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Benedikt Peters

 

Das Ziel der Schöpfung

 

Wir waren gestern Abend im Schöpfungsbericht beim ersten Tag der Schöpfung verharrt und hatten da gezeigt, was Gott tut, wie Licht hineinkommt. Und wir stellten dann fest, wie durch die Schöpfung hindurch ein Tag nach dem anderen einen Schritt weiterführt, und das Ziel dieser ganzen Schöpfung wird uns am 6. Tag gezeigt.

Ich möchte heute Abend einiges über dieses Ziel sagen. Gestern hatten wir den Anfang dieser Neuschöpfung, womit Gott beginnt beim Wiedergeborenen. Wir wollen heute sehen, was denn sein Ziel ist. Damit ist dann der Bogen gespannt vom Anfang bis zum Ziel. Und dann werden wir die Stationen, die dazwischen liegen, wohl auch besser begreifen, wenn wir uns näher damit beschäftigen.

Wir sollten nie vergessen, dass Gott uns ja nicht nur gerettet hat, damit wir Gerettete sind, sondern Gott will uns auch umgestalten. Und zwar will er, dass wir dahin kommen, dass wir dem Sohne Gottes gleich werden. Das sagt uns das Neue Testament ganz klar.

Und darum heißt es in 1. Mose, Kapitel 1, Vers 26: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis;“ Und Vers 27: „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn.“ Im Bilde Gottes schuf er ihn.

Nun, wie kommt es, dass schließlich dieser Stand der Schöpfung erreicht wird?

Wir lasen gestern vom Heiligen Geist, der da ist, der über den Wassern schwebte. Sobald Gott redet, wirkt auch der Heilige Geist. Es ist also das Wort Gottes verbunden mit dem Wirken des Heiligen Geistes, das dahin führt, dass das Bild Gottes zum Ausdruck kommt.

Das ist das Ziel und die Absicht Gottes mit der Errettung. Das Bild Gottes soll im Menschen zum Ausdruck kommen.

Wir finden dieses Gleiche, das Wirken des Heiligen Geistes zur Umgestaltung, dass wir dem Bilde Gottes gleichförmig werden im Neuen Testament in 2. Korinther, Kapitel 3, im Vers 18: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“

Durch den Geist werden wir verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, bis wir hinkommen zu demselben Bilde, das heißt zur Gleichförmigkeit mit dem Sohn Gottes.

Es geht von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. So geht es ja bei der Schöpfung von Tag zu Tag. Es wird immer einen Schritt weiter geführt. Die Erde wird immer schöner, immer vollkommener, immer mehr Gott gemäß. Bis am Schluss das Bild Gottes da ist, und diese Erde für Gott verwaltet. Das ist das Ziel Gottes, das ist die Absicht Gottes. Er will im Menschen seine Wesenheiten wiederfinden. Das will Gott, dass wir das nicht vergessen.

Der Mensch ist dazu bestimmt, dem Bilde Gottes gleichförmig zu sein. Nun, was aber geschah: Der Mensch fiel, und durch die Sünde wurde der Mensch mehr und mehr dem Bilde des Widersachers Gottes ähnlich. Nicht mehr dem Bilde Gottes, sondern mehr und mehr dem Bilde des Widersachers Gottes. Dem Bilde des Lügners und Menschenmörders.

Der Herr Jesus hat das ganz deutlich gesagt, als er auf der Erde war, dass die Menschen mehr und mehr dem Widersacher Gottes gleichen.

Johannes, Kapitel 8, Vers 41... Aber zuerst Vers 38: „Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe“. Der Herr Jesus redet von dem, was er bei seinem Gott und Vater gesehen hat. „und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.“

Die Menschen tun das, was ihr Vater ihnen einredet, was sie von ihrem Vater gehört haben.

Dann Vers 41: „Ihr tut die Werke eures Vaters.“ Und schließlich im Vers 44, da sagt dann der Herr Jesus wortwörtlich, wer dieser Vater denn ist: „Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.“

Was hier steht, ist erschütternd. Wenn wir bedenken, wozu der Mensch berufen ist: Hier auf der Erde Gott zu repräsentieren, durch seine Worte, durch seine Taten Gott zum Ausdruck zu bringen. Das war die Berufung des Menschen.

Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Das heißt, Gott ist Wahrheit, Reinheit, Heiligkeit. Und DAS hätte den Menschen prägen sollen. Liebe zu seinem Gott und Schöpfer, und Liebe zu seinem Nächsten. Liebe.

Stattdessen zeigt der Mensch mehr und mehr die Wesenszüge des Widersachers Gottes. Statt Licht, d.h. statt Wahrheit: Lüge. Statt Liebe: Mord. Genau das Gegenteil.

Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

Mord und Lüge kennzeichnen den Menschen mehr und mehr, anstatt Liebe und Wahrheit. Das ist erschütternd.

Und der Herr hat das auch in anderen Worten ganz deutlich gesagt, so dass wir uns nicht täuschen können. Genau so, wie es der Herr sagte, so hat er es gemeint. Hier steht, was im Kern des Menschen drin ist. Der Kern bestimmt ja das wahre Wesen des Menschen. Sein Kern, sein Innerstes. Dort, wo die Neigungen des Menschen sitzen, da, wo alle seine Entscheidungen gefällt werden. Wie sieht’s da aus?

Matthäus 15, Vers 19: „Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen;“

Also auch hier diese beiden Dinge, Mord und Lüge. So sieht’s im Menschen aus. Aber wir sehen in keiner Art und Weise das Bild Gottes. Es ist nicht mehr zu sehen!

Mehr und mehr kommt das Bild des Widersachers Gottes zum Ausdruck. Das geschah schon sehr bald und sehr deutlich nach dem Sündenfall.

Wir schlagen auf 1. Mose 6. Da heißt es ab Vers 11: „Und die Erde war verderbt vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.“

Verderbt, das heißt Unreinheit. Damit verbunden alle Lüge, alle Verlogenheit, alle Heuchelei, alle unreine böse Lust. Verderbt und voller Gewalttat. Das ist Mord. Lüge und Mord. Diese beiden Dinge kennzeichnen schon hier den gefallenen Menschen. Das Bild Gottes wird am Menschen nicht mehr gesehen. Höchstens noch in Erinnerung da, höchstens noch an der Ruine erkenntlich, was hätte sein sollen. Aber es ist nicht mehr da.

Diese Entwicklung nimmt dann ihren vollen Lauf, diese Entwicklung des Bildes, das der Mensch angenommen hat durch die Sünde. Und wir finden das dann voll entwickelt im Buch der Offenbarung.

Das Buch der Offenbarung bringt uns ja den Abschluss der Wege Gottes und des Menschen. Das Ende, die volle Ausblüte aller Entwicklungen wird uns hier gezeigt. Es wird uns enthüllt. Darum heißt ja das Buch so, es ist das Buch der Enthüllung. Da sind die Dinge nicht mehr wie in 1. Mose nur in Kain angedeutet, sondern voll ausgewachsen und enthüllt, offenkundig da vor unseren Augen. Da sehen wir, was aus den ersten Entwicklungen geworden ist – oder noch wird zukünftig.

In Offenbarung 17, da sehen wir diese beiden Merkmale des Widersachers Gottes: Lüge und Mord. Also Unreinheit und Mord vereinigt.

Offenbarung 17, Vers 3: „Er“ – das ist der Engel – „führte mich“ – das ist Johannes – „Und er führte mich im Geiste hinweg in eine Wüste; und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen“ – Das Weib, das ist die Hure, das ist die Unreinheit, die Unheiligkeit, die Lüge. Verkörpert in diesem Weib, in dieser Hure Babylon. Und sie sitzt auf dem Tier. Das Tier verkörpert die Gewalttat, den Mord. Hier ist es vollkommen ausgereift. Die Menschheit ist reif zum Gericht.

Der voll ausgereifte Mensch heißt darum nicht „Sohn Gottes“, sondern „Sohn des Verderbens“. Er heißt darum auch nicht „Mensch Gottes“, sondern „Mensch der Sünde“.

2. Thessalonicher 2, Vers 3: „Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,  welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist“.

Hier sehen wir, wo der Mensch endet. Das ist die letzte Stufe der Entwicklung seit dem Sündenfall. Er erhöht sich wider alles, was Gott heißt. - Der Mensch wollte sein wie Gott. Hier ist er voll ausgereift.

Und der Mensch findet seinen letzten Führer im Antichristen. In ihm sieht er das Idealbild des Menschen. So sehr ist er gefallen. Das ist sein Ideal. Das ist ein Führer so richtig nach seinem Herzen. Darum hat dann der Mensch der Sünde, dieser Sohn des Verderbens, die Anbetung der ganzen Welt, die Hingabe der ganzen Welt. Der hat auch ein Bild. Er verkörpert das Bild des Satans, und sein Bild wird angebetet. Das heißt, das gilt dann als das höchste Erstrebenswerte. Dem huldigt man dann.

So wird es aussehen mit dem Menschen, wenn er voll ausgereift ist. Das Bild Gottes endgültig und völlig zugeschüttet. Das Bild des Satans voll entfaltet im Menschen. Lüge und Mord.

Und das ist es ja, was die Sünde auch in uns bewirkt: sündige Worte, sündige Taten, sündiges Handeln, Widerspruch gegen Gott bewirkt, dass das Bild Gottes an uns immer weniger gesehen wird, und dass das Bild des Widersachers Gottes immer mehr gesehen wird. Das ist ja das Entsetzliche. Das zeigt uns auch, wie schrecklich Sünde ist für Gott, und was für entsetzliche Folgen die Sünde eben hat. Das ist keine kleine Lappalie.

Sünde verdirbt das Bild Gottes und verwandelt Menschen mehr und mehr in das Bild des Satans.

Es war nur EIN Mensch auf dieser Erde, der das Bild Gottes vollkommen darstellte. Das war der Mensch Christus Jesus. ER hat Gott geoffenbart.

Johannes 1, 14: „Und das Wort ward Fleisch.“

Das Wort IST Gott. Das wird uns im Johannesevangelium gesagt. Das Wort ist Gott. Das Wort umfasst den Charakter, das Wesen, den Willen Gottes. Und wir lesen hier, dass das Wort Fleisch wird. In einem Menschen wird hier Gott in seinen Wesenheiten ausgedrückt, im Menschen Jesus.

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater), voller Gnade und Wahrheit;“ 

Da haben wir’s! Gnade und Wahrheit. Das ist Liebe und Licht. Genau das Gegenteil vom Verderber. Von dem heißt es: Mord und Lüge.

Der Herr Jesus, der das Bild Gottes ist, ist voller Gnade und Wahrheit. Was muss es gewesen sein, diesen Menschen gesehen zu haben! – Johannes sagt: „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater.“

ER hat das Bild Gottes auf der Erde dargestellt. Darum konnte er von sich sagen: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“  

Johannes, Kapitel 8, Vers 19: „Da sprachen sie“ – das sind die Juden -  „zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben.“

Wer also den Herrn Jesus sieht und kennt, der kennt den Vater. Weil er, Jesus, den Vater vollkommen darstellte, darum konnte er das sagen.

Johannes 14, Vers 9 (ich lese von Vers 8 an): „Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“

Wer den Herrn Jesus sah, sah den Vater. Er war das Bild des unsichtbaren Gottes, und genau das sagt die Bibel von ihm. Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Er als Mensch war genau das, was der Mensch von der Schöpfung her hätte sein sollen.

In Kolosser 1, Vers 15 steht das: „welcher das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung.“ – Das ist ein Hinweis auf die Menschwerdung. Er ist ja der Schöpfer selbst, der Herr Jesus. Er ist der Schöpfer. Und wenn er die Gestalt eines Geschöpfes annimmt, dann muss er natürlich der Erstgeborene aller Schöpfung sein. In der Menschwerdung wird er der Erstgeborene aller Schöpfung. Und in der Menschwerdung, da ist er das Bild des unsichtbaren Gottes.

Und der Hebräerbrief sagt in Kapitel 1, Verse 1 – 3: „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;“

Er ist der Schöpfer, aber er ist auch der Abglanz der Herrlichkeit Gottes, der Abdruck des Wesens Gottes. In seiner Menschwerdung hat er Gott vollkommen geoffenbart in seinen Worten und in seinen Taten.

Wie anders war der Mensch Christus Jesus als der Mensch Adam! Wie anders. Das zeigt uns Philipper 2. Hier wird uns etwas davon berichtet, wie der Mensch Jesus das Bild Gottes eben darstellte durch Gehorsam, durch Unterwürfigkeit.

Philipper 2, Vers 6: „welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein“ – ER, der Gott ist und Gott war, er hielt das nicht fest, Gott zu sein, Gott gleich zu sein. Sondern er entäußerte sich selbst, machte sich zu nichts, nahm Knechtsgestalt an. – Genau das Gegenteil von dem, was Adam machte.

Adam, der nicht Gott war, wollte Gott sein. Genau das Gegenteil. Adam riss das an sich, was ihm nicht zustand. Der Mensch Jesus wollte nichts nehmen, was ihm nicht der Vater gab.

Darum finden wir den Menschen Jesus immer wieder im Gebet. Das zeigt uns seine völlige Abhängigkeit von Gott. Er nimmt sich nichts, was ihm nicht der Vater gibt! Darum betet er um alles. Das zeigt uns besonders das Lukasevangelium. Da finden wir den Herrn 9 mal im Gebet. Dadurch zeigt er eben, dass er der vollkommene Mensch ist. Der Mensch nach den Gedanken Gottes.

So wie Gott den Menschen gedacht hat, das sehen wir am Menschen Jesus. Der vollkommene Mensch. Vollkommen von Gott abhängig. Der letzte Adam nimmt sich nichts, sondern empfängt nur das, was ihm Gott gibt. Der Sohn des Menschen kann nichts von sich selbst tun. Der erste Adam, der riss das an sich, was ihm nicht zustand.

So offenbarte der Herr das Bild Gottes. Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes.

Nun, dieses Bild will Gott auch in denen, die Christus angehören, zur Ausgestaltung bringen. Das ist der ewige Wille Gottes. Es war der ewige Ratschluss Gottes, dass er bei sich eine verherrlichte Menschheit hat.

Das sagt uns der Römerbrief in Kapitel 8, Vers 29: Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“

Der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Gott hat schon längst bestimmt, dass die an seinen Sohn Gläubigen dem Bilde seines Sohnes gleichförmig sind. Sie sollen dem Sohn gleich sein. Die Gleichförmigkeit mit dem Sohn. Epheser 1 sagt, dass das VOR Grundlegung der Welt schon von Gott her gewollt war.

Epheser 1, Vers 4: „wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe; und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum“

Vor Grundlegung der Welt. Das ist der ewige Ratschluss Gottes. Und wir dürfen uns hier sehen.

Wir wollen jetzt nicht anfangen, über solche Dinge nachzugrübeln, wer ein Erwählter ist und wer nicht. Darum geht’s hier überhaupt nicht. Sondern es geht darum, dass wir als Gläubige, als Kinder Gottes hier lesen, was Gott mit uns vorhat.

Was hat denn Gott mit uns vor? Ja, hier lesen wir’s: Dass es von Ewigkeit her von Gott bestimmt war, dass wir zur Sohnschaft kommen durch Jesum Christum. So wie ER der Sohn Gottes ist, sind wir Söhne Gottes. Und Gott hat uns bestimmt, hat uns dazu bestimmt. Das ist die Bestimmung Gottes in der Errettung drin. Und es ist nichts weniger als das: Dass wir dem Bilde des Sohnes Gottes gleichförmig werden.

Wenn wir das begreifen, wenn wir das sehen, wenn wir das ein wenig erfassen, dass das ja die ewigen Ratschlüsse Gottes sind mit uns, dann wird uns kaum etwas irgendwie beunruhigen können. Was kann das Auf und Ab in unserem Leben, was können die Wechselfälle des Lebens an den ewigen Ratschlüssen Gottes ändern? Nichts! Nichts.

Von Ewigkeit her hat mich Gott schon in Christo gesehen und mich dazu bestimmt, – das liegt in der Errettung drin, das ist die Bestimmung der Errettung! -  dass ich dem Sohne gleichförmig gemacht werde.

Das steht auch in Hebräer, Kapitel 2, Vers 10. Dass wir zur Herrlichkeit gebracht werden in gleicher Weise wie schon der Herr Jesus in die Herrlichkeit eingegangen ist. Darum müssen wir auch den Vers 9 lesen:

Hebräer 2, Verse 9 und 10: „Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt - so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte. Denn es geziemte ihm, um deswillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.“

Es werden viele Söhne zur Herrlichkeit gebracht, so wie der Herr Jesus schon verherrlicht ist. Er ist der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Er ist der Erstgeborene unter all den vielen, die er zur gleichen Herrlichkeit führt.

Das war auch das Gebet des Sohnes an den Vater. Da lesen wir in Johannes 17 im Vers 22: „Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben“. Die Herrlichkeit, die der Vater dem Sohn gab, hat der Sohn UNS gegeben! Der Vater hat den Sohn verherrlicht, und zwar als Menschen. Er hatte ja schon ewige Herrlichkeit bei Gott. Als Sohn Gottes hat er ewige Herrlichkeit bei Gott. Aber er wurde Mensch. Und als Mensch hat er das Werk Gottes, den Willen Gottes auf Erden vollbracht. Und er ist jetzt auch als Mensch zurückgekehrt zu Gott. Und als Mensch hat er jetzt all die Herrlichkeit empfangen, die er vor Grundlegung der Welt hatte. Als Mensch. Ein verherrlichter Mensch zur Rechten Gottes. Und DIESE Herrlichkeit gibt er uns. Dahin führt uns Gott. Das ist sein Ziel. Das ist das Ziel der Errettung. Das ist sein Ziel mit einem jeden einzelnen von uns.

Wir wollen das bedenken. Ich möchte das einmal ganz klar sagen: Was uns Festigkeit gibt auch für unseren Wandel hier auf der Erde, ist ein Verankertsein in den ewigen Ratschlüssen Gottes. Je mehr wir das sehen, was Gott von Ewigkeit her für uns gedacht hat und was er mit uns tut, was seine ewigen Absichten sind, seine unwandelbaren Ratschlüsse... Je mehr wir DAS sehen und uns darin erkennen, desto gefestigter werden wir für unseren Wandel hier auf der Erde, für unseren Wandel durch die Welt. Mögen wir das sehen! Mögen wir vom Herrn Augen bekommen, diese Dinge zu erfassen! Und wir werden ganz anders hier durch die Welt gehen.

Das ist die Bestimmung Gottes. Nun, diese Bestimmung Gottes für uns, die soll sich jetzt schon mehr und mehr entfalten, und das soll sichtbar werden hier schon im Wandel, zur Ehre Gottes und zu einem Zeugnis für die Menschen.

Dieses Bild Gottes soll an uns mehr und mehr sichtbar werden. Und wie geschieht das? Wir lasen den Vers aus 2. Korinther 3, Vers 18. Wir lesen den Vers noch einmal:

2. Korinther 3, Vers 18: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“

Wir können die Herrlichkeit des Herrn auch anschauen, so wie Johannes das sagte: „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater;.“

Die Herrlichkeit des Sohnes Gottes. Und wenn wir seine Herrlichkeit sehen, werden wir verwandelt. Nicht, dass wir uns irgendwie verbessern oder so. Nein, der Heilige Geist, der Geist Gottes verwandelt uns! Er tut genau das, was das Wort Gottes sagt. Das, was Gott will, das tut dann der Heilige Geist an uns.

Die Frage ist, ob wir das glauben. Die Frage ist, ob wir das wirklich glauben, das, was hier steht. Dass wir es lernen, uns mit dem Herrn zu beschäftigen, ihn zu sehen, sein Werk zu sehen, sein Wesen zu sehen, seine Taten zu sehen. Und dadurch, dass wir IHN sehen, werden wir ihm immer ähnlicher. Der Heilige Geist bewirkt das in uns.

Ja, wo sehen wir denn die Herrlichkeit des Herrn? Wir sehen sie doch in seinem Leben, in seinem Sterben und in seiner Verherrlichung. Wir lasen diese Verse aus dem Philipperbrief, aus Kapitel 2. Wir wollen den Vers vorher auch lesen.

Philipper 2, Vers 5: „Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war“. Die Gesinnung Jesu soll in uns sein! Die Gesinnung, die in Christus Jesus war. Und dann wird beschrieben, wie er sich erniedrigte, Mensch wurde, Knechtsgestalt annahm, gehorsam war bis in den Tod.

Nun, diese Gesinnung Jesu, die wird sich in uns mehr und mehr entfalten durch die Wirkung des Heiligen Geistes. Dadurch, dass wir mehr und mehr den Herrn sehen, wie er war, von ihm lesen, uns vom Herrn zeigen lassen, wie er war hier auf der Erde. Wie er durch diese Welt ging in Unterwürfigkeit unter den Willen Gottes, in Gehorsam. Wie er sich selbst verleugnete, wie er gehorsam war bis zum Äußersten, bei allem Widerstand. Auch als die Menschen ihm widersprachen. Alles war gegen ihn gerichtet. Selbst seine Freunde verließen ihn. Die ganze Finsternis stellte sich gegen ihn. Als die Menschen ihn gefangen nahmen, als er sich willig in ihre Hände gab, da sagte er: „Dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“ (Luk. 22,53)

Der Mensch hat jetzt seine Stunde. Das ist gleichzeitig die Gewalt der Finsternis. Der ganze Hass des Menschen und der ganze Hass des Teufels waren gegen ihn. Alles war gegen ihn. Und doch hat er sich unter den Willen Gottes gebeugt, machte sich völlig von Gott abhängig und war gehorsam bis zum Äußersten.

Und ich kann euch sagen, wenn wir diese Dinge sehen, uns mit diesen Dingen beschäftigen, dann zieht es unser Herz hin zum Herrn! Dann zieht’s uns hin zu ihm. Und dann werden wir verwandelt. Dann wirkt der Heilige Geist mehr und mehr, dass eben diese Wesenszüge, diese Ergebenheit in den Willen Gottes auch bei uns mehr und mehr zur Entfaltung kommt. Das wirkt dann der Heilige Geist. Dadurch, dass wir Jesus sehen, werden wir ihm ähnlicher.

Das sagt auch der Apostel Johannes in etwas anderen Worten und in etwas anderer Beziehung.

1. Johannes 3, Vers 2 (ich lese von Vers 1 an): „Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden;“ – Geoffenbart worden ist es noch nicht, aber festgelegt ist es längst in den Ratschlüssen Gottes verankert, unauflöslich. - „Wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden“ – Das wissen wir. Wir werden IHM gleich sein.

Und dann kommt eine Erklärung, die ist ganz interessant:  „denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Weil wir IHN sehen, wie er IST, werden wir ihm auch gleich sein! Das zeigt doch auf, dass genau das Prinzip, von dem Paulus spricht, auch hier bestätigt wird:

Dadurch, dass wir die Herrlichkeit des Herrn sehen, werden wir umgestaltet. Jetzt schon hier auf der Erde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Johannes sagt dann schließlich, dass wir ihm völlig gleich sein werden, WEIL wir ihn sehen, wie er ist – ohne irgendeinen Schleier, ohne Trübung, ohne irgendeine Wolke, die verdunkelt. Dann werden wir ihn sehen, wie er ist. Und darum werden wir IHM gleich sein.

Ihn sehen heißt: ihm ähnlicher werden.

Und wir haben Augen bekommen, den Herrn zu sehen. Ganz eindeutig. Wir haben Augen dafür, seit wir wiedergeboren sind, und das Wort Gottes spricht zu uns vom Herrn Jesus, und der Heilige Geist nimmt das Wort Gottes und ZEIGT uns die Herrlichkeit Jesu. Das IST ja das Werk des Heiligen Geistes. Er TUT es. Die Frage ist immer, ob wir ihn das auch machen lassen bei uns.

In Johannes 17, da steht in Vers 24: Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf dass sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

Der Herr will, dass all die Seinigen dort sind, wo ER ist, damit sie seine Herrlichkeit schauen. Vorher hatte der Herr gesagt, dass er seine Herrlichkeit all den Gläubigen gegeben hatte. Und damit sie diese Herrlichkeit dann auch empfangen, will der Herr, dass sie dort sind, wo er ist, und IHN schauen in seiner Herrlichkeit. In IHM sehen wir das Bild Gottes, und dadurch kommt auch bei uns das Bild Gottes völlig zum Ausdruck.

Das ist das Ziel der Errettung, das ist das Ziel, das Gott mit uns hat - für uns. Und dieses Ziel erreichen wir ALLE. Alle Wiedergeborenen, ohne Ausnahme! Unterschiede bestehen nur im Grad der Entfaltung dieses Bildes jetzt schon, hier auf der Erde im Wandel. Und das hängt von uns ab, wie viel wir da dem Herrn Raum geben, ihn reden lassen zu uns und uns die Augen öffnen lassen für die Herrlichkeit Jesu, damit auch bei uns dieses Bild mehr und mehr gesehen wird.

1. Mose, Kapitel 1. Diese Wiederherstellung der gefallenen Erde führt dahin, dass schließlich in dieser Schöpfung der Mensch das Bild Gottes darstellt und dann alles für Gott verwaltet. Über der Erde herrscht, die Erde für Gott verwaltet, um auf der Erde Gott zu verherrlichen, damit alle Engelsgewalten, alle Engelsmächte, die ganze vernunftbegabte Schöpfung am Menschen die Herrlichkeit Gottes, die mannigfaltige Weisheit Gottes erkennen sollten, sehen sollten. Und genau das dürfen auch wir tun. Nicht offenbar, nicht sichtbar. Das Bild Gottes wird nicht manifestiert geoffenbart, und doch kommen die Wesenszüge Gottes zum Ausdruck, wenn wir uns von ihm umgestalten lassen.

Und WIE Gott daran arbeitet, dass das geschieht, das zeigen die verschiedenen Schöpfungstage.

Wir hatten den ersten Schöpfungstag und wir sahen dort diese grundlegende Lektion: Scheidung von Licht und Finsternis. Dann Scheidung von oben und unten, dann Scheidung von Meer und Erde. Es wird geschieden.

Und wie Gott am Menschen arbeitet, dass er mehr und mehr das Bild Gottes darstellt, das zeigen nachher auch die verschiedenen Biographien in der ganzen Bibel von Gottesmännern: wie Gott sie berufen hat aus der Finsternis zum Licht, und wie er angefangen hat an ihnen zu arbeiten. Und ich hoffe, dass wir das noch sehen werden, noch einiges sehen werden an den verschiedenen Biographien im ersten Mosebuch. Adam, dann Noah, dann Abraham und seine Söhne, also die Nachfahren Abrahams. Zuerst Isaak, dann Jakob, und schließlich Joseph. Joseph ist der Letzte in der Reihe dieser Biographien im ersten Mosebuch, und auch er herrscht. Das ist interessant. Er wird zu einem Herrscher. So wie der Mensch über der Erde herrscht nach der Schöpfungsbestimmung, so sehen wir dann in Joseph schließlich den Heiligen, den Gläubigen dazu ausgereift, wozu Gott ihn gerettet hat. Die Sünde herrscht nicht mehr über ihn, sondern er hat Sieg über die Sünde. Die Welt herrscht nicht mehr über ihn, sondern er hat die Welt überwunden. Die Finsternis herrscht nicht mehr über ihn, sondern er hat den Bösen überwunden. Er steht darüber, herrscht, und kann so ein Bild oder das Bild Gottes in dieser Welt zur Ehre Gottes darstellen.

Joseph ist tatsächlich ein Bild auf den Herrn. Gerade darum, weil wir bei ihm so viele Wesenszüge Christi wiederfinden. Darum ist er ein Bild auf den Herrn. Eigentlich etwas, das Gott mit uns allen möchte, dass wir mehr und mehr ein Bild auf den Herrn werden. Unsere ganzen Worte, unsere Taten, unser Wandel – ein Bild auf den Herrn Jesus, ein Hinweis auf IHN.

Diese Einzelheiten sparen wir uns für die folgenden Stunden auf. Wir schließen hier ab.