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Neben der Schrift Fakten zur Bibel
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1. Mose 24
Gaebelein-Kommentar

Die Brautsuche für Isaak

  1. Die Beauftragung des Dieners (24,1-9)
  2. Gehorsam und Gebet des Dieners (24,10-14)
  3. Die Erhörung des Gebets (24,15-21)
  4. Die Geschenke des Dieners (24,22-26)
  5. Der Empfang des Dieners (24,27-33)
  6. Die Botschaft des Dieners (24,34-36)
  7. Der Bericht vom Auftrag und vom erhörten Gebet (24,37-49)
  8. Die erwählte Braut (24,50-60)
  9. Die Reise zu Isaak (24,61)
  10. Zusammentreffen und Hochzeit (24,62-67)
Dies ist eines der längsten Kapitel der Bibel. Es besteht ein offensichtlicher Zusammenhang zu den vorangegangenen Kapiteln. Alles hat eine bildliche Bedeutung. Der verheißene Sohn ist ein Bild auf den Herrn Jesus Christus. Als wir ihn auf dem Altar liegen und herabgenommen sahen, erhielten wir ein prophetisches Bild auf den Tod und die Auferstehung unseres Herrn. Der Tod Saras im vorhergehenden Kapitel steht für die Beiseitesetzung des Volkes Israel, aus dem Christus kam nach dem Fleisch. Das Volk Israel wurde beiseitegesetzt, nachdem Christus aus den Toten auferstanden und zum Vater zurückgekehrt war.
Und hier in Kapitel 24 sehen wir Isaak, den Sohn und Erben, mit dem Vater. Wir sehen, wie der Vater seinen Diener ausschickt, eine Braut für Isaak zu suchen. Dieses Kapitel zeigt uns im Bild den Ruf und die Heimführung derjenigen, die nach Israels Fall und Tod der Trost des Sohnes ist – der Gemeinde.
Abraham ist jetzt alt – er blickt auf 140 Lebensjahre zurück. Er war sehr reich an Gütern, aber sein größter Schatz war der Sohn seiner Liebe, der mit ihm in Kanaan war. Und Isaak ist des Vaters Freude und das Ziel seiner Liebe und seiner Gedanken. Er soll eine Frau haben, die seine Reichtümer mit ihm teilt. Als Abraham seinen Knecht (vermutlich Elieser) aussendet, ermahnt er ihn zweimal: »Hüte dich wohl, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!« Der Sohn soll nicht von der Seite des Vaters weichen, die Braut soll zu ihm gebracht werden. Und Abraham ist sich des Erfolges sicher – sein Diener wird den ihm gegebenen Auftrag ausführen.
Die Anwendung ist einfach. Kanaan, die Wohnstätte Abrahams, des Vaters, Isaaks, des Sohnes, und des Dieners, ist ein Bild des Himmels. Abraham steht für den Vater und Isaak für den Sohn. Der Sohn, der starb und aus den Toten auferstand, sitzt als der Erbe aller Dinge zur Rechten Gottes. Er soll die bekommen, die vor Grundlegung der Welt bestimmt wurde, seine Reichtümer und seine Herrlichkeit mit ihm zu teilen. Für sie, die Gemeinde, starb er; sie erwarb er mit seinem Blut. Für diese kostbare Perle bezahlte er alles, was er hatte.
Und der Diener – wessen Vorschattung ist er? Er ist der älteste Knecht. Er verwaltete alles, was Abraham besaß. Er war von Anfang an bei ihm. Wen repräsentiert der Diener, der im Gehorsam auszog und dessen erhabene Mission von solchem Erfolg gekrönt war? Der Diener ist das Bild des Heiligen Geistes. Er wurde gesandt, nachdem Christus verherrlicht war, und mit dem Tag der Pfingsten begann er seine gesegnete Mission auf der Erde. Das Zeugnis des Heiligen Geistes und sein Werk, die Gemeinde aus der Welt herauszurufen, ist in diesem Kapitel wunderbar vorgeschattet. Er zeugte vom Vater und vom Sohn – wie reich der Vater und daß Isaak der Erbe aller Reichtümer ist. Der Heilige Geist spricht nicht von sich selbst, sondern vom Vater und vom Sohn, und er offenbart die ewigen Absichten des Vaters. Und wie die Mission des Dieners nicht fehlschlug, so kann auch die Mission des Heiligen Geistes im gegenwärtigen Zeitalter nicht fehlschlagen.
An bildlicher Bedeutung noch reichhaltiger ist die Geschichte der Erwählten, Rebekka. Wir geben einige wenige Hinweise. Sie hörte die Botschaft, die der Diener brachte. Sie glaubte alles, was er sagte. Sie hatte Isaak niemals gesehen, und sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Edelsteine, Silber und Gold und die Kleidung, die der Diener Rebekka gab, waren der Beweis des Reichtums des unsichtbaren Bräutigams und die Zeichen seiner Liebe. Und als sie gefragt wurde: »Willst du mit diesem Mann gehen?«, antwortete sie: »Ich will gehen!« Sie zögerte nicht.
Die Anwendung ist wiederum sehr einfach. Der Sünder hört das Zeugnis und glaubt ihm. Wenn das Wort im Glauben erhalten und angenommen wird, erhalten wir »das Unterpfand unseres Erbes« (Eph 1,14), den Heiligen Geist. Durch Gnade wird das Herz von der Welt losgelöst und an ihm festgemacht, der uns liebt und den wir lieben, auch wenn wir ihn niemals gesehen haben.
»Der Knecht nahm Rebekka und zog hin.« Er übernahm die Verantwortung für sie. Wir wissen nicht, wie lange die Reise dauerte. Wahrscheinlich nahm sie von der Reise überhaupt keine Notiz – wie bald sollte sie Isaak treffen! Der Bräutigam Isaak muß stets in ihrem Herzen und vor ihren Augen gewesen sein. Und so sind auch Gottes Herausgerufene, die die Gemeinde bilden, auf der Pilgerschaft in Verantwortung und Bewahrung des Heiligen Geistes. Wir wissen nicht, wie lange die Reise zum Treffpunkt dauern wird.
Vom Brunnen Lachai-Roi (»der Lebende, der mich gesehen hat«) kam Isaak. Er und Rebekka trafen sich. Der Diener stellte sie Isaak vor und gab seinen Bericht. So wie Isaak von Lachai-Roi kam, so wird unser Herr von dem Ort kommen, an dem er jetzt ist. Er wird in der Luft kommen, um mit den Seinen zusammenzutreffen (1Thes 4,15-18). Kein Zweifel: Isaak wartete auf Rebekka, und wie Rebekka erwartete, ihn zu treffen, so sollen auch wir warten: auf Gottes Sohn vom Himmel. Wir werden ihn sehen, wie er ist. Isaak nahm sie in sein Zelt, ehe die Nacht hereinbrach, und dann wurde Hochzeit gefeiert (Offb 19).