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Auserwählung

 

Vorträge von Jim McCarthy

3. Vortrag

 

In dieser 3. Botschaft wollen wir uns damit beschäftigen,  was die wir die biblische Bedeutung von Auserwählung und Vorherbestimmung ist. Wir wollen uns auf die Bibel stützen und nicht auf die verschiedenen Meinungen von den Theologen.

 

Wir wollen induktiv arbeiten, das heisst, wir werden mit einigen Versen  beginnen und aus diesen einzelnen Versen, die wir im Zusammenhang verstehen, einige Prinzipien schliessen. Wenn wir versuchen, diese beiden Begriffe zu verstehen, so sollten  wir als erstes feststellen, dass sie nicht dasselbe bedeuten. Es sind unterschiedliche Worte. Oft werden diese beiden Begriffe als gleichbedeutend behandelt, so, zumindest, in den meisten Schriften  der Reformatoren. Der zweite Fehler, der oft gemacht wird, ist, man nimmt an, dass diese beiden Begriffe, oder die Lehre von diesen beiden Begriffen, die Antwort auf die Frage gibt: warum werden manche Leute gerettet und andere nicht?

 

Ich habe diese beiden Begriffe von der Bibel her studiert und  herausgefunden, dass sie sehr wenig damit zu tun haben, mit der Frage, warum manche Leute gerettet werden und andere nicht. Deswegen musste ich die Kontorverse im Zusammenhang von  3 Fragen studieren. Die erste Frage war: warum werden einige Leute gerettet und andere nicht. Und die Antwort, auf die ich kam,  war, manche Personen wollen umkehren, sind bereit, Busse zu tun und andere nicht. Und die, die umkehren wollen, wird Gott erleuchten und sie werden glauben können. Was ist denn dann „Auserwählung“ und „Vorherbestimmung“?

 

Beginnen wir mit Auserwählung.  In dieser Botschaft wollen wir uns damit beschäftigen, was die Bedeutung dieser beiden Begriffe ist. Der deutlichste Vers zu diesem Thema ist in Epheser 1,4.

Ich lese schon im Vers 3:

 

Gepriesen sei Gott und Vater  unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christum. Die er uns auserwählt hat im Vorgrundlegung  der Welt. Dass wir heilig und untadelig seien vor Ihm in Liebe.

 

Dieses: Wort, dass er hier benutzt: „hat uns auserwählt, ist ein sehr gebräuchliches griechisches Wort. Wir lesen z. B. davon im grossen Abendmahl in Lukas 14, wo manche von den Pharisäern  sich einen bestimmten Platz ausgesucht haben. In Lukas 10 lesen wir davon, wie der Herr Jesus Martha und Maria besucht hat. Und der Herr Jesus sagt, Maria hat das bessere Teil erwählt. Und in Apostelgeschichte 1 wird ein anderer Apostel ausgewählt, um den Judas Iskariot zu ersetzen. Das Wort hat die allgemeine Bedeutung  von „auserwählen“.

 

Das ist auch die Bedeutung von Epheser 1, Vers 4. Wir sollten auch wissen, dass dieses Wort eine grundlegende Bedeutung hat. Der Vater sagt z. B. über den Sohn: „Er ist Mein Auserwählter“. Damit möchte die Schrift nicht sagen, dass da mehrere Söhne waren und der Vater den Sohn aus mehreren Söhnen ausgewählt hat. Sondern, es soll bedeuten, dass Er der Auserwählte ist, der „Besondere“, der Herausragende“, den der Vater sehr, sehr liebt. Aber es wird nicht unbedingt angedeutet, dass hier ein Vorgang der Auserwählung stattgefunden hat, wo aus mehreren Brüdern  der Herr Jesus, sozusagen, auserwählt worden ist. Dieses Wort kommt vor als Hauptwort oder als Zeitwort oder Adjektiv. Dann sieht man, dass viele von diesen Stellen eine Wahl ist, die man im  Alltag trifft.

 

Es kommt ungefähr 50 mal im Neuen Testament vor. Nur 32 davon handelt von  dem Thema, das Gott Menschen erwählt hat. Wir wollen die frage stellen,   w o f ü r   hat Er sie auserwählt? Zum Beispiel hat der Herr Jesus die Männer auserwählt, die Seine Jünger sein sollen. Aber das hatte nichts mit Errettung zu tun diese Auserwählung. Sondern, es war eine Auswahl, die Er traf,  damit sie Ihm dienen. Wenn man die Schrift durchsucht, um eine Stelle zu finden, wo gesagt wird, dass Gott  Leute auserwählt hat, damit sie gerettet werden, dann denke ich,  dass es keine einzige deutliche Bibelstelle zu diesem Thema gibt. Manche von den Stellen, wo das Wort „auserwählt“ vorkommt, daraus kann man es schliessen. Zum Beispiel redet  der Herr Jesus von den Auserwählten in den letzten Tagen. Er sagte nicht, warum sie die Auserwählten sind und wie sie auserwählt wurden.

 

Die wenigen Verse, die über dieses Thema aussagen, die erhellen das Thema nicht, das Thema „Auserwählung“. Ich denke, dass in Epheser 1, Vers 4 mehr Licht auf das Thema geworfen wird, als all in den anderen Versen, zusammen genommen. Also gut, was sagt Epheser 1, Vers 4 über die Auserwählung? Achten wir darauf, dass es heisst:   

 E r      erwählte      u n s .    

In Epheser 1 geht es um den Vater. Der Vater hat uns auserwählt. Er hat uns auserwählt in   Ihm.  Da geht  es um Christus. Wenn man auf dieses griechische Wort Acht hat und studiert , dann finden wir etwas Interessantes heraus. In Griechisch hat es eine besondere Bedeutung. Die Person, die etwa tut, tut etwas, - in Bezug auf sich selbst. Wir könnten es im Deutschen umschreiben, wenn wir sagen: der Vater hat uns auserwählt für sich selbst. Wir lesen  auch, was das Ziel ist von dieser Auserwählung.

 

Warum Er uns für sich selbst auserwählt hat. Er hat uns auserwählt, dass wir heilig und untadelig vor Ihm seien in Liebe. Daraus entstehen einige interessante Fragen: wie kann ein heiliger Gott solche schuldigen Sünder wie uns auserwählen, dass wir vor Ihm heilig und untadelig seien? Vielleicht hast Du es schon einmal gehört, beim Brotbrechen, dass jemand sagt, wie das: Vater, wenn Du nicht Deinen Sohn gesandt hättest, dass er für uns stirbt, dann könnten wir Dir niemals nahe kommen. Vater, wir verstehen, dass wir keine Stellung vor Dir haben, sondern nur im Sohn. Ohne Sein Blut können wir nicht in die Gegenwart eines heiligen Gottes kommen. Wenn wir diese Auserwählung anschauen, die hier im Vers 4 ist, - was kommt uns in den Sinn? Stellen wir uns das so vor, dass Gott vor Grundlegung der Welt da stand und die Strasse der Weltgeschichte hinunter schaut auf alle Menschen, die jemals geboren werden.

 

Und dass Er aus der ganzen Menge der Sünder, die auftreten werden in der Weltgeschichte, einzelne auserwählt, dass sie heilig und untadelig vor Ihm seien. Das ist doch irgendwie komisch, ist es nicht ein Gegensatz zu dem  Charakter Gottes? Kann Gott irgendjemand einfach dazu auserwählen, der heilig und angenommen ist von Gott? Ich denke, man kann es auch anders sehen. Stell dir vor, Gott schaut die Weltgeschichte hinunter und er sieht bestimmte einzelne Menschen „in Seinem Sohn“. Der Vater sieht diese einzelnen Menschen ganz eng mit ihm verbunden, sie sind „in Christus“. Und Er wählt diese aus, - für sich. Die „in Christus“ sind, die wählt Er aus, dass sie heilig und untadelig vor Ihm seien.   W e i l    sie in Christus sind! Gab es jemals  einen Zeitpunkt in der ganzen Ewigkeit, dass Gott in Seiner Allwissenheit nicht wusste, dass Du eines Tages „in Christus“ sein würdest? Wir müssen einfach erkennen, - es geht hier um den allwissenden Gott! Der Gott des Universums muss nicht Sachen neu erlernen, so wie wir. Er trifft auch Seine Entscheidungen anders als wir. Von aller Ewigkeit her hat Er immer gewusst, was Er tun wird. Wir könnten sogar sagen, Er hat schon alle Sachen vorher beschlossen. Er lernt ja nichts Neues dazu. Er weiss es einfach!

 

Und Er wusste vor aller Ewigkeit, vor Grundlegung der Welt, dass Du in Seinem Sohn sein wirst. Deswegen lesen wir hier, dass Er vor Grundlegung der Welt Dich auserwählt hat für sich. Aber beachtet, dass Er euch „i n     Christus“ auserwählt hat. Nicht getrennt von Christus. Er hat euch in Christus auserwählt, nicht in Christus hinein, auserwählt. Ich denke, dass es für Gott unmöglich ist, theologisch unmöglich, dass Er schuldige Sünder ohne Christus erwählt, dass sie bei Im sein sollen und heilig sein sollen. Damit ein Sünder vor Gott stehen kann, sich Ihm nahen kann, muss jemand da sein, der für seine Sünden bezahlt. Es braucht ein Sündopfer, damit wir in rechter Weise vor Ihm heilig und untadelig vor Ihm sein können. Deswegen kommen wir zum Sohn durch Umkehr und Glaube. Wir kommen zum Vater durch den Sohn. Es ist unmöglich, direkt zum Vater zu gehen. Wir brauchen einen Mittler, den der Vater bereit gestellt hat, - und das ist Sein Sohn! Ohne dem Sohn ist es unmöglich, Zugang zum Vater zu haben. Aber, wenn wir zum Sohn kommen, durch Umkehr und Glauben,  da lernen wir die grossartige Wahrheit, dass Er uns vor Grundlegung der  Welt, vor der Ewigkeit, sozusagen, uns in Christus auserwählt hat. Der Her Jesus hat Seinen Jüngern in Johannes 16, Vers 27 darüber aufgeklärt und hat gesagt:

 

Denn der Vater, selbst, hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

 

Warum liebt der Vater Dich? Ist es, weil du so liebenswürdig bist? Was hier steht, ist eigentlich eine wunderbare Wahrheit. Und ich denke, das wird dein Selbstwertgefühl richtig hochbringen. Vielleicht solltest du es endlich einsehen, dass du in dir selbst unmöglich bist, dass du nicht liebenswürdig bist, dass du einfach ein schmutziger verlorener Sünder bist. Aber, weil du den Herrn Jesus liebst, liebt de Vater dich. Er hat dich „in Christus“ für sich selbst auserwählt.

 

Es ist einfach wunderbar, weil meine Stellung vor dem Vater nicht auf mir gründet. Die Grundlage liegt „in Christus“. Und in Christus bin ich völlig annehmbar für den Vater. Es kann sich überhaupt nicht verbessern  und es kann sich nicht verschlechtern.  Er liebt mich, weil ich Seinen Sohn liebe. In 2. Korinther 2, Vers 15 lesen wir, dass wir ein Wohlgeruch Christi sind für Gott. Wenn der Vater herunter schaut und sieht, was der Her Jesus in unserem Leben bewirkt, dann sieht Er Seinen Sohn in uns. Und auf dieser Weise stehen wir vor dem Vater, - „in Ihm“. Ich möchte 2 weitere Verse ansehen, die über Erwählung sprechen. Diese beiden Verse werden manchmal benutzt, um zu zeigen, dass Gott bestimmte einzelne Personen auserwählt um sie zu retten.

 

Und ich habe euch schon vorhin meine Meinung gesagt, dass ich denke, dass es keine einzigen Vers in der Bibel gibt, der sagt, dass Gott Menschen auserwählt, damit sie gerettet werden und ewiges Leben haben. Manche Leute würden sagen: Ja, Moment mal, was steht in 2. Thessalonicher, 2, 13, da heisst es doch: Wir müssen Gott allezeit für euch danken, geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Rettung in Heiligung des Geistes zum Glauben an die Wahrheit. Aber hier hast du es doch genau ausgesagt: „erwählt hat zur Rettung“. Gott hat euch erwählt zur Rettung. Und es ist wirklich ein interessanter Vers zum Thema. Wir wollen es einmal an dem Vers ausprobieren, was wir im Bibelstudium gelernt haben. Es ist gut, wenn ihr eure Bibeln aufschlagt bei Thessalonicher 2, damit wir den Zusammenhang ansehen können. Wir lesen in Kapitel 2, Vers 1 und 2:

 

Wir bitten euch, aber, Brüder, wegen  der  Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und des Versammeltwerdens zu Ihm hin, dass ihr nicht schnell erschüttert werdet  in der Gesinnung, noch erschreckt, weder  durch Geist, Wort, noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn schon da wäre.

 

Wir sehen hier den Zusammenhang des Kapitels. Das Thema von diesem Kapitel ist nicht: warum werden manche Leute gerettet und warum gehen manche Leute verloren. Der Zusammenhang ist ein Problem, dass sie dort in der Gemeinde in Thessalonich hatten. Einige waren der Meinung, dass der Tag des Gerichts schon über sie herein gebrochen war. Und in den folgenden Versen sagt Paulus: Nein, es trifft  nicht zu. Zuerst muss der grosse Abfall der letzten Tage kommen. Und der Antichrist muss offenbar werden. Der die Leute dazu bringen wird, dass sie ihn anbeten. In Vers 7 lesen wir von dem Geheimnis der Gesetzlosigkeit, das schon damals anfing zu wirken. Und in Vers 8 und 9 lesen wir über das Wirken Satans, das dann auf der Erde zu seinem Höhepunkt kommt. Und dann lesen wir über das Gericht Gottes, über diese bösen Leute in der Endzeit. Und über sie lesen wir in Vers 11 und 12:

 

Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft, dass sie der Lüge glauben. Auf dass alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern, Wohlgefallen haben an der Ungerechtigkeit.

 

Könnt ihr sehen, über welche Menschen Paulus hier spricht? Er sagt den Thessalonichern, die Tage des Gerichts, die letzten Tage sind noch nicht bei ihrem Höhepunkt angekommen. Denn dann werden diese Sachen passieren. Dann wird dieses Gericht eine furchtbare Verführung über die ganze Welt bringen. Aber in Vers 13 sagt er: das trifft auf  euch nicht zu. Er zeigt praktisch den Gegensatz: diesen Leuten wird das Gericht blühen und dazu im Gegensatz euch: es trifft zu, dass Gott euch erwählt hat zur Rettung. Das Wort „Rettung“  bedeutet  in der Bibel nicht immer, dass es um die Rettung von der ewigen Strafe der Sünde geht. Wir lesen in der Apostelgeschichte 28, das Paulus gerettet wurde aus dem Sturm.

 

Hier sehen wir, dass sie gerettet werden aus diesem Gericht in der Endzeit, von dem bösen Einfluss, diesem  Irrwahn, der sich ausbreiten wird. Von Anfang an hatte Gott die Absicht, sie vor diesen Dingen zu bewahren. Und von dieser Finsternis werden sie gerettet in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit. Es geht hier nicht um Rechtfertigung, sondern, um Heiligung. Es geht hier nicht um Rettung, die man bekommt, indem man Busse tut und glaubt. Sondern, es geht darum, dass der Heilige Geist im Leben von Leuten, von Christen, wirkt. Und dass sie an die Wahrheit glauben, indem sie die Verheissungen Gottes in Anspruch nehmen. Wir können dasselbe aussagen über die Gemeinde heute. Gott hat uns von Anfang auserwählt, dass wir errettet werden vor den bösen Einflüssen der Endzeit. In der Welt wird sich Finsternis immer mehr ausbreiten.

 

Die grosse Verführung findet statt. Aber das ist nicht unser Schicksal. Wenn wir uns dem Heiligen Geist ausliefern und Er uns heiliger macht, durch den Prozess der Heiligung und unser Vertrauen auf die Schrift setzen, dann werden wir bewahrt werden vor der Finsternis der Endzeit. Deswegen denke ich, dass wir 2. Thess. 2,13 nicht aus dem Zusammenhang herausreissen sollten und es verwenden sollten, zu begründen, wie die Errettung stattfindet. Ich denke, ihr könnt verstehen, das es hier nicht darum geht, warum Gott die Thessalonicher ausgewählt hat in den Himmel zu kommen und nicht andere Leute.

 

Ein anderer Vers, der oft zitiert wird, ist Matthäus 22, Vers 14. Da heisst es: Viele sind Berufene, wenige aber auserwählt. Der Herr Jesus redet über sie. Es ist das Ende von einem Gleichnis, dass der Herr Jesus ihnen erzählt. Das sehen wir in Vers 1, denn dort lesen wir, wie Jesus in Gleichnissen zu ihnen redete. Und der Inhalt des Gleichnisses ist das Königreich Gottes. Dieses Königreich vergleicht der Herr Jesus mit einem König, der ein Hochzeitsmahl machte seinem Sohn. Was möchte der Herr Jesus mit diesem Gleichnis lehren?  Die ersten Geladenen wollten nicht kommen. Sie waren zur Hochzeit des Königssohnes eingeladen,  aber es war ihnen gleichgültig. Vielleicht könnten das Leute sein, wie die Juden. Zu denen ist der Herr Jesus zuerst gekommen. Aber ganz allgemein gesprochen: als Volk haben sie Ihn verworfen. Und deswegen ist das Evangelium ausgebreitet worden an die Nationen. Dort ist es mehr angenommen worden. Wir sehen hier, dass in diesem Gleichnis jede Gruppen der Geladenen sich selbst entschieden, ob sie kommen wollen oder nicht.

 

Der König wollte, dass sie alle kommen. Er hat sie alle eingeladen. Aber manche wollten nicht kommen. Aber schliesslich war ein Mann im Hochzeitsmahl, der schon gekommen ist. Aber er kam, wie    e r    sich das vorstellte. Bevor das Fest anfing, kam der König herein, hat die Gäste gesehen. Und er fand diesen einen Mann, der ganz unpassend angezogen war für diese Hochzeit. Und es ist ein Mann, der zu Gott kommt. Aber so kommt, wie    e r    möchte. Der König liess den Mann hinauswerfen. Der Herr Jesus fasst es zusammen und sagt: viele sind berufen, aber wenige auserwählt. Und dasselbe trifft auch heute zu. Gott lädt alle Leute zu Seinem Sohn ein: Juden und Heiden. Manche kommen und andere wollen nicht kommen. Und wenn du versuchst, dich Gott zu nähern, so wie du dir das vorstellst, - auf der Grundlage einer Religion, - wo du dir das verdienen kannst.

 

Wenn du denkst, ich komme nicht durch die Gerechtigkeit Gottes, die ich erlange durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus. Sondern, wenn du denkst, ich komme mit meiner eigenen Gerechtigkeit, weil ich es mir „verdienst“ habe, dann wirst du von Gott zurückgewiesen. In dem Gleichnis geht es nicht darum, dass Gott Bestimmte aussucht und sagt, die und die sollen kommen und die anderen sind nicht eingeladen. Genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall: Gehen wir zur zweiten Frage. Die war: was ist die biblische Bedeutung von „Vorherbestimmung“?  Wir haben über Auserwählung gesprochen und haben gesehen, dass es bedeutet: der Vater wählt die für sich selber aus, die „in Seinem Sohn“ sind. Was bedeutet das Wort „Vorherbestimmung“? 

 

Das griechische Wort hat die Bedeutung „zuvor bestimmen“. Das Wort kommt nur 6 mal im NT vor. Und wir wollen die 6 mal kurz anschauen. In Apg. 4,28 sehen  wir, wie Gott Seinen Plan entfaltetet hat. In Seinem Ratschluss hat Gott vorher bestimmt,    w i e    Menschen gerettet werden. Er hat es sich nicht plötzlich ausgedacht: wir machen es einfach so. Sondern, Er hatte schon lange vorher geplant und beschlossen, dass Sein Sohn für Sünder sterben würde. In 1. Kor. 2,7 finden wir wieder dieses  Wort. Da geht es um ein ähnliches Thema. „Sondern, wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vorher bestimmt hat vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit. In diesen beiden Versen geht es nicht darum, dass Gott vorher bestimmt hat in den Himmel zu kommen oder in die Hölle zu gehen. Sondern, diese beiden Verse gehen darum, dass Gott vorher bestimmt hat, wie der Plan der Errettung ausschauen soll: den Weg der Errettung. Dann gibt es noch 4 andere Verse, die wir anschauen sollten. 2 von ihnen sind in Epheser 1. In Vers 5 heisst es da, dass Gott uns vorherbestimmt hat der Sohnschaft Jesu Christi durch sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens. Wenn wir versuchen, die biblische Bedeutung von dieser Vorherbestimmung zu entdecken, sollten wir die Schrift einfach so lesen und anschauen, was dasteht und nicht etwas zwischen die Zeilen hinein lesen. Er hat uns vorher bestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst.

 

Wir haben schon vorhin Eph. 1,4 angeschaut. Er hat uns auserwählt für Sich. Und hier lesen wir weiter, dass Er uns vorher bestimmt hat zur Sohnschaft. Wenn ich diese beiden Verse zusammen fassen kann, dann möchte ich es so versuchen: Die, die Gott in Christus gesehen hat, die hat Er auserwählt für Sich selbst. Und hat sie vorherbestimmt, dass sie Seine Söhne sein sollen. Das ist ein vorher bestimmter Segen, den Gott den Auserwählten geben würde. Es wird nichts ausgesagt,    w e r    die Auserwählten sein würden. Es steht vielmehr da, wie Gott die Auserwählten behandeln wird, wie Er sie segnen wird. Im selben Kapitel, Eph1,11lesen wir weiter über diese Zuvorbestimmung: „Und in Ihm haben wir ein Erbteil erlangt, die wir vorher bestimmt waren im Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat Seines Willen wirkt“. Mit anderen Wort hat einen Plan Sich schon lange ausgedacht, dass wir in Christus ein Erbteil erlangen sollen. Ganz ähnlich sehen wir die Bedeutung von der Vorherbestimmung in den nächsten beiden Versen. Sie sind beide in Römer 8. . In Rö. 8, 29 lesen wir, dass Er die, die Er erkannt hat, die hat Er auch vorherbestimmt im Bild Seines Sohnes gleichförmig zu sein. Mit anderen Worten:  Gotte vorher bestimmt, dass die, die gerettet werden würden, dem Bild Seines Sohnes gleichförmig sein werden. Dass sie so sein würden, wie Sein Sohn. Gott hat sich entschlossen,  dass Er mit Seinem Heiligen Geist an ihren Charakter wirken würde, dass sie dem Herrn Jesus ähnlich werden sollen. Das letzte Vorkommnis von diesen Wort, das steht in Römer 8, Vers 30.

 

Da steht: Die Er vorher bestimmt hat, die hat Er auch berufen. Die Er berufen hat, die hat Er gerechtfertigt. Die Er gerechtfertigt hat, die hat Er auch verherrlicht. Also, die Er vorher bestimmt hat, die hat Er berufen. In diesen 4 Versen gibt es einen roten Faden, der hier durchläuft. Gott verhält sich hier so, wie ein Vater sich seinen Kindern verhalten würde. Er nimmt die Auserwählten, dass sie Seine Kinder sein sollen zur Sohnschaft.  Und Er verändert sie, dass sie wie Sein Sohn ist. Und Er gibt uns ein Erbteil mit Ihm. Ich möchte versuchen, mit eigenen Worten zusammen zu fassen, was wir hier gelernt haben. Das wäre so: der Vater hat uns in seinem Sohn zuvor erkannt, uns vorbestimmt, wie Jesus zu sein. Zu sich Selbst berufen. Gerechtfertigt in dem Augenblick, als wir umgekehrt sind und geglaubt haben. Und uns in Christus verherrlicht. Ich möchte versuchen, diese Vorstellung von Auserwählung und Zuvorbestimmung zu illustrieren. Ich möchte euch 2 Beispiele vorführen.

 

Ein für die Brüder, eins für die Schwestern. Die denken ja irgendwie unterschiedlich. Also zuerst die Damen. Ich habe 3 sehr nette Töchter. Sie sind 25, 21 und 20 Jahre alt. Alle drei sind noch ledig und wohnen bei uns. Aber meine Frau hört trotzdem die Hochzeitsglocken läuten und redet sogar von ihren zukünftigen Enkelkindern. Meine älteste Tochter hat sogar einen Freund. Und zu Weihnachten ist sie bei seiner Familie eingeladen. Es wird langsam ernst. Sie ist noch nicht einmal verheiratet, aber meine Frau legt schon kleine Kleidchen zurück für die zukünftigen Enkelkinder.

 

Wie wäre es, wenn ich meiner Frau ein zukünftiges Familienalbum geben könnte? Die Bilder von den zukünftigen Hochzeiten und Geburten und den Kinderchen. Die Bilder von den Kindern, wie sie langsam aufwachsen. Könnt ihr euch vorstellen, das meine Frau dieses Familienalbum durchschaut und alle möglichen Pläne fast für die Zukunft.  Ich denke, das ist es, was Gott, der Vater, für uns gemacht hat. Er hat uns zuvor erkannt, weil Er wusste, wer wir sein werden. Und Er liebt uns, weil wir Seinen Sohn lieben.

 

Vielleicht kannst du dich erinnern, lieber Bruder, als du 13 warst und es war ein wunderschöner Sommertag. Die Sonne schien und du hast dich irgendwie stark gefühlt und jemand fuhr an dir vorbei. Ein wunderschöner Sportwagen. Und es sass so eine junge hübsche Dame neben ihm. Und du hast gesehen, wie er vorbei fährt mit seinem roten Flitzer und du hast ihn einfach bewundert. Und du hast dir selbst gesagt: Junge, es wird nicht mehr lange dauern, dann wirst du selbst so ein Auto besitzen. Und meine Freundin oder Frau werden einfach eine Spritztour machen. Und dann vergehen die Jahre. Du sparst viel. Und dann kaufst Du schliesslich dieses rote Kabriolett, Du fährst bei deiner Freundin vor und sagst: Komm raus, wir fahren bisschen rum. Im gewissen Sinn könnte man sagen: du hast sie zuvorbestimmt für diesen Ausflug. Du hast dich Jahre zuvor entschlossen: du möchtest einmal ein solches Auto haben. Dann wirst du deine Freundin abholen und wirst sie auf einen Ausflug mitnehmen.

 

In diesem Beispiel beachte: du hast nicht vorherbestimmt, wer deine Freundin sein wird. Was du aber entschlossen hast: du hast zuvorbestimmt, wie du sie segnen würdest, wenn du sie mal hast. Ich weiss, dass die Frauen solche Spritztouren langweilig finden, aber ihr müsst euch mal in die Männer reinversetzen. (Gelächter). Wir können das vergleichen, mit dem, was die Bibel über Auserwählung und Zuvorbestimmung sagt. Auserwählung und Vorherbestimmung bedeutet nicht, dass Gott bestimmte Personen auserwählt, dass die einen in den Himmel und die anderen in die Hölle kommen werden. Sondern, es bedeutet, dass Gott die, die in Christus sind, selbst auserwählt und dass er sie zuvorbestimmt, wie e r sie segnen wird.

 

Die Theologen haben das Gefühl, wenn der Mensch hier eine Wahl treffen kann, eine Entscheidung treffen darf, dann wird Gott nicht geehrt, dann hat Er Seine Souveränität verloren. Dann entwickeln sie riesige Theorien, wie das funktionieren soll. Und sie sprechen übet die vielen Ratschlüsse Gottes, zu denen Er sich entschlossen hat zu Beginn der Ewigkeiten. Irgendwelche Spekulationen, über die die Schrift schweigt. In ihren Vorstellungen entsteht ein Gott , der sich eigentlich verhält wie ein Tyrann. Ein Teil des Problems ist, dass die meisten dieser  Theologen Männer sind.

 

Ich denke nicht, dass sich eine Frau solche komischen Theorien ausdenken könnte. Dass Gott, ganz  einfach ohne Grund bestimmte Personen auserwählt, um sie zu retten und andere nicht. Und dass er sie zu sich selber zieht, ohne, dass sie sich weigern können. Und dass Er sie verändert, ohne, dass sie ein Mitspracherecht haben, dass sie so werden, wie Sein Sohn. Und dann nennt Er das Ganze „Liebe“. Ich möchte es zusammen fassen: Auserwählung bedeutet, dass der Vater die erwählt hat, die Er in Seinem Sohn für sich selbst erkannte. Ich denke, dass wir das verstehen und nachvollziehen können. Vorherbestimmung bedeutet, dass der Vater die Auserwählten bestimmt hat zu den vorgeplanten Segnungen. Ich denke, es ist ein ganz einfaches Konzept: Können wir jetzt Schluss machen? Der Theologe sagt: „nein“. Nicht, bevor er etwas tu Römer 9 gesagt hat. Weil viele Leute hier das Kapitel 9 im Römerbrief nehmen, ihre Lehre über Auserwählung und Vorherbestimmung damit zu begründen. Deswegen müssen wir einige Minuten dort verbringen. Danach werden wir einige eurer Fragen beantworten.

 

Wir werden Römer 9, Vers 13 lesen bis Vers 21.

Vers 13 ist hier der berühmteste Vers. „Jakob habe Ich geliebt, Esau habe ich gehasst“.

Hier geht es um eine Auswahl, die Gott traf, als diese zwei Zwillinge noch im Mutterleib waren. In Vers 11 in Kapitel 9 lesen wir über die Beiden, dass sie noch nicht geboren waren und weder Böses noch Gutes getan haben. Trotzdem hat sich Gott schon entschlossen, dass Er Jakob liebt und Esau hasst. Wenn wir das verstehen wollen, ist das wieder wie vorhin: der Zusammenhang hilft uns dabei. Um was geht es in diesem Kapitel? Wir wissen, dass es im Römerbrief viel um Rettung geht. In den ersten 5 Kapiteln geht es um den Weg der Errettung. In Kapitel 6 – 8 geht es um die Heiligung. Um was geht es in Kapitel 9? Ich möchte den Vorschlag machen, im Kapitel 9  - 11 über dasselbe Thema gehen. Der Apostel spricht in den ersten fünf Versen über seine grosse Liebe für seine Volksgenossen, die Juden. Es ist notwendig, um deutlich zu machen,  wie er über die Juden denkt. Weil er in den ersten Kapiteln schon einige schlechte Sachen über sie gesagt hat. Dort, in Kapitel 2 hat er gesagt, dass es für Gott sehr wenig bedeutet, wenn du einfach als Jude lebst und beschnitten worden bist. Und er sagt, dass es einigen von den Nationen im Gericht besser ergeht. Im Vers 6 von Kapitel 9  stellt er eine sehr wichtige Frage, die für die Juden entscheidend ist.

„Nicht, als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre. Nicht alle, die aus Israel sind,  diese sind Israel.“.

Wenn ein Jude diesen Römerbrief liest, dann könnte er sich die Frage stellen: Moment mal“ Gott hat dem jüdischen Volk bestimmte Sachen versprochen. Sind denn diese Verheissungen hinfällig geworden? Wie kannst du behaupten, dass wir in Gottes Augen wie Sünder dastehen? So schlimm wie die Heiden? Was ist denn hier passiert? Wie gibt es das, dass so wenig von dem sogenannten auserwählten Volk an den Messias glauben? Und in Römer 9, V Vers 6 spricht Paulus ihnen Mut zu. Und er sagt „nein“. Die Verheissungen Gottes sind nicht aufgelöst worden. Aber dann im 2. Teil des Verses gibt er eine sehr wichtige Erklärung. Nicht alle, die aus Israel sind, die von Israel abstammen, sind wirklich Israel. Und jetzt musst du dich in die Denkweise eines Juden im 1. Jahrhundert versetzen. Für sie war das Wichtigste im Leben, das man ein direkter Nachkomme von Abraham ist. In ihren Augen war der schlimmste Jude besser als der beste Heide. Und natürlich dachten sie, dass jeder Jude vor Gott dasteht und am Segen und Heil teilhaben wird. Aber Paulus sagt hier: „Nein, das stimmt nicht. Nicht alle, die zur Nation Israel gehören, die sind wirklich Teilnehmer an diesen Segnungen“. Nicht alle, die vom Mann Israel abstammen, sind wirklich Israeliten, um die Bedeutung klar zu machen. Wir wollen versuchen, den roten Faden in den Kapiteln zu verfolgen. In Vers 7 stellt er einen Vergleich an. Nicht alle, weil sie Abrahams Same sind, sind Kinder, sondern „Isaak“ wird dein Name genannt werden! Ihr erinnert euch, das Abraham einen anderen Sohn hatte, den Ismael. Und ich denke, dass er durch seine zweite Frau, Kethura, noch weitere 6 Söhne hatte. Und trotzdem hat Gott gesagt: Dein Same wird in Isaak genannt werden. Nicht mal alle direkten Nachkommen von Abraham, nicht einmal alle seine Kinder waren Kinder der Verheissung. Das erklärt er auch in Vers 8. Nicht die „Kinder des Fleisches“ sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheissung werden als Same gerechnet. Man sieht hier einen Unterschied zwischen einem Kind „des Fleisches“ und ein Kind „der Verheissung“. Und das traf auch zu in der nächsten Generation. Gott hat sich entschlossen, Seine Verheissungen zu erfüllen durch die Nachkommen von Jakob und nicht den Nachkommen von Esau. Ihr müsst darauf achten, um was es geht. Es geht nicht darum, dass Gott  sich entschliesst, Isak zu retten und Ismael zu verdammen. Es geht auch nicht darum, dass Gott Jakob auserwählt hat, um ihn zu retten und Esau auserwählt  hat, um ihn zu verdammen. Es geht nicht um Rettung, sondern, es geht darum, dass Gott sich entschlossen hat, durch welche Nachkommen von Abraham die Verheissungen erfüllen werden. Wir lesen in 1. Mose, dass Gott Ismael gesegnet hat. Er hat ihn nicht verflucht. Abraham hat seinen Sohn Ismael auch beschnitten. Er war auch in diesem Bund der Beschneidung. Es geht hier darum, wie Gott seine Verheissungen an diesem Volk wahr macht. Es geht nicht darum, wer errettet wird und wer auserwählt wird für die Verdammnis. Der Apostel möchte, dass seine Leser verstehen: Nur, weil du als Jude geboren bist, bedeutet es noch lange nicht, dass du vor Gott gerechtfertigt bist. Gott wird seine Verheissungen an den „echten“ Israeliten, die wiedergeboren werden, erfüllen und nicht „allen“ Israeliten. Da kannst du sagen: Moment mal, wieso machst du das, Gott? Gott sagt: Natürlich darf ich das! Ich habe Isaak erwählt und später habe ich Jakob erwählt in ihren Nachkommen.. Und jetzt werde ich Meine Verheissungen wahrmachen durch ihn. die wirklich Israeliten sind. Die den Glauben ihres Vaters Abraham nachfolgen. R werden jetzt nicht jeden Vers in Römer 0 besprechen, das geht zu weit. Wir wollen noch die Verse 20 und 21 ansehen. Dort nimmt er das Beispiel eines Töpfers. Es sagt hier: Gott ist wie ein Töpfer. Er kann doch von der ganzen Masse des Tons zwei verschiedene Gefässe machen. Er macht mit einem Klumpen dies. Und genauso hat Gott das Recht, mit einem Teil Israels das zu machen und mit einem anderen Teil etwas anderes. Der Töpfer macht ein „Gefäss zu Ehre“, sagen wir mal, eine Vase. Und Er macht ein anderes Gefäss für „den allgemeinen Gebrauch“. Sagen wir mal: ein Hundenapf. Darf der Töpfer das tun? Ja natürlich, das darf er. Kann Gott aus dem Volk Israel 2 verschiedene Linien hervorkommen lassen? Kann Gott sich entscheiden, dass Er die Israeliten verschieden behandelt? Also die einen, die den Glauben Abrahams haben, dass Er sie anders behandelt, als einfach die, die nur „Namensjuden“ sind. Also Juden durch Geburt. Paulus geht sogar noch weiter und sagt: Es geht nicht nur um die gläubigen Juden, sondern, auch die Gläubigen aus den Nationen werden von Gott gesegnet werden. Gott hat das Vorrecht, es so zu entscheiden. Er hat diese Freiheit. In Römer 9 geht es nicht darum, dass eine Person in den Himmel kommt und eine andere verloren geht. Es geht eher darum, was Gott mit dem Volk Israel vorhat. Und wie Er Seine Verheissungen erfüllt an denen, die sich aus Israel bekehren.

Sind wir fertig? Also gut, ihr könnt gehen. Aber ich denke immer noch, dass es nicht so einfach ist. Es gibt Leute, die das ganz kompliziert darstellen möchten. Und deswegen gebe ich abschliessend den Rat: bleibt möglichst nahe an dem, was die Schrift sagt. Achtet darauf, wie die Schrift es ausdrückt, was die Einzelheiten der Schrift sind. Es sind Sachen, die wir alle verstehen können. Ich möchte abschliessen mit Kolosser 3,14, da steht: Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Es gibt vorbildliche Christen, die eine andere Meinung zu diesem Thema haben. Sie sind wirklich ernsthaft in ihren Überzeugungen. Einige sind historisch mit der Reformation verbunden. Wir sollten nicht zulassen, dass durch diese unterschiedliche Meinung Spaltung unter uns hervor kommt. Auch wenn du diese Lehren, die wir besprochen haben, richtig verstehst, - wenn du nicht die Liebe „anziehst“, dann liegst du falsch. Über die ganze Welt gibt es Kirchen, die sich zerstritten haben über dieses Thema. Weil bestimmte Leute auftreten, die einfach Nachfolger haben wollen für ihre Ansicht. Und ich bin überzeugt, dass der Herr deswegen angeordnet hat, dass die einzelnen Gemeinden Älteste haben sollen. Die dann festlegen, was in dieser örtlichen Gemeinde gelehrt werden soll. Und wir sollten diese Ältesten respektieren, weil sie diese Arbeit tun. Wir sollten nicht Bücher verbreiten, die den  Lehren der Ältesten widersprechen. Wenn wir eine andere Meinung haben, sollten wir keinen Aufstand machen. Das würde das Band der Vollkommenheit zerstören und die Kirche durcheinander bringen.

Wir beginnen mit einer Frage, die uns hier gestellt worden ist, zu Epheser 2, Vers 8. Es geht über den Glauben. Es ist eine gute Frage, weil sie oft gestellt wird.

Hier lesen wir: „Ihr seid gerettet durch den Glauben, durch die Gnade und nicht aus euch selbst“.  Es ist eine Gabe Gottes. Und die Frage, die gestellt wurde: Ist Glaube ist etwas, wofür ich verantwortlich bin, das ich tun muss? Oder ist Glaube etwas, das Gott manchen Leuten gibt und manchen nicht. Ist Glaube ein Geschenk, das Gott uns gibt? Wir können einiges dazu bemerken. Wir müssen ganz allgemein sagen, dass ohne Gottes Hilfe niemand glauben kann! Natürlich sind wir davon überzeugt, dass ohne Gottes Wirken und ohne Gottes Hilfe niemand Busse tun kann. Aber trotzdem ist Busse etwas, das du tun machen musst. Und Glauben ist etwas, das Gott dir abnimmt.    D u    musst glauben! Die Rettung, die Gott veranlasst, ist nicht aus euch. Das ist die Gabe Gottes. Wir wollen es in Verbindung bringen mit Johannes, Kapitel 6.. Diese Frage wird auch dazu gestellt. In Vers 29 in Johannes 6 sagt der Herr Jesus: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an Dem glaubt, den Er gesandt hat. Wir sollen es nicht so verstehen, als ob Gott den Glauben bewirkt. Es geht nicht darum, dass     G o t t     glaubt. Im Zusammenhang lesen wir im Vers 28, dass die Juden fragen: was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes wirken?

 

Der Herr Jesus antwortet so: „Wenn ihr wirklich etwas tun wollt, was Gott wohlgefällt und was vor Gott angenehm ist, - dann glaubt an Mich“!

 

Glaube ist ein Werk, dass wir tun müssen. Es ist etwas, dass du selbst tun musst. Was meinst du damit? Es hat mit unseren Willen zu tun. Du entschliesst dich dazu, dein Vertrauen auf den Herrn Jesus zu setzen, dass er dich rettet. Du glaubst an Ihn, Du vertraust Ihn. Du vertraust auf den Herrn Jesus, nichts anderes, dass dich rettet! Was glaubst du über Jesus, denn du glaubst an das Evangelium. Dass Er am Kreuz gestorben ist für unsere Sünden. Dass Er begaben wurde und am dritten Tag auferstanden ist. Um gerettet zu werden, ist, was du selbst machen musst. Aber dadurch verdienst du die Rettung nicht, die Rettung ist ein Geschenk. Die Rettung ist aus Gnade. Man kann sie nicht verdienen. Glaube ist, wie du die Rettung durch den Herrn Jesus erhältst.    E r    hat die Rettung „verdienet“.     E r       hat Sein Leben für uns gegeben. Und, wenn wir gerettet werden, vertrauen wir Ihm, dass      E r     uns  rettet!

In Matthäus 22, Vers 14 heisst es: Viele sind Berufene, aber nicht alle sind Auserwählte. Warum heisst es:     V i e l e      sind Berufene und nicht     a l l e     sind Berufene? Wir müssen uns daran erinnern, dass es der Schluss in Zusammenfassung  von einem  Gleichnisses ist. In dem Gleichnis wurden nicht alle eingeladen. Der König hat seine Diener nicht in der ganzen Welt herum geschickt, um die ganze Weltbevölkerung einzuladen. Es wurden viel mehr  Leute eingeladen, als gekommen sind. Wir sollten uns auf den Hauptpunkt beziehen, über den dieses Gleichnis geht. Wir sollten sehr vorsichtig sein, darüber hinaus zu gehen.

Die nächste Frage ist: Kann ich durch Gebet jeden Menschen dazu bringen, dass er umkehrt? Ich muss leider sagen, dass die Antwort auf diese Frage „nein“ ist. Es ist eine interessante Vorstellung: was hat unser Gebet mit dem Ganzen zu tun? Wir sind davon überzeugt, dass Busse etwas ist, das  der Sünder selber machen muss.  Es ist nicht von grosser Bedeutung, wenn jemand sich anders entschliesst, dass der Sünder falsch gehandelt hat und umkehrt oder Gott es für ihn macht. Aber wir wissen, dass der Geist Gottes in seinem Leben am Wirken ist und ihn befähigt, dass er Busse tut. In Römer 2 lesen wir, das die Güte Gottes deswegen da ist, um zur Busse zu führen. Das bedeutet, dass Gott den Menschen freundlich entgegenkommt, um sie zu ermutigen, damit sie umkehren. Ich denke, wenn wir für Menschen beten, dann wirkt Gott im Leben dieser Menschen. Er gibt ihnen grössere Möglichkeit zur Umkehr. Ich denke, dass unsere Gebete wirksam sind. Aber dass wir niemand zwingen können.

Wir können noch eine Frage behandeln, dann machen wir Pause.

Eine Frage von gestern, dass Gott  ganze Familien retten möchte. Die Frage heisst: Wenn es Menschen gibt, die bereit sind, Busse zu tun, andere nicht. – Wie können sich meine ungläubigen Verwandten bekehren, die nicht bereit sind, Busse zu tun.

Der Herr Jesus sagt in Lukas 13, Vers 3: Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr in gleicher Weise umkommen. Es stimmt, Gott möchte, dass sich die ganze Familie bekehrt. Aber die einzelnen müssen bereit sein, - umzukehren! Wenn sie nicht Busse tun, werden sie umkommen. Ich möchte mich für Eure Geduld bedanken. Ich hoffe, dass diese Vorträge für euch eine Hilfe waren. Für euch und eure Gemeinden. Ich kehre nach Kalifornien zurück mit vielen guten Erinnerungen an Euch und die Zeit hier in Österreich.

Beten wir zusammen:

Vater, wir bitten Dich, dass Du auf unsere Gemeinden acht hast, vor allem in diesem Bereich. Dass wir uns nicht zerstreiten. Dass Gemeinden gespalten werden wegen Fragen über Auserwählung und Vorherbestimmung. Und, Herr, hilf uns, dass wir uns deutlich ausdrücken können zur Verbreitung des Evangelium. Damit viele gerettet werden. Wir bitten Dich in Jesu Namen. Amen.