Bonnke so ein Zeichen tut, dann muß ich sagen, Du bist nicht der Messias und wir sind nicht Israel! Also, hier liegt die Falle! Und hier ist eine ganz klare Erlösung und wenn Du nach Israel gehst, dann sage ich mir lediglich, die Zeit ist nahe, ist noch nicht da. Das Reich Gottes kommt. Es ist noch nicht da! Das Reich Gottes kommt sichtbar mit Apg.2,1, "wenn der Geist ausgegossen wird über alles Fleisch." Dann bricht das Reich Gottes im tiefsten Grunde an. Und hier ist ein großes Problem, sie sollen Zeichen tun. Dann las ich im selben Buch ­ und es ist immer wichtig, daß es dasselbe Buch ist ­ in Matth.28,19 den Missionsbefehl: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Heiden." Luther hat Völker übersetzt, heißt aber Heiden "ethnos" im Grundtext. Das heißt, gehe hin zu den Heiden und Heiden sind wir. Heide ist laut Bibel nicht eine Negerin im Urwald, sondern wir. Jude ist laut Bibel kein Heide. Die Elberfelder übersetzt, "gehe hin zu den Nationen" im Gegensatz zu dem Volke Israel, das ist auch gut übersetzt. Und hier ist eine ganz nüchterne Aussage: "gehe hin zu den Heiden." Nun, was soll ich tun bei den Heiden? Drei Dinge:
1. Missioniert sie,
2. tauft sie und
3. lehrt sie.
Das ist das Programm Gottes für uns, für die Heiden, Evangelisation, Taufe, Lehre; für Israel Zeichen und Wunder und die Verkündigung, daß es nahe ist. Da kam natürlich die Stelle in Mark.16, die ist ganz einfach. Ich hatte zwischenzeitlich festgestellt von der Bibel her, ich muß unterscheiden, was für eine Personengruppe habe ich vor mir? Also las ich nur die Überschrift. In Matth.10 steht ganz klar die Juden, in Matth.28 steht ganz klar die Heiden, also las ich ganz nüchtern, was steht in Luk.16,15, wo es heißt: "Gehet hin, redet in Zungen, heilt Kranke, hebt Schlangen auf." Interessant ist, daß man nur die Zungenrede herausgreift und nicht die Schlangen aufhebt. Es gibt keine Bewegung, die Schlangen aufhebt, das ist halt zu gefährlich. Sie begreifen ja, was ich meine, man nimmt hier einfach, was einem paßt. Und dann habe ich hier gelernt, hier steht drüber: "Gehet hin in alle Welt." Das steht in der Zusammenfassung dieser zwei Missionsbefehle und als ich dann noch las in Mark.1, daß Markus das erste Evangelium ist, war mir alles klar. Das ist der Grundmissionsbefehl, der aufgeteilt ist in Matthäus in die zwei einzelnen Missionsbefehle. Was mich auch dann hoch erfreut hat, in Vers 17 steht: "Diese Zeichen werden die, welche glauben, begleiten." Es geht um die Zeichen und Zungenreden ist in erster Linie ein Zeichen. Das erste Vorkommen steuert in der Bibel immer etwas und ist nur in zweiter Linie eine Geistesgabe. Wir sehen das nachher.

Jetzt war ich schon so weit, jetzt wußte ich, Israel hat Zeichen, die Heiden haben in der Regel keine Zeichen, der Missionsbefehl ist allgemein gegeben. Und dann las ich etwas Interes-santes, zum Beispiel bei Paulus 2.Kor.12,12: "Die Zeichen des Apostels," also hatte der Paulus besondere Zeichen als Apostel. Die Apostel hatten besondere Zeichen. Das hatte ich nie gelesen! Wenn ich Apg.2,43 las, da habe ich immer gelesen die Gläubigen. Das war so im Kopf, die Gläubigen werden diese Wunder tun, bis ich denn genau las: "Es kam aber eine Furcht über alle Seelen, als viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel." Und verfolgen Sie einmal die ganze Bibel, die ganze Apostelgeschichte, wer tut die Zeichen und Wunder? In der Regel die Apostel oder die Rechtsbeauftragten, nie tut die Basis, die Masse, die Zeichen. Das ist genau das, was man uns heute erzählt, die Basis tut die Zeichen. Das stimmt nicht!! Das war nicht biblisch und wird nie biblisch sein.

Und jetzt habe ich doch dann festgestellt, daß eben die Apostel besondere Zeichen hatten und der Herr Jesus als Messias besondere Zeichen hatte. Ich habe nicht gewußt, daß ein Jude einen Aussätzigen, seit der Fertigstellung der 5 Bücher Mose, nicht heilen konnte. Ich weiß das von einem Juden-Christen. Und jetzt verstehe ich auch, warum die Bibel in Matth.8, als der Herr Jesus sich als Messias beweist, diesen Heilungsdienst mit der Reinigung eines Aussätzigen beginnt. Die ganze Bibel kennt nach der Fertigstellung der 5 Bücher Mose keine Reinigung eines Aussätzigen unter Israel mehr. Meistens kommt hier der Protest wegen Naëman, aber er war kein Jude, er war ein Syrer. In dem Moment als der Herr Jesus beginnt, diese Zeichen zu tun, schreit Israel. Sehen Sie einmal folgende drei Zeichen, die die Zeichen des Messias waren von der Überlieferung her: Einem Blindgeborenen die Augen zu öffnen, einen stummen Dämon auszutreiben und einen Aussätzigen zu reinigen. Wenn Sie diese drei Wunder betrachten im Matthäusevangelium, dann sehen Sie jedesmal, daß das Volk sofort zusammenläuft und schreit, 'so etwas haben wir noch nie gesehen seit die Welt besteht, so etwas gab es noch nie in Israel, ist dieser nicht der Sohn Davids, der Messias?' Spezielle Zeichen Jesu, spezielle Zeichen des Apostels. Und dann kam ich an die Stelle, die mir dann endgültig den Boden unter den Füßen wegnahm in Bezug auf Zeichen und Wunder in Hebr.2,3-4, da heißt es ganz einfach: "Wie wollen wir ein so großes Heil versäumen, welches zuerst durch den Herrn gepredigt wurde, der Herr, und dann von denen, die Ihn gehört hatten, uns bestätigt worden ist," die Apostel. Es sind also zwei Personengruppen angesprochen, der Herr Jesus und die Apostel, "und Gott gab, nicht Gott gibt, Gott gab Sein Zeugnis dazu," zu wem? Zum Herrn Jesus und zu den Aposteln, "mit Zeichen, Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach Seinem Willen." Das heißt, Gott bestätigte in besonderer Weise die Apostel und den Herrn Jesus durch die Zeichen und Wunder. Aber, daß Sie mich richtig verstehen, das ist für mich überhaupt kein Problem, ich erlebe das auch im Alltag, daß Gott Wunder tun kann. Das ist überhaupt kein Problem. Gott tut heute Wunder, heilt Kranke und kann alles. Aber die flächendeckenden Zeichen und Wunder, wie sie heute auftreten, sind laut Bibel beschränkt auf diese zwei Personengruppen.

Und dann habe ich die Bibel weiter studiert und dann fand ich etwas Entsetzliches, das mich entsetzt hat, als ich es feststellte, daß nämlich die Bibel, wenn sie über Zeichen und Wunder spricht, dann eine Aussage macht ­ diese Zeichen, Wunder und Kräfte sind drei griechische Worte. Und nachdem sie uns mitgeteilt hat im Hebräerbrief, daß der Messias Jesus Christus und die Apostel diese Zeichen hatten, redet sie für die Allgemeinheit, d.h. für uns über diese Zeichen nur noch ausschließlich negativ. Zum Beispiel in Matth.24,24: "Es werden viele falsche Propheten auftreten und werden diese Zeichen und Wunder tun." Offb.13,13, "der Antichrist und der falsche Prophet," vor allem der falsche Prophet wird diese Zeichen, Wunder und Kräfte ­ die drei gleichen Worte ­ tun und am Schluß landen wir dann bei 2.Thess.1, wo die Bibel beschreibt, daß bevor der Antichrist kommt ­ wir müssen natürlich 1.Joh.4,1 dazu lesen, weil die Bibel lehrt, daß sein Geist vorher kommt ­ daß das Kommen des Antichristen durch Zeichen und Wunder vorbereitet werden wird. Und die Stelle, die uns unser Bruder Helmut las, war eindeutig, die sagte: "...dessen Zeichen, Wunder und Kräfte der Verführung." Genau das, was der Herr Jesus in Matth.24 und was Johannes in Offb.13 sagt, das heißt die Zeichen und Wunder der Apostelzeit gehören in die Endzeit. Aber die Endzeit, ich denke, da sind wir uns einig, ist seit 1948. Seit Israel seinen Staat hat, beginnt die Endzeit und der Feigenbaum blüht. Ab dieser Zeit tauchen die Zeichen als Verführung massiv wieder auf und führen Menschen ins Ver-derben.

Und dann lernte ich noch Joh.20,30 ­ ich hatte diese Bibelstelle nie gelesen in dem Sinne und ich war dann total baff erstaunt, was ich alles überlesen hatte beim Bibelstudium ­ Joh.20,30: "Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor Seinen Jüngern, die in diesem Buche nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, daß Jesus der Sohn Gottes, der Christus, sei und daß ihr durch den Glauben Leben habt in Seinem Namen." Und plötzlich teilt mir die Bibel mit, daß ein Großteil der Zeichen und Wunder zum Beispiel vom Herrn Jesus aufgeschrieben wurde, daß ich durch das Lesen der Bibel diese Wunder sehe und zum Glauben komme. Sie werden in keiner Weise, diese Zeichen und Wunder, durch die ganze Gemeindezeit, vor allem in der Endzeit, als echte Zeichen des Glaubens da sein, sondern sie werden genau das Gegenteil sein. Die Bibel lehrt, sie kommen als Fälschung in der Endzeit zurück. Und als ich soweit war, da war ich am Ende. Dann wußte ich, jetzt ist es Zeit, deine ganze Bibel vom ersten bis zum letzten Vers noch einmal neu durch zu studieren. Je mehr ich das tat, desto mehr kam ich weg von der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, desto mehr wurden meine Augen geöffnet, daß ich hier eine Bewegung habe, wo es sicher liebe Leute drin hat ­ mein bester Freund, mein geistiger Vater sitzt heute noch drin ­ die verblendet sind, wo letztendlich hier getäuscht wurden durch das, was der Herr Jesus sagt, wir können das Wort Gottes nicht brechen. Wir können die Heilsgeschichte nicht übersehen. Wir können halt nicht einfach tun, wie wenn heute zum Beispiel die Zeit der Apostel wäre. Nur ein Beispiel noch zur Unterscheidung wie man die Bibel liest. Ist Ihnen jemals aufgefallen, daß in Apg.1 laut dem, was ich ja heute behauptet habe, noch Zeit des Gesetzes sein müßte, weil der Geist noch nicht ausgegossen war? Daß die Apostel, als sie einen Nachfolger für Judas suchten, das Los warfen, alttestamentlich? Ist Ihnen auch aufgefallen, daß in Apg.6, nachdem der Heilige Geist ausgegossen ist und wieder Personen gesucht werden, nicht mehr gelost wird, weil wir nicht mehr im Zeitalter des Alten Testamentes sind? Sondern hier entscheiden sie auf Grund absoluter Führung durch den Heiligen Geist. Das ist ein großer Unterschied. Und diese kleinen Unterschiede, das ist der große Unterschied, lehrmäßig. Ich möchte dann noch die Lehren aufzeigen, wo sie nicht übereinstimmen. Es stimmt keine einzige Lehre, die anders ist wie der normale evangelikale Raum, es stimmt keine einzige Lehre mit der Bibel überein.

Fortsetzung siehe "Die Charismatische Bewegung" Teil II.

Die Charismatische Bewegung
Teil II
Karl Kauffmann, Albstadt

Das Wichtigste in der Heilsgeschichte wäre, damit das klar herauskommt, daß das Alte Testament bis Apostelgeschichte 1/Ende geht. Nicht von dem Namen Neues Testament her, sondern von der Heilsgeschichte her, weil der erste Jünger an Pfingsten wiedergeboren wurde, als der Geist der Sohnschaft kam. Die Jünger des Neuen Testamentes waren wie die Heiligen des Alten Testamentes. Es gäbe hier noch viel darüber zu sagen, daß zum Beispiel der Heilige Geist, der im König, im Priester, im Propheten und in dem Arbeiter in der Stiftshütte war, daß er dann zum Beispiel in Matth.2 angekündigt wird durch die Könige, die Weisen, die Magier aus dem Morgenland und dann bringen sie Gaben, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das sind genau die drei Gaben dieser drei Gruppen, König, Priester und Propheten, die sie dem Herrn Jesus bringen. Und dann sagt die Schrift: "Er hat den Geist nicht nach Maß." Das heißt, der Heilige Geist ist während der Evangelien auf dem Herrn Jesus konzentriert. Die Jünger waren bekehrt im Sinne von alttestamentlicher Bekehrung, aber nicht wiedergeboren. Aus diesem Grund sagt auch der Herr Jesus zu Petrus: "Wenn du dich dermaleinst bekehren wirst..." Manche neuere Übersetzer konnten das nicht glauben und haben übersetzt, "wenn du zurückkommst," aber es heißt "bekehrt."

Ich denke, Sie können sich meine seelische Verfassung vorstellen, diese Kämpfe. Ich neige von Natur aus, von der Familie her zu grauen Haaren ­ ich denke, das ist kein Geheimnis, das weiß jeder, daß sie vererbt werden ­ aber ich denke, ein Teil davon kommt sicher auch von diesen Kämpfen, nicht nur von der Erbanlage. Es waren für mich schreckliche Kämpfe. Meine besten Freunde waren drin. Meine Frau und ich, wir waren praktizierende Pfingstler und Charismatiker. Und immer wieder der Wink mit dem Zaunpfahl, du wirst die Sünde wider den Heiligen Geist begehen. Ich werde nachher aufzeigen, ich kann die Sünde wider den Heiligen Geist so wenig begehen wie sie, weil die Bibel ganz klar lehrt, wer sie begehen kann und wer nicht. Insofern kann ich jeden beruhigen.

Aber jetzt war natürlich noch ein Problem. Als ich herausging aus der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, da habe ich nur zwei Punkte glasklar erkannt gehabt.
ß Daß es keine Geistestaufe wie bei den Pfingstlern gibt, sondern daß jeder Gläubige geistgetauft ist und
ß daß die Apostel eine Sonderstellung haben. Das ist auch nachzulesen in Offb.18, wo ausdrücklich die Apostel, die Propheten und der Rest der Heiligen genannt wird.

Ich habe noch in Zungen geredet, als ich herausging aus der Charismatischen Bewegung. Das war natürlich eine ganz wichtige Sache, die Zungenrede. In der Regel zeigt die Bibel im ersten Vorkommen auf, um was es sich handelt. Das heißt, die Bibel läßt uns nie im Zwiespalt, was wirklich los ist. ­ Das griechische Wort für Zungen, Zungenrede, heißt ganz einfach "glossa". Man sagt dann in der Theologie den Zungenbrecher Glossolalie. Es ist aber ganz einfach "glossa" und bedeutet Sprache, letztendlich nationale Sprache. Und in 1. Mose 11,7 wird das erste Mal in Zungen geredet. Wenn man die griechische Übersetzung des Alten Testamentes nimmt, eine sog. Septuaginta, die ist in Ihren Bibeln in der Fußnote in der Regel, wenn sie benützt wird, mit dem Zeichen LXX genannt, das ist die griechische Übersetzung des Alten Testamentes, dann findet man das beim Turmbau zu Babel, als Gott sagt: "Wohl an, laßt uns hinabfahren und daselbst ihre Sprache verwirren, daß keiner des anderen Sprache verstehe." Hier steht das erste Mal in der Bibel das eigentlich klassische Zungenreden. Bereits aus der Übersetzung her vom Griechischen, das kann man leider nur mit dem Neuen Testament vergleichen, ist eindeutig, daß die Bibel unter "glossa" Sprache meint und nicht ein mystisches, ekstatisches Reden. Es ist eine wirkliche Fremdsprache, die Zungenrede. Das soweit vorab. Aber was jetzt ganz wichtig ist, eigentlich kommt das Wort Zungenrede im Alten Testament nicht direkt vor, indirekt kommt es vor ­ wir sehen das nachher ­ kommt aber nicht vor!
Ist Ihnen jemals aufgefallen, daß in den ganzen Evangelien das Wort Zungenreden außer in Mark.16 nie vorkommt? Und daß der Herr Jesus hochgradig die völlige, absolute Fülle des Heiligen Geistes hatte, daß Er so gut wie jede Geistesgabe praktizierte, Krankenheilungen zum Beispiel, Prophetie, daß Er so gut wie jede Geistesgabe benützte, aber daß Er nie in Zungen redete? Man liest so schnell darüber hinweg. Der Herr Jesus hat nie in Zungen geredet. Ich frage mich warum? Warum kommt dann ein Mann wie der Paulus, der plötzlich behauptet: "Ich rede mehr in Zungen als ihr alle," warum? Ausgehend von solchen Dingen die erste Stelle in den Evangelien, hier heißt es ganz einfach in
ß Mark.16,17: "Die Zeichen werden sein u.a. ...in Zungen zu reden," in Fremdsprachen zu reden.
Ganz nüchtern betrachtet sagt die Bibel, die Zungenrede, d.h. dieses Reden in Fremdsprachen, die man nie gelernt hat, ist ein Zeichen. Wir haben vorher die Zeichen gesehen. Und das erste Vorkommen, wo das Zungenreden dann wirklich erfüllt wird, ist Apg.2,1. Und wenn Sie sich erinnern, was war bei Apg.2,1? Da war die Geburtsstunde der Gemeinde, die erste Wiedergeburt. Dort wurde der Leib des Christus gebildet, die Gemeinde. Und in der Sekunde, als die Wiedergeburt geschieht auf dieser Erde, als die Menschen wiedergeboren werden, die Gemeinde gegründet wird, in derselben Sekunde erscheint das Zeichen der Zungenrede, vorher nicht. Das ist ganz wichtig, das ist ein ursächlicher Zusammenhang. Die Zungenrede hat mit Errettung zu tun.

Wenn wir die Bibel untersuchen, dann möchte ich einfach bitten, daß Sie mir erlauben vorher ­ obwohl es vielleicht ein Bißchen einen Umweg darstellt ­ eine Tatsache absolut von der Bibel her zu beweisen. Wenn diese Tatsache nicht verstanden wird, dann versteht man das Zeichen der Zungenrede nicht.

Und zwar es beginnt in Luk.4, eigentlich eine dramatische Sache ab Vers 21. Der Herr Jesus ist hier in der Synagoge. Er kehrt in der Kraft des Heiligen Geistes von der Versuchung zurück, geht in die Synagoge, es wird Ihm die Buchrolle gereicht, es wird aufgeschlagen Jes.61. Und Jes.61 ist die große Prophetie über den Messias. Der Herr Jesus schlägt die Stelle auf und liest: "Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat." Er predigt ihnen hier die Botschaft, daß der Messias kommt und dann geht Er ganz sachlich hin auf Vers 21: "Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt." Er stellt Sich vor die Juden hin und sagt ganz einfach, "Ich bin dieser Mann, von dem das geschrieben steht, ich bin der Messias, Ich bin der Erlöser." Sie wunderten sich über die Worte der Gnade, die der Herr Jesus brachte. Das ist etwas ganz Wichtiges. Die Juden haben nicht dagegen begehrt, daß Er der Messias ist, kein Aufbegehren, kein Widerstand! Ich habe früher immer geglaubt, sie leisten Widerstand. Aber wenn man den Bibeltext liest, sie lei-sten keinen Widerstand, sondern es passiert etwas völlig anderes. Er erzählt ihnen, daß Er der Messias ist und legt ihnen die Lehre glasklar dar und dann geschieht etwas Interessantes. Plötzlich, der Herr Jesus, der die Herzen der Menschen sah, sagt Er ihnen, wo sie stehen. Er erzählt ihnen und sagt: "In den Zeiten des Propheten Elias, hat Gott nur eine Witwe gefunden, die Ihm wirklich diente, und diese Witwe war aus Sarepta," das heißt, sie war eine Heidin. Und Er sagt: "Im Alten Testament konnte Gott nur einen einzigen Menschen vom Aussatz reinigen zu Zeiten des Propheten Elisa; das war Naeman, der Syrer," ein Heide. Er zeigt ihnen hier praktisch, daß das Volk Israel nicht gehorsam war, daß Gott Sich in Seiner Gnade dann den Heiden zugewandt hatte. Jetzt kommt etwas Interessantes in Vers 28, da heißt es: "Da", das heißt vorher, als Er sagt, Er ist der Messias, da ist kein Widerstand, aber in dem Moment, als Er sagt, Gott wird sich auch zu den Heiden wenden, "da wurden alle voll Zorn in der Synagoge als sie solches hörten." Das war das Ärgernis, daß Gott sich auch zu den Heiden wenden könnte. Und dann versuchen sie Ihn zu töten. Das heißt, das war bei Israel so, daß ein gläubiger Jude, alttestamentlich gläu-biger Jude, nicht glauben konnte ­ war ihnen ein absoluter Greuel ­ daß ein Heide von Gott an-genommen werden würde, es sei denn, er läßt sich beschneiden als Mann und vollzieht das 'Mikweh', das dreifache Tauchbad. Aber, daß Gott einen Heiden, ohne daß er Jude wird, rettet, annimmt, ihm hilft, praktisch sich von ihm als Gott verehren läßt, daß Gott Sich das gefallen läßt, daß ein Heide zum Glauben kommt, das war für einen Juden undenkbar. Das zieht sich durch die Schrift. Ich möchte nur erinnern an Jona, der so beleidigt ist, daß Gott diese Heidenstadt Ninive nicht dem Erdboden gleichmacht; der war beleidigt mit Gott.

Und der nächste Punkt, wo das ganz klar zum Tragen kommt ist
ß Apg.22: Paulus steht auf den Treppen. Das waren Treppen zwischen der Burg Antonia und dem Tempel in Jerusalem. Er steht auf diesen Treppen, eine ideale Bühne zum Reden und verkündigt ihnen hier ungeheure Dinge. Er erzählt hier dem Volk Israel, daß der Messias, Jesus Christus ist, daß Er von den Toten auferstanden ist, daß Er ihm erschienen ist und daß die Sünden vergeben wären durch Jesus Christus. Das alles predigt er den Juden und es kommt kein Widerstand, gar kein Widerstand! Aber dann macht Paulus etwas, er erzählt ihnen, was der Herr Jesus zu ihm sagte. Und bis zu dem Zeitpunkt hat er eine liebe Zuhörerschaft, die Freude an ihm hat und ihm an den Lippen hängt, diese Worte der Gnade aufsaugt. Aber dann sagt er: "Und Jesus sprach zu mir, gehe hin, denn Ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden." Wieder der schlimme Gedanke für einen Juden, Gott geht zu den Heiden. "Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort", daß nämlich Gott zu den Heiden geht. "Da erhoben sie ihre Stimme und sprachen: Hinweg mit solchem von der Erde, es ziemt sich nicht, daß er am Leben bleibe." Genau der gleiche Vorgang wie beim Herrn Jesus, sie versuchen ihn umzubringen, als er äußert, daß Gott zu den Heiden geht. Aber das müssen wir wissen, daß ein Jude nicht geglaubt hat, daß Gott die Heiden rettet. In der ganzen Bibel vom 1. Mose bis zur Apg.10 ist dieser Gedanke nicht im Bewußtsein der alt- und neutestamentlichen Gläubigen.

Sie erinnern sich, daß Petrus durch eine Vision so weit gebracht werden mußte ­ durch die unreinen Tiere ­ daß er überhaupt in das Haus des Kornelius ging. "Denn er sagte, unrein," und Gott überzeugte ihn, daß Gott auch die Heiden annehmen wird. Jetzt passiert etwas, dieser Petrus predigt den ersten Heiden im Hause des Kornelius. Ich möchte betonen, daß der Kämmerer aus dem Morgenland kein Heide war, sondern ein sog. Proselyt, ein Judengenosse. Also hier sind die ersten echten Heiden, die nicht beschnittenen Heiden. Er predigt ihnen Jesus Christus, predigt ihnen Vergebung der Sünden und in dem Moment, als er das predigt, fällt der Heilige Geist auf die Heiden. Es heißt hier dann Vers 44 in Apg.10: "Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, erstaunten, daß die Gabe des Heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Denn ­ an dieser Tatsache konnten sie es erkennen ­ sie hörten sie in Zungen reden und Gott hoch preisen." Also die Jünger erkannten an dem Zungenreden, daß die Menschen bekehrt waren. Und jetzt passiert das Dramatische. Petrus geht zurück zu der juden-christlichen Gemeinde Kap.11. Und diese Jünger sind noch echte Juden, die sind bitterböse mit Petrus, daß er es gewagt hat, zu Heiden zu gehen. Wenn man hier den Text liest, die machen ihm Vorwürfe, er muß sich rechtfertigen, er bringt seine Vision Vers 12: "Der Geist hieß mich mit ihnen ziehen ohne Bedenken." Er muß sich dauernd verteidigen gegen die Juden und sagt, es war vom Herrn, daß ich zu den Heiden ging. Die sagten, nein, nein, das war nicht richtig! Sie glauben immer noch nicht, diese wiedergeborenen Gotteskinder, daß ein Heide gerettet wird. Und jetzt passiert es Vers 14: "Der wird Worte zu dir reden durch welche du gerettet werden wirst, du und dein Haus," nämlich der Heide. "Als ich aber zu reden anfing, fiel der Heilige Geist auf sie, gleich wie auf uns am Anfang." Also der gleiche Vorgang wie in Apg.2, "Da dachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagt: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im Heiligen Geist getauft werden." Also eine ganz klare Aussage. Apg.2 und Apg.10 sind beides eine Wiedergeburt und sind beide eine Geistestaufe, es ist dasselbe. "Wenn ihnen Gott nun, jetzt kommt ein griechisches Wort, das heißt "die absolut deckungsgleiche Gabe verliehen hat, das war genau dasselbe wie bei Apg.2, wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich, daß ich Gott hätte wehren können?" Er verteidigt sich praktisch und sagt, ich habe gehört, daß die in Zungen geredet haben. Ich habe gesehen, die haben dasselbe Erlebnis wie an Pfingsten, die sind gerettet. Und dann heißt es: "Als sie aber das hörten, beruhigten sie sich." Die mußten sich beruhigen, die waren nämlich erregt, die waren wütend, daß Petrus zu den Heiden geht. "Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Heiden die Buße zum Leben gegeben," eine ganz kindlich einfältige Aussage. "Also rettet Gott die Nichtjuden doch!" Und wie sahen die Juden das? Weil Gott die Heiden hier rettete auf Grund des Zeichens der Zungenrede. Dann sagten nämlich die Juden, aha, das ist der gleiche Vorgang wie bei uns, also sind die auch wiedergeboren. Man sieht hier, die Juden sahen an dem Zeichen der Zungenrede, daß die Heiden gerettet werden.

Und jetzt kam etwas, was ich als Pfingstler nie las. Ein Pfingstprediger, der circa 20 oder 30 Jahre Pfingstler ist, stellte mir die Frage: Karl-Hermann ­ das war eine sehr persönliche Frage ­ glaubst du im Ernst, daß ich die Bibel falsch gelesen habe, 20 Jahre lang? Was sagt man hier? Wenn ich ja sage, ist er beleidigt, wenn ich nein sage, habe ich meine Lehre verworfen. Ich habe dann nicht geantwortet, sondern habe ihm eine Gegenfrage gestellt und habe ihn gefragt, ob er jemals gelesen hat in 1.Kor.14, in diesen 20 Jahren, daß Zungenreden laut Bibel keine allgemeine Gabe ist, sondern ein Zeichen für Israel? Und er hat gar nicht mehr geantwortet. Hier steht nämlich in 1.Kor.14,21 im Herzen der Lehre der Zungenrede: "Im Gesetz steht geschrieben, Ich will mit fremden Zungen und mit fremden Lippen zu diesem Volke reden. Aber auch so werden sie mich nicht hören, spricht der Herr." Das ist eine ganz klare Aussage. Schlagen wir die Parallelstelle auf in Jes.28,10 dann sehen wir hier, was für ein Volk hier gemeint ist, das Volk Israel. Und Zungenrede war ein Zeichen für dieses Volk. Und hier steht in der einzigen Bibel, die das hat, das ist die Revidierte Elberfelder ­ man kann die Stelle nämlich nicht übersetzen ­ da heißt es dann: "Denn wenn sie sagen: Vers 10, Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, so steht es in der Elberfelder, das heißt einem Zungenreden nachgehen, nichts anderes. So ähnlich hört sich Zungenreden an. "So wird auch Er, nämlich Gott, zu diesem Volk, zu Israel, mit stammelnden Lippen und in fremder Sprache, nämlich mit Zungen ­ hier steht in der griechischen Bibel wieder Zungenrede ­ reden." Das heißt, Gott redet zu Israel durch die Zungenrede und bringt ihnen bei, daß die Heiden gerettet werden, was ein Jude nie geglaubt hat. Und dann kommt eben das Dramatische, sie werden nicht hören und werden rücklings stürzen als Zeichen des Gerichtes. Und heute reden die Menschen wieder in Zungen, obwohl kein Jude da ist und sie stürzen wieder rücklings. Und die Bibel sagt genau, dieser Vorgang ist ein Zeichen des Gerichtes. Und sie glauben, daß Gott sie segnet!! Die Bibel sagt genau das Gegenteil, sie sagt, das Zungenreden war für die Juden. Und wenn du rückwärts stürzt, dann ist es ein Gericht Gottes. Wir sehen es gleich. Das ist eine ganz einfache Aussage.

Die Zungenrede war ein Zeichen für Israel. Wir haben vorher die Zeichen und Wunder betrachtet. Mit Hebr.2,3-4 hören die Zeichen flächendeckend auf mit der Zeit der Apostel, tauchen dann in der Endzeit wieder auf als Verführung. Von daher ist der Charakter der Zungenrede als Zeichen, was heute flächendeckend geschieht, eindeutig als Verführung zu bezeichnen. Aber jetzt kommt eine ganz andere Frage. Also, wenn es flächendeckend auftritt, Verführung laut Bibel, keine Frage. Aber jetzt kommt eine andere Frage. Gibt es Zungenreden echt? Ich habe 11 Jahre in Zungen geredet, ich weiß, was Zungenreden ist. Gibt es heute, 1993, hier drin, am 22. Mai, echtes Zungenreden? Das ist die Frage. Jetzt müssen wir, ob wir das wollen oder nicht, die Bibel millimetergenau untersuchen. Ich erspare mir das. Es ist im Manuskript alles drin. Wir müßten dann eben die Bibel untersuchen. Was für eine Aufgabe hatte denn die Zungenrede? Sie war zum ersten ein Zeichen für Israel. Wir haben das gesehen. Nachdem Israel im Jahre 132 n.Chr. durch den Aufstand von Bar-Kochba in alle Winde verstreut und Jerusalem dem Erdboden gleich gemacht wurde und die heidnische Stadt Aelia Capitola entstanden ist, war das Gericht von 5. Mose 28 über Israel eingeleitet und die Juden, das Gottesvolk, wurden zerstreut in alle Winde. Und es gab kein Volk mehr, dem man das bezeugen mußte. Die Gerichtsandrohung auch durch die Zungenrede in Jes.28 wurde erfüllt. Das heißt das Zeichen der Zungenrede war überflüssig, weil jeder in der Bibel lesen konnte das große Geheimnis, das für uns alle kein Geheimnis mehr ist, und ich möchte betonen, daß es für die Leute der Bibel ein Geheimnis war. Ich lese nämlich
ß Eph.3,4, was hier geschrieben steht: "Worin ihr, wenn ihr es leset, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen könnet, welches in früheren Geschlechtern den Menschenkindern nicht kund getan wurde, also Geheimnis, das die Alttestamentler nicht kannten, wie es jetzt, zur Zeit der Apostel, seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geiste geoffenbart worden ist, daß nämlich, und das ist das Geheimnis, die Heiden Miterben seien und Miteinverleibte und Mitgenossen Seiner Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium." Das war das große Geheimnis, das die Juden nicht wußten und Gott gab das Zeichen der Zungenrede, um dieses Geheimnis zu zeigen.

Und ich denke, jetzt verstehen wir die Bibelstelle in 1.Kor.14,2, wo es wieder um Zungenreden geht. Hier heißt es ganz einfach: "Wer in Zungen redet, der redet nicht für die Menschen, sondern er redet zu Gott." Ich war lange genug Pfingstler, daß ich genügend Zungenreden übersetzt gehört habe und sie lauteten in der Regel alle gleich. Mein Sohn, mein Kind, mein Volk! Die Zungenrede, die ich gekannt habe, bis auf eine Ausnahme, haben alle die Menschen angeredet. Aber die Bibel sagt ganz klar, wenn Zungenrede geschieht, werden nicht Menschen angeredet, sondern Gott. Wenn ich das also übersetze, kann niemals kommen, mein Sohn, mein Kind, mein Volk. Das ist von vorne herein falsch! Das ist eindeutig dann eine Fälschung. Sondern wenn, dann muß Gott angeredet sein. Wenn Sie jetzt Apg.2 studieren, dann sehen sie, als die Apostel in Zungen reden, hören diese 15 Nationen, daß Gott gepriesen wird. Also genau das, was 1.Kor.14 sagt, die Zungenrede war eine Anbetung Gottes. Aber in dem Moment, als Petrus diese Völker anredet, bricht er die Zungenrede ab und redet Aramäisch, predigt ganz normal. Die Zungenrede redet nie den Menschen an, sondern immer Gott, ist aber ein Zeichen für Israel. Sie verstehen, daß Reden in Zungen war ein Zeichen, aber das Reden selber war nicht an Menschen gerichtet, daß sie es verstanden, sondern an Gott. Wurde es übersetzt, hat man dann eine Rede an Gott gehört, ein Gebet auf Deutsch gesagt. Darum sagt der Paulus, wenn du lobpreist im Geist oder lobpreist im Verstand. Wenn wir das jetzt ganz nüchtern untersuchen, dann heißt es hier: "Er redet Geheimnisse," was für Geheimnisse? ..."Daß die Heiden auch gerettet werden." Das war die große Botschaft der Zungenrede. Wenn wir jetzt ganz nüchtern die Bibel durchlesen, wenn es um die Errettung der Heiden geht ­ ich möchte Sie fragen ­ wer war der Apostel der Heiden? Paulus. Wer redet mehr in Zungen als alle anderen? Paulus. Warum hat der Herr Jesus nicht in Zungen geredet? Weil Er nur zum Volk Israel gesandt war. So einfach! Es geht wie ein roter Faden durch die ganze Bibel hindurch. Das heißt, die Zungenrede hat jetzt zweifache Funktion:
1. Sie war Offenbarungsgabe der Geheimnisse. Wenn zum Beispiel in Zungen geredet wurde und die Menschen haben die Übersetzung der Zungenrede gehört, dann haben sie gehört, daß die Heiden Miterben sind und haben gestaunt. Zum
2. haben die Juden durch das und durch die Gabe der Zunge gelernt, daß der Heide auch gerettet wird.

Jetzt kommt aber etwas Interessantes in 1.Kor.13, im Herzen zwischen 1.Kor.12 und 14 steht ganz klar geschrieben, daß drei Geistesgaben ­ nicht die anderen fünf, die vierte ist nämlich eine Folge von der dritten ­ daß drei Geistesgaben aufhören werden und zwar ausdrücklich vor der Entrückung. Weil hier steht in 1.Kor.13,13: "Es bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe." Glaube, Hoffnung und Liebe bleibt bis zur Entrückung. Aber ausdrücklich vorher ­ er stellt hier gegenüber ­ er sagt, was bleibt: Glaube, Hoffnung, Liebe und er sagt, was aufhört, nämlich vorher: Zungenrede, Weissagung, Prophetie und nicht Erkenntnis, sondern Wissen. Ich bin sehr traurig, daß es keine einzige deutsche Bibel gibt, in der hier das richtige Wort übersetzt wird. Die einzige, die es hat, ist die DaBhar-Übersetzung. Das heißt, hier steht im Griechischen "gnosis" und das meint nicht das, was wir alle unter Erkenntnis verstehen. Das, was wir unter Erkenntnis verstehen, heißt im Griechischen "äpi'gnosis" und hier ist eine einfache Wissensvermittlung gemeint, das heißt eine direkte Offenbarung. Hier sagt die Bibel ganz nüchtern: "Die Liebe hört nicht auf, der Glaube hört nicht auf und die Hoffnung hört nicht auf." Wenn man die Ausdrücke untersucht, sieht man, daß bei der Entrückung die Hoffnung aufhört, weil die Bibel sagt: "Wer schaut, der hofft nicht mehr." Das heißt, es hört ausdrücklich vor der Entrückung auf: "Zungen, Weissagung und direkte Offenbarung." Und jetzt steht hier etwas ganz Interessantes. "Denn wir ­ nicht wir erkennen stückweise, hier steht wörtlich ­ wir erkennen nur einen Teil des Ganzen," so steht es im Griechischen "ekmeros," ein Teil des Ganzen. Unsere Prophetie ist ein Teil des Ganzen. Merken Sie etwas? Die ganzen Offenbarungen der Zungenrede war ein Teil der ganzen Offenbarung Gottes. Die ganzen Weissagungen waren nur ein Teil der ganzen Offenbarung Gottes. "Wenn aber das Ganze" ­ hier steht nicht Vollkommenes, das Wort steht in der Regel für Erwachsen sein, reif sein "teleos", das meint, wenn jemand reif, wenn jemand erwachsen ist, wenn das Ganze, die Ausreifung der Offenbarung Gottes, Gottes gesamte Offenbarung da ist, dann wird die Teiloffenbarung ­ wieder "ekmeros", der Teil des Ganzen ­ also Zunge, Weissagung und 'Erkenntnis' werden aufhören.

Wenn man die Bibel etwas mehr studiert, merkt man, daß der Paulus ein perfekter Rhetoriker war. Er redet in Sprachbildern. Er sagt zum Beispiel in 1.Kor.15 das ganze Kapitel hindurch: "Was ist, wenn Christus nicht auferstanden ist?" Dann dreht er um und sagt, "aber Er ist auferstanden." Er stellt gegenüber. Das ist eine Taktik des Paulus, hier stellt er gegenüber. Er sagt hier: ­ Sie können das im <Schlüssel> nachlesen ­ 'Die drei teilweisen Offenbarungen Zungenrede, Weissagung und Erkenntnis verhalten sich zu der vollkommenen Offenbarung Gottes' ­ so meine ich, daß das Wort Gottes ist: "Die Summe Deines Wortes ist Wahrheit." ­ 'wie ein Kind oder ein Unmündiger zu einem Erwachsenen, wie ein Spiegelbild zu der persönlichen Gegenwart.' Dann sagen alle, wenn man ihnen das zeigt, 'in der Regel hast du recht, das ist alles logisch, genau so müßte der Text verstanden werden, aber ­ es gibt hier ein großes Problem, da nagen die meisten dran ­ es heißt doch hier "dann sehen wir von Angesicht zu Angesicht" und das ist doch die Entrückung und nicht vorher. Das heißt, das wäre jetzt mein Problem, Ihnen zu beweisen, daß der Jude unter "von Angesicht zu Angesicht" tatsächlich das Wort Gottes gemeint hätte. Und genau das hat er laut 5.Mose 5,4. Wir müssen immer nur die Bibel mit der Bibel auslegen, nicht mit unserer Vorstellung. Hier sagt die Bibel ganz nüchtern: "Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berg aus dem Feuer heraus mit euch geredet." Wie redet Gott? Von Angesicht zu Angesicht und wie geht das? "Ich stand ­ nämlich Mose ­ zu derselben Zeit zwischen dem Herrn und euch, um euch des Herrn Worte zu verkündigen." Wenn Gott sich durch das Wort offenbart, dann nennt es die Bibel von Angesicht zu Angesicht Gott begegnen. Und damit ist der letzte Widerspruch aus dem Text weg. Und das heißt jetzt ganz nüchtern im Bezug auf Zungenrede.
ß Zungenrede ist ein Zeichen. Wir haben gesehen, daß die Zeichen flächendeckend verschwinden nach der Apostelzeit.
ß Wir haben gesehen Zungenrede ist eine Offenbarungsgabe. Wir haben gesehen, daß die Offenbarungsgaben aufhören.
ß Kol.1,25ff sagt Paulus: "Ich bin von Gott ausersehen, das Wort Gottes auf sein Vollmaß zu bringen," es auszureifen, es zu Ende zu bringen, die letzte Offenbarung Gottes zu bringen, daß die Heiden nämlich gerettet werden. Er bringt die ganze Fülle der Offenbarungen und mit dem Kanon des Wortes Gottes hört das Stückwerk, der Teil der ganzen Offenbarung, die Einzelteile hören auf.

Das war immer die Bibelstelle, wo es mit kalt den Buckel herunterging, wenn ich las, daß Zungenreden doch aufhören. Ich saß oft am Tisch, habe mir überlegt, du redest in Zungen, wehe dir, wenn das wirklich so gemeint ist, daß das Zungenreden vor der Entrückung aufhört! Und dann war ich am Ende so weit, da wußte ich von der Bibel her, genau das lehrt sie. Sie lehrt, in dem Moment, als der Gemeinde Jesu der vollkommene Kanon vorlag, hat Zungenrede, Weissagung und direkte Inspiration absolut aufgehört.

Wenn heute jemand kommt und mich fragt, ob ich bereit wäre, seine Zunge zu prüfen, dann prüfe ich sie ganz einfach. Er braucht nicht einmal in Zungen zu reden, er muß nur die Texte, die ich jetzt im Raster durchgezogen habe ­ Sie können sie in Ruhe durchlesen, da sind viel mehr Hintergründe dabei ­ lesen und dann sage ich ihm, jetzt entscheide selbst, ob deine Zungen echt sind! Es gibt heute laut Bibel keine echte Zungenrede mehr. Das ist vorbei! Alles, was hier geschieht, ist eine elende Fälschung. Aus dem Grund ist es mir auch klar, warum ein katholischer Priester, der die Maria anbetet, der die Messe hochhält, was ein Greuel vor Gott ist, warum der in Zungen reden kann. Das ist mir klar, das ist nie der Heilige Geist! Es ist nicht immer dämonisch, es ist oft seelisch. Man kann Zungenrede lernen. Ich wäre wahrscheinlich in der Lage 90% von Ihnen das klassische Zungenreden beizubringen. Es ist eine Sprachübung, das hat mir ein Arzt erklärt. Ich war ganz baff, daß es das gibt!! Er hat mir genau erklärt, wie mein Zungenreden in der Pfingstbewegung ging. Das kann ich jedem beibringen, ob gläubig oder ungläubig, das ist gar kein Problem!! Und da gibt es natürlich den ganz kleinen Anteil, der tatsächlich dämonisches Zungenreden ist, wie ich es gehört habe beim Siegfried Müller in Karlsruhe. Selbst die Pfingstler kamen und sagten, das war der Teufel.!! Ich habe es auf Kassette.

Ich kann mich heute noch an das Erlebnis erinnern. Ich stand mit meiner Frau in einer Versammlung drin, wo von 2000 Leuten circa 500 auf der Bühne standen und um die Geistestaufe schrien. Und plötzlich setzte dämonisches Zungenreden ein. Ich habe, seit ich lebe, nie mehr und auch vorher nie so etwas Ähnliches gehört. Das ist für mich völlig ausgeschlossen, daß eine menschliche Stimme so etwas hervorbringt. Ich möchte warnen. Das Zungenreden ist gefährlich. "Trotzdem beflecken auch diese in gleicher Weise mit ihren Träumereien das Fleisch, verachten die Herrschaft, lästern die Majestäten." Die Bibel sagt ganz klar, wer die Finsternismacht so lästert, der ist nicht echt. Lesen Sie den Judasbrief. Das sage nicht ich, das sagt die Bibel. Die Bibel sagt, wenn jemand den Teufel herausfordert, ihn lästert, dann ist er nicht echt. Das sind die Führer der Charismatischen Bewegung!!!.

Die Bibel lehrt ganz klar, daß die Frau eine völlig andere Aufgabe als der Mann in der Gemeinde hat, eine genauso wertvolle, aber eine andere. Und sie sagt, daß die Frau keine Leitungsfunktion haben darf in der Gemeinde Jesu, 1.Tim.2,12ff. Und trotzdem sind in der Pfingst- und Charismatischen Bewegung oft Prophetinnen die Frauen, die die Gemeinde steuern. Wo ich hin gucke, jede Lehre, die ich angucke, es ist immer das gleiche. Die Bibel sagt genau das Gegenteil. Dann sagt die Bibel: "Ihr sollt heilig sein, wie Ich heilig bin." Ich habe da vorher erzählt von dem Bild, wo der Herr Jesus nackt dargestellt wird in schweinischer Weise. Ich frage, ob das der Heilige Geist ist? Wo der Geist des Herrn ist, dort ist Heiligkeit, aber nicht Schlüpfrigkeit. Ich möchte gar nicht erzählen von Jim Bakers, seinen Ehebrüchen, wo er gepredigt hat im PTL-Club, hat der Spitzer uns immer wunderschön erzählt, der Volkhard Spitzer, der zwischenzeitlich auch mit einer anderen Frau weg ist ­ wissen Sie, das sind die Früchte, wo man sie dran erkennt ­ hat gepredigt im PTL-Club, der Jim Baker, legt die Hand auf den Fernseher und dann kam die Kraft des 'Herrn', hat die Leute umgeschlagen und sie waren geheilt, haben in Zungen geredet und wurden gesegnet. Während der ganzen Zeit war Ehebruch da. Er hat die Frau, mit der er Ehebruch beging, die hat er bestochen mit 200 000 Dollar, meines Wissens 100 000 Dollar; sie selber, Tenny, seine Frau, war tabletten-abhängig. Menschliche Wracks, die in Sünde leben, stellen sich vorne hin und sagen, das ist die Kraft des großen Gottes!!! "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen."

Lobpreispraxis, das ist doch 'in' oder? Lobpreis in der Gemeinde. Ich habe einen jungen Bruder bei uns, der kam und sagte, Karl-Hermann, wie ist denn das mit dem Lobpreis? Ich habe nur einen Satz zu ihm gesagt. Nimm die Bibel, nimm eine Konkordanz und studiere es. Ein fleißiger Bibelleser. Er kam eine Woche später und ich traf ihn und fragte, jetzt was ist mit unserem Lobpreis? Er hat bloß noch eine ablehnende Handbewegung gemacht! Die Bibel lehrt den Lobpreis der Charismatiker nicht, selbst wenn Sie das schockiert! Die Bibel sagt in Röm.15,9: "Die Heiden werden Jesus Christus preisen um der Barmherzigkeit willen." Aber an keiner Stelle lehrt die Bibel, daß man spezielle Lobpreisversammlungen abhalten soll. Sie lehrt an keiner Stelle, daß man das tun soll. Ich habe dann als Pfingstler getestet, was mit dem los ist. Wir hatten einen Hauskreis und da haben wir Lobpreislieder gesungen. Und dann waren wir mitten drin in diesem Lobpreis, wo die Seele aufgeputscht wird und da kam mir plötzlich in den Sinn, jetzt singen wir ein anderes Lied. Ich gab das Lied an, <Ich weiß einen Strom, dessen herrliche Flut> von Torrey, ein Erweckungslied und meine Geschwister konnten das Lied, nachdem sie genügend aufgeputscht waren durch die Chorusse, nicht mehr singen! Das ging nicht mehr! Ich habe gesagt, fragen Sie doch einmal einen Charismatiker, einen praktizierenden, wenn er sagt: 'Herr, ich anbete Dich ­ wißt Ihr, wie man dann steht mit erhobenen Händen, die Seele hochgehen läßt ­ dann stupse ihn doch auf die Schulter und frage ihn, sage mir jetzt sofort, für was anbetest du? Ich garantiere Ihnen, nicht von allen, aber Sie werden von einem Großteil keine gescheite Antwort bekommen, weil diese Form des Lobpreises etwas Ähnliches ist wie die Exerzitien des Ignatius von Loyola. Das ist eine religiöse Übung und nicht ein Herzensbedürfnis. Wenn ein Mensch, wie ich das erlebt habe, bei einem Abendmahl in der Brüdergemeinde, ein 70-jähriger Mann, ein alter gereifter Gottesmann, am Tisch des Herrn aufsteht mit Tränen in den Augen, wo man das Opfer Jesu besingt, <Dem, Der uns liebt> und die Tränen schießen ihm in die Augen. Das sieht man schon von einem Kilometer weit, hier ist ein Mann bis auf die letzte Wurzel seines Herzens erschüttert, was der Herr an ihm getan hat. Das ist Anbetung. Aber nicht, wenn wir uns treffen in einer Sporthalle und heben die Hände. Das ist eine Übung und der Großteil weiß nicht warum!

Und dann möchte ich etwas sagen zu den Frauen. Ich war am Schluß so weit in der Pfingstgemeinde, daß ich keinerlei Hemmungen mehr hatte, die Augen zu öffnen, weil ich wußte, daß es nicht der Heilige Geist ist. Ist Ihnen aufgefallen, daß die Bibel sagt, wer heilige Hände heben soll? Ich kann so beten mit erhobenen Händen, das macht mir nichts aus. Aber wissen Sie, was die Bibel sagt, wer mit erhobenen Händen beten soll? Die Männer. Ich habe dann die Augen geöffnet und sah dann, wer mit erhobenen Händen betete, hauptsächlich, die Frauen. (Das steht auch in 1.Tim.2,8-9: "Ich beschließe nun, daß die Männer beten an jedem Ort, aufhebend huldreiche Hände, ohne Zorn und Folgerungen. In derselben Weise, ebenso, Griechisch "hosawtos" wörtlich wie Selbiges, auch die Frauen").

Dann das Tanzen im Gottesdienst, das ist ja 'in'. Wissen Sie, wann die Gemeinde über das Tanzen aufgeklärt wurde? Genau an einer Stelle in 1.Kor.10,7. Da wurde berichtet, wann die alttestamentliche Gemeinde getanzt hatte, als sie nämlich um das goldene Kalb getanzt hatte. Und ich möchte einfach das nochmals betonen von der Heilsgeschichte her. Alles, was für uns heute verbindlich ist, steht in den Briefen der Apostel. Das ist die Lehre der Apostel. Und wenn dort über tanzen nur geschrieben steht, daß wenn man tanzt, daß es ums goldene Kalb geht, dann muß ich nüchtern sagen, dann ist eben das, was David vor der Bundeslade her tat, eine heilsgeschichtliche Erscheinung. Das war dann richtig. Aber die neutestamentliche Gemeinde tanzt nicht. Das ist ganz klar. Und zwar das kommt daher, man will Gott im Körper anbeten. Aber der Herr Jesus lehrt im zentralen Kapitel über Anbetung ­ und es geht bei Tanz um Anbetung ­ daß "wir Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten." Es wäre besser, statt die Hände zu heben und Lobpreisversammlungen abzuhalten, ins Kämmerlein zu gehen, in sich zu gehen und zu sagen, erbarme Dich meiner und reinige mich von meiner Sünde, zu brechen mit der Sünde. Das ist die wahre Anbetung. Im Mittelpunkt steht der Heilige Geist!! Wie viele Lieder gibt es <Komm Heiliger Geist> auch von der Reformation her. Wieder wird der Heilige Geist in den Mittelpunkt gestellt und seine Gaben. Wenn Sie für heute alles vergessen, aber ich bitte Sie, eine Stelle nicht zu vergessen
ß Joh.16,13ff: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten."
Wir haben gesehen, das ist das Wort Gottes. Und der Schluß von dem ist, daß der Herr Jesus sagt: "Derselbe, der Heilige Geist, wird Mich verherrlichen." Und wo die Fülle des Heiligen Geistes ist, wird nicht über den Heiligen Geist geredet, sondern über die Person Jesu Christi, dort ist die Fülle des Geistes, wo Jesus in den Mittelpunkt gestellt wird. Das lehrt die Bibel. Sie werden an keiner Stelle finden, daß ich den Geist anreden soll, daß ich den Heiligen Geist anbeten soll, das kennt die Bibel nicht, sondern, wo der Heilige Geist wirkt, dort ist Jesus Christus im Zentrum jeder Verkündigung.

Und dann lehrt mich die Bibel ganz klar im 2.Kor.6,14: "Ziehet nicht am ungleichen Joch mit Un-gläubigen," zu Deutsch, trenne dich von der Linie Belials, das ist die Okkultlinie. Und dieser Geist, der uns hier in der Charismatischen Bewegung begegnet, führt systematisch zurück nach Rom. Es gibt ein Programm, das heißt 'Lumen 2000', wo Tom Forrest, (katholischer Priester), ein führender Charismatiker, im Deutschen Fernsehen öffentlich sagte, was ihr Programm ist, zurück nach Rom. Der sagte das so offen, daß ich schockiert war. Es ist ein großes Problem. Die Gläubigen lassen sich gefallen auf Grund falscher Zungenreden, auf Grund falscher Geistesgaben, daß man ihnen weismacht, daß die katholischen Charismatiker alle bekehrt wären. Ich fragte den katholischen Priester, der sich bekehrt hatte, ein Holländer, Tom van Husse ­ es war eine allgemeine Frage in einem Auditorium, wo Fragen gestellt wurden ­ sind die führenden Jesuiten, die die Charismatische Bewegung als Führer hier praktisch bringen, sind die gläubig? Er sagte, nein. Er war ein Insider, der bisher drin war. ­ Man kann nicht die Maria anbeten, man kann nicht letztendlich die Messe dulden und gleichzeitig den Papst als Stellvertreter Christi predigen und gleichzeitig behaupten, daß das der 'Heilige Geist' ist. Das ist ein anderer Geist, das ist nicht der Heilige Geist. Und dieser Geist treibt systematisch die Evangelikalen zurück nach Rom.

In der Pfingstgemeinde, wo wir waren, da war der Prediger ein absoluter Gegner Roms, zwischenzeitlich hat bereits der erste katholische Priester dort gepredigt, natürlich über die Chapter, über die charismatische Linie. Und hier geht der Zug mit Riesenschritten nach Rom. Es gibt von der Dorothy Ranegan, einer Frau, die zum CVJM München, zu dieser Bewegung gehört ­ dort wird es publiziert ­ eine Weissagung. Ich habe sie daheim. Sie sah in einem Gesicht die Maria, die Mutter Jesu und in ihrem Schoß lag Jesus Christus. Und dann kam die Botschaft, 'der heilige Geist bittet uns, seid barmherzig mit dem zerbrochenen Leib der Kirche.' Also, der heilige Geist bittet mich, daß ich mit dem Katholizismus barmherzig bin!! Ich brauche hier nicht einmal die Gabe der Geisterunterscheidung, ich brauche bloß ganz nüchtern die Bibel zu lesen, um zu merken, daß das ein absoluter Irrgeist ist. Der Weg nach Rom ist der Weg ins Verderben, das ist gar keine Frage. Der Weg Jesu Christi geht in eine ganz andere Richtung, er geht in die Absonderung. Da kommen auch die Jesusmärsche her, die nichts anderes sind als eine abgewandelte Form der Prozession , wo man glaubt, daß man Landstriche für den Herrn in Besitz nimmt. Die Bibel lehrt aber etwas anderes und sagt: "Ihr seid Fremdlinge hier auf dieser Erde." Ich bin Fremdling hier, ich habe nichts in Besitz zu nehmen. Ich habe den Herrn zu predigen, den Herrn zu verkündigen als Fremdling auf der Erde, als Pilger unten durch zu gehen. Das lehrt die Bibel und nicht, daß ich Macht bekomme.

Wissen Sie, der entscheidende Irrtum ist ein ganz, ganz einfacher. Man sucht etwas, das die Bibel so nicht zeigt. Ich möchte nämlich den Vortrag nicht abschließen, bevor ich Ihnen nicht wirklich gezeigt habe von der Bibel her, wo ist die wirkliche Fülle des Heiligen Geistes, wo ist die Kraft Gottes, wo ist der Überwindergeist, wo ist die Kraft, um zu siegen? Die Bibel lehrt das nämlich auch. Aber etwas möchte ich Sie bitten zu beachten. Die Bibel unterscheidet vier große Dinge: <Israel und die Gemeinde, die Apostelzeit und die Endzeit>. Wenn ich die vier Dinge exakter unterscheide, kann ich keine einzige Lehre der Charismatik mehr aufrecht erhal-ten, es bricht alles zusammen. Wenn ich Israel das gebe, was Gott Israel gegeben hat und gebe der Gemeinde, was der Gemeinde gehört, gebe den Aposteln, was ihnen gehört und sehe für die Endzeit, was uns gehört, wenn man die vier Dinge unterscheidet ­ und alles, was ich heute abend tat, war im Prinzip nur ein ganz einfaches 'Auseinanderdividieren' der Bibelstellen nach diesen vier Kriterien ­ dann bricht die Lehre der Pfingst- und Charismatischen Bewegung zusammen. Sie sind teilweise liebe Geschwister, aber vollständig verführt. Und die Bibel gibt den Befehl, wenn es um solche Dinge geht, "gehet aus von ihr." Hier gibt es keine Kooperation. Nicht, daß wir sie nicht lieben und für sie beten und für sie kämpfen. Aber wir können nicht mit ihnen kooperieren. "Sondert euch ab", sagt die Bibel. Ich könnte nicht mit einem falschen Geist zusammenarbeiten. Das geht nicht, selbst wenn ein Gotteskind unter diesem Geist ist.

Einer der Grundgedanken dieser Bewegung ist 'mehr'. Wie hat mir eine Schwester einmal erzählt, sie sei mit dem 'heiligen Geist' erfüllt worden! Einer der Brüder sagte, dann bekommst du eine Sonderzulage! Immer Sonderzulage, noch mehr, noch mehr! Und man sucht das außerhalb der Person Jesu. Man sucht Fülle, Fülle beim Prediger, Fülle bei Handauflegung, Fülle bei Zeichen und Wundern und bei Dingen, die geschehen!! Jetzt ist die große Frage, lehrt die Bibel, daß hier die Fülle Jesu Christi ist oder an einer anderen Stelle? Ich habe vorher gelesen Eph.1,3: "Wir sind, jeder Gläubige, gesegnet mit jedem geistlichen Segen in der himmlischen Welt in Christo." Sie müssen sich das so vorstellen, wenn Sie zur Wiedergeburt kommen, dann erhalten sie bei der Wiedergeburt ein Paket. Ist Ihnen in der Bibel aufgefallen, daß die Bibel lehrt, jeder Wiedergeborene hat eine Geistesgabe?
ß 1.Petr.4,10. Jeder hat eine Geistesgabe von Gott.
ß Röm.12,3: Jeder hat das Maß des Glaubens von Gott bekommen.
ß 1.Kor.12,18: Jeder hat von Gott einen Platz am Leibe Christi zugewiesen bekommen.
ß 2.Kor.10,13: Jeder hat ein Arbeitsgebiet, das hat er bekommen mit der Wiedergeburt.
Was muß er tun, daß es zur Wirksamkeit kommt? In kindlichem Gehorsam dem Lamm Jesus Christus folgen. Das heißt, es kommt nach der Wiedergeburt von außen nichts hinzu, grundsätzlich, außer bei dem speziellen Dienst, wie beim Timotheus, das war eine einzige Ausnahmne. Und
ß Kol.2,9-10: "In Ihm, in Christus, wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig und ihr, die Gläubigen, seid zur Fülle gebracht in Ihm."
Und wenn ein Gläubiger lernt in Ihm zu bleiben ­ das war die große Erkenntnis, als ich heraus-kam, das In-Christo-Sein ­ wenn er lernt, wie geht das In-Christo-Sein? dann beginnt die Fülle Jesu Christi schlagartig zu wirken. Und ein Gläubiger beginnt plötzlich, so lange er in der Stellung drin bleibt zu wachsen. Er bekommt Sieg über Sünde, er wird reif, er geht geistlich vorwärts. In 2.Kor.9,8 ­ das ist eine der schönsten Bibelstellen in der ganzen Bibel ­ da sagt der Herr uns durch den Paulus etwas ganz Schönes. Er sagt hier in
ß 2.Kor.9.8: "Gott ist mächtig ­ und hier steht es wörtlich ­ jede Gnade im Überfluß zu spenden, so daß ihr in allem allezeit alle Genüge habet und überreich seid zu jedem guten Werk."
Das ist eine Aussage, allezeit jede Gnade, egal wo es gebricht, zu jeder Zeit, steht uns durch Jesus Christus zur Verfügung. In Ihm, das ist eine klare Botschaft. In
ß 2.Petr.1,3 sagt wiederum die Schrift: "Nachdem Seine göttliche Kraft uns alles, was zum Leben und zur Gottseligkeit dient, geschenkt hat."
Ich habe in dem Paket alles drin, Ich weiß ganz genau, Gott gibt mir nichts mehr, ich habe alles. Und wenn es nicht funktioniert, dann ist nicht Gott schuldig oder der Prediger, dann ist nur einer schuldig, ich! Und in dem Moment, wenn ich das von der Bibel her lerne so zu gehen, wie Gott es mir zeigt, dann bricht diese Fülle durch.

Nun ein Beispiel: Ich weiß nicht, ob Sie, wenn Sie gläubig sind, ob Sie mit Ihrem Fleisch Probleme haben? Ich habe Probleme mit meinem Fleisch! Ich bin dazu nicht sehr sanftmütig von meinem Charakter her, sondern neige eher mehr zu einem etwas emotionalen Menschen. Ich habe Probleme mit meinem Fleisch. Ich möchte nur eine Geschichte erzählen, damit Sie sehen wie das praktisch geht. Ich war beim Friseur. Wenn ich zum Friseur gehe, das ist für mich eine der schlimmsten Zeiten, die es gibt ­ ich bin sehr beschäftigt, weil ich noch voll im Beruf bin und nebenher in der Gemeinde ­ da ist es mir immer langweilig. Wenn es dem Teufel gelingt, mich zum Friseur zu schicken ohne daß ich ein Neues Testament oder ein Buch mitnehme, dann sitze ich da: drei Leute vor mir, das ist langweilig! Und dann habe ich festgestellt, dann greife ich nach einer Illustrierten, nicht um zu sündigen. Ich sage dann zum Herrn, Herr, ich will nicht sündigen. Der Teufel weiß das! Ich nehme die Zeitschrift, schlage die dritte Seite auf, schon habe ich mich versündigt. Das ist praktisch passiert! Ich schlage die Zeitschrift zu, werfe sie auf den Tisch ­ die anderen haben wahrscheinlich gemerkt, was los ist ­ ich war innerlich zerknirscht, bat um Vergebung und sagte, Herr Jesus, vergib mir, ich habe mich beschmutzt, ich schäme mich. Und sechs Wochen später ­ zwischenzeitlich hatte ich in der Bibel gelernt, was mit dem Fleisch los ist, ich hatte Röm.6 gelesen, dort steht: "Wißt ihr nicht, daß ihr mit Christus gekreuzigt seid?" Und dann steht im letzten Vers, "also haltet euch dafür," ­ genau dieselbe Situation sechs Wochen später: Karl-Hermann sitzt beim Friseur, es ist ihm langweilig ­ und Langeweile ist das Schlimmste, was ich kenne ­ und wieder die Zeitschrift, ich will nach der Zeitschrift greifen und in dem Moment beginnt der Heilige Geist mich zu mahnen, tue es nicht Röm.6. Ich habe dann etwas gemacht, ganz kindlich, ich habe die Augen geschlossen und sagte, Herr Jesus, ich danke Dir ­ das heißt, ich nehme es im Glauben an ­ daß ich mit Dir gekreuzigt bin; das heißt, daß mein alter Adam, dieses elende Fleisch, am Kreuz von Golgatha getötet wurde, ich nehme es ganz praktisch an, ich halte mich dafür. Wissen Sie, was war ­ ich werde es nie vergessen, das war das erste Erlebnis dieser Art ­ in derselben Sekunde war der Drang, nach der Zeitschrift zu greifen, wie weggeblasen. Es war für mich völlig unverständlich, wie jemand eine Zeitschrift aufnehmen kann. Der Drang war weg, ich war fasziniert! Römer 6, das Fleisch! Wissen Sie, was das heißt? Wir müssen kindlich alles, was die Bibel lehrt, was wir haben, annehmen.

Jetzt kommt eben die Frage, wie nimmt man das an? Zum Beispiel heißt es in
ß Gal.5,16: "Wandelt im Geist, so werdet ihr die Früchte des Fleisches nicht vollbringen." Das heißt, das ganze Problem ist, im Geist zu wandeln, in Christus zu bleiben, diesen Weg zu gehen. Und da gibt es eine ganz einfache Regel in
ß Kol.2,6: "Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt in Ihm." Und was sagt der Herr Jesus, wie man Ihn annimmt in
ß Mark.1,15: "Tut Buße und glaubt."
Und in dem Moment, wenn ein Gläubiger in einer bußfertigen Haltung, wo er wirklich bereit ist, jede Sünde zu lassen, jede Sünde, die er weiß, dem Herrn Jesus zu bekennen, so kommt und kindlich einfältig diese Glaubensgüter, die die Bibel mir darstellt, annimmt und beginnt auf Grund von dieser Zusage, von dieser Verheißung zu handeln, beginnt die Fülle Jesu Christi schlagartig zu wirken. Und ich habe dann eine ganz andere Kraft als der Charismatiker, der hatte die irre Kraft, ich habe die echte. Das ist ein großer Unterschied.

Hier gibt es dann einfach Stufen (Wachstumsstufen). Ich sage es ganz ehrlich, wenn ich wissen will, was ich alles habe, wissen Sie, was ich dann tun muß? Dann muß ich die Bibel lesen. Nicht ein halbes Kapitel zu meiner Erbauung morgens. Dann muß ich lesen wie in
ß Psalm 1,2-3: "...Glückselig der Mann..., der ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Lust hat an dem Worte Gottes und sinnt Tag und Nacht darüber...."
Dann werde ich die Bibel studieren und werde sehen, was besitze ich in Christus? ­ Es ist hier eine Tabelle drin im <Schlüssel>, wo ein Großteil, nicht alles, aber ein Großteil, was ich in Christus besitze, drin ist. Beginnen Sie, wenn Sie wirklich wiedergeboren sind, in Buße sich von der Sünde abzukehren, beginnen Sie, diese Dinge anzunehmen und sie werden geschehen in Ihrem Leben. Sie werden die Fülle Jesu Christi erleben. Sie werden nicht mehr nach der Charismatik schielen!

Ich habe gesehen, was hinter der Kulisse dieser freudig bewegten Bewegung wirklich los war. Ich habe gesehen, wie es in der Familie dann am Schluß zuging. Nicht bei allen, keine Regel ohne Ausnahme. Es wäre zu viel gesagt, aber man sieht einfach, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und zum Schluß, wenn man das dann erkennt, wenn man in dieser Herrlichkeit Jesu Christi dann einmal beginnt Fuß zu fassen, Jesus Christus als den Erlöser mit Seinem vollkommenen Opfer zu begreifen und dann beginnt die Glaubensschritte zu tun, wenn man plötzlich begreift, es ist alles in mir drin, alles, ich muß nur die richtigen Schritte tun, dann kann man nur noch das tun, was Paulus sagt in
ß 2.Kor.9,15: "Gott aber sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe."
Dann sinkt man in die Knie vor dem Erlöser Jesus Christus, bringt sein Leben als Ganzopfer und ist bereit Ihm zu dienen. Das ist das Ziel des Evangeliums. Dann ist man Fremdling auf dieser Erde, verachtet unter Umständen, man bekommt nicht den Beifall dieser Welt, man wird nicht reich und wird nicht angesehen, sondern bekommt unter Umständen die größten Schwierigkeiten und den größten Spott. Aber man hat etwas als bleibendes Gut, man hat die Gewißheit der Heimat im Himmel. Man ist ein Fremdling auf dieser Erde, der voll Sehnsucht dann beten kann wie es in der Offenbarung steht: "Herr Jesus, komme bald." Das ist das Ziel, nicht die Pseudogabe der Charismatischen Bewegung, sondern die Fülle Jesu Christi, ganz praktisch. Aber dann muß ich zu der Leidenschaft meines Lebens Ihn machen. Da bricht man in der Regel den Hobbykeller ab, weil man keine Zeit mehr hat. Da geht man hin zu Ihm und beginnt Sein Wort zu studieren Tag und Nacht mit einer kindlichen Freude, was der Herr mir gibt an Herrlichkeiten und wird so ein echter Nachfolger Jesu Christi.

Bevor ich bete, möchte ich noch einen Satz sagen. Ich habe jetzt die Charismatik kennen- gelernt, ich habe die Pfingstler kennengelernt, ich habe die biblische Lehre kennengelernt, ich habe den Jesus Christus der Bibel kennengelernt, der die Fülle hat, und ich kann nur eines sagen nach Reifezeiten, Jahren auch der Trennung, nach Sieg und Niederlage auf beiden Schienen, da kann ich nur eines sagen: Nie mehr zurück! Ich kann nur noch eines sagen. Wer noch zu nahe dran ist, die Finger weg!





So, ich nehme an dass Du den Artikel von Bruder Karl Kauffmann, Albstadt, durchgelesen hast und an dieser Stelle ein Frage:

       Welche Literatur hast Du bis jetzt gelesen die sich kritisch mit der "charismatisch/pfingstlichen" Endzeitströmung" befasst hat?

 

 

13.12.99/Wf