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Benedikt Peters

 

Beschneidung

 

Wir kommen zum Kapitel 17 des ersten Mosebuches.

Wir haben jetzt nur noch zwei Stunden: diese und dann am späten Nachmittag die letzte Stunde.

Ich möchte in dieser Stunde einiges zum Kapitel 17 sagen und dann versuchen, – ich hoffe, dass ich dazu komme zeitlich – einen Überblick zu geben über die Kapitel 18, 19, 20, 21, 22, 23 bis 24. Und ich will dann in der letzten Stunde eine Grundlektion, ja die Lektion Abrahams überhaupt, etwas näher betrachten. Eine Lektion, die er lernte vom ersten Tag der Berufung an. Immer wieder hat ihm Gott grundsätzlich das Gleiche gesagt und gezeigt. Etwas, das auch unsere bleibende Lektion ist als Kinder Gottes. Das wollen wir dann am Nachmittag in der letzten Stunde sehen.

Wir hatten gestern dieses Kapitel 16 betrachtet, wo wir sahen, wie das Vertrauen auf das eigene Fleisch und die eigene Kraft nur Unruhe und böse Früchte bringt.

Kapitel 17 nun zeigt uns, wie Abraham wiederhergestellt wird dadurch, dass er von Gott belehrt wird, das Gericht über sein eigenes Fleisch auszusprechen. Und zwar sollte er das tun durch eine zeichenhafte Handlung, durch die Beschneidung.

Die Beschneidung ist am Fleisch. Mit dem Messer wird da das Fleisch gerichtet. Ein Zeichen dafür, dass das Fleisch unter das Gericht Gottes gehört.

So dürfen auch wir, die wir zur Gemeinde Gottes gehören in neutestamentlicher Zeit, dieses Gericht an uns vollziehen. Und das geschieht dadurch, dass wir das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort, uns verurteilen lassen. Dass wir uns zeigen lassen, wie unser Fleisch ist: untauglich, unbrauchbar für Gott. Dass Gott dieses Fleisch nur richten kann und auf die Seite setzen kann. Wegschaffen. Ja, so weit weg, dass es begraben wird. Darum heißt es, dass wir mit Christus gekreuzigt und begraben sind. Das ist ein Urteil, ein vernichtendes Urteil über unser natürliches Wesen. Und allein das schafft die Voraussetzung zur Fruchtbarkeit. Das lehrt uns der Bund der Beschneidung.

 

1. Mose 17, 1 + 2: „Und Abram war neunundneunzig Jahre alt, da erschien Jahwe dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige; wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen. Und ich will meinen Bund setzen zwischen mir und dir und will dich sehr, sehr mehren.“

 

Bund heißt Gemeinschaft. Daraus heraus Fruchtbarkeit, „sehr, sehr mehren“. Und das ist nur möglich in der Kraft eines neuen Lebens. Niemals in der Kraft des alten Lebens. 

 

Hier sagt Gott zu Abram: „wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen.“

 

Vollkommen in uns ist von Natur her nichts. Die Frage nach der Vollkommenheit hat ja verschiedene Lehren, teilweise Sekten, entstehen lassen. Vollkommenheitslehren. Und die begründeten alle, soweit es zu Sekten kam, auf dem Irrtum, dass wir einen Zustand der Vollkommenheit je erreichen können. Das ist von vorneherein ausgeschlossen. Die Natur des Menschen, des gefallenen Menschen, die adamitische Natur ist seit dem Sündenfall verderbt. Die hat sich nie gebessert. Und darum hat nie ein Mensch im Fleisch Gott gefallen und dienen können. Nie. Gott verlangt Vollkommenheit. Wandel mit Gott verlangt Vollkommenheit.

Uns wird das im Neuen Testament so wunderschön gezeigt, besonders im ersten Johannesbrief, dass die alte Natur nur sündigen kann, aber die neue Natur nicht sündigen kann. Das steht im ersten Johannesbrief im Kapitel 3.

 

 

1. Johannes 3, 8+9: „Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, auf dass er die Werke des Teufels vernichte.“ – Eben diese Werke der sündigen Natur. Das ist ja hier der Zusammenhang. -   „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“

 

Die alte Natur kann nur sündigen, bringt nur unheilvolle Frucht. Die neue Natur kann nicht sündigen, bringt nur gottgemäße Frucht. Und darin liegt die ganze Schwierigkeit, darin liegen die ganzen Kämpfe und Nöte im Leben des Kindes Gottes. Der Widerstreit der beiden Naturen. Fleisch wider Geist, Geist wider Fleisch.

 

1. Mose 17 zeigt uns das Gericht über das Fleisch, das Ablegen der Werke des Fleisches. In den Tod wird die alte Natur gegeben und der neuen Natur wird freier Raum gelassen. Dadurch Gemeinschaft und Fruchtbarkeit.

 

Ich gebe einige Verse aus dem Neuen Testament dazu an, wo Beschneidung verglichen wird mit einem Geschehen an uns.

 

Römer 2, 28 + 29: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleische Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist.“

 

Dieses äußere Zeichen sollte bei Abraham bezeugen, was er auch von Herzen bejahte. Es war als solches ja ein Zeugnis wider ihn. Die Beschneidung ein Zeugnis wider den Menschen. Die Beschneidung ein Zeugnis, das den Menschen verurteilt. Und wie verdreht und wie verkehrt sind doch wir Menschen: Dieses Zeugnis, das den Menschen verurteilt, hat der Mensch zum Anlass genommen, sich dessen zu rühmen. „Ich hab die Beschneidung, DU nicht!“ – Dabei hätte er sich schämen müssen und sagen: „Ich bin ein Beschnittener, weil ich ein so entsetzlich untauglicher Mensch bin.“

 

Beschneidung nennt auch der Philipperbrief im Kapitel 3. Und da geht es auch darum, dass die Beschneidung besagt, dass wir nicht auf Fleisch vertrauen.

 

Philipper 3, 3: „Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen;“

Das ist die Bedeutung der Beschneidung.

 

Kolosser 2, 10 – 12: „und ihr seid vollendet in ihm,“ – Gott hatte dem Abraham gesagt: „Wandle vor mir und sei vollkommen.“ In Christo sind wir vollkommen. 

„ihr seid vollendet in ihm, welcher das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt ist;  in welchem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus“ – Und das wird hier verglichen mit der Taufe, weil die Taufe ja genau dasselbe ausdrückt, wie wir schon gehört haben. Das Gericht über das Fleisch. „Das Ende allen Fleisches ist vor mich gekommen“, hat es ja geheißen bei der Flut, bei diesem Bild auf die Taufe. –

„mit ihm begraben in der Taufe, in welcher ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“

 

Also auch hier nicht Vertrauen auf Fleisch, sondern auf die wirksame Kraft Gottes. Das ist Beschneidung. Das soll die Beschneidung lehren.

 

Die Beschneidung bringt darum eben Gemeinschaft. Und darum ist es der Bund der Beschneidung. Und Bund heißt ja Gemeinschaft. Ein Verbündnis, ein Verbundensein. Das bringt Gemeinschaft. Und Gemeinschaft mit dem heiligen Gott ist natürlich nur möglich in einem heiligen, vollkommenen Wesen. Darum eben niemals im Fleisch, sondern nur im Geist.

Wir lasen schon in Philipper 3,3: „wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen“. Wir können nur im Geist dienen.

Der Herr Jesus hatte das auch angekündigt in Johannes, Kapitel 4. Er hatte das angekündigt bei diesem Gespräch mit der Samariterin am Brunnen, die noch ganz im Äußerlichen verstrickt war. Die sprach vom Berg Gerazim und die sprach vom Berg Zion. Und der Herr sagte, es kommt gar nicht auf diese irdischen Dinge an, sondern darauf, dass wir Gott im Geist dienen.

 

Johannes 4, 23+24:  „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.“

 

Auch Anbetung ist nur im Geist möglich, wahre Anbetung. Auch Hinzutreten ist nur im Geist und durch den Geist möglich. Niemals im Fleisch.

 

Epheser 2, 18: „Denn durch ihn haben wir beide den Zugang durch einen Geist zu dem Vater.“

 

Gemeinschaft: das Ergebnis der Beschneidung. Gemeinschaft. Nicht nur geschenkte Gemeinschaft. Es soll hier auch um erlebte Gemeinschaft gehen, so dass wir sagen können, dass die uns in Christo grundsätzlich geschenkte Gemeinschaft, die gewordene Gemeinschaft, die uns erschlossene Gemeinschaft, dass wir uns die auch nur soweit aneignen können, als auch die Werke und Regungen des Fleisches gerichtet sind. Und das zeigt eine Seite der Verantwortlichkeit.

 

Wir sind in Christo mit allem beschenkt. Ohne Bedingung. Gott hat uns alles durch die Sendung und durch den Tod seines Sohnes sicher gestellt. Aber: Damit wir uns dieser Dinge erfreuen können und darin leben können, müssen wir das auch praktisch nachvollziehen, was Abraham tat. Das Gericht über das Fleisch.

 

Und darum heißt es in diesem Bund in 1. Mose 17, dass Abraham hier auch etwas zu tun hatte. Wir hatten ja festgestellt in 1. Mose 15, dass jener Bund ganz auf der Treue Gottes beruhte. Dass Gott selbst alle Bedingungen des Bundes erfüllte.

In 1. Mose 17, da gibt Gott die Verheißungen, da gibt Gott die Zusagen. Und dann nennt er auch einen Teil, welcher die Verantwortung Abrahams war. Und somit ist die Frage auch der erlebten Gemeinschaft mit Gott und die Frage des Fruchtbringens für Ihn eine Sache unserer Verantwortung. Und darum ist das bei uns Kindern Gottes so verschieden. Dass es Geschwister gibt, die tiefe Gemeinschaft mit dem Herrn erleben und für Ihn viel Frucht bringen, und dass es Geschwister gibt, die nur wenig Gemeinschaft mit ihrem Gott haben und nur wenig Frucht bringen. Das sind Unterschiede.

 

Da steht nämlich in 1. Mose 17, 9+10: „Und Gott sprach zu Abraham: Und du, du sollst meinen Bund halten,“ – das hatten wir in Kapitel 15 nicht, hier aber steht es da. -  „du sollst meinen Bund halten, du und dein Same nach dir, nach ihren Geschlechtern. Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt“ – es wird wiederholt. -  „zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: alles Männliche werde bei euch beschnitten“

 

Die Beschneidung. Das ist der Bund. Das ist Verantwortung.

Die Beschneidung spricht auch von neuem Leben. Das wurde eigentlich schon angedeutet. Ich sage es jetzt nur noch einmal mit anderen Worten. Darum sollte die Beschneidung am achten Tag geschehen. Im Vers 12 steht das. Die Beschneidung am achten Tag. Und somit spricht die Beschneidung nicht nur vom Gericht über das Alte, sondern auch vom Neuen. Das Urteil über die alte Natur, aber das ist zugleich der Beginn der neuen Natur.

Acht ist die Zahl des Neuanfangs, des Neubeginns. Und das sagt auch der Galaterbrief, dass es darum geht, neues Leben zu haben. Nicht Äußerlichkeiten. Dass was die Beschneidung die Juden hätte lehren sollen, das haben sie ja nie begriffen. Sondern es zu einer rein menschlichen, fleischlichen Satzung erniedrigt. Alle die Einrichtungen Gottes wurden nur zu menschlichen Anlässen mit der Zeit. So auch die Beschneidung. So auch die Feste, die einst Jahwe eingesetzt hatte. Die sieben Feste Jahwes in 3. Mose 23, die werden im Johannesevangelium immer nur Feste der Juden genannt. Feste der Juden. Rein menschliche Anlässe. Der Heilige Geist kann sie nicht mehr mit dem Namen Jahwes verbinden. Auch die Beschneidung.

Und auch in der Weise spricht Paulus hier von der Beschneidung.

 

Galater 5,6: „Denn in Christo Jesu vermag weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt.“

 

Und dann heißt es in Galater 6, 15: „Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine neue Schöpfung.“

 

Da geht’s um die neue Natur. Eine neue Schöpfung. Und das hätte die Beschneidung eigentlich ausdrücken sollen. Und die Beschneidung des Herzens, die bringt das. Die neue Schöpfung.

Wir finden Beschneidung und Neubeginn in Jeremia 4 in den Versen 3 und 4.

 

Jeremia 4, 3+4: „Denn so spricht Jahwe zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch einen Neubruch, und säet nicht unter die Dornen. Beschneidet euch für Jahwe und tut hinweg die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem“,

 

Am 8. Tag die Beschneidung. Neuanfang. Folge: Wandel in einem neuen Leben. Fruchtbarkeit für Gott.

Also diese Dinge drückt die Beschneidung aus: Gericht über das Alte, Gemeinschaft mit Gott, Wandel in einem neuen Leben und darum Fruchtbarkeit für Gott.

 

Von all diesen Dingen wird hier in Kapitel 17 gesprochen.

Mit diesem Erleben, mit dem, was Abraham lernte, bekommt er einen neuen Namen. Abram wird zu Abraham. – Ich habe ihn trotzdem die ganze Zeit schon Abraham genannt. Das macht übrigens das Neue Testament auch. Nennt ihn Abraham dort, wo er noch gar nicht so hieß, und wir dürfen das auch tun, müssen da also nicht so ängstlich sein und denken, wir müssten immer Abram sagen bis Kapitel 16 und dann Abraham von dort ab.

 

Nun, hier haben wir diesen Namenswechsel. Abraham bedeutet „Vater einer Menge“. Zuvor hieß er Abram, das heißt „erhabener Vater“.

Es geht jetzt also nicht mehr nur um ihn, sondern es geht jetzt darum, was aus ihm wird, was aus ihm hervorkommt. Eben Fruchtbarkeit. Er wird Vater einer Menge. Seine Nachkommenschaft wird „sehr, sehr gemehrt“.

Also wir sehen durch die Beschneidung wie Abraham auch in der Namensgebung hier aus dem Zentrum rückt. Das bewirkt die Beschneidung.

 

Dann bekommt auch seine Frau einen neuen Namen.

1. Mose 17, 15: „Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, dein Weib, sollst du nicht Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein.“

 

 Sarai bedeutet „meine Fürstin“. Sara bedeutet „Fürstin“. Einfach ohne das „mein“. Wir haben gestern schon gehört, was dieser Name bedeuten soll. Die Gnade, das Prinzip der Gnade soll regieren, soll herrschen, weil eben darin sich die Kraft Gottes entfaltet. Sara, die Gnade regiert, es ist also nicht mehr Sarai. Auch hier nicht mehr so stark mit dem Ich verbunden, „meine Fürstin“, sondern hier geht es mehr darum, was sie ist, als von Gott eingesetzt. Sara – die Gnade regiert. Herrscht. Die Kraft Gottes entfaltet sich.

 

Und es heißt von ihr in Vers 16: „Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern sollen aus ihr kommen.“

 

Und jetzt lacht Abraham. Es ist interessant. Dieser Sohn, der geboren wird, hat eine ganz besondere Beziehung zum Lachen. Der heißt sogar so. Gott sagt, sie sollen ihn Isaak nennen, und Isaak bedeutet „Lacher“. Oder „er wird lachen“. Oder „er lacht“. Auf hebräisch ist das eine ganz normale Verbform: yitschâq – er lacht

In Vers 17 steht: „Und Abraham fiel auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen geboren werden, und sollte Sara, sollte eine Neunzigjährige gebären?“

 

Das ist das Lachen des Unglaubens. Das finden wir nochmal in 1. Mose 18, im Vers 12. Da wird angekündigt, nicht nur allgemein gesagt, dass sie einen Sohn bekommen wird. Hier wird angekündigt: In einem Jahr wirst du einen Sohn haben! - Sarah hört es, und dann heißt es im Vers 12: „Und Sara lachte in ihrem Innern“. Auch sie lacht. Das Lachen des Unglaubens.

Aber Gott ist treu. Und die Untreue des Menschen vermag hier die Treue Gottes nicht aufzuheben. Der Unglaube des Menschen vermag auch nicht die Ratschlüsse Gottes zu verhindern. Der Sohn wird doch geboren.

 

Wir sind so dankbar, dass Gott Seinen Sohn sandte zur rechten Zeit, als die Zeit erfüllet war. Auch, als das ganze Volk der Juden, in dem Er geboren wurde, im Unglauben lebte.

 

Wir sehen also, wie Gott triumphiert über den Unglauben in Seiner Güte und in Seiner Gnade. Und wir sehen dann, wie das Lachen des Unglaubens zum Lachen der göttlichen Freude wird im Kapitel 21.

 

1. Mose 21, 6: „Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hört, wird mit mir lachen.“

Das ist das Herausbrechen der Freude über das, was Gott tut.

 

Nun das Ganze zeigt uns, wie ich schon mal gesagt habe, wie schwer wir es haben, das Prinzip der Gnade herrschen zu lassen. Und wie unsere Natur zunächst sagt: „Ach, was soll das? Das bringt doch nichts.“ Das ist wie das Lachen des Unglaubens. Wenn wir es aber gelernt haben, dieses befreiende Aufatmen, dass wir lernen und wissen: Ja, Gott, Er kann’s! Er vermag’s und Er tut’s!

 

Das Lachen des Unglaubens. 1. Mose 17.

 

Dann in Vers 18, da zeigt sich jetzt was ganz Interessantes im Vergleich zu Isaak. Ismael ist die Frucht des Fleisches, die Frucht des natürlichen Vermögens. Und Abraham hängt an der Frucht seines eigenen Vermögens.

1. Mose 17, 18: „Und Abraham sprach zu Gott: Möchte doch Ismael vor dir leben!“

 

Wir haben das ja gestern schon gesehen. Er hängt an dieser Frucht und kann sie fast nicht loslassen. Das, was dann Gott wirkt durch die Kraft Gottes, daran hängt Abraham nicht. Natürlich liebt er seinen Sohn. Gott selbst sagt es. „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, und opfere ihn mir als Brandopfer.“ Und Abraham gibt seinen Sohn.

Das, was Gott gewirkt hat, daran brauchen wir uns nicht zu klammern. Da können wir sagen: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.“ Das ist interessant, wie er den Isaak geben kann, so wie Gott es sagt. Aber den Ismael, wie er an dem hängt. Das ist immer so: Dinge, die wir selbst geleistet haben, an denen hängen wir. Dinge, von denen wir wissen, das ist das Werk Gottes, das ist Frucht Gottes, die können wir auch Gott überlassen.

 

Nun, Abraham betet zu Gott und sagt: „Möchte doch Ismael vor dir leben!“ Und Gott antwortet zunächst gar nicht darauf. Wir sehen, der Vater, er redet vom Sohn: „Und Gott sprach: Fürwahr, Sara, dein Weib, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Isaak geben; und ich werde meinen Bund mit ihm errichten zu einem ewigen Bunde für seinen Samen nach ihm.“

Hier spricht Gott von dem, was er tun will, in seinem Sohn. Er ignoriert die Bitte des Abraham nicht, aber er redet zunächst von seinem Sohn. Von dem Werk, das er mit ihm tun wird und durch ihn. Und erst dann sagt er in Vers 20: „Und um Ismael habe ich dich erhört: Siehe, ich habe ihn gesegnet und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren; zwölf Fürsten wird er zeugen.“

Es ist hier der Vers 20 ein prophetischer Ausspruch über das Volk Israel dem Fleische nach, das auch gesegnet sein wird und dessen 12 Stämme im Tausendjährigen Reich wieder hergestellt sein werden.

„zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einer großen Nation machen.“

Israel wird noch zu einer großen Nation werden auf der Erde, zum Haupt der Nationen, zum Nabel der Welt, wie es Hesekiel sagt. Also das ist von Gott nicht aufgehoben und aufgelöst, aber:

 

1. Mose 17, 21: „Aber meinen Bund werde ich mit Isaak errichten, den Sara dir gebären wird um diese bestimmte Zeit im folgenden Jahre.“

Um diese bestimmte Zeit. Galater 4 sagt „als die Zeit erfüllet ward“. In der von Gott bestimmten, festgesetzten Zeit.

 

Der Bund Gottes ist mit Isaak. Der Bund der Gnade, der Bund des Segens. Und hier bei diesem Bund, wo Gott sagt, dass Er ihn mit Isaak errichten wird, auch hier steht wiederum nichts von menschlicher Verantwortlichkeit. Es ist ein Hinweis darauf, dass Gott letzten Endes einzig und allein in seinem eigenen Sohn einen IHM gemäßen Bundespartner fand.

Und so ist der Bund gesichert durch das Werk Jesu Christi, durch die Treue des Sohnes. Der Mensch konnte nie ein treuer Bundespartner sein. Der Sohn aber, Er war treu. Und Jesaja nennt den Herrn an einer Stelle, - vielleicht an mehreren, ich habe jetzt eine gegenwärtig- den Bürgen des Bundes oder den, der selbst der Bund ist.

 

In dem Kapitel in Jesaja 42 geht es um den Herrn, den Herrn Jesus, den treuen Knecht Jahwes.

Jesaja 42, 6+7:  „Ich, Jahwe, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes, zum Licht der Nationen: um blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen, und aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.“

 

Der Herr selbst, der Sohn Gottes, Er ist es, der den Bund hält und darum für den Bund verbürgt. Eines besseren Bundes Bürge ist er geworden, wie es Hebräer sagt. Eines besseren Bundes Bürge.

 

Einige Stellen dazu noch aus dem Johannesevangelium...

Und gerade diese Tatsache zeigt uns wiederum, dass das Heil, die Errettung eines Kindes Gottes, auf ewig gesichert ist. Die Segnungen unverlierbar!

 

Johannes 10, 27-30: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.“

 

Der Vater gab sie, die Schafe, dem Sohn. Und es war die Aufgabe des Sohnes, das, was der Vater von ihm verlangte, zu tun, zu halten, zu erfüllen. Und der hat es getan. Darum ist der Segen gesichert, der Bund unauflöslich.

 

Johannes 17, 6: „Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.“

 

Der Vater gab sie dem Sohn! Und es war die Aufgabe des Sohnes, sie zu halten, sie zu tragen, sie zu bewahren.

 

Und dann heißt es im Vers 12: „Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, auf dass die Schrift erfüllt werde.“

 

Keiner von ihnen ist verloren! Der Sohn hat alles gehalten, was ihm gegeben wurde. Der Vater hat mit IHM den Bund letzten Endes geschlossen. Darum ist die Sache der ewigen Errettung eine Sache zwischen dem Vater und dem Sohn. Eine Sache der Treue des Vaters dem Sohne gegenüber, eine Sache der Treue des Sohnes dem Vater gegenüber. Und darum sagt ja das Neue Testament, - was ja zunächst ganz erstaunlich ist, wenn wir es lesen-

 

1. Johannes 1, Vers 9... Das ist ganz erstaunlich zunächst, wir begreifen das zuerst gar nicht... Da heißt es: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

 

Wieso ist Gott treu und gerecht? Wir müssten doch denken, Gott ist gerecht und straft uns für unsere Sünden. Gott der Vater ist dem Sohne gegenüber gerecht. So wie der Sohn den Bund hielt, so hält auch der Vater den Bund. Der Sohn hat nämlich für uns bezahlt! Der Sohn hat alles auf sich genommen. Der Sohn verbürgt sich für die Seinigen! Und darum: Wenn immer einer, der an den Sohn glaubt, zum Vater kommt, seine Sünden bekennt, die er begangen hat, dann ist Gott treu und gerecht seinem Sohne gegenüber und vergibt alle Ungerechtigkeit, alle. Um des Sohnes Willen!

 

Und darum sagt 2. Korinther 5, 21, dass wir die Gerechtigkeit Gottes sind.

Dass uns vergeben wird, dass wir ewiges Leben empfangen, ist Gerechtigkeit Gottes. Treue Gottes. Bundestreue Gottes.

 

2. Korinther 5,21: „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.“

Die Gerechtigkeit Gottes. Der Vater errichtet seinen Bund mit dem Sohn.

 

Wir kommen wieder zurück zu 1. Mose 17.

 

1. Mose 17, 23-25: „Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgeborenen und alle mit seinem Geld Erkauften, alles Männliche unter den Hausleuten Abrahams, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an diesem selbigen Tage, wie Gott zu ihm geredet hatte.  Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleische seiner Vorhaut beschnitten wurde.  Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er am Fleische seiner Vorhaut beschnitten wurde.“

 

13 und 99. Beides Zahlen, die uns vielleicht was zu sagen haben. 9 ist die Zahl der Fruchtbarkeit, 99 ist ein Vielfaches davon. 13 eine Zahl, die verschiedentlich vorkommt im Zusammenhang mit Rebellion und mit Feindschaft wider das Volk Gottes. Somit ist die Beschneidung Ismaels im 13. Jahre vielleicht ein Hinweis darauf, dass Israel dem Fleische nach als Beschnittene Feinde Gottes und Feinde seines Volkes waren. Wie es sich ja auch zeigt durch das Kommen Jesu und bei der Predigt der Apostel.

 

Ich gebe drei Verse an zur Zahl 13.

 

1. Mose 14,4. Da heißt es von Königen: „Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahre empörten sie sich.“

Im dreizehnten Jahr Empörung, Rebellion.

 

Dann Esther 3, 13: „Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Landschaften des Königs gesandt, um alle Juden zu vertilgen, zu ermorden und umzubringen, vom Knaben bis zum Greise, Kinder und Weiber, an einem Tage, am Dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und um ihre Habe zu plündern.“

Feindschaft wider das Volk Gottes in Verbindung mit der Zahl 13.

 

Und eine letzte Stelle: 1. Könige 7, Vers 1. In diesem Kapitel werden uns schon gewisse Hinweise gegeben, dass schon während der herrlichen Regierungszeit Salomos Dinge da waren, die nachher zum Ausdruck kamen. Sein Ende war ja sehr traurig.

1. Könige 7,1: „Und an seinem Hause baute Salomo dreizehn Jahre“. An seinem eigenen Haus. Dreizehn Jahre.

 

Diese Stellen einfach zur Zahl 13. Ismael mit 13 Jahren beschnitten.

 

Soviel zu diesem Kapitel 1. Mose 17. Hier wird der Sohn verheißen.

 

In Kapitel 18 wird der Sohn, der Erstgeborene, angekündigt. Wird direkt angekündigt. Und sobald er angekündigt wird, wenn gesagt wird, dass er kommt, und wenn er kommt, wird er sein Reich aufrichten, dann muss auch das Gesetzlose gerichtet werden. Und so haben wir im gleichen Kapitel angekündigt das Gericht über Sodom und Gomorra. Die Ankündigung des Erstgeborenen, seines Kommens auf die Erde. Und ich denke hier geht es, wie ich schon mal dargelegt habe, um seine Einführung zum Tausendjährigen Reich, die angekündigt wird. Und diese Ankündigung bedingt die Ankündigung auch des Gerichtes. Das ist klar, wenn Er kommt, dann muss die Welt gerichtet werden. Wenn Er in Macht und Herrlichkeit kommt.

 

Kapitel 19 schildert dann das Gericht über die Welt und daraus heraus die Errettung Lots. Das Volk Gottes wird im Gericht bewahrt und gerettet werden.

 

Dann Kapitel 20 scheint mir ein Hinweis zu sein darauf, wie die Israeliten in der Gerichtszeit den Nationen schon zum Segen werden, so dass sie sich später bekehren zu ihrem Gott. Wir haben hier zwar historisch im Leben Abrahams ein gewisses Versagen, aber in diesem Versagen ist auch Segen da für jene, die er besucht. Fruchtbarkeit wird zum Leben durch seine Fürbitte. Und so wird Israel in der Drangsalszeit, wenn sie verfolgt werden, von Nation zu Nation gejagt werden, dort wo sie hinkommen, werden sie den kommenden Herrn verkündigen und so vielen zum Segen werden. Viele werden glauben. Und darum werden sich nachher viele der Nationen im Tausendjährigen Reich wenden zum Gott Israels, zum Gott Isaaks, zum Gott Abrahams. Also mir scheint Kapitel 20 ein Hinweis darauf zu sein.

 

Dann Kapitel 21 schildert uns die Geburt Isaaks. Mit den Worten aus dem Hebräerbrief im ersten Kapitel, die Einführung des Erstgeborenen in den Erdkreis. Er kommt. Kapitel 21, Verse 1 – 8.

Dann im gleichen Kapitel die Verse 9 – 21. Die völlige Beiseitesetzung des Gesetzesbundes. Der alte Bund muss verschwinden. Endgültig. Hier sehen wir das in der Vertreibung. Vertreibung, nicht nur wie beim ersten Mal ein sich unterordnen. Weg, das muss ganz weg. Der alte Bund weg – in der Vertreibung Ismaels. Des alten Bundes wird nicht mehr gedacht werden.

Dann im gleichen Kapitel die Verse 22 – 24. Die Nationen erkennen, dass Israel der Gesegnete Gottes ist und geben dem Gott Israels die Ehre. Es kommen Abimelech und Pikol, der König und der Heeroberste der Philister, und sagen zu Abraham: „Gott ist mit dir in allem, was du tust.“ Und das werden die Nationen dann Israel gegenüber tun.

 

Sacharja 8, 23:So spricht Jahwe der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“

 

Und es kommt sogar zu einem Bundesschluss zwischen Abraham und jenen Philistern. Ein Hinweis darauf, dass dann Israel mit allen Nationen in Frieden leben wird, alle Nationen auch mit Israel in Frieden. In gemeinsamen Einverständnis und auch in gemeinsamer Anbetung des Gottes Israels.

 

Wir sehen also, dass diese Kapitel wiederum, wie das in der Bibel immer wieder vorkommt, schon von der Zukunft sprechen. Kapitel 21 bringt darum einen gewissen Abschluss, wie wir schon gesehen haben.

Mit Kapitel 22 beginnt wieder etwas Neues, beginnt eine Entwicklung wieder von vorne. Und darum heißt es in Kapitel 22, 1: „Und es geschah nach diesen Dingen, wie schon in 15,1. Dort hatten wir auch gesehen, dass dieser Satz eine neue Entwicklung einleitete. Es geschah nach diesen Dingen.

 

Kapitel 22. Die Opferung und Auferstehung des Sohnes im Bilde. Der Hebräerbrief sagt wortwörtlich, dass Abraham im Bilde seinen Sohn aus den Toten wieder erhielt. Also, es ist ein Bild nicht nur auf die Opferung, auf den Tod, sondern auch auf die Auferstehung des Herrn Jesus. Ich gebe den Vers an: Hebräer 11,19 – dort steht das.

Also Tod und Auferstehung Jesu.

 

Kapitel 23. Der Tod Saras ein Hinweis auf die Beiseitesetzung Israels. Sie wird aber begraben in der Hoffnung auf eine künftige Wiederbelebung. So ist auch Israel beiseite gesetzt im Wissen, dieses Wissen haben wir, dass Israel wieder erstehen wird zum Leben.

 

Und dann Kapitel 24. Das folgt einander schön. Das Werk des Herrn, Beiseitesetzung Israels, dafür die Wahl der Braut. Die Gemeinde. Das ist 1. Mose 24.

 

Und schließlich Kapitel 25 dann. Der Tod Abrahams. Das Ende seines Lebens. Wir haben in Kapitel 25 einen Hinweis, dass Abraham sich wieder ein Weib nimmt nach dem Tode Saras.

1. Mose 25,1: „Und Abraham nahm wieder ein Weib, mit Namen Ketura.“

Und sie gebiert ihm jene vier auch von Abraham geborenen. Jener Same Abrahams hier womöglich ein Hinweis auf die Bekehrten der Nationen im Tausendjährigen Reich. Der Segen, der dann zu den Nationen geht. So wie Gott dem Abraham verheißen hatte: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“

 

Soweit dieser Überblick. Dann schließen wir hier ab.