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Alfred P. Gibbs

161.Die Heilung eines Taubstummen - Markus 7,31-37

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Die Heilung eines Taubstummen - Markus 7,31-37
Leitvers: Markus 7,31
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Markus 7,31 Und als er aus dem Gebiet von Tyrus und Sidon wieder weggegangen war, kam er an den See von Galiläa, mitten durch das Gebiet von Dekapolis.​



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Markus 7,31-37

31 Und als er aus dem Gebiet von Tyrus und Sidon wieder weggegangen war, kam er an den See von Galiläa, mitten durch das Gebiet von Dekapolis.

32 Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der schwer redete, und bitten ihn, daß er ihm die Hand auflege.

33 Und er nahm ihn von der Volksmenge weg besonders und legte seine Finger in seine Ohren; und er spützte und rührte seine Zunge an;

34 und, gen Himmel blickend, seufzte er und spricht zu ihm: Ephata! das ist : Werde aufgetan!

35 Und alsbald wurden seine Ohren aufgetan, und das Band seiner Zunge wurde gelöst, und er redete recht.

36 Und er gebot ihnen, daß sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es übermäßig kund;

37 und sie erstaunten überaus und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören, als auch die Stummen reden.​​
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Der Herr Jesus Christus befindet sich mit seinen Jüngern mitten im heidnischen Gebiet der Dekapolis,
als er um die Heilung eines Kranken gebeten wird. 
V. 31.

Dekapolis: Ein Zusammenschluß von ursprünglich zehn Städten am Rande der arabischen Wüste mit fast ausschließlich griechischer Bevöl­kerung und hellenistischer Kultur.

Zweck des Bundes war der Schutz ihrer Handelsstraßen gegen die Überfälle räuberischer Wüsten­ beduinen.



I. Sein Leiden. V. 32.
1. Er ist taub, d. h. seine Umwelt ist ohne akustische Verbindung mit ihm.
Stimmen, Klänge, Geräusche sind vorhanden, dringen auch an sein Ohr, aber dieses vermag die Töne nicht aufzunehmen und ihm bewußt zu machen:
er ist gehörlos.
2. Er redet schwer, ist fast stumm, d. h. seine akustische Verbindung zur Umwelt ist ebenfalls weitgehend unterbrochen.
Da er immerhin stammelt und auch nach der Heilung sofort richtig spricht, kann angenommen​ werden, daß es sich nicht um ein angeborenes Leiden handelt, sondern daß er erst auf Grund einer späteren Erkrankung ertaubt ist und die Sprache als Folge Gehörlosigkeit nicht mehr beherrscht.
Hier haben wir ein eindrucksvolles Bild dafür, wie die ursprüngliche Gemeinschaft,
nämlich das Gespräch Gottes mit dem Menschen durch den Sündenfall unterbrochen wurde.
Nicht nur im Garten Eden rief Gott, er ruft bis heute: „Adam, wo bist du?“ Aber der natürliche Mensch will weder hören noch antworten, er stellt sich taub und stumm, 1. Mose 3,8-10; Jes. 50,2; 65,12; 66,4; Jer. 7,23-28; 35,17; Jona 1,1-3; Sach. 7,11; Röm. 8,7, bis Gott-mit furcht­barem Gericht antwortet und das Gehör mit Taubheitschlägt, so daß die Ohren, die nicht hören wollten, nun nicht mehr hören können. 2. Mose 5,2; 7,3.13.22 usw.; Jes. 6,9-10; Matth. 13,13-15.
Und wo Gottes Reden nicht mehr vernommen wird,
da verstummt in zunehmendem Maße auch die Stimme, die sich im Gebet an Gott zu wenden vermochte.
So wurde die wunderbare Fähigkeit des Menschen, mit seinem Schöpfer Gemeinschaft zu pflegen, durch die Sünde zerstört, und der Mensch steht vor Gott so wie dieser Kranke vor Christus, als ein Taubstummer.
Daß er möglicherweise auch Heide ist, paßt ins Bild. Röm. 3,9.19; 1. Kor. 2,14; Eph. 2,11-12.



II. Seine Nächsten. V 32.
1. Es sind Freunde oder Verwandte, die den Retter kennen und bei seinen Heilungen schon früher zu­ gesehen oder sie vielleicht an sich selbst erfahren haben;
daher ihr Glaube und ihre sachkundige Bitte. V. 32;
Matth. 4,23-25; 9,18; Mark. 2,1-5.
2. Sie denken nicht nur an sich, sondern wollen ihrem Nächsten tätiges Mitleid erweisen und befol­gen so Christi Gebot der Barmherzigkeit.
Matth. 5,7; Luk. 10,37.
3. Sie wissen um ihr eigenes Unvermögen; eine notwendige Einsicht für den Jünger Jesu, wenn erin der Nachfolge seines Herrn nicht scheitern will.
Matth. 14,18.28-31; 17,16-18; Joh. 15,5; 1Kor. 15,10.
4. Sie nehmen ihn bei der Hand und bringen ihn unmittelbar zu dem, der ihn allein heilen kann.
Jes. 43,11; Mark. 9,20 a; Apg. 4,12.
Kein Mensch kann seinen Nächsten erlösen; weder Mose noch Paulus, die für ihr Volk in den Riß tre­ten wollten, waren dazu in der Lage.
2. Mose 32,31-32; Röm. 9,3; Ps. 49,8-9; dies ver­mag allein der Sohn Gottes, das Lamm ohne Fehl und ohne Flecken.
Jes. 59,16; Joh. 14,6;​ Röm. 3,23-24; 1. Tim. 2,5-6; Hebr. 9,14.12 b; 1. Petr. 1,18-19.
5. Sie bitten den Herrn, „daß er ihm die Hand auf­ lege“. Vermögen wir auch niemanden zu erlösen, so will und lohnt der Vater im Himmel doch unsere Fürbitte für andere Menschen; sie ist ein Vorrecht und Teil der Mitarbeit seiner Knechte am Bau seines Reiches.
1. Mose 18,23-33; 4. Mose 12,13; 1. Sam. 12,23; 1. Kön. 17,20; Amos 7,1-6; Apg. 12,5; Röm. 15,30; Eph. 1,15-16; 6,18; 1. Thess. 5,25; 1. Tim. 2,1-4.​




III. Seine Heilung. V 33-35.
1. Der Herr nimmt ihn von der Volksmenge weg besonders, weil er
a) ein weiser und verständnisvoller Arzt ist. Jes. 52,13 a Schlachter.
Welch eine erschrecken­de und äußerst unangenehme Erfahrung wäre seine Heilung für ihn geworden,
hätte er als erstes das Getöse einer Volksmenge hören müssen;
b) der Gute Hirte ist.
Er will, daß seine Schafe seine Stimme hören und kennen.
Wie hätte der des Hörens Ungewohnte in dem Stimmengewirrvieler Menschen die Stimme des Guten Hirten unterscheiden können?
Ist das nicht seine Art mit jedem von uns, daß er uns für sich abzu­sondern weiß,
wenn er uns heilen und erziehen, lehren oder etwas sagen will?
Und sind das nicht die besten Stunden unseres Lebens,
in denen er sich uns offenbart und wir ihn und sei­ne Stimme kennen lernen?
1. Mose 18,22; 32,24; Hos. 2,14; Apg. 7,29-30; 9,10-12.
2. Der Herr heilt ihn, indem er
a) dem Kranken durch seine Gesten sein Tun ver­ständlich macht,
b) seine Finger in dessen Ohren legt und mit sei­nem Speichel dessen Zunge berührt.
Er, das Lamm Gottes, macht sich mit ihm und seiner Krankheit ganz eins, lädt des Kranken Leiden auf sich,
Joh. 1,29; Jes. 6,6-7; 53,6; Matth. 8,17,
c) gen Himmel blickt, als Zeichen der Gemein­schaft mit dem Vater auch in diesem Werk,
Joh. 5,19.36; Matth. 11,4-6; Jes. 35,5; Mark. 6,41; Joh. 11,41; 17,1,
d) seufzt; er macht sich eins mit der Schöpfung und uns in dem Verlangen nach der Freiheit der Kinder Gottes, nach der Erlösung unseres Leibes,
Röm. 8,19-23; 2. Kor. 5,2.4,
e) ihn durch das Wort seiner Macht: „werde auf­ getan!“ alsbald heilt.
Sein Wort „es werde!“ läßt uns in ihm den Schöpfer des Himmels und der​ Erde erkennen, es enthüllt uns seine Herrlich­keit.
1. Mose 1; Joh. 1,14. „Und es ward also“. Ps. 33,6.9.​




IV. „Er hat alles wohlgemacht". V 35-37.
1. „Er macht die Tauben hören“. V 37.
a) Der Geheilte hört; „der HERR weckt mir das Ohr“Jes. 50,4; Joh. 10,3,
b) er lernt die Stimme des Guten Hirten kennen, 1.Sam. 3,3-10; Joh. 10,4,
c) er lernt diese Stimme von anderen zu unter­scheiden, Hohe! 2,8 a,
d) er lernt diese Stimme zu verstehen, „ich höregleich solchen, die belehrt werden“.Dan. 12,8; Jes. 50,4; Hohe! 2,10 a.
2. Er macht die Stummen reden. V. 37.
Er spricht nicht mehr stammelnd und unartikuliert, sondern mit klarer und deutlicher Stimme kann er
a) als erstes seinem Heiland danken, sich ihm mit­ teilen und Gemeinschaft mit ihm haben. Hohe! 2.14; 8,13,
b) kann er sich seinen Mitmenschen in der rechten Weise verständlich machen. 2. Mose 4,10-12; 11,3; Joh. 18,25-27; Apg. 4,8-13.
Die Gemeinschaft des Menschen mit Gott ist wieder­hergestellt;
der Heiland und Erlöser, der Heilige Israels, ist gekommen und hat alles wohlgemacht.
Ps. 51,17; Jes. 43,1.11.24-25; 65.24; Röm. 8.15; Hebr. 10,19-22; 1. Joh. 4,14.
Es ist schade, daß nicht angefügt werden kann: er lernte, der Stimme des Guten Hirten zu gehorchen und zu folgen.
(Allerdings wird hier nicht von „ihm“, sondern von „ihnen“ gesprochen.
Wir wissen daher nicht, ob es sich nur um die Freunde und das übrige Volk handelte.)
Doch gewiß soll dieser Vers (36) für uns, die Leser, eine Mahnung sein.
Frommer Übereifer ist Eigenwille, der dem Willen des Herrn ent­gegensteht.
Er ist nicht göttlich, sondern menschlich, so überaus menschlich, daß er dem Volke Gottes heute,
wie zu allen Zeiten, zur Gefahr wird und viele in die Irre führt, wie uns die zahlreichen pseudo­christlichen Ideologien unserer Tage lehren.
1. Sam. 4,3.10-11; 14,24-30; 15,22; 2. Chron. 19,1-2; 26,16-20; 35,20-24; Matth. 16,22-23; Joh. 13,36; 18,15-18.25-27.
Daß wir seine Gaben, ein hörendes Ohr und einen geöffneten Mund, Spr. 20,12; Hes. 33,22, stets in Ab­hängigkeit von ihm und auftragsgemäß für ihn ver­wenden möchten! Jes. 6,8; Apg. 8,26-39; 9,10-17; 16,6-10; Hebr. 11,8.
Voraussetzung hierfür sind eine täglich von ihm belehrte Zunge, ein von ihm belehr­tes Ohr:
„damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten“.
Jes. 50,4; Jos. 1,6-9; Ps. 1,1-3; 1. Tim. 4,13.
Er, unser Herr, ist selbst dieser „Knecht des HERRN“, von dem Jesaja spricht.
Matth. 14,23; Mark. 1,35; Luk. 5,16; 6,12; 9,18.28; 11,1; 22,32.41.
Folgen wir ihm hierin als seine Knechte und Mägde?
Ps. 32,8; Jes. 48,18; 1. Petr. 1,13-25.​


Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S