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Wir alle befinden uns auf der
bedeutungsvollen Reise aus der Zeit in die Ewigkeit, und keiner von uns weiss,
wie nahe er dem Ziel ist. Bald, vielleicht völlig unerwartet, kann unsere Reise
zu Ende gehen. Da ist es doch der Mühe wert, sich zu fragen, wo sie enden wird.
Man kann die Menschen in drei Gruppen einteilen:
Die erste Gruppe umfasst alle, die errettet sind und sich ihrer Errettung auch
bewusst sind. Sie sind ganz sicher, dass sie einmal in den Himmel kommen, weil
sie an den Herrn Jesus glauben, der für ihre Sünden am Kreuz gestorben ist.
In der zweiten Gruppe sind die Menschen, die ihrer Errettung nicht gewiss sind,
es aber gern werden möchten.
In der dritten Gruppe befinden sich alle, die nicht errettet, aber auch völlig
gleichgültig in bezug auf ihr ewiges Seelenheil sind. Sie glauben nicht an den
Herrn Jesus und behaupten, es sei ihnen einerlei, was nach dem Tod mit ihnen
geschieht.
In einer von diesen drei Gruppen befindet sich jeder Mensch, und die überaus
wichtige Frage ist: In welcher? Nichts ist törichter, als gleichgültig zu sein,
wenn es um die Ewigkeit geht. Viele Millionen von Menschen mühen sich täglich
für ihre zeitlichen Interessen ab und scheuen keine Anstrengung, etwas zu
erreichen, während sie in bezug auf ihr ewiges Wohl wie mit Blindheit geschlagen
sind. Trotz der unendlichen Liebe, die Gott auf Golgatha Sündern gegenüber
geoffenbart hat, trotz Seines Hasses gegen die Sünde, trotz der bekannten Kürze
des menschlichen Lebens, trotz all der Schrecken des Gerichts nach diesem Leben
eilt der Mensch sorglos dem schrecklichen Ende seines Weges entgegen, als gäbe
es keinen Gott, keinen Tod, kein Gericht, keinen Himmel und keine Hölle. Gehörst
du auch zu dieser Klasse von Menschen? Möchte dann Gott sich in diesem
Augenblick über dich erbarmen und dir beim Lesen dieser Zeilen die Augen öffnen,
damit du deinen gefährlichen Zustand erkennst und siehst, dass du am Rand eines
unvorstellbar schrecklichen Abgrundes stehst!
Du magst es glauben wollen oder nicht, aber dein Fall ist wirklich verzweifelt.
Verdränge nicht den Gedanken an die Ewigkeit! Es ist der grosse Feind der
Seelen, der dich betrügt und erreichen will, dass du die Frage der Ewigkeit „auf
die lange Bank schiebst". Ein spanisches Sprichwort lautet: Der Weg „Später
einmal" führt zu der Stadt „Niemals". Darin liegt viel Wahrheit, und ich rate
dir dringend: Bleibe nicht länger auf diesem Weg! „Jetzt ist die wohlangenehme
Zeit, jetzt ist der Tag des Heils."
Vielleicht sagst du: „Ich bin nicht gleichgültig, ich denke oft an mein
Seelenheil. Ich habe schon um Sündenvergebung gebetet, aber ich bin nach wie vor
in Zweifel und Ungewissheit.
Dann ist dein Zustand wohl anders als der eines gleichgültigen Menschen, und
doch wachsen Gleichgültigkeit und Ungewissheit auf demselben Boden, und der
heisst „Unglaube". Gleichgültige Menschen glauben nicht, dass sie sündig sind
und schuldig vor Gott und dass Gott sie deshalb richten muss. Wenn du aber nun
Zweifel hast, dann glaubst du nicht, dass Gottes Heilsweg wirklich genügt. Ich
kann deine Not gut verstehen. Je grösser der Ernst ist, mit dem du diese
wichtigste Frage in deinem Leben betrachtest, desto grösser wird auch dein
Verlangen sein, zur Gewissheit über deine ewige Errettung zu kommen.
„Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber
seine Seele einbüsste?" (Matthäus 16,26). Einem Menschen, der sich verirrt hat
und der nun müde und hungrig an eine Kreuzung kommt, ohne den richtigen Weg zu
wissen, genügt es nicht, wenn ihm jemand sagt, dass einer der beiden Wege
vielleicht zum gewünschten Ziel führt. Er muss hundertprozentige Gewissheit
haben. So geht es jedem, der innerlich wach wird und mit Schrecken sieht, dass
er auf dem breiten Weg ist, der ins Verderben führt. Es kann ihm nichts nützen,
wenn ihm jemand einen Weg angibt, auf dem er hoffen kann, dem Verderben zu
entrinnen. Jeder Irrtum ist lebensgefährlich. Er wird nicht eher zur Ruhe
kommen, bis er gewiss weiss, dass er auf dem rechten Weg, auf dem Weg zum ewigen
Leben ist.
Glücklicherweise gibt es einen absolut zuverlässigen Führer: das Wort Gottes,
die Bibel. Anhand dieses „Führers" sollen uns drei Dinge beschäftigen, die
entscheidend wichtig sind:
1. Der Weg des Heils (Apostelgeschichte 16,17),
2. Die Erkenntnis des Heils (Lukas 1,77),
3. Die Freude des Heils (Psalm 51,12).
Wir werden im Lauf unserer Betrachtung sehen, dass jedes dieser drei Dinge,
obwohl sie miteinander zusammenhängen, doch seine besondere Grundlage hat, so
dass es gut möglich ist, dass jemand den Weg der Errettung kennt, ohne die
Gewissheit zu haben, dass er selbst errettet ist. Es kommt auch vor, dass jemand
seiner Errettung gewiss ist, dass ihm aber oft die Freude fehlt, die diese
Gewissheit begleiten sollte.
Über diesen Weg gibt uns 2. Mose 13,13 in
einem Vorbild klare Anweisung. Wir lesen dort: „Und jedes Erstgeborene des Esels
sollst du mit einem Lamme lösen, und wenn du es nicht lösest, so brich ihm das
Genick; und jedes Erstgeborene des Menschen unter deinen Söhnen sollst du
lösen."
Jetzt möchte ich den Leser bitten, mir zu einer Szene zu folgen, die vor über
dreitausend Jahren stattgefunden haben mag. Zwei Männer, ein Priester und ein
armer Israelit, stehen beieinander und unterhalten sich sehr angeregt.
Offensichtlich geht es um eine wichtige Frage. Ein kleiner Esel, der ahnungslos
zwischen beiden steht, ist anscheinend der Gegenstand ihres Dialogs.
„Ich bin gekommen", hören wir den armen Israeliten sagen, „um mich zu
erkundigen, ob nicht dieses eine Mal zu meinen Gunsten eine Ausnahme gemacht
werden könnte. Dieser kleine Esel hier ist das erste Junge meiner Eselin. Ich
weiss zwar, was das Gesetz verlangt, hoffe aber doch, dass Gott dieses junge
Tier verschont. Ich bin ein armer Mann, und es ist mir unmöglich, es zu lösen."
„Aber", erwidert der Priester, „das Gesetz Gottes sagt klar und unzweideutig:
Jedes Erstgeborene des Esels sollst du mit einem Lamme lösen, und wenn du es
nicht lösest, so brich ihm das Genick". Also, wo ist das Lamm?"
„Ich habe kein Lamm."
„Dann geh', und kaufe eins und komm wieder. Andernfalls muss dem Esel das Genick
gebrochen werden. Entweder muss das Lamm sterben oder der junge Esel."
„Ach, dann sind alle meine Hoffnungen dahin", ruft der Arme traurig aus. „Ich
bin nicht in der Lage, ein Lamm zu kaufen."
Inzwischen hat sich ein dritter, ein alter Israelit genähert. Er hört den
verzweifelten Ausruf des armen Mannes. Einen Augenblick steht er nachdenklich
da, dann wendet er sich zu ihm und sagt freundlich: „Sei nur ruhig, mein Freund,
ich kann dir helfen. Ich habe zu Hause ein kleines Lamm ohne Fehl. Wir hängen
zwar alle an ihm, aber ich will es holen und für deinen Esel opfern." Mit diesen
Worten eilt der freundliche Fremde fort und kommt nach kurzer Zeit mit dem
versprochenen Lamm zurück. Der Priester nimmt es in Empfang, schlachtet es und
verbrennt es auf dem Altar. Nachdem das geschehen ist, wendet er sich zu dem
armen Mann, der dem ganzen Vorgang sprachlos zugeschaut hat, und sagt: „Jetzt
kannst du deinen Esel ruhig mit nach Hause nehmen. Das Schaf ist anstelle des
Esels getötet worden, und deshalb geht der Esel gerechterweise frei aus. Bedanke
dich bei deinem Freund."
Erkennst du nicht in dieser kurzen Erzählung eine treffende Illustration der
Errettung eines Sünders? Gott muss wegen deiner Sünden Sein gerechtes Gericht
über dich bringen. Die einzige Möglichkeit, diesem Gericht zu entrinnen, besteht
darin, dass ein von Gott anerkannter und akzeptierter Stellvertreter deinen
Platz einnimmt. Aber wo willst du einen solchen Stellvertreter finden? Es geht
dir wie jenem armen Israeliten. Du bist nie und nimmer imstande, das von Gott
geforderte Lamm zu beschaffen. Gott Selbst hat dafür vorgesorgt in der Person
Seines eingeborenen, geliebten Sohnes: Ein Lamm „ohne Fehl und ohne Flecken".
„Siehe das Lamm Gottes!" rief Johannes seinen Jüngern zu, als er den Herrn Jesus
auf sich zukommen sah; „siehe das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt
wegnimmt!"
Dieser Jesus, der Sohn Gottes, ging zum Kreuz „wie ein Lamm, das zur Schlachtung
geführt wird" (Jesaja 53,7), und dort litt Er für unsere Sünden, „der Gerechte
für die Ungerechten, auf dass Er uns zu Gott führe" (1. Petrus 3,18). „Er wurde
unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen
auferweckt" (Römer 4,25). Deshalb braucht Gott nicht ein Jota von Seinen
gerechten und heiligen Ansprüchen fallen zu lassen, wenn Er den gottlosen
Sünder, der an Christus glaubt, rechtfertigt (Römer 3,26). Gott sei ewig Dank
für einen solchen Heiland und für eine solche Errettung! Wenn ein Mensch
wirklich an den Sohn Gottes glaubt, das heisst, wenn er Ihm und dem, was Er
vollbracht hat, völlig vertraut, dann wird ihm der volle Wert des Opfertodes
Christi zugerechnet, geradeso als ob er das Werk selbst vollbracht hätte. Ja,
noch mehr! Gott sieht den Glaubenden nicht mehr in seinem alten Sündenzustand,
sondern in der ganzen Annehmlichkeit der Person Christi. Gottes Heilsplan ist
wirklich göttlich und Seiner Selbst würdig. Er befriedigt Sein Herz und Seine
Liebe, verherrlicht Seinen Sohn und bringt den Sünder in ewige Sicherheit.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Seinen
Einzigen und Geliebten gesandt hat, um das grosse Werk der Erlösung zu
vollbringen, und der alles so völlig geordnet hat, dass solche sündigen
Geschöpfe, wie du und ich, durch den Glauben an Ihn nicht nur die reichsten
Segnungen geschenkt bekommen, sondern auch für alle Ewigkeit in die überaus
köstliche Gemeinschaft des Segnenden aufgenommen werden können! „Erhebet Jehova
mit mir, und lasset uns miteinander erhöhen seinen Namen!" (Psalm 34,3). Aber
vielleicht sagst du: „Ich habe gelernt, von mir und von meinem eigenen Tun
völlig abzusehen und nur auf Christus und auf Sein Werk zu vertrauen, aber
trotzdem bin ich nicht ganz sicher, ob wirklich alles restlos in Ordnung ist.
Heute fühle ich mich ganz glücklich und bin froh, dass Gott mich durch den
Glauben an Jesus und Sein vergossenes Blut angenommen hat, und morgen bin ich
schon wieder in Angst und Zweifel. Woher kommt das nur?"
Auf diese Frage möchte ich dir eine Gegenfrage stellen: Hast du jemals gehört,
dass ein Kapitän den Anker seines Schiffes in das Schiff hineinwirft, um so
einen sicheren Ankerplatz zu finden? Natürlich nicht! Er müsste seinen Verstand
verloren haben. Er wirft ihn stets nach aussen, ins Meer. Verstehst du, was ich
damit sagen will? Es mag sein, dass du ganz klar verstehst, dass der Tod Christi
allein Sicherheit vor dem ewigen Gericht gibt, und doch denkst du, deine Gefühle
könnten dir Gewissheit geben. Anstatt nach aussen zu blicken, blickst du in dich
hinein, und da kann es gar nicht anders sein, als dass du heute glücklich bist,
wenn du die für einen Geretteten passenden Gefühle in dir zu entdecken meinst,
während du morgen beim Verschwinden dieser Gefühle vom Sturm hin- und
hergeschaukelt wirst, wie ein Schiff in Seenot. Das führt uns zu dem zweiten
Punkt unserer Betrachtung.
Wieder muss ich den Leser bitten, seine
Bibel zur Hand zu nehmen und das fünfte Kapitel des ersten Johannesbriefes
aufzuschlagen. Dort finden wir einen Vers, der den Weg angibt, auf dem Gott dem
Menschen die Erkenntnis des Heils mitteilt. Er lautet: "Dies habe ich euch
geschrieben, auf dass ihr wisset, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubet an
den Namen des Sohnes Gottes" (V.13). Beachten wir gut, dass es nicht heisst:
„Diese glücklichen Gefühle habe ich euch gegeben, auf dass ihr wisset...". Es
heisst auch nicht: „Dies habe ich euch geschrieben, auf dass ihr fühlt (oder
hofft), dass ihr ewiges Leben habt . . . ".
Kurz bevor Israel aus Ägypten auszog, kam die letzte schwere Plage: Gott tötete
alle ältesten Söhne. Lies bitte 2. Mose 12. Woher wussten die erstgeborenen
Söhne der Israeliten, dass sie in jener Nacht vor dem Schwert des Gerichts
völlig sicher waren? Lasst uns in Gedanken zwei verschiedene Häuser
israelitischer Familien besuchen und hören, was ihre Bewohner zu sagen haben.
In dem ersten Haus sehen wir auf den ersten Blick, dass alle Bewohner voll
Furcht, Spannung und Angst sind. Die Gesichter sind bleich, und zitternd stehen
Eltern und Kinder beieinander. Wir erkundigen uns nach der Ursache der
allgemeinen Angst. Der älteste Sohn erzählt uns, dass der Todes-Engel in der
kommenden Nacht durch das Land gehen wird, um alle ältesten Söhne zu töten, und
dass er nicht ganz sicher sei, wie es ihm in dieser schrecklichen Stunde ergehen
werde. „Wenn der Engel an dem Haus meiner Eltern vorübergegangen und der Tag
angebrochen ist, dann weiss ich, dass ich verschont bin; aber bis dahin bin ich
in Ungewissheit. Unsere Nachbarn im nächsten Haus behaupten zwar, ihrer
Errettung völlig gewiss zu sein, aber wir halten das für eine grosse Anmassung.
Alles, was ich tun kann, ist, dass ich die lange schreckliche Nacht wachbleibe
und das Beste hoffe".
„Aber", fragen wir weiter, „hat Gott denn nicht genau gesagt, auf welche Art
dein Leben gerettet werden kann?"
„Doch! Und wir haben auch alles getan, was Er gesagt hat. Wir haben das Schaf
geschlachtet, ein fehlerloses Tier von einem Jahr, und wir haben sein Blut mit
einem Büschel Ysop an die Oberschwelle und die beiden Türpfosten gestrichen,
aber trotzdem sind wir nicht sicher, ob das hilft und uns wirklich schützen
wird."
Sehen wir jetzt einmal in das Nachbarhaus. Welch ein Gegensatz! Frieden und Ruhe
liegt hier auf jedem Gesicht. Die ganze Familie steht um den Tisch herum; jeder
hat einen Stab in der Hand und isst von dem gebratenen Fleisch des Lammes. Wie
kommt es, dass hier alle so ruhig sind, obwohl in dieser Nacht so Schreckliches
passieren soll? Auf unsere Frage, warum sie so reisefertig um den Tisch stehen,
erhalten wir zur Antwort: „Wir warten auf den Befehl Gottes zum Aufbruch. Sobald
der eintrifft, werden wir die grausamen Unterdrücker und den Sklavendienst
Ägyptens für immer verlassen."
„Aber habt ihr denn ganz vergessen, dass heute Nacht Gottes Gerichtsengel durch
ganz Ägypten geht und alle ältesten Söhne tötet?"
„O nein, das wissen wir, aber unserem Erstgeborenen kann nichts passieren, denn
das Blut ist an die Tür gestrichen worden, genau wie Gott es uns aufgetragen
hat."
„Das ist hier bei euren Nachbarn auch geschehen", erwidern wir, „und trotzdem
sind dort alle unglücklich, weil sie nicht sicher sind, ob ihr Sohn tatsächlich
verschont bleibt."
In diesem Augenblick schaltet sich der älteste Sohn ein. Er sagt in bestimmtem
Ton: „Wir haben nicht nur das Blut an den Türpfosten, sondern auch das
unumstössliche Wort Gottes darüber. Gott hat gesagt: „Wenn ich das Blut sehe, so
werde ich an euch vorübergehen". Gott ist befriedigt, wenn Er das Blut aussen an
unserer Tür sieht. Darum sind wir ruhig, Er wird Sein Wort halten."
Genauso ist es! Auch für uns! Das Blut des Lammes Gottes, das für uns geflossen
ist, rettet uns, und das Wort aus dem Mund Gottes gibt uns eine
unerschütterliche Gewissheit. Nichts kann uns eine grössere Sicherheit geben,
vor dem Gericht verschont zu bleiben, als das Blut Christi! Könnte uns
irgendetwas mehr Gewissheit verleihen als das Wort Gottes, Sein geschriebenes
Wort? Nichts, gar nichts!
Welcher der beiden ältesten Söhne war in grösserer Sicherheit, der erste oder
der zweite? Der zweite, denkst du vielleicht, weil dort alle ruhig und in
Frieden waren. Nein, sage ich dir, beide waren gleich sicher. Ihre Sicherheit
hing nicht ab von ihren Gefühlen in ihnen selbst, sondern von dem Blut, das
draussen war und von der Garantie, die Gott mit Seinem Wort gegeben hatte. Und
ebenso darfst du, wenn du deiner eigenen Errettung gewiss werden willst, nicht
auf das schwankende Zeugnis deiner Gefühle hören, sondern auf das
unveränderliche Zeugnis des Wortes Gottes: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und
kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen"
(Johannes 5,24).
Nimm ein Beispiel aus dem täglichen Leben. Ein Bauer hört, dass eine schöne,
fette Wiese ganz in der Nähe seines Bauernhofes zu verpachten ist. Schon längst
hätte er dieses Stück Land gern gehabt, weil er nicht genug Gras hat für sein
Vieh. Er schreibt an den Besitzer der Wiese, bekommt aber längere Zeit keine
Antwort. Eines Tages besucht ihn ein Nachbar, dem er die Sache erzählt. Der hört
aufmerksam zu und sagt dann: „Die Weide bekommst du bestimmt; der Besitzer
schätzt dich." Diese Worte machen dem Pächter Mut. Am nächsten Tag begegnet ihm
ein anderer Nachbar und bemerkt im Lauf der Unterhaltung: „Ich fürchte, du hast
nicht viel Aussicht, die Wiese zu bekommen. Ich habe gehört, dass es noch einen
anderen Interessenten gibt, der mit dem Besitzer gut befreundet ist." Die
Hoffnungen des Bauern sinken bei diesen Worten auf Null. Niedergeschlagen geht
er nach Hause.
Dort angekommen, findet er bei seiner Post einen Brief des Eigentümers der
Wiese. Aufgeregt öffnet er den Brief. Er liest, und beim Lesen hellt sich sein
Gesicht auf. Er hält den Brief triumphierend in die Höhe und ruft seiner Frau
zu: „Jetzt ist alles in Ordnung. Wir können die Wiese pachten, solange wir
wollen, und die Bedingungen sind denkbar günstig. Alle meine Sorge war unnötig.
Jetzt lass kommen, was will, ich habe sein Wort. Das genügt mir."
Mancher ist in einem ähnlichen Zustand wie dieser Pächter - hin- und hergeworfen
und beunruhigt durch die Meinungen der Menschen, oder durch die Gedanken und
Gefühle seines eigenen verräterischen Herzens! Nur die Annahme des Wortes
Gottes, des unfehlbaren Ausdrucks der Gedanken und Ratschlüsse Gottes, kann der
Seele Ruhe geben und sie vor Zweifeln und Beängstigungen sicherstellen. Wenn
Gott spricht, kann es nur Gewissheit geben, ob Er nun über das Gericht der
Gottlosen oder die Errettung des Gläubigen redet. „In Ewigkeit, Herr, steht dein
Wort fest in den Himmeln" (Psalm 119,89). Für den einfältigen Gläubigen ordnet
Sein Wort alles. „Nicht ein Mensch ist Gott, dass er lüge, noch ein
Menschensohn, dass er bereue. Sollte Er gesprochen haben und es nicht tun, und
geredet haben und es nicht aufrecht halten?" (4. Mose 23,19). Es geht also
darum, dass du Gottes Wort wirklich vertraust. Nicht wie du das tust, sondern
dass du es tust!
Aber, fragst du vielleicht, wie kann ich sicher sein, dass ich den richtigen
Glauben habe? Darauf gibt es nur eine Antwort: „Setze dein Vertrauen auf die
richtige Person, d. i. auf den Sohn Gottes!" Es handelt sich nicht um die Grösse
deines Glaubens, sondern um die Vertrauenswürdigkeit der Person, auf die du dein
Vertrauen setzt. Der eine ergreift Christus mit der Hast eines Ertrinkenden, der
andere wagt es nur zaghaft, dem Retter gleichsam von hinten zu nahen und Ihn
anzurühren. Doch darum ist der eine nicht mehr in Sicherheit als der andere.
Beide haben dieselbe Entdeckung gemacht: sie haben erkannt, dass sie auf sich
selbst absolut nicht vertrauen können, dass sie aber Christus und Seinem Wort
vertrauen und in Seinem vollbrachten Werk ruhen dürfen. Das ist Glaube.
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben"
(Johannes 6,47).
Der schwächste Glaube an Jesus Christus errettet den Sünder für alle Ewigkeit,
während das stärkste Vertrauen auf irgend etwas ausser Ihm, mögen es nun gute
Werke, religiöse Gebräuche, Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, fromme
Gefühle oder irgend etwas Ähnliches sein, ebenso sicher in das ewige Verderben
führt. Dem Herrn Jesus können wir wirklich vertrauen. Er ist der geliebte Sohn,
an dem der Vater Seine ewige Wonne hat, und der für den Sünder im Gericht stand
und die ganze Glut des göttlichen Zornes wider die Sünde trug.
Doch wie verkehrt ist das menschliche Herz! „Ich glaube wirklich an den Herrn
Jesus", sagte vor einiger Zeit ein junges Mädchen zu mir, „aber wenn mich jemand
fragt, ob ich errettet bin, dann wage ich nicht, „Ja" zu sagen." Sie war die
Tochter eines Metzgers, und es war gerade Markttag. Ihr Vater war zum Markt
gegangen, um Vieh einzukaufen. So sagte ich zu ihr: „Stell dir vor, dein Vater
kommt nach Hause und erzählt, er habe zehn Schafe gekauft. Später kommt dann
jemand ins Geschäft und fragt dich: Wieviel Schafe hat dein Vater heute gekauft?
Du würdest dann antworten: Mein Vater hat gesagt: Zehn, aber ich weiss nicht
sicher, ob das stimmt. -Was würde diese Antwort bedeuten?"
„Sie würde ihren Vater zu einem Lügner machen", rief ihre Mutter, die unser
Gespräch mitgehört hatte, aus dem Nebenzimmer.
„Deine Mutter hat recht. Du würdest deinen Vater zum Lügner stempeln, und
dasselbe tust du, ohne es zu wollen und zu wissen, Gott gegenüber. Gott hat
gesagt, dass jeder, der an Seinen Sohn glaubt, ewiges Leben hat. Wenn du das in
Zweifel ziehst, machst du Gott zu einem Lügner (1. Johannes 5,10).
Wieder andere fragen: „Woher kann ich wissen, dass ich wirklich glaube? Ich habe
oft genug versucht, zu glauben, und habe in mich geblickt, um zu sehen, ob ich
den rechten Glauben habe; aber je mehr ich auf meinen Glauben sehe, desto
weniger scheine ich ihn zu haben." Wer so spricht, schaut in die verkehrte
Richtung, und gerade seine vergeblichen Anstrengungen, zu glauben, beweisen,
dass er auf dem falschen Weg ist. Ich nehme wieder ein einfaches Beispiel aus
dem täglichen Leben.
Denke dir, du sitzt eines Abends ruhig zu Hause. Da klopft es, du sagst
„Herein!" und nun kommt jemand ins Zimmer, den du als wenig glaubwürdig kennst.
Er erzählt dir, der Bahnhofsvorsteher sei verunglückt und tot nach Hause
gebracht worden. Glaubst du diesem Mann, oder versuchst du auch nur, ihm zu
glauben?
„Auf keinen Fall!" wirst du sagen. Aber warum nicht? Weil du auf deinen Glauben
oder auf deine Gefühle blickst? Nein, weil du den Mann, der dir die Nachricht
bringt, als einen Lügner kennst.
Kurz darauf besucht dich dein Nachbar, der dich vor langer Zeit einmal betrogen
hat, und sagt: „Hast du schon gehört, dass der Bahnhofsvorsteher heute abend von
einem Güterzug überfahren worden ist?" Immer noch weisst du nicht, ob du das
glauben sollst, weil du auch diesem Mann nicht hundertprozentig trauen kannst.
Kaum ist er gegangen, so kommt dein bester Freund und berichtet dir das selbe
wie die beiden anderen vorher. „Jetzt glaub' ich es", sagst du, „denn mein mein
Freund hat mich noch nie betrogen." Warum glaubst du jetzt? Glaubst du, weil du
in dir die rechten Gefühle entdeckst? Nein, du glaubst, weil dein Freund dein
Vertrauen verdient. Ebenso ist es mit der Frohen Botschaft, die Gott mir in
Seinem Wort verkündigt. Ich glaube diese Frohe Botschaft, weil Er, der sie mir
bringt, nicht lügen kann, weil Er mein absolutes Vertrauen verdient. Ich sehe
nicht auf meinen Glauben, sondern auf den, der zu mir redet. Wenn ich Ihn
betrachte, kann ich nur sagen: „Ja, Er ist würdig, dass ich Ihm ganz vertraue.
Er kann nicht lügen, Er hält Sein Wort."
„Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist grösser;
denn dies ist das Zeugnis Gottes, welches Er gezeugt hat über Seinen Sohn. Wer
an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht
glaubt, hat Ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat,
welches Gott gezeugt hat über seinen Sohn (1. Johannes 5,9.10). „Abraham aber
glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet" (Römer 4,3).
Viele halten den Glauben für eine unbestimmte, nicht näher definierbare
Gefühlsangelegenheit, die deutlich mache, ob man für den Himmel passend sei.
Aber das ist der Glaube nicht. Wer wirklich glaubt, sucht nicht in sich selbst
nach Beweisen dafür. Er blickt nach aussen auf eine lebendige Person, auf
Christus und Sein vollbrachtes Werk, und hört auf das Zeugnis Gottes, der die
Wahrheit und das Licht ist. Und dieser Blick nach aussen gibt der Seele inneren
Frieden. Wenn ich mein Gesicht der Sonne zukehre, so liegt mein Schatten hinter
mir. Ich sehe ihn nicht. Ebenso unmöglich ist es, den verherrlichten Christus im
Himmel und zur gleichen Zeit sich selbst anzuschauen.
So sehen wir, dass die gesegnete Person des Sohnes Gottes mein Vertrauen
gewinnt. Sein vollbrachtes Werk gibt mir ewige Sicherheit, und das Wort Gottes
verleiht mir eine unumstössliche Gewissheit im Blick auf meine Errettung. Ich
finde in Christus und Seinem Werk den Weg des Heils und in dem Wort Gottes die
Erkenntnis des Heils.
Aber wie kommt es, dass so mancher, der seiner Errettung gewiss ist, trotzdem so
oft die Freude des Heils verliert und nach seiner Bekehrung fast noch
unglücklicher ist als vorher? Diese Frage führt uns zum dritten Abschnitt
unserer Betrachtung.
Wir finden in der Bibel, dass der Heilige
Geist in jedem wohnt, der an den Herrn Jesus glaubt und weiss, dass seine Sünden
vergeben sind. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass jeder Gläubige auch noch
„das Fleisch", d. h. die böse Natur, von Geburt an in sich trägt. Diese sündige
Natur verlieren wir auch nicht dadurch, dass wir an den Herrn Jesus glauben. Der
Heilige Geist in dem Gläubigen widersteht dem Fleisch; Er wird durch jede Regung
des Fleisches in Gedanken, Worten oder Werken betrübt. Wenn der Christ „würdig
des Herrn" wandelt, so wird der Heilige Geist in ihm Seine gesegneten Früchte:
Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und
Enthaltsamkeit (Galater 5,22) zum Vorschein bringen. Wandelt er in einer
fleischlichen, weltlichen Weise, so wird der Heilige Geist betrübt, und jene
Früchte werden mehr oder weniger ausbleiben.
So wie unsere Errettung von dem Werk des Herrn Jesus abhängig ist, so ist unsere
geistliche Freude und unser Genuss von unserem Wandel abhängig. Gott sei Dank,
dass das Werk Christi seinen Wert nie verlieren kann! Es besteht ewig, und damit
auch unsere Errettung. Anders aber steht es mit unserem Wandel. Wenn wir uns als
Gläubige nicht so verhalten, wie es der Herr wünscht, dann schwindet auch unsere
Freude. Meine geistliche Freude wird immer dem geistlichen Charakter meines
Wandels entsprechen. Wir lesen von den ersten Christen in Apostelgeschichte
9,31:
„Sie wandelten in der Furcht des Herrn und wurden vermehrt durch den Trost des
Heiligen Geistes", und in Kapitel 13,52: „Die Jünger aber wurden mit Freude und
Heiligem Geiste erfüllt".
Wir sehen also, dass unsere Sicherheit abhängt von dem Werk Christi für uns,
dass unsere Gewissheit beruht auf dem Wort Gottes, das Er zu uns redet, und dass
unser Genuss davon abhängig ist, ob wir den Heiligen Geist in uns nicht
betrüben. Nie aber dürfen wir unsere Sicherheit und Gewissheit mit unserem
Genuss verwechseln. Wenn wir als Kinder Gottes etwas tun, was den Heiligen Geist
betrübt, so ist unsere praktische Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn
unterbrochen, und zwar so lange, bis wir uns selbst richten und unsere Sünde
bekennen. Erst dann wird die Freude und das Glück der Gemeinschaft
wiederhergestellt. Das Beispiel eines ungehorsamen Kindes ist ja schon oft
angeführt worden. Ein solches Kind erfreut sich nicht eher wieder der Liebe des
Vaters, bis es seine Verfehlung bekannt und Betrübnis darüber gezeigt hat.
Das hat nichts mit seiner Kindschaft zu tun. Die beruht auf seiner Geburt, nicht
auf seinem Verhalten. Als David so schwer mit der Frau Urias gesündigt hatte und
zum Bewusstsein seiner Sünde gekommen war, betete er nicht: Lass mir
wiederkehren dein Heil, sondern: „Lass mir wiederkehren die Freude deines
Heils!" (Psalm 51,12).
Genauso ist es mit jedem Gläubigen. Wenn er gesündigt hat, dann ist die
Gemeinschaft mit dem Vater unterbrochen, und seine Freude ist so lange gestört,
bis er mit einem „zerbrochenen Herzen und einem zerschlagenen Geist" (Psalm
34,18;51,17) zum Vater kommt und seine Sünde bekennt. Aber dann bekommt er auch
die Gewissheit, dass ihm seine Sünde vergeben wurde, denn das Wort Gottes
bezeugt klar und bestimmt:
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns die
Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
Jedes Kind Gottes sollte unbedingt wissen, dass es nichts Festeres gibt, als das
Band des Kindesverhältnisses zu seinem Gott und Vater, aber auch nichts Zarteres
als das Band der Gemeinschaft! Keine Macht der Erde oder der Hölle vermag das
Kindesverhältnis anzutasten, aber ein einziger unreiner Gedanke, ein einziges
unnützes Wort zerreisst schon das Band der Gemeinschaft.
Wenn wir also die Freude der Gemeinschaft mit unserem Gott und Vater und dem
Herrn Jesus verloren haben, dann sollten wir stillstehen und uns aufrichtig
prüfen. Haben wir die Ursache entdeckt, müssen wir unsere Sünde vor unserem
Vater bekennen und uns selbst schonungslos richten, weil wir nicht wachsam,
sondern gleichgültig waren. Denken wir nicht, die Sünde eines Gläubigen sei vor
Gott weniger schlimm als die eines Ungläubigen. Gottes Gedanken über die Sünde
sind unveränderlich. Er kann wegen der Sünde eines Gläubigen ebensowenig ein
Auge zudrücken, wie Er es gegenüber den Sünden derer tun kann, die Ihn
verachten. Natürlich gibt es doch einen Unterschied zwischen den Sünden der
Gläubigen und denen der Ungläubigen. Die Sünden der Gläubigen kannte Gott schon,
bevor sie geboren waren. Als der Herr Jesus am Kreuz starb, hat Er alle ihre
Sünden getragen. Dazu gehören auch die Sünden, die der Gläubige nach seiner
Bekehrung noch tut (Siehe 1. Petrus 2,24). Jeder, der Christus verwirft, muss
die Folgen seiner Sünden in alle Ewigkeit selbst tragen.
Wenn ein Gläubiger gesündigt hat, so entsteht nicht neu die richterliche Frage,
sondern es geht allein um die Frage der Gemeinschaft mit Gott als Vater. Und
wenn ein solcher Christ trotz der Mahnungen seines Gewissens und der Stimme des
Heiligen Geistes, die ihn in seinem Inneren straft, auf seinem falschen Weg
weitergeht, dann wird Gott ihn strafen müssen, genauso wie ein Vater es mit
seinem widerspenstigen Kind tut. Die Bibel sagt dazu: „Wenn wir aber gerichtet
werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf dass wir nicht mit der Welt
verurteilt werden" (1. Korinther 11,32).
Doch wiederhole ich noch einmal, dass durch die Untreue eines Gläubigen und
durch die ihr notwendigerweise folgende ernste Sprache Gottes die Frage der
Errettung in keiner Weise berührt wird. Wenn ich infolge eines Mangels an
Wachsamkeit und Treue unglücklich und gedrückt bin, so wird dadurch weder das
Werk Christi noch das Wort Gottes verändert. Was sich verändert, ist die
Tätigkeit des Heiligen Geistes. Statt dass Er von den herrlichen Dingen Christi
nehmen und mein Herz mit dem Bewusstsein und dem Genuss Seiner Vortrefflichkeit
und Schönheit erfüllen kann, ist Er betrübt und muss sich mit meiner Sünde und
Untreue beschäftigen, um mir meinen traurigen Zustand zum Bewusstsein zu
bringen. Und der Vater, der mich doch so gern Seine Gemeinschaft geniessen
lassen möchte, muss mich, wenn ich in der Sünde weiterlebe, züchtigen und über
meinen Zustand mit mir reden. Welch ein Verlust ist das! Möchte der Herr uns
immer wachsamer im Blick auf uns selbst machen, damit wir nicht den Heiligen
Geist betrüben, durch den wir versiegelt sind auf den Tag der Erlösung (Epheser
4,30)!
Wie gut, dass unser geliebter Herr in Seiner Gnade und Güte sich nie verändert!
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit" (Hebräer 13,8).
Auch Sein Werk wird sich nie verändern. „Ich habe erkannt, dass alles, was Gott
tut, für ewig sein wird; es ist ihm nichts hinzuzufügen und nichts davon
wegzunehmen" (Prediger 3,14). Und ebensowenig wird Sein Wort hinfällig. „Alles
Fleisch ist wie Gras, und seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist
verdorrt, und seine Blume ist abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in
Ewigkeit" (1. Petrus 1, 24.25). Welch eine Ruhe gibt uns das trotz aller unserer
Schwachheit! Der Gegenstand meines Vertrauens, die Grundlage meines Heils, der
Grund meiner ewigen Sicherheit und Gewissheit - sie sind alle gleich
unveränderlich, so unerschütterlich wie Gott Selbst.
Das Bewusstsein, dass wir so hoch begnadigt sind, und dass unser Heil in Ihm für
alle Ewigkeit feststeht, darf uns aber nicht gleichgültig machen. Wenn es aber
doch so ist, deutet es auf einen sehr traurigen Herzenszustand hin. Dann
missbraucht man die Gnade Gottes und die Freiheit, zu der Er uns gebracht hat.
Gebe der Herr uns allen in Seiner Gnade, dass wir würdig wandeln der Berufung,
mit der wir berufen worden sind! Möchte Er in unseren Herzen eine Furcht vor der
Sünde, ja, vor uns selbst und zugleich eine wahre Gottesfurcht erwecken! Möchten
wir nie vergessen, dass wir Den als Vater anrufen, der Licht ist, und der ohne
Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk! „Wenn wir sagen, dass wir
Gemeinschaft mit Ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun
nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie Er in dem Lichte
ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, Seines
Sohnes reinigt uns von aller Sünde" (1. Johannes 1,6.7).