Ich habe mal von Christ-online was abgekupfert: Im Weiteren empfehle ich
das Buch: "Die Lehrentscheidungen Roms im Licht der Bibel" von P.H. Uhlmann
zu organisieren und durchzuarbeiten.
Aus:
http://www.christ-online.de/modules.php?name=News&file=article&sid=51
Tatsachen, die man kennen sollte! Richard
Müller
(Klärende Fakten zur Römisch-Katholischen Kirche und
ihrer Lehre)
Aus dem Inhalt:
Vorwort, Bibel und/oder Überlieferung (Die Bibel, Die
Überlieferung, Das päpstliche Lehramt, Das
Evangelium), Die Sakramente, Der Papst,
Marienverehrung, Heilsgewißheit, Die Inquisition
Richard Müller
Tatsachen, die man kennen
sollte!
(Klärende Fakten zur
Römisch-Katholischen Kirche und ihrer Lehre)
Vorwort
Wozu
ein solches Heft über die Römisch-Katholische Kirche,
so wird sich vielleicht manch einer fragen.
Es
geht nicht darum, Menschen zu verletzen, die, zumeist
durch Geburt und Erziehung, nichts Anderes kennen-
und zum Teil liebengelernt haben als die
Römisch-Katholische Kirche, sondern vielmehr darum,
die Glaubenslehren der römischen Kirche mit der
Heiligen Schrift, der Bibel zu vergleichen und
Wahrheitssuchende aufzuklären. Die Bibel allein ist
die Wahrheit und daran muß sich alles messen lassen!
Die Aussage des Apostel Johannes:
"Ich habe keine größere
Freude als dies, daß ich höre, daß meine Kinder in
der Wahrheit wandeln" (3.Johannes 4)
ermutigt uns, immer und immer wieder auf die Wahrheit
hinzuweisen.
Wir
verbinden mit dieser Schrift die Bitte an unseren
Herrn Jesus Christus, daß der eine oder andere Leser
die Gefahren falscher Lehre besser erkennt und er in
die Lage versetzt wird für den
"einmal den Heiligen
überlieferten Glauben" (Judas 3), wie er
uns in der Bibel, dem Wort Gottes vorliegt, zu
kämpfen.
Richard Müller
Bibel
und/oder Überlieferung?
Jeder Christ sollte über die Römisch-Katholische
Kirche genau unterrichtet sein. Zur Begründung dieser
Behauptung weise ich auf folgendes hin:
1.
Die Römisch-Katholische Kirche ist mit Abstand
die größte christliche Kirche. Von den etwa 1,3
Milliarden Christen gehören 900 Millionen zur
Römisch-Katholischen Kirche. Das heißt: Mehr als zwei
Drittel aller Christen sind Katholiken.
2.
Die Römisch-Katholische Kirche wächst zurzeit
weit schneller als die evangelische Kirche.
3.
Die Römisch-Katholische Kirche nimmt für sich
in Anspruch, die "allein seligmachende Kirche" zu
sein. Sie behauptet also: Es gibt kein Heil außerhalb
der Kirche (J.Neuner - H. Roos, Der Glaube der Kirche
in den Urkunden der Lehrverkündigung. "Allein
seligmachend", Vatik. Konzil 1870. Seite 368-369.
Dieses Lehrbuch wurde von Karl Rahner kommentiert und
beinhaltet alle noch heute gültigen Glaubensaussagen
der Römisch-Katholischen Kirche.).
4.
Sie findet allmählich auch bei der Leitung der
evangelischen Kirche Verständnis, und man ist zur
Zusammenarbeit bereit.
Wenn
man sich diese Tatsachen vor Augen hält: Sie ist mit
Abstand die größte, sie wächst schneller als die
anderen christlichen Kirchen, sie behauptet, die
allein seligmachende zu sein, dann ist es von
allergrößter Bedeutung zu wissen, was diese Kirche
lehrt, und was ihre Ziele sind. Arbeitet diese Kirche
nach den Gedanken Gottes?
Grundlage unserer Beurteilung kann nur die Bibel
sein. Wer die Bibel nicht, oder nur beschränkt
anerkennt, wird selbstverständlich zu einem anderen
Ergebnis kommen. Mit dem können wir uns auch nicht
auseinandersetzen, da fehlt die gemeinsame Basis.
Sodann dürfen wir die Römisch-Katholische Kirche
nicht nach einzelnen Katholiken beurteilen, wie es
oft geschieht. Unter den Katholiken gibt es
sicherlich anständige, feine, religiöse Menschen.
Aber das sagt nichts über die Kirche. Auch unter
Gottesleugnern gibt es sympathische Menschen. Wir
haben es nicht mit dem freundlichen Nachbarn zu tun,
der jeden Sonntag zur Messe geht, sondern mit einer
mächtigen, bis ins Kleinste organisierten Kirche, mit
dem Heer von 400.000 Priestern, die sorgfältig
geschult und durch Schwur verpflichtet sind, zu den
Grundsätzen der Kirche zu stehen.
Am
13. Oktober 1962, dem Tage der Eröffnung des II.
Vatikanischen Konzils, mußten sich alle
Konzilsväter eidlich und schriftlich unter anderem zu
folgendem bekennen: zur Lehre von der heiligen Messe
als einem Sühnopfer, zur Lehre vom Fegefeuer, damit
die "Armen Seelen" durch die Gebete der Gläubigen
Hilfe erlangen können, zur Lehre von der Fürbitte für
die Heiligen, von der Römisch-Katholischen Kirche als
der Mutter und Lehrerin aller Kirchen, von dem Papst
als dem Nachfolger Petri und dem Stellvertreter
Christi auf Erden. Zum Schluß lautet der Eid:
"Desgleichen verdamme, verwerfe und verfluche ich,
was dazu im Widerspruch steht, alle falschen Lehren,
die die Kirche verdammt, verworfen und für verflucht
erklärt hat. Diesen wahren katholischen Glauben, ohne
den niemand gerettet werden
kann, bekenne ich hiermit öffentlich und halte daran
fest bis zu meinem letzten Atemzug." (Ebd.: Schwur
der Konzilsväter. Konzil zu Trient 1564. Seite
939-940.)
Beachten wir: Die Bischöfe und Priester der
Römisch-Katholischen Kirche verpflichten sich nicht
Gott oder Jesus Christus, sondern ihrer Kirche.
Wenn
wir eine rechte Vorstellung von der
Römisch-Katholischen Kirche gewinnen wollen, müssen
wir uns mit ihrer Lehre und mit ihrer Geschichte
befassen.
Wenden wir uns zunächst der Lehre zu. Da geht es um
die Fragen:
a)
Wie steht die Kirche zur Bibel?
b)
Sagt sie ihren Anhängern, aber auch allen Menschen,
das Evangelium so, wie wir es im Neuen Testament
finden?
Das
sind entscheidende Fragen, denn wenn die
Römisch-Katholische Kirche nicht auf dem Boden der
Bibel steht, ist sie für einen wahren Christen nicht
tragbar, und wenn sie das Evangelium verfälscht,
steht sie nach dem Wort in Galater 1,8 unter dem
Fluch, denn da lesen wir:
"Wenn aber auch wir
oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als
Evangelium verkündigen entgegen dem, was wir euch als
Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!"
Dann
aber dürfen auch wir nicht durch Sympathie für diese
Kirche oder Duldung ihrer Tätigkeit den Eindruck
erwecken, wir hielten sie für tragbar. Vergessen wir
nicht, daß es immer noch einige Menschen gibt, die
sich von unserem Urteil in religiösen Fragen
beeinflussen lassen. Es geht nicht darum, diese oder
jene Kirche zu unterstützen, oder sie zu verdammen,
sondern wir müssen herausfinden, ob Gott sie
anerkennen kann. Ich wende mich darum an die, die den
Willen Gottes tun wollen, an Wahrheitssucher, an
Menschen, denen die Wahrheit wichtiger ist als die
Ansicht der Vielen und auch wichtiger als ihre eigene
Meinung.
Das
mag vielen zu radikal erscheinen, besonders den
Freunden der Toleranz. Darum frage ich: Ist Gott
tolerant? Gott steht immer auf der Seite der Wahrheit
und der Gerechtigkeit. Das geht, um nur ein Bibelwort
zu nennen, aus Sprüche 17,15 hervor:
"Wer den Gesetzlosen
rechtfertigt, und wer den Gerechten verdammt, sie
alle beide sind Gott ein Greuel."
Der
Herr Jesus nennt die falschen Propheten Wölfe im
Schafskleid.
Der
Wolf bringt den Schafen nicht Schwierigkeiten,
sondern den Tod. Darum kann vor ihm nicht zu
eindringlich gewarnt werden. Die Römisch-Katholische
Kirche ist eindeutig die große Kirche auf dem Weg zur
Macht. Sie duldet niemanden neben sich, sie möchte
alle sich einverleiben. Ist ihre Lehre in Ordnung,
entspricht sie der Botschaft des Neuen Testamentes?
Hier müssen wir zu einem klaren Ergebnis kommen, und
uns entsprechend verhalten.
Kommen wir zu unserer ersten Frage:
Wie
steht die Römisch-Katholische Kirche zur Bibel?
Da
kann man oft die Behauptung hören: Die Katholiken
halten fest an der Bibel. Ihre Predigten sind viel
stärker an das Wort Gottes gebunden, als die der
meisten evangelischen Pfarrer. Ich muß zugeben, sie
betreiben selten Bibelkritik. Gott wird als der
Schöpfer anerkannt, und Jesus als der Sohn Gottes.
Die Wunder, von denen die Bibel berichtet, werden
nicht in Frage gestellt, auch die Auferstehung Jesu
wird nicht angezweifelt. Das hat sich allerdings seit
dem II. Vatikanischen Konzil in mancher Beziehung
geändert. Die Führung der Römisch-Katholischen Kirche
sagt heute:
a)
die Bibel enthält Gottes Wort, nicht mehr, sie ist
Gottes Wort.
(Ebd.: Die Bibel enthält Gottes Wort. 2.Vatikanisches
Konzil 1965. Seite 151.)
b)
der Schöpfungsbericht ist Bildsprache,
c)
Evolution kann nicht ausgeschlossen werden? Wenden
wir uns zunächst der Bibel zu.(Ebd.: Evolution kann
nicht ausgeschlossen werden. Rundschreiben von Papst
Pius XII, 1950. Seite 332)
Die
Römisch-Katholische Kirche hat drei Glaubensquellen:
Die Bibel die Überlieferung das päpstliche Lehramt.
Wir wollen uns diese Quellen näher ansehen:
Die Bibel
Das
Alte Testament ist dadurch stark verändert worden,
daß die Apokryphen als vollwertige Bücher aufgenommen
worden sind. Es handelt sich um sieben Schriften, die
nicht zum hebräischen Alten Testament gehört haben.
Sie wurden von Hieronimus und Augustin, die beide um
das Jahr 400 gelebt, haben, in die Septuaginta und in
die Vulgata aufgenommen.
Die
Apokryphen lehren unter anderem: das Gebet für
Verstorbene, das Gebet zu Heiligen, ewiges Heil ist
durch gute Werke zu erlangen. Zudem bringen sie die
Lehre vom Fegefeuer. Die Apokryphen stehen in den
katholischen Bibelausgaben nicht gesondert in einem
Anhang, sondern sie sind eingefügt unter den anderen
Büchern, als wären sie gleichwertig.
Nun
mag mancher fragen: Macht es denn so viel aus, daß
die Apokryphen dazu gekommen sind? Louis Vogel, der
zunächst katholischer Priester war, schreibt in
seinem Buch: "Mein Zeugnis", daß er erst zur
klaren Einsicht in den entscheidenden Glaubensfragen
gelangen konnte, nachdem er die Bibel in einer
Ausgabe ohne die Apokryphen gelesen hat, denn diese
stützen Behauptungen, die der Botschaft des Neuen
Testamentes entgegenstehen.
Die Überlieferung
Der
Bibel gleichwertig ist die Tradition der Kirche, die
sich auf die nicht schriftlich festgehaltenen Worte
Jesu und die Auslegung der Väter stütze (Ebd.:
Tradition: Konzil zu Trient 1546. Seite 87). Diese
haben zu den Beschlüssen der Konzilien geführt. So
wurde es auf dem Tridentiner Konzil 1545-1563
festgelegt. Quelle der Heilserkenntnis ist die Bibel
und die Tradition. Die Auslegung der Bibel
steht allein der Kirche bzw. dem Papst zu.
Eine
Prüfung aber ergibt, daß die Tradition sich oft nicht
mit den im Neuen Testament überlieferten Worten Jesu
deckt. Dann aber gibt die Kirche der Tradition den
Vorzug. Dafür zwei Beispiele:
a)
Im Jahre 1079 wurde der Zölibat beschlossen, das
Verbot der Priesterehe. Die Bibel erlaubt geistlichen
Führern eindeutig zu heiraten. Wir lesen von der
Schwiegermutter des Petrus, er war also verheiratet.
Wenn der Apostel Paulus von den Ältesten der Gemeinde
spricht, setzt er voraus, daß sie verheiratet sind
und Kinder haben.
In
l.Korinther 9,5 schreibt er gar:
"Haben wir etwa
nicht das Recht, eine Schwester als Frau mitzunehmen
wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und
Kephas?"
Wenn
nun die Kirche den Priestern die Ehe verbietet, steht
sie eindeutig im Gegensatz zum Willen Gottes, wie wir
ihn im Worte Gottes erkennen.
b)
Im Jahre 1870 wurde der Papst für unfehlbar in allen
Glaubensfragen erklärt. Der Apostel Paulus aber hat
nie für sich in Anspruch genommen, unfehlbar zu sein.
In schwierigen Fragen hat er sich darauf berufen, die
Lösung vom HERRN empfangen zu haben. Sodann lesen wir
in Galater 2,11, daß er Petrus in einer
Grundsatzfrage öffentlich widersprach. Nach dem zu
urteilen, was wir dort lesen, war Petrus im Unrecht.
Und doch behauptet die Römisch-Katholische Kirche, in
Glaubensfragen sei der Papst unfehlbar.
Wo
also die Tradition, die sich in Konzilsbeschlüssen
niederschlägt, im Gegensatz zur Bibel steht, wird
allemal der Tradition der Vorrang gegeben. Der Grund
ist leicht zu erkennen: Im Gewand der Tradition legt
die Römisch-Katholische Kirche das fest, was ihr zur
Erreichung ihrer Ziele günstig erscheint. Und da
setzt sie sich über die Heilige Schrift hinweg.
Das päpstliche Lehramt
Nur
die Kirche ist in der Lage, die Bibel richtig
auszulegen (Ebd.: Das päpstliche Lehramt entscheidet
über rechte Auslegung der Bibel: Konzil zu Trient
1546. Seite 93 ). Damit macht sie es sich sehr
leicht. Sie allein entscheidet, was die Bibel
wirklich sagt. Dadurch wird die Heilige Schrift zu
einem Instrument der Kirche, nicht aber zur Grundlage
ihrer Erkenntnis und zur Richtschnur für ihr
Verhalten. Wenn sie will, beruft sie sich auf die
Bibel, wenn nicht, betont sie die Bedeutung der
Konzilsbeschlüsse.
Aber
das ist noch nicht alles. Auf dem I. Vatikanischen
Konzil von 1870 wurde durch das päpstliche
Unfehlbarkeitsdogma sowohl das Schrift wie das
Traditionsprinzip ausgeschaltet. Emil Brunner
schreibt dazu in: "Das Mißverständnis der Kirche":
"Was der Papst als Tradition erklärt, ist
Tradition. Der Papst hat nicht nur das Recht, sondern
er hat auch die Pflicht, jede kritische Rückfrage,
die sich auf die Schrift oder auf die Tradition
stützt, als unerlaubt niederzuschlagen, und den, der
dabei beharrt, zu exkommunizieren." (Nach P.H.Uhlmann:
Die Lehrentscheidungen Roms im Licht der Bibel,
Telos 1984)
Es
ist weiter wichtig zu wissen, daß im Jahr 1229 auf
dem Konzil zu Valencia die Bibel auf das Verzeichnis
der verbotenen Bücher, auf den sogen. Index, gesetzt
wurde. Die Römisch-Katholische Kirche hat bis in die
allerletzte Zeit die Übersetzung der Bibel in die
Landessprache bekämpft. Durch die Jahrhunderte wurde
der Gottesdienst in der lateinischer Sprache
gehalten.
Womit sucht die Römisch-Katholische Kirche dieses
Verhalten zu rechtfertigen? Sie behauptet:
1.
Das Volk kann die Bibel doch nicht verstehen, dazu
sind nur geschulte Theologen in der Lage. In den
Evangelien aber lesen wir, daß der Herr Jesus zur
Volksmenge sprach, daß sie manchmal tagelang bei Ihm
ausharrten, um Ihn zu hören. Will wirklich jemand
behaupten, die. 5000 und die 4000 Menschen, die dem
HERRN in die Einöde gefolgt waren, wären alle
Schriftgelehrte gewesen?
2.
Die Römisch-Katholische Kirche sagt weiter, die
Einheit der Kirche würde in ähnlicher Weise leiden
wie die der Evangelischen Kirche, die ja allen die
Bibel zugänglich macht. Diese Gefahr besteht. Es muß
aber gesagt werden, daß eine Kirche, die
uneingeschränkt auf dem Boden der Bibel steht, durch
die Verbreitung der Bibel nur gewinnt.
3.
Die Römisch-Katholische Kirche erklärt, durch
Verbreitung der Bibel würde der Atheismus gefördert.
Das ist eine ungeheuerliche Behauptung. Gottes Wort
soll die Gottlosigkeit fördern? Das Gegenteil ist der
Fall.
Das
Ergebnis von allem ist, daß die Bibel weithin
ausgeschaltet wird, und die Kirche allein bestimmt.
Die Beschlüsse der Konzilien sind wichtiger als das
Wort Gottes.
Das Evangelium
Wie
steht die Römisch-Katholische Kirche zum Evangelium?
Da
stützt sie sich vor allem auf die Sakramente =
Gnadenmittel. Diese wirken "ex opera operato",
das heißt: vermöge der ihnen innewohnenden Kraft.
Ohne Bedeutung ist die Qualität des Spenders oder der
Zustand des Empfängers. Alles Heil wird durch die
Sakramente vermittelt. Die Kirche allein bestimmt,
was Sakrament ist, und sie allein verwaltet sie.
Dadurch verfügt die Kirche allein über das Heil!! Nur
sie vermittelt das ewige Leben.
Daß
andere Kirchen oder Gemeinden taufen und das Mahl des
HERRN austeilen, trifft die Autorität der Kirche
zutiefst. Im Mittelalter hat sie diese Dinge mit
Gewalt verhindert.
Was
sagt die Bibel zu den Sakramenten? Dieses Wort kommt
in der Bibel nicht vor. Wollte man aber von einem
Mittel sprechen, das Heil spendet, könnte man das
Blut Jesu Christi nennen, denn in l.Petrus 1,18.19
heißt es:
"Denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen
Dingen, mit Silber oder Gold erlöst worden seid von
eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel,
sondern mit dem kostbaren Blute Christi als eines
Lammes ohne Fehl und ohne Flecken."
Auch
das Wort Gottes könnte man ein Sakrament, ein
Gnadenmittel, nennen, denn es heißt in
Apostelgeschichte 20,32:
"Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort
seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein
Erbe unter allen Geheiligten zu geben."
Die
Sakramente
Die
Römisch-Katholische Kirche aber hat auf dem Konzil zu
Trient im Jahre 1545 sieben andere Sakramente
festgelegt (Ebd.: Die sieben Sakramente: Konzil zu
Trient 1547. Seiten 506 und 509). Beachten wir, wann
es geschah und warum. 1517 schlug Luther seine 95
Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg, 1521 stand
er vor dem Reichstag in Worms. Immer mehr breitete
die Reformation sich aus. Nach Jahren sah die
Römisch-Katholische Kirche sich gezwungen, sich neu
zu besinnen und zum Gegenangriff anzutreten. Auf dem
Tridentiner Konzil wurden wichtige Entschlüsse gefaßt.
Mit Blick auf die Sakramente wurde unter anderem
folgendes festgelegt:
Canon 1
"Wenn jemand sagt, die Sakramente des neuen Bundes
seien nicht alle von Jesus Christus, unserem Herrn,
eingesetzt worden; oder es seien deren mehrere oder
weniger als sieben, nämlich: die Taufe, die Firmung,
das Altarsakrament, die Buße, die letzte Ölung, die
Priesterweihe und die Ehe; oder auch: es sei eines
von diesen sieben nicht wahrhaft und eigentlich ein
Sakrament, der sei im Banne." (anathema sit) (Neuner-Roos,
Seite 506).
Canon 4
"Wenn jemand sagt, die Sakramente des neuen Bundes
seien zum Heil nicht notwendig, sondem überflüssig,
und es könne der Mensch ohne sie, oder ohne das
Verlangen nach ihnen, durch den bloßen Glauben allein
die Gnade der Rechtfertigung von Gott erlangen, der
sei im Banne, obwohl zugegeben wird, daß nicht alle
jedem einzelnen notwendig sind." (Neuner-Roos,
Seite 506).
Beachten wir: Das Heil erlangt ein Mensch nur durch
die Sakramente. Was Sakrament ist, legt allein die
Römisch-Katholische Kirche fest, und sie allein
verwaltet die Sakramente. Somit liegt alle geistliche
Macht in der Hand der Kirche, dadurch wird ihr
Anspruch: "Kein Heil außerhalb der Kirche",
gesichert.
Hat
Jesus Christus die sieben Sakramente, die die
Römisch-Katholische Kirche nennt, eingesetzt? Diese
Frage müssen wir auf Grund dessen, was wir im Neuen
Testament lesen, beantworten. Einige könnte man Ihm
zuschreiben, wenn der HERR sie auch nie in dem Sinne
genannt hat, den die Römisch-Katholische Kirche ihnen
gibt. Aber ganz sicher hat der Herr Jesus nichts
gesagt von der Firmung und der letzten Ölung; und von
Ehe und Priesterweihe hat Er nie im Sinne eines
Sakramentes gesprochen.
Sehen wir uns die sieben Sakramente näher an:
Die Taufe.
Gemeint ist selbstverständlich die Kindertaufe.
Sie wurde erstmals Ende des zweiten Jahrhunderts
vereinzelt geübt. Das heißt, daß die Apostel und ihre
Jünger und deren Jünger sie nicht gekannt haben.
Aufschlußreich ist auch das Wort in l.Korinther 7,14:
"Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau
geheiligt und die ungläubige Frau ist durch den
Bruder geheiligt, sonst wären ja eure Kinder unrein,
nun aber sind sie heilig."
Bei
den Überlegungen über den Stand der Kinder wird die
Kindertaufe überhaupt nicht herangezogen. Hätte
Paulus sie praktiziert, wäre hier die Gelegenheit
gewesen, zu betonen, daß die Kinder schon durch die
Taufe geheiligt und errettet seien.
Die
Römisch-Katholische Kirche lehrt: Die Kindertaufe ist
das Bad der Wiedergeburt und zum Heil notwendig
(Ebd.: Über die Kindertaufe: Konzil zu Trient 1547.
Seiten 536 und 543-545). Das Neue Testament sagt
etwas ganz anderes. Da lesen wir, daß nur Menschen
getauft wurden, nachdem und weil sie Frieden mit Gott
gefunden hatten.
Die Firmung.
Sie
entspricht in etwa der Konfirmation in der
evangelischen Kirche. Sie wird vom Bischof gegeben.
Sie vermittelt den Heiligen Geist und ist ein
unauslöschliches Siegel. Im Neuen Testament finden
wir kein Wort, das auf solch eine Handlung hinweist,
noch dazu mit solcher Wirkung.
Die Eucharistie
(in
etwa gleich dem Abendmahl). Durch sie wird Kraft der
göttlichen Gewalt, die der geweihte Priester hat, die
Gegenwart Christi übernatürliche Wirklichkeit (Ebd.:
Über die Eucharistie: Gegenwart Christi. Trient 1551
Seite 571). Christus ist in Brot und Wein wahrhaftig,
wirklich und wesentlich gegenwärtig. (vere, realiter
et substantialiter) Brot und Wein werden vom Priester
durch die Kraft der Worte, die er spricht, (vi
verborum) in den Leib und das Blut Christi
verwandelt. Transsubstantiation (Ebd.:
Transsubstantiation. Trient. Seiten 572 und 934)! Die
gesamte Substanz wird verwandelt, während die äußere
Gestalt von Brot und Wein bleibt. Die Verwandlung
geschieht, wenn der Meßdiener das Glöcklein läutet!
Im
Neuen Testament wird im Zusammenhang mit dem
Abendmahl kein einziges Mal von Verwandlung
gesprochen. Ich weiß nicht, wie sich dieser
unbiblisehe Ausdruck hat einschleichen können.
Offensichtlich mußte man, um einen Gedanken
einzuführen, der im Worte Gottes nicht zu finden ist,
auch einen Ausdruck benutzen, den die Heilige Schrift
nicht gebraucht hat.
Die
Römisch-Katholische Kirche behauptet, daß durch die
Eucharistie Gnaden empfangen und Sünden getilgt
werden. Sie ist das Unterpfand für die ewige
Seligkeit. Sie ist die unblutige Erneuerung und
Fortsetzung des blutigen Kreuzestodes Jesu (Ebd.:
Fortsetzung des Opfers Jesu in der Messe: 2.
Vatikanisches Konzil 1967. Seite 622: "Daher ist die
Messe, das Herrenmahl, zugleich und unzertrennbar:
das Opfer, durch welches das Opfer des Kreuzes
fortdauert." Seite 623: "Im Opfer der Messe wird
nämlich der Herr geopfert, wenn er beginnt,
sakramental gegenwärtig zu sein.".) Diesem heiligen
Sakrament sind Verehrung, Huldigung und Anbetung zu
erweisen, so wie Gott selbst. Die Eucharistie bewirkt
Sühnung der Sünden für Lebende und Tote. Die
Transsubstantiation wird seit 1215 gelehrt. So wird
Jesus Christus in jeder Messe wieder geopfert, durch
die Jahrhunderte, an kirchlichen Feiertagen in
manchen Orten gar mehrmals an einem Tage, nach der
Lehre der Römisch-Katholischen Kirche.
In
der Bibel aber lesen wir:
"Jesus Christus hat
nicht Tag für Tag nötig, wie die Hohenpriester,
zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer
darzubringen, dann für die des Volkes; denn dieses
hat er ein für allemal getan, als er sich selbst
dargebracht hat" (Hebräer 7,27).
"In diesem Willen
sind wir geheiligt durch das ein für allemal
geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi"
(Hebräer 10,10).
"Denn mit einem
Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer
vollkommen gemacht" (Hebräer 10,14).
Durch die Lehre der Römisch-Katholischen Kirche wird
das Schwergewicht weg vom Kreuz Jesu in die Kirche
verlagert. Nicht das Opfer auf Golgatha wirkt
Vergebung der Sünden, sondern seine angebliche
Wiederholung, die in der Messe geschieht. So bemüht
sich die Kirche, alle an sich zu binden. Jesus
Christus aber spricht: "Kommt her zu mir!"
Die Beichte.
Der
Priester kann läßliche Sünden, wenn sie gebeichtet
worden sind, vergeben. Voraussetzung sind Reue,
Bekenntnis und Genugtuung. Die Kirche unterscheidet
zwischen Todsünden: absichtliches Übertreten
wichtiger Gesetze da folgt nur noch die Höllenstrafe
und läßlichen Sünden: Sünden, die unwissend oder
unfreiwillig begangen worden sind, oder Verstöße
gegen weniger wichtige Gebote. Durch das
Buß-Sakrament können nach der Taufe begangene
läßliche Sünden und die durch sie verdienten ewigen
Strafen erlassen werden. Was sagt die Bibel dazu? Wir
lesen zwar im Neuen Testament, daß der Herr Jesus
Sünden vergeben hat, aber kein einziges Mal, daß
einer der Apostel es getan hat. Die Apostel haben
immer darauf hingewiesen, daß wir um Jesu willen, im
Glauben an Ihn, Vergebung finden können.
Apostelgeschichte 13,38.39:
"So sei euch nun kund, ihr Brüder, daß durch
diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und
von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht
gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen
jeder Glaubende gerechtfertigt. "
In
der Römisch-Katholischen Kirche erfolgt Vergebung auf
Grund des Kirchenschatzes (Ebd.: Kirchenschatz:
Jubiläumsbulle Papst Clemens' VI, 1343. Seiten
678-679). In ihm findet sich das Blut Christi und der
unverwesliche, wahrhaft unerschöpfliche, stets neue
Wert der Gebete und guten Werke der seligen Jungfrau
Maria und der Heiligen. Das besagt die neue
Ablaß-Regelung des II. Vatikanischen Konzils von
1967. Im Neuen Testament aber können wir vom
Kirchenschatz nichts finden, weder das Wort, noch den
Gedanken.
Letzte Ölung
Durch sie werden läßliche Sünden und die Folgen
derselben getilgt. Im Neuen Testament aber lesen wir
nichts von einer letzten Ölung Sterbender.
Die Priesterweihe
Durch dieses Sakrament wird ein unauflöslicher (indelebilis)
Charakter erworben, den auch ein abgesetzter oder
ungläubig gewordener Priester nicht verliert (Ebd.:
Priesterweihe ist unauflöslich: Konzil zu Trient
1563. Seite 709).
Das
Neue Testament aber kennt nicht den Unterschied
zwischen Laien und Geistlichen, den die
Römisch-Katholische Kirche, wie auch die Evangelische
Kirche, so stark betont.
Die Ehe
Die
Ehe ist unauflöslich, nur der Tod endet sie. Das
entspricht durchaus den Gedanken der Bibel. Aber eine
Ehe wird nur anerkannt, wenn sie vor einem Priester
der Römisch-Katholischen Kirche geschlossen wurde.
Die Ehe vor dem Standesamt hat für die
Römisch-Katholische Kirche keine Bedeutung. Die nur
vor dem Standesamt geschlossenen Ehen sind alle wilde
Ehen, und die Kinder solcher Eheleute gelten als
unehelich geboren. Nach der gerichtlichen Scheidung
einer nur vor dem Standesamt geschlossenen Ehe, steht
daher einer Eheschließung mit einem anderen Partner
durch die Römisch-Katholische Kirche nichts im Wege.
Vergebung der Sünden, ewiges Leben, erlangt ein
Mensch also durch die Sakramente. Die Bibel aber
sagt:
"So sehr hat Gott die
Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe,
sondern ewiges Leben habe" (Johannes
3,16).
Der
Zölibat, das Verbot der Priesterehe, wurde 1079 gegen
den starken Widerstand der Priesterschaft eingeführt.
Das heißt also: Die Ehe, wie die Bibel sie vorsieht,
ist dem Priester verboten, das Konkubinat aber, das
Zusammenleben ohne Trauschein, wie es im Laufe der
Jahre immer wieder vorgekommen ist, wird, wie die
Geschichte gezeigt hat, von der Römisch-Katholischen
Kirche geduldet. Aus dem bekannten Werk, "Die
Geschichte der Päpste" von Theod. v. Ranke, ersieht
man, daß die Konzilsbeschlüsse nicht aus der Kenntnis
des mündlich überlieferten Willens Jesu gefaßt
wurden, denn der hätte ja schon so früh bekannt sein
müssen wie der schriftlich festgehaltene auch,
sondern nach langen Überlegungen und Verhandlungen,
ähnlich wie auch die Politiker ihre Beschlüsse
fassen.
Der
Papst
1870
wurde die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen
verkündet (Ebd.: Unfehlbarkeit des Papstes:
Vatikanisches Konzil 1870. Seite 454). Bis zum Jahre
1958 hat es 260 Päpste gegeben. Johannes XXIII. war
dieser 260. Geht man von einer Zeit von 1900 Jahren
aus, hat die durchschnittliche Regierungszeit eines
Papstes 1900 : 260 = 7,3 Jahre betragen. Neben den
rechtmäßigen hat es in dieser Zeit 36 Gegenpäpste
gegeben, also auf 7,2 rechtmäßige einen illegalen.
Der
Papst soll der Stellvertreter Jesu Christi auf Erden
sein. Gibt es eine biblische Begründung für diesen
Titel? Petrus hat sich den Mitältesten und den Herrn
Jesus den Erzhirten genannt (1.Petrus 5,1.4).
In
2.Petrus 1,1 nennt er sich Knecht und Apostel Jesu
Christi. Knecht sollte nach Angabe vieler Übersetzer
besser mit Sklave wiedergegeben werden. Der
Stellvertreter Jesu Christi auf Erden ist der Heilige
Geist.
"Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit,
gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit
leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden,
sondern was er hören wird, wird er reden, und das
Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich
verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und
euch verkündigen" (Johannes 16,13 14).
Dem
Papst wird bei seiner Krönung zugerufen: "Wisse, daß
du bist der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker
des Erdkreises, der Stellvertreter unseres Herrn und
Heilandes Jesus Christus auf Erden." Aber auch: "Sic
transit gloria mundis." (So vergeht der Glanz dieser
Welt.)
Der
Papst läßt sich mit "Heiliger Vater" anreden. In
Matthäus 23,9 lesen wir aber Jesu Aufforderung an
Seine Jünger:
"Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren
Vater nennen, denn einer ist euer Vater, der in den
Himmeln ist. Laßt euch auch nicht Meister nennen. "
Nur
Gott ist der Vater der Jünger Jesu. Die Anrede
"Heiliger Vater" ist also eine unerhörte Anmaßung.
Der Herr Jesus wollte nicht einmal mit "guter Lehrer"
angeredet werden. "Was heißet ihr mich gut? Niemand
ist gut, als nur einer, Gott!", war Seine Erwiderung.
Petrus ließ nicht zu, daß jemand vor ihm niederfiel,
sein -angeblicher Nachfolger aber fordert das
immerzu.
Marienverehrung
Der
Name "Muttergottes" (Ebd.: Maria Mutter Gottes: 2.
Vatikanisches Konzil 1964. Seiten 491 und 495) ist
eine Beleidigung Gottes. Gott ist der einzige, dessen
Existenz auf niemanden zurückzuführen ist, der von
Ewigkeit her gewesen ist. Jetzt von einer Mutter
Gottes zu sprechen, ist eine Lästerung. Das Neue
Testament gibt nicht die geringste Veranlassung,
Maria die Mutter Gottes zu nennen, sie anzubeten,
oder ihre Vermittlung zu erbitten. Am Kreuz hat der
Herr Jesus eindeutig und endgültig von ihr als Seiner
Mutter Abschied genommen, als Er sie der Obhut des
Johannes übergab.
"Als nun Jesus die
Mutter sah und den Jünger, den er liebte,
dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Frau,
siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger:
Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der
Jünger sie zu sich" (Johannes 19,26).
Von
Maria wird nur in den Evangelien berichtet und einmal
in der Apostelgeschichte. In allen Briefen kommt ihr
Name nicht mehr vor, nicht einmal in Galater 4,4, wo
Paulus schreibt:
"Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte
Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau."
Warum schreibt Paulus: "geboren von einer Frau?"
Warum nicht: "Geboren von der Jungfrau Maria?" Paulus
hat immer alles getan, was in seiner Macht stand, um
Menschen den Weg zum Heil zu zeigen, aber Maria hat
er kein einziges Mal erwähnt. Er hat immer Christus
gepredigt, aber nicht Maria. Erst seit dem vierten
Jahrhundert nimmt Maria unter den Heiligen eine
Sonderstellung ein.
Heilsgewißheit
"Verflucht sind diejenigen, die da sagen, sie seien
ihres Heils gewiß!" Dieser Beschluß ist auf dem
Konzil zu Trient 1547 gefaßt worden (Ebd.:
Heilsgewißheit: Konzil zu Trient 1547. Seite 833).
Auf dem II. Vatikanischen Konzil 1962 wurde er
bekräftigt. Auf Grund dieser Erklärung kommt man dann
allerdings zu einer erstaunlichen und für die
Römisch-Katholische Kirche sehr unangenehmen
Feststellung: Nach ihren eigenen Worten gibt es kein
Heil außerhalb der Kirche, aber, seit dem Konzil zu
Trient, auch kein Heil. durch die Kirche. Denn,
niemand kann seines Heils gewiß sein, auch kein
Katholik. Die Römisch-Katholische Kirche kennt den
Weg zum Heil also nicht, sie vermutet ihn nur.
Tun
wir jetzt einen ganz kurzen Blick in die Geschichte
der Römisch-Katholischen Kirche. Schon sehr früh
erlangte der Bischof von Rom eine Vorrangstellung vor
den anderen Bischöfen. In der Zeit von 250-600 folgte
dann die Entwicklung zur römischen Reichskirche.
Theodosius d. Gr. ernannte um 381 das Christentum zur
Staatsreligion. Aber die Führer der Kirche verfolgten
höhere Ziele. 1073 wurde Hildebrand Papst mit dem
Namen Gregor VII. Sein Ziel war die unumschränkte
Herrschaft des Papstes in der Kirche und im
weltlichen Bereich. Papsttum und Kaisertum sollten
sich zueinander verhalten wie die Sonne zum Mond. Das
entspricht ganz und gar nicht den Gedanken Gottes.
Jesus Christus wird einmal der absolute Herr sein,
aber in der jetzigen Zeit gilt noch Sein Wort:
"Mein Reich ist
nicht von dieser Welt."
Die
Inquisition
Wir
müssen jetzt auch eines der traurigsten Kapitel
dieser Kirche nennen: die Inquisition. Papst Gregor
IX. machte 1232 die Dominikaner zu päpstlichen
Inquisitoren. Es war nun ihre Aufgabe, Ketzer zu
finden, zu bestrafen und wenn nötig, auszurotten.
Dies
sollte allgemein durch Verbrennen geschehen. Die
Dominikaner hatten sich an bestimmte Verfahren zu
halten. So wurde dem Reuigen das Leben geschenkt,
doch schwere Bußen wie Geißelung, Gefängnis und
Geldstrafen auferlegt. Jeder Rückfällige, wie auch
diejenigen, die den Widerruf verweigerten, wurden der
weltlichen Obrigkeit zur Bestrafung übergeben. Die
Kirche sprach nur das Urteil, die Vollstreckung
überließ sie den irdischen Regierungen. Sie wollte ja
niemandem wehetun. Die öffentliche und feierliche
Vollstreckung der durch die Inquisition verhängten
Strafen wurde Autodafé genannt. Nach dem "Wörterbuch
der Religionen", Goldmanns Gelbe Taschenbücher,
wurden in Spanien über 34.000 Menschen hingerichtet
und beinahe 300.000 zu Kerker oder zu den Galeeren
verurteilt. Die letzten Ketzerverbrennungen fanden im
Jahre 1781 statt. Die höchste Strafe war die
Verbrennung; ihr ging entweder zur Milderung die
Erdrosselung voraus, oder zur Verschärfung in Spanien
eine Versengung mit Stroh. Die Reformatoren hielten
an der Verfolgung der Häretiker und an der
Todesstrafe für sie fest. Erst die Toleranz - Idee
der Aufklärung machte der Inquisition ein Ende, wenn
auch das während der Albigenserkriege entstandene
päpstliche Sanctum Officium (Heiliges Amt) als eine
der päpstlichen Kongregationen, die Suprema Sacra
Congregazione des Sant' Officio, bis heute
fortbesteht. Der bekannte katholische Kirchenlehrer,
Thomas von Aquin, hat gefordert: "Häretiker dürfen
nicht allein exkommuniziert, sondern müssen auch mit
Recht getötet werden." Seine Lehre fand mehr Gehör
als die Botschaft Jesu Christi, der den Vorschlag
Seiner Jünger, Feuer vom Himmel fallen zu lassen, um
eine Ortschaft zu vernichten, entschieden ablehnte.
Mit
der Geschichte der Kirche sind die schrecklichen
Begriffe Scheiterhaufen, Hexenverbrennung,
Inquisition, Bartholomäusnacht, Religionskriege und
andere verbunden. Mehr Menschen haben ihr Leben
lassen müssen bei den Verfolgungen durch die Kirchen,
als unter den römischen Kaisern. Auch die
Protestanten haben Menschen auf die Scheiterhaufen
geschleppt, meist wegen der Glaubenstaufe. Aber es
muß auch gesagt werden, daß im Mittelalter weit mehr
Christen lebten als zur Zeit der römischen Kaiser,
wodurch die Zahl der Verfolgten in einem anderen
Licht erscheint.
War
der Geist des Mittelalters schuld an diesen
schrecklichen Verbrechen? Ich denke nicht, denn die
im XX. Jahrhundert verübten Greuel stehen denen der
Inquisition nicht nach. Erschütternd ist nur, daß die
Kirche sich bei ihren Verbrechen auf Gott berief und
sie auch heute noch nicht als Verbrechen bezeichnet,
sondern zu ihnen steht. Darum müssen wir, wenn die
Verhältnisse es erlauben, und die Ziele es geraten
sein lassen, mit einer Wiederholung rechnen.
Rückseite des Buches
Jesus Christus spricht: "Ich bin der Weg und die
Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als
nur durch mich."
"Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist
Wahrheit."
Johannes 14,6; 17,17
"Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel
euch etwas als Evangelium verkündigen entgegen dem,
was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei
verflucht!"
Galater 1,8
"Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort
seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein
Erbe unter allen Geheiligten zu geben.." |
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Richard Müller :Tatsachen, die man kennen sollte! -
Klärende Fakten zur Römisch-Katholischen Kirche und ihrer Lehre
Vorwort
Wozu ein solcher Artikel über die Römisch-Katholische Kirche, so wird sich
vielleicht manch einer fragen.
Es geht nicht darum, Menschen zu verletzen, die, zumeist durch Geburt und
Erziehung, nichts Anderes kennen- und zum Teil liebengelernt haben als die
Römisch-Katholische Kirche, sondern vielmehr darum, die Glaubenslehren der
römischen Kirche mit der Heiligen Schrift, der Bibel zu vergleichen und
Wahrheitssuchende aufzuklären. Die Bibel allein ist die Wahrheit und daran
muß sich alles messen lassen! Die Aussage des Apostel Johannes: "Ich habe
keine größere Freude als dies, daß ich höre, daß meine Kinder in der Wahrheit
wandeln" (3.Johannes 4) ermutigt uns, immer und immer wieder auf die
Wahrheit hinzuweisen.
Wir verbinden mit dieser Schrift die Bitte an unseren Herrn Jesus Christus,
daß der eine oder andere Leser die Gefahren falscher Lehre besser erkennt und
er in die Lage versetzt wird für den "einmal den Heiligen überlieferten
Glauben" (Judas 3), wie er uns in der Bibel, dem Wort Gottes vorliegt, zu
kämpfen.
Richard Müller
Bibel und/oder Überlieferung?
Jeder Christ sollte über die Römisch-Katholische Kirche genau unterrichtet
sein. Zur Begründung dieser Behauptung weise ich auf folgendes hin:
1.Die Römisch-Katholische Kirche ist mit Abstand die größte
christliche Kirche. Von den etwa 1,3 Milliarden Christen gehören 900
Millionen zur Römisch-Katholischen Kirche. Das heißt: Mehr als zwei Drittel
aller Christen sind Katholiken.
2.Die Römisch-Katholische Kirche wächst zurzeit weit schneller als die
evangelische Kirche.
3..Die Römisch-Katholische Kirche nimmt für sich in Anspruch, die
"allein seligmachende Kirche" zu sein. Sie behauptet also: Es gibt kein Heil
außerhalb der Kirche (J.Neuner - H. Roos, Der Glaube der Kirche in den
Urkunden der Lehrverkündigung. "Allein seligmachend", Vatik. Konzil 1870.
Seite 368-369. Dieses Lehrbuch wurde von Karl Rahner kommentiert und
beinhaltet alle noch heute gültigen Glaubensaussagen der Römisch-Katholischen
Kirche.).
4.Sie findet allmählich auch bei der Leitung der evangelischen Kirche
Verständnis, und man ist zur Zusammenarbeit bereit.
Wenn man sich diese Tatsachen vor Augen hält: Sie ist mit Abstand die größte,
sie wächst schneller als die anderen christlichen Kirchen, sie behauptet, die
allein seligmachende zu sein, dann ist es von allergrößter Bedeutung zu
wissen, was diese Kirche lehrt, und was ihre Ziele sind. Arbeitet diese
Kirche nach den Gedanken Gottes?
Grundlage unserer Beurteilung kann nur die Bibel sein. Wer die Bibel nicht,
oder nur beschränkt anerkennt, wird selbstverständlich zu einem anderen
Ergebnis kommen. Mit dem können wir uns auch nicht auseinandersetzen, da
fehlt die gemeinsame Basis. Sodann dürfen wir die Römisch-Katholische Kirche
nicht nach einzelnen Katholiken beurteilen, wie es oft geschieht. Unter den
Katholiken gibt es sicherlich anständige, feine, religiöse Menschen. Aber das
sagt nichts über die Kirche. Auch unter Gottesleugnern gibt es sympathische
Menschen. Wir haben es nicht mit dem freundlichen Nachbarn zu tun, der jeden
Sonntag zur Messe geht, sondern mit einer mächtigen, bis ins Kleinste
organisierten Kirche, mit dem Heer von 400.000 Priestern, die sorgfältig
geschult und durch Schwur verpflichtet sind, zu den Grundsätzen der Kirche zu
stehen.
Am 13. Oktober 1962, dem Tage der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils,
mußten sich alle Konzilsväter eidlich und schriftlich unter anderem zu
folgendem bekennen: zur Lehre von der heiligen Messe als einem Sühnopfer,
zur Lehre vom Fegefeuer, damit die "Armen Seelen" durch die Gebete der
Gläubigen Hilfe erlangen können, zur Lehre von der Fürbitte für die Heiligen,
von der Römisch-Katholischen Kirche als der Mutter und Lehrerin aller
Kirchen, von dem Papst als dem Nachfolger Petri und dem Stellvertreter
Christi auf Erden.
Zum Schluß lautet der Eid: "Desgleichen verdamme, verwerfe und
verfluche ich, was dazu im Widerspruch steht, alle falschen Lehren, die die
Kirche verdammt, verworfen und für verflucht erklärt hat. Diesen wahren
katholischen Glauben, ohne den niemand gerettet werden kann, bekenne ich
hiermit öffentlich und halte daran fest bis zu meinem letzten Atemzug."
(Ebd.: Schwur der Konzilsväter. Konzil zu Trient 1564. Seite 939-940.)
Beachten wir: Die Bischöfe und Priester der Römisch-Katholischen
Kirche verpflichten sich nicht Gott oder Jesus Christus, sondern ihrer
Kirche.
Wenn wir eine rechte Vorstellung von der Römisch-Katholischen Kirche gewinnen
wollen, müssen wir uns mit ihrer Lehre und mit ihrer Geschichte befassen.
Wenden wir uns zunächst der Lehre zu. Da geht es um die Fragen:
a) Wie steht die Kirche zur Bibel?
b) Sagt sie ihren Anhängern, aber auch allen Menschen, das Evangelium so, wie
wir es im Neuen Testament finden?
Das sind entscheidende Fragen, denn wenn die Römisch-Katholische Kirche nicht
auf dem Boden der Bibel steht, ist sie für einen wahren Christen nicht
tragbar, und wenn sie das Evangelium verfälscht, steht sie nach dem Wort in
Galater 1,8 unter dem Fluch, denn da lesen wir: "Wenn aber auch wir oder
ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigen entgegen dem,
was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!"
Dann aber dürfen auch wir nicht durch Sympathie für diese Kirche oder Duldung
ihrer Tätigkeit den Eindruck erwecken, wir hielten sie für tragbar. Vergessen
wir nicht, daß es immer noch einige Menschen gibt, die sich von unserem
Urteil in religiösen Fragen beeinflussen lassen. Es geht nicht darum, diese
oder jene Kirche zu unterstützen, oder sie zu verdammen, sondern wir müssen
herausfinden, ob Gott sie anerkennen kann. Ich wende mich darum an die, die
den Willen Gottes tun wollen, an Wahrheitssucher, an Menschen, denen die
Wahrheit wichtiger ist als die Ansicht der Vielen und auch wichtiger als ihre
eigene Meinung.
Das mag vielen zu radikal erscheinen, besonders den Freunden der Toleranz.
Darum frage ich: Ist Gott tolerant? Gott steht immer auf der Seite der
Wahrheit und der Gerechtigkeit. Das geht, um nur ein Bibelwort zu nennen, aus
Sprüche 17,15 hervor: "Wer den Gesetzlosen rechtfertigt, und wer den
Gerechten verdammt, sie alle beide sind Gott ein Greuel."
Der Herr Jesus nennt die falschen Propheten Wölfe im Schafskleid.
Der Wolf bringt den Schafen nicht Schwierigkeiten, sondern den Tod. Darum
kann vor ihm nicht zu eindringlich gewarnt werden. Die Römisch-Katholische
Kirche ist eindeutig die große Kirche auf dem Weg zur Macht. Sie duldet
niemanden neben sich, sie möchte alle sich einverleiben. Ist ihre Lehre in
Ordnung, entspricht sie der Botschaft des Neuen Testamentes? Hier müssen wir
zu einem klaren Ergebnis kommen, und uns entsprechend verhalten.
Kommen wir zu unserer ersten Frage:
Wie steht die Römisch-Katholische Kirche zur Bibel?
Da kann man oft die Behauptung hören: Die Katholiken halten fest an der
Bibel. Ihre Predigten sind viel stärker an das Wort Gottes gebunden, als die
der meisten evangelischen Pfarrer. Ich muß zugeben, sie betreiben selten
Bibelkritik. Gott wird als der Schöpfer anerkannt, und Jesus als der Sohn
Gottes. Die Wunder, von denen die Bibel berichtet, werden nicht in Frage
gestellt, auch die Auferstehung Jesu wird nicht angezweifelt. Das hat sich
allerdings seit dem II. Vatikanischen Konzil in mancher Beziehung geändert.
Die Führung der Römisch-Katholischen Kirche sagt heute:
a) die Bibel enthält Gottes Wort, nicht mehr, sie ist Gottes Wort.
(Ebd.: Die Bibel enthält Gottes Wort. 2.Vatikanisches Konzil 1965. Seite
151.)
b) der Schöpfungsbericht ist Bildsprache,
c) Evolution kann nicht ausgeschlossen werden? Wenden wir uns zunächst
der Bibel zu.(Ebd.: Evolution kann nicht ausgeschlossen werden. Rundschreiben
von Papst Pius XII, 1950. Seite 332)
Die Römisch-Katholische Kirche hat drei Glaubensquellen: Die Bibel die
Überlieferung das päpstliche Lehramt. Wir wollen uns diese Quellen näher
ansehen:
Die Bibel
Das Alte Testament ist dadurch stark verändert worden, daß die Apokryphen als
vollwertige Bücher aufgenommen worden sind. Es handelt sich um sieben
Schriften, die nicht zum hebräischen Alten Testament gehört haben. Sie wurden
von Hieronimus und Augustin, die beide um das Jahr 400 gelebt, haben, in die
Septuaginta und in die Vulgata aufgenommen.
Die Apokryphen lehren unter anderem: das Gebet für Verstorbene, das Gebet zu
Heiligen, ewiges Heil ist durch gute Werke zu erlangen. Zudem bringen sie die
Lehre vom Fegefeuer. Die Apokryphen stehen in den katholischen Bibelausgaben
nicht gesondert in einem Anhang, sondern sie sind eingefügt unter den anderen
Büchern, als wären sie gleichwertig.
Nun mag mancher fragen: Macht es denn so viel aus, daß die Apokryphen dazu
gekommen sind? Louis Vogel, der zunächst katholischer Priester war, schreibt
in seinem Buch: "Mein Zeugnis", daß er erst zur klaren Einsicht in den
entscheidenden Glaubensfragen gelangen konnte, nachdem er die Bibel in einer
Ausgabe ohne die Apokryphen gelesen hat, denn diese stützen Behauptungen, die
der Botschaft des Neuen Testamentes entgegenstehen.
Die Überlieferung
Der Bibel gleichwertig ist die Tradition der Kirche, die sich auf die nicht
schriftlich festgehaltenen Worte Jesu und die Auslegung der Väter stütze
(Ebd.: Tradition: Konzil zu Trient 1546. Seite 87). Diese haben zu den
Beschlüssen der Konzilien geführt. So wurde es auf dem Tridentiner Konzil
1545-1563 festgelegt. Quelle der Heilserkenntnis ist die Bibel und die
Tradition. Die Auslegung der Bibel steht allein der Kirche bzw. dem Papst zu.
Eine Prüfung aber ergibt, daß die Tradition sich oft nicht mit den im Neuen
Testament überlieferten Worten Jesu deckt. Dann aber gibt die Kirche der
Tradition den Vorzug. Dafür zwei Beispiele:
a) Im Jahre 1079 wurde der Zölibat beschlossen, das Verbot der
Priesterehe. Die Bibel erlaubt geistlichen Führern eindeutig zu heiraten. Wir
lesen von der Schwiegermutter des Petrus, er war also verheiratet. Wenn der
Apostel Paulus von den Ältesten der Gemeinde spricht, setzt er voraus, daß
sie verheiratet sind und Kinder haben.
In l.Korinther 9,5 schreibt er gar: "Haben wir etwa nicht das Recht, eine
Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die Brüder des
Herrn und Kephas?"
Wenn nun die Kirche den Priestern die Ehe verbietet, steht sie eindeutig im
Gegensatz zum Willen Gottes, wie wir ihn im Worte Gottes erkennen.
b) Im Jahre 1870 wurde der Papst für unfehlbar in allen Glaubensfragen
erklärt. Der Apostel Paulus aber hat nie für sich in Anspruch genommen,
unfehlbar zu sein. In schwierigen Fragen hat er sich darauf berufen, die
Lösung vom HERRN empfangen zu haben. Sodann lesen wir in Galater 2,11, daß er
Petrus in einer Grundsatzfrage öffentlich widersprach. Nach dem zu urteilen,
was wir dort lesen, war Petrus im Unrecht. Und doch behauptet die
Römisch-Katholische Kirche, in Glaubensfragen sei der Papst unfehlbar.
Wo also die Tradition, die sich in Konzilsbeschlüssen niederschlägt, im
Gegensatz zur Bibel steht, wird allemal der Tradition der Vorrang gegeben.
Der Grund ist leicht zu erkennen: Im Gewand der Tradition legt die
Römisch-Katholische Kirche das fest, was ihr zur Erreichung ihrer Ziele
günstig erscheint. Und da setzt sie sich über die Heilige Schrift hinweg.
Das päpstliche Lehramt
Nur die Kirche ist in der Lage, die Bibel richtig auszulegen (Ebd.: Das
päpstliche Lehramt entscheidet über rechte Auslegung der Bibel: Konzil zu
Trient 1546. Seite 93 ). Damit macht sie es sich sehr leicht. Sie allein
entscheidet, was die Bibel wirklich sagt. Dadurch wird die Heilige Schrift zu
einem Instrument der Kirche, nicht aber zur Grundlage ihrer Erkenntnis und
zur Richtschnur für ihr Verhalten. Wenn sie will, beruft sie sich auf die
Bibel, wenn nicht, betont sie die Bedeutung der Konzilsbeschlüsse.
Aber das ist noch nicht alles. Auf dem I. Vatikanischen Konzil von 1870 wurde
durch das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma sowohl das Schrift wie das
Traditionsprinzip ausgeschaltet. Emil Brunner schreibt dazu in: "Das
Mißverständnis der Kirche": "Was der Papst als Tradition erklärt, ist
Tradition. Der Papst hat nicht nur das Recht, sondern er hat auch die
Pflicht, jede kritische Rückfrage, die sich auf die Schrift oder auf die
Tradition stützt, als unerlaubt niederzuschlagen, und den, der dabei beharrt,
zu exkommunizieren." (Nach P.H.Uhlmann: Die Lehrentscheidungen Roms im Licht
der Bibel, Telos 1984)
Es ist weiter wichtig zu wissen, daß im Jahr 1229 auf dem Konzil zu Valencia
die Bibel auf das Verzeichnis der verbotenen Bücher, auf den sogen. Index,
gesetzt wurde. Die Römisch-Katholische Kirche hat bis in die allerletzte Zeit
die Übersetzung der Bibel in die Landessprache bekämpft. Durch die
Jahrhunderte wurde der Gottesdienst in der lateinischer Sprache gehalten.
Womit sucht die Römisch-Katholische Kirche dieses Verhalten zu
rechtfertigen? Sie behauptet:
Das Volk kann die Bibel doch nicht verstehen, dazu sind nur
geschulte Theologen in der Lage. In den Evangelien aber lesen wir, daß der
Herr Jesus zur Volksmenge sprach, daß sie manchmal tagelang bei Ihm
ausharrten, um Ihn zu hören. Will wirklich jemand behaupten, die. 5000 und
die 4000 Menschen, die dem HERRN in die Einöde gefolgt waren, wären alle
Schriftgelehrte gewesen?
Die Römisch-Katholische Kirche sagt weiter, die Einheit der Kirche
würde in ähnlicher Weise leiden wie die der Evangelischen Kirche, die ja
allen die Bibel zugänglich macht. Diese Gefahr besteht. Es muß aber gesagt
werden, daß eine Kirche, die uneingeschränkt auf dem Boden der Bibel steht,
durch die Verbreitung der Bibel nur gewinnt.
Die Römisch-Katholische Kirche erklärt, durch Verbreitung der Bibel
würde der Atheismus gefördert. Das ist eine ungeheuerliche Behauptung. Gottes
Wort soll die Gottlosigkeit fördern? Das Gegenteil ist der Fall.
Das Ergebnis von allem ist, daß die Bibel weithin ausgeschaltet wird, und die
Kirche allein bestimmt. Die Beschlüsse der Konzilien sind wichtiger als das
Wort Gottes.
Das Evangelium
Wie steht die Römisch-Katholische Kirche zum Evangelium?
Da stützt sie sich vor allem auf die Sakramente = Gnadenmittel. Diese wirken
"ex opera operato", das heißt: vermöge der ihnen innewohnenden Kraft. Ohne
Bedeutung ist die Qualität des Spenders oder der Zustand des Empfängers.
Alles Heil wird durch die Sakramente vermittelt. Die Kirche allein bestimmt,
was Sakrament ist, und sie allein verwaltet sie. Dadurch verfügt die Kirche
allein über das Heil!! Nur sie vermittelt das ewige Leben.
Daß andere Kirchen oder Gemeinden taufen und das Mahl des HERRN austeilen,
trifft die Autorität der Kirche zutiefst. Im Mittelalter hat sie diese Dinge
mit Gewalt verhindert.
Was sagt die Bibel zu den Sakramenten? Dieses Wort kommt in der Bibel
nicht vor. Wollte man aber von einem Mittel sprechen, das Heil spendet,
könnte man das Blut Jesu Christi nennen, denn in l.Petrus 1,18.19 heißt es:
"Denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder
Gold erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten
Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi als eines Lammes ohne Fehl
und ohne Flecken."
Auch das Wort Gottes könnte man ein Sakrament, ein Gnadenmittel, nennen, denn
es heißt in Apostelgeschichte 20,32:
"Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft
hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben."
Die Sakramente
Die Römisch-Katholische Kirche aber hat auf dem Konzil zu Trient im Jahre
1545 sieben andere Sakramente festgelegt (Ebd.: Die sieben Sakramente:
Konzil zu Trient 1547. Seiten 506 und 509). Beachten wir, wann es geschah und
warum. 1517 schlug Luther seine 95 Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg,
1521 stand er vor dem Reichstag in Worms. Immer mehr breitete die Reformation
sich aus. Nach Jahren sah die Römisch-Katholische Kirche sich gezwungen, sich
neu zu besinnen und zum Gegenangriff anzutreten. Auf dem Tridentiner Konzil
wurden wichtige Entschlüsse gefaßt. Mit Blick auf die Sakramente wurde unter
anderem folgendes festgelegt:
Canon 1
"Wenn jemand sagt, die Sakramente des neuen Bundes seien nicht alle von Jesus
Christus, unserem Herrn, eingesetzt worden; oder es seien deren mehrere oder
weniger als sieben, nämlich: die Taufe, die Firmung, das Altarsakrament, die
Buße, die letzte Ölung, die Priesterweihe und die Ehe; oder auch: es sei
eines von diesen sieben nicht wahrhaft und eigentlich ein Sakrament, der sei
im Banne." (anathema sit) (Neuner-Roos, Seite 506).
Canon 4
"Wenn jemand sagt, die Sakramente des neuen Bundes seien zum Heil nicht
notwendig, sondem überflüssig, und es könne der Mensch ohne sie, oder ohne
das Verlangen nach ihnen, durch den bloßen Glauben allein die Gnade der
Rechtfertigung von Gott erlangen, der sei im Banne, obwohl zugegeben wird,
daß nicht alle jedem einzelnen notwendig sind." (Neuner-Roos, Seite 506).
Beachten wir: Das Heil erlangt ein Mensch nur durch die Sakramente.
Was Sakrament ist, legt allein die Römisch-Katholische Kirche fest, und sie
allein verwaltet die Sakramente. Somit liegt alle geistliche Macht in der
Hand der Kirche, dadurch wird ihr Anspruch: "Kein Heil außerhalb der Kirche",
gesichert.
Hat Jesus Christus die sieben Sakramente, die die Römisch-Katholische Kirche
nennt, eingesetzt? Diese Frage müssen wir auf Grund dessen, was wir im Neuen
Testament lesen, beantworten. Einige könnte man Ihm zuschreiben, wenn der
HERR sie auch nie in dem Sinne genannt hat, den die Römisch-Katholische
Kirche ihnen gibt. Aber ganz sicher hat der Herr Jesus nichts gesagt von der
Firmung und der letzten Ölung; und von Ehe und Priesterweihe hat Er nie im
Sinne eines Sakramentes gesprochen.
Sehen wir uns die sieben Sakramente näher an:
Die Taufe.
Gemeint ist selbstverständlich die Kindertaufe. Sie wurde erstmals Ende des
zweiten Jahrhunderts vereinzelt geübt. Das heißt, daß die Apostel und ihre
Jünger und deren Jünger sie nicht gekannt haben. Aufschlußreich ist auch das
Wort in l.Korinther 7,14:
"Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige
Frau ist durch den Bruder geheiligt, sonst wären ja eure Kinder unrein, nun
aber sind sie heilig."
Bei den Überlegungen über den Stand der Kinder wird die Kindertaufe überhaupt
nicht herangezogen. Hätte Paulus sie praktiziert, wäre hier die Gelegenheit
gewesen, zu betonen, daß die Kinder schon durch die Taufe geheiligt und
errettet seien.
Die Römisch-Katholische Kirche lehrt: Die Kindertaufe ist das Bad der
Wiedergeburt und zum Heil notwendig (Ebd.: Über die Kindertaufe: Konzil zu
Trient 1547. Seiten 536 und 543-545). Das Neue Testament sagt etwas ganz
anderes. Da lesen wir, daß nur Menschen getauft wurden, nachdem und weil sie
Frieden mit Gott gefunden hatten.
Die Firmung.
Sie entspricht in etwa der Konfirmation in der evangelischen Kirche. Sie wird
vom Bischof gegeben. Sie vermittelt den Heiligen Geist und ist ein
unauslöschliches Siegel. Im Neuen Testament finden wir kein Wort, das auf
solch eine Handlung hinweist, noch dazu mit solcher Wirkung.
Die Eucharistie
(in etwa gleich dem Abendmahl). Durch sie wird Kraft der göttlichen Gewalt,
die der geweihte Priester hat, die Gegenwart Christi übernatürliche
Wirklichkeit (Ebd.: Über die Eucharistie: Gegenwart Christi. Trient 1551
Seite 571). Christus ist in Brot und Wein wahrhaftig, wirklich und wesentlich
gegenwärtig. (vere, realiter et substantialiter) Brot und Wein werden vom
Priester durch die Kraft der Worte, die er spricht, (vi verborum) in den Leib
und das Blut Christi verwandelt. Transsubstantiation (Ebd.:
Transsubstantiation. Trient. Seiten 572 und 934)! Die gesamte Substanz wird
verwandelt, während die äußere Gestalt von Brot und Wein bleibt. Die
Verwandlung geschieht, wenn der Meßdiener das Glöcklein läutet!
Im Neuen Testament wird im Zusammenhang mit dem Abendmahl kein einziges Mal
von Verwandlung gesprochen. Ich weiß nicht, wie sich dieser unbiblisehe
Ausdruck hat einschleichen können. Offensichtlich mußte man, um einen
Gedanken einzuführen, der im Worte Gottes nicht zu finden ist, auch einen
Ausdruck benutzen, den die Heilige Schrift nicht gebraucht hat.
Die Römisch-Katholische Kirche behauptet, daß durch die Eucharistie
Gnaden empfangen und Sünden getilgt werden. Sie ist das Unterpfand für die
ewige Seligkeit. Sie ist die unblutige Erneuerung und Fortsetzung des
blutigen Kreuzestodes Jesu (Ebd.: Fortsetzung des Opfers Jesu in der Messe:
2. Vatikanisches Konzil 1967. Seite 622: "Daher ist die Messe, das
Herrenmahl, zugleich und unzertrennbar: das Opfer, durch welches das Opfer
des Kreuzes fortdauert." Seite 623: "Im Opfer der Messe wird nämlich der Herr
geopfert, wenn er beginnt, sakramental gegenwärtig zu sein.".) Diesem
heiligen Sakrament sind Verehrung, Huldigung und Anbetung zu erweisen, so wie
Gott selbst. Die Eucharistie bewirkt Sühnung der Sünden für Lebende und Tote.
Die Transsubstantiation wird seit 1215 gelehrt. So wird Jesus Christus in
jeder Messe wieder geopfert, durch die Jahrhunderte, an kirchlichen
Feiertagen in manchen Orten gar mehrmals an einem Tage, nach der Lehre der
Römisch-Katholischen Kirche.
In der Bibel aber lesen wir:>/b>
"Jesus Christus hat nicht Tag für Tag nötig, wie die Hohenpriester, zuerst
für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes;
denn dieses hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat"
(Hebräer 7,27).
"In diesem Willen sind wir geheiligt durch das ein für allemal geschehene
Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebräer 10,10).
"Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen
gemacht" (Hebräer 10,14).
Durch die Lehre der Römisch-Katholischen Kirche wird das Schwergewicht weg
vom Kreuz Jesu in die Kirche verlagert. Nicht das Opfer auf Golgatha wirkt
Vergebung der Sünden, sondern seine angebliche Wiederholung, die in der Messe
geschieht. So bemüht sich die Kirche, alle an sich zu binden. Jesus Christus
aber spricht: "Kommt her zu mir!"
Die Beichte.
Der Priester kann läßliche Sünden, wenn sie gebeichtet worden sind, vergeben.
Voraussetzung sind Reue, Bekenntnis und Genugtuung. Die Kirche unterscheidet
zwischen Todsünden: absichtliches Übertreten wichtiger Gesetze da folgt nur
noch die Höllenstrafe und läßlichen Sünden: Sünden, die unwissend oder
unfreiwillig begangen worden sind, oder Verstöße gegen weniger wichtige
Gebote. Durch das Buß-Sakrament können nach der Taufe begangene läßliche
Sünden und die durch sie verdienten ewigen Strafen erlassen werden. Was sagt
die Bibel dazu? Wir lesen zwar im Neuen Testament, daß der Herr Jesus Sünden
vergeben hat, aber kein einziges Mal, daß einer der Apostel es getan hat. Die
Apostel haben immer darauf hingewiesen, daß wir um Jesu willen, im Glauben an
Ihn, Vergebung finden können. Apostelgeschichte 13,38.39:
"So sei euch nun kund, ihr Brüder, daß durch diesen euch Vergebung der
Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht
gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende
gerechtfertigt. "
In der Römisch-Katholischen Kirche erfolgt Vergebung auf Grund des
Kirchenschatzes (Ebd.: Kirchenschatz: Jubiläumsbulle Papst Clemens\' VI,
1343. Seiten 678-679). In ihm findet sich das Blut Christi und der
unverwesliche, wahrhaft unerschöpfliche, stets neue Wert der Gebete und guten
Werke der seligen Jungfrau Maria und der Heiligen. Das besagt die neue
Ablaß-Regelung des II. Vatikanischen Konzils von 1967. Im Neuen Testament
aber können wir vom Kirchenschatz nichts finden, weder das Wort, noch den
Gedanken.
Letzte Ölung
Durch sie werden läßliche Sünden und die Folgen derselben getilgt. Im Neuen
Testament aber lesen wir nichts von einer letzten Ölung Sterbender.
Die Priesterweihe
Durch dieses Sakrament wird ein unauflöslicher (indelebilis) Charakter
erworben, den auch ein abgesetzter oder ungläubig gewordener Priester nicht
verliert (Ebd.: Priesterweihe ist unauflöslich: Konzil zu Trient 1563. Seite
709).
Das Neue Testament aber kennt nicht den Unterschied zwischen Laien und
Geistlichen, den die Römisch-Katholische Kirche, wie auch die Evangelische
Kirche, so stark betont.
Die Ehe
Die Ehe ist unauflöslich, nur der Tod endet sie. Das entspricht durchaus den
Gedanken der Bibel. Aber eine Ehe wird nur anerkannt, wenn sie vor einem
Priester der Römisch-Katholischen Kirche geschlossen wurde. Die Ehe vor dem
Standesamt hat für die Römisch-Katholische Kirche keine Bedeutung. Die nur
vor dem Standesamt geschlossenen Ehen sind alle wilde Ehen, und die Kinder
solcher Eheleute gelten als unehelich geboren. Nach der gerichtlichen
Scheidung einer nur vor dem Standesamt geschlossenen Ehe, steht daher einer
Eheschließung mit einem anderen Partner durch die Römisch-Katholische Kirche
nichts im Wege.
Vergebung der Sünden, ewiges Leben, erlangt ein Mensch also durch die
Sakramente. Die Bibel aber sagt:
"So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben
habe" (Johannes 3,16).
Der Zölibat, das Verbot der Priesterehe, wurde 1079 gegen den starken
Widerstand der Priesterschaft eingeführt. Das heißt also: Die Ehe, wie die
Bibel sie vorsieht, ist dem Priester verboten, das Konkubinat aber, das
Zusammenleben ohne Trauschein, wie es im Laufe der Jahre immer wieder
vorgekommen ist, wird, wie die Geschichte gezeigt hat, von der
Römisch-Katholischen Kirche geduldet. Aus dem bekannten Werk, "Die Geschichte
der Päpste" von Theod. v. Ranke, ersieht man, daß die Konzilsbeschlüsse nicht
aus der Kenntnis des mündlich überlieferten Willens Jesu gefaßt wurden, denn
der hätte ja schon so früh bekannt sein müssen wie der schriftlich
festgehaltene auch, sondern nach langen Überlegungen und Verhandlungen,
ähnlich wie auch die Politiker ihre Beschlüsse fassen.
Der Papst
1870 wurde die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen verkündet (Ebd.:
Unfehlbarkeit des Papstes: Vatikanisches Konzil 1870. Seite 454). Bis zum
Jahre 1958 hat es 260 Päpste gegeben. Johannes XXIII. war dieser 260. Geht
man von einer Zeit von 1900 Jahren aus, hat die durchschnittliche
Regierungszeit eines Papstes 1900 : 260 = 7,3 Jahre betragen. Neben den
rechtmäßigen hat es in dieser Zeit 36 Gegenpäpste gegeben, also auf 7,2
rechtmäßige einen illegalen.
Der Papst soll der Stellvertreter Jesu Christi auf Erden sein. Gibt es eine
biblische Begründung für diesen Titel? Petrus hat sich den Mitältesten und
den Herrn Jesus den Erzhirten genannt (1.Petrus 5,1.4).
In 2.Petrus 1,1 nennt er sich Knecht und Apostel Jesu Christi. Knecht sollte
nach Angabe vieler Übersetzer besser mit Sklave wiedergegeben werden. Der
Stellvertreter Jesu Christi auf Erden ist der Heilige Geist.
"Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in
die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern
was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch
verkündigen" (Johannes 16,13 14).
Dem Papst wird bei seiner Krönung zugerufen: "Wisse, daß du bist der Vater
der Fürsten und Könige, der Lenker des Erdkreises, der Stellvertreter unseres
Herrn und Heilandes Jesus Christus auf Erden." Aber auch: "Sic transit gloria
mundis." (So vergeht der Glanz dieser Welt.)
Der Papst läßt sich mit "Heiliger Vater" anreden. In Matthäus 23,9 lesen wir
aber Jesu Aufforderung an Seine Jünger:
"Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen, denn einer
ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Laßt euch auch nicht Meister nennen.
"
Nur Gott ist der Vater der Jünger Jesu. Die Anrede "Heiliger Vater" ist also
eine unerhörte Anmaßung. Der Herr Jesus wollte nicht einmal mit "guter
Lehrer" angeredet werden. "Was heißet ihr mich gut? Niemand ist gut, als nur
einer, Gott!", war Seine Erwiderung.
Petrus ließ nicht zu, daß jemand vor ihm niederfiel, sein -angeblicher
Nachfolger aber fordert das immerzu.
Marienverehrung
Der Name "Muttergottes" (Ebd.: Maria Mutter Gottes: 2. Vatikanisches Konzil
1964. Seiten 491 und 495) ist eine Beleidigung Gottes. Gott ist der einzige,
dessen Existenz auf niemanden zurückzuführen ist, der von Ewigkeit her
gewesen ist. Jetzt von einer Mutter Gottes zu sprechen, ist eine Lästerung.
Das Neue Testament gibt nicht die geringste Veranlassung, Maria die Mutter
Gottes zu nennen, sie anzubeten, oder ihre Vermittlung zu erbitten. Am Kreuz
hat der Herr Jesus eindeutig und endgültig von ihr als Seiner Mutter Abschied
genommen, als Er sie der Obhut des Johannes übergab.
"Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen,
spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem
Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu
sich" (Johannes 19,26).
Von Maria wird nur in den Evangelien berichtet und einmal in der
Apostelgeschichte. In allen Briefen kommt ihr Name nicht mehr vor, nicht
einmal in Galater 4,4, wo Paulus schreibt:
"Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn,
geboren von einer Frau."
Warum schreibt Paulus: "geboren von einer Frau?" Warum nicht: "Geboren von
der Jungfrau Maria?" Paulus hat immer alles getan, was in seiner Macht stand,
um Menschen den Weg zum Heil zu zeigen, aber Maria hat er kein einziges Mal
erwähnt. Er hat immer Christus gepredigt, aber nicht Maria. Erst seit dem
vierten Jahrhundert nimmt Maria unter den Heiligen eine Sonderstellung ein.
Heilsgewißheit
"Verflucht sind diejenigen, die da sagen, sie seien ihres Heils gewiß!"
Dieser Beschluß ist auf dem Konzil zu Trient 1547 gefaßt worden (Ebd.:
Heilsgewißheit: Konzil zu Trient 1547. Seite 833). Auf dem II. Vatikanischen
Konzil 1962 wurde er bekräftigt. Auf Grund dieser Erklärung kommt man dann
allerdings zu einer erstaunlichen und für die Römisch-Katholische Kirche sehr
unangenehmen Feststellung: Nach ihren eigenen Worten gibt es kein Heil
außerhalb der Kirche, aber, seit dem Konzil zu Trient, auch kein Heil. durch
die Kirche. Denn, niemand kann seines Heils gewiß sein, auch kein Katholik.
Die Römisch-Katholische Kirche kennt den Weg zum Heil also nicht, sie
vermutet ihn nur.
Tun wir jetzt einen ganz kurzen Blick in die Geschichte der
Römisch-Katholischen Kirche.
Schon sehr früh erlangte der Bischof von Rom eine Vorrangstellung vor den
anderen Bischöfen. In der Zeit von 250-600 folgte dann die Entwicklung zur
römischen Reichskirche. Theodosius d. Gr. ernannte um 381 das Christentum zur
Staatsreligion. Aber die Führer der Kirche verfolgten höhere Ziele. 1073
wurde Hildebrand Papst mit dem Namen Gregor VII. Sein Ziel war die
unumschränkte Herrschaft des Papstes in der Kirche und im weltlichen Bereich.
Papsttum und Kaisertum sollten sich zueinander verhalten wie die Sonne zum
Mond. Das entspricht ganz und gar nicht den Gedanken Gottes. Jesus Christus
wird einmal der absolute Herr sein, aber in der jetzigen Zeit gilt noch Sein
Wort: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."
Die Inquisition
Wir müssen jetzt auch eines der traurigsten Kapitel dieser Kirche nennen: die
Inquisition. Papst Gregor IX. machte 1232 die Dominikaner zu päpstlichen
Inquisitoren. Es war nun ihre Aufgabe, Ketzer zu finden, zu bestrafen und
wenn nötig, auszurotten.
Dies sollte allgemein durch Verbrennen geschehen. Die Dominikaner hatten sich
an bestimmte Verfahren zu halten. So wurde dem Reuigen das Leben geschenkt,
doch schwere Bußen wie Geißelung, Gefängnis und Geldstrafen auferlegt. Jeder
Rückfällige, wie auch diejenigen, die den Widerruf verweigerten, wurden der
weltlichen Obrigkeit zur Bestrafung übergeben. Die Kirche sprach nur das
Urteil, die Vollstreckung überließ sie den irdischen Regierungen. Sie wollte
ja niemandem wehetun. Die öffentliche und feierliche Vollstreckung der durch
die Inquisition verhängten Strafen wurde Autodafé genannt. Nach dem
"Wörterbuch der Religionen", Goldmanns Gelbe Taschenbücher, wurden in Spanien
über 34.000 Menschen hingerichtet und beinahe 300.000 zu Kerker oder zu den
Galeeren verurteilt. Die letzten Ketzerverbrennungen fanden im Jahre 1781
statt. Die höchste Strafe war die Verbrennung; ihr ging entweder zur
Milderung die Erdrosselung voraus, oder zur Verschärfung in Spanien eine
Versengung mit Stroh. Die Reformatoren hielten an der Verfolgung der
Häretiker und an der Todesstrafe für sie fest. Erst die Toleranz - Idee der
Aufklärung machte der Inquisition ein Ende, wenn auch das während der
Albigenserkriege entstandene päpstliche Sanctum Officium (Heiliges Amt) als
eine der päpstlichen Kongregationen, die Suprema Sacra Congregazione des Sant\'
Officio, bis heute fortbesteht. Der bekannte katholische Kirchenlehrer,
Thomas von Aquin, hat gefordert: "Häretiker dürfen nicht allein
exkommuniziert, sondern müssen auch mit Recht getötet werden." Seine Lehre
fand mehr Gehör als die Botschaft Jesu Christi, der den Vorschlag Seiner
Jünger, Feuer vom Himmel fallen zu lassen, um eine Ortschaft zu vernichten,
entschieden ablehnte.
Mit der Geschichte der Kirche sind die schrecklichen Begriffe Scheiterhaufen,
Hexenverbrennung, Inquisition, Bartholomäusnacht, Religionskriege und andere
verbunden. Mehr Menschen haben ihr Leben lassen müssen bei den Verfolgungen
durch die Kirchen, als unter den römischen Kaisern. Auch die Protestanten
haben Menschen auf die Scheiterhaufen geschleppt, meist wegen der
Glaubenstaufe. Aber es muß auch gesagt werden, daß im Mittelalter weit mehr
Christen lebten als zur Zeit der römischen Kaiser, wodurch die Zahl der
Verfolgten in einem anderen Licht erscheint.
War der Geist des Mittelalters schuld an diesen schrecklichen Verbrechen? Ich
denke nicht, denn die im XX. Jahrhundert verübten Greuel stehen denen der
Inquisition nicht nach. Erschütternd ist nur, daß die Kirche sich bei ihren
Verbrechen auf Gott berief und sie auch heute noch nicht als Verbrechen
bezeichnet, sondern zu ihnen steht. Darum müssen wir, wenn die Verhältnisse
es erlauben, und die Ziele es geraten sein lassen, mit einer Wiederholung
rechnen.
Jesus Christus spricht: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich."
"Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit."
Johannes 14,6; 17,17
"Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als
Evangelium verkündigen entgegen dem, was wir euch als Evangelium verkündigt
haben: er sei verflucht!"
Galater 1,8
"Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft
hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben.."
Apostelgeschichte 20,32
Mit freundlicher Genehmigung übernommen von:
www.christ-online.de
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