Home    Forum neu    Forum alt   Begriffserklärungen  Syngrammata  Lehre auf Youtube   Mal3.16 Website  Neben der Schrift Fakten zur Bibel

 

Apollinarismus.
 Die nächste Irrlehre, die in der frühen Kirche aufkam, bekräftigte die wahrhaftige Gottheit Christi, leugnete jedoch sein völliges Menschsein.

Die Apollinarier
- benannt nach Apollinaris (315-ca. 392 n. Chr.), Bischof von Laodicea
 - glaubten, Christus besitze einen wirklichen menschlichen Leib und eine unsterbliche empfindungsfähige Seele,
 aber sie bestritten, dass er einen wahrhaftig menschlichen Geist (o. eine vernunftbegabte Seele) habe.
Sie glaubten sogar, Christus sei Gott, der sich mit menschlichem Fleisch verkleidet hätte.

Deshalb schrieben sie alle menschlichen Schwachheiten Jesu seiner Gottheit zu
- Dinge wie Unkenntnis, Leiden, Gehorsam und Anbetung.
In der Tat war Apollinaris auch vom Dualismus Platos infiziert worden,
der gelehrt hatte, dass der Geist gut, aber der Leib schlecht sei.
Apollinaris erklärte, dass Christus keinen menschlichen Willen haben könne, falls er Gott sei.

Das Konzil von Konstantinopel verurteilte 381 n. Chr. die apollinarischen Lehren als häretisch,
ebenso das Konzil von Chalzedon im Jahr 451 n. Chr. Nestorianismus. Eine bedeutende Trennung ereignete sich in der frühen Kirche aufgrund der falschen Lehren des Nestorius von Konstantinopel (ca. 381-ca. 451 n. ehr.). Er schrieb Christus eine duale Persönlichkeit zu - zwei Personen und zwei Naturen anstatt eine Person und zwei Naturen. Nestorius verstand zu Recht, dass Maria (bei der Empfängnis) nicht die göttliche Natur Christi empfangen hat te, und doch behauptete er de facto, Jesus sei ein vergöttlichter Mensch. Er stellte Jesu Beziehung zum Vater als praktisch gleich mit der Beziehung des Gläubigen zu Christus dar. Einige Historiker behaupten, Nestorius habe seinen schlechten Ruf (zu Un recht) von denen bekommen, die seine Überzeugung missverstanden hätten, dass sowohl die Impassibilität [die Lehre, dass Gott als solcher kein Leid erfahren kann] des Logos als auch gleichzeitig das völlige Menschsein Jesu unbedingt aufrecht erhalten werden müssten. Selbst Martin Luther verteidigte Nestorius gegen den Vorwurf, er hätte gelehrt, Christus solle in zwei Personen oder Hypostasen aufge teilt werden.^^ Nichols erklärt, dass Nestorius »das Menschsein und das Gottsein Christi jeweils so sehr betont hat, dass er in gefährliche Nähe der Aussage kam, die beiden Naturen in Christus seien so verschieden, dass Christus eine geteil te Person sei, eine menschliche Person und eine göttliche Person, dass Christus zwei >er< sei und nicht nur zwei Naturen.«^® Nach seiner Verurteilung auf den Konzilien von Ephesus (431 n. Chr.) und Chalzedon (451 n. Chr.) bestand Nesto rius darauf, dass er missverstanden worden sei und stets daran festgehalten habe, dass Christus in zwei Naturen und einer Person existiere. Nestorius hat also mög licherweise selbst nicht das falsche Lehrsystem vertreten, das als Nestorianismus bekannt wurde. Und doch hat er wahrscheinlich die zwei Naturen Christi derart überbetont, dass dadurch Christi Einheit in einer Person kleingeredet wurde und er deshalb zu Recht die heftige Kritik von Kyrill, dem Bischof von Alexandria, auf sich zog, ebenso wie die Verurteilung der Konzilien von Ephesus und Chalzedon. Es ist deutlich, dass die Gläubigen präzise Lehren hinsichtlich des Herrn Jesus Christus verlangten.
Diejenigen in der frühen Kirche, die Apollinaris entgegentraten,
wiesen darauf hin, dass er nicht den Kampf zwischen dem göttlichen Willen
und dem menschlichen Willen
Jesu in einem Text wie Lukas 22,42 erklären konnte.
 Außerdem - da die Sünde Leib, Willen und Geist [o. Vernunft, Verstand, engl, mind]
in Mitleidenschaft zieht - verlangt ein vollständiges Erlösungswerk Jesu,
dass auch sein Geist bei der Erlösung des Geistes des Gläubigen beteiligt ist.
Und gewiss ist die Vorstellung eines wahrhaft menschlichen Wesens ohne Geist schlichtweg undenkbar.