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Tanz auf dem brüchigen Fundament  

von  Fritz Wolf    Fritz Wolf

 

Am 24. Mai stürzte bei einer Hochzeit in Jerusalem während einem Tanz die Decke ein, über 25 Hochzeitsgäste stürzten in den Tod, Hunderte waren verletzt. Die Bilder eines Amateurfilmers flimmerten während der Nachrichtensendungen über die Bildschirme, bei denen eine gut gelaunte Hochzeitsgesellschaft das Tanzbein geschwungen hat. Plötzlich löste sich der Boden unter den Füßen und die Tanzenden stürzten drei bis vier Stockwerke in die Tiefe. Das Entsetzen war den Verbliebenden ins Gesicht geschrieben. Ein Tag, der ein Tag der Freude sein sollte, wurde ein Tag der Angst und des Schreckens. Die Ursache für das Unglück war schnell gefunden: Um mehr Platz in den Räumen zu bekommen, wurden tragende Säulen aus dem Gebäude entfernt.

Was hat uns dieses Ereignis zu sagen ? Jesus fragte einmal rhetorisch die Menge, ob die Menschen, auf die der Turm von Siloah, der auch in Jerusalem stand, fiel, mehr Schuld hatten als die anderen ? Er beantwortete diese Frage gleich selbst und sagte: "Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr ebenso umkommen." Tanzen wir nicht auch auf einem brüchigen Fundament ? Unsere Gesellschaft ist eine "Spaßgesellschaft". Das Leben muss Spaß machen, die Party muss weitergehen, the show must go on. Es muss immer Wachstum geben, immer höher, immer schneller, immer weiter, immer reicher. Eines der wichtigsten Dinge dabei ist das Geld. Durch Reichtum erwarten wir Sicherheit sowie die Mittel, uns von allen unangenehmen Dingen freikaufen zu können. Geld und Reichtum bedeutet auch Macht und Unabhängigkeit. Wir leben in einer Zeit, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Solidarität, sich für den anderen einzusetzen, auch wenn für einen selbst nichts herausspringt sowie Dienstbereitschaft sind in unserer Zeit keine erstrebenswerte Tugenden mehr, sondern für die Arbeit muss ein entsprechender Lohn herausspringen. Heute ist der Ehrliche der Dumme, bestraft wird nicht der, der sich etwas zuschulden kommen lässt, sondern der, der sich dabei erwischen lässt. Das Unrechtsbewusstsein geht immer mehr zurück, denn man denkt, dass wenn die Politiker Millionen einsacken, dann kann man auch z.B. ein paar Hundert Mark durch eine unehrliche Steuererklärung rausschlagen. Man fragt nicht mehr, was gut und recht ist, sondern die erste Frage ist: Was bringt es mir ?

Auch wir tanzen auf dem brüchigen Fundament und sind uns darüber nicht bewusst. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass uns der Boden unter den Füßen wegbricht, weil wir immer mehr tragende Säulen unseres menschlichen Zusammenlebens entfernt haben. Die Demokratie in Deutschland, in der wir schon über 50 Jahre in Frieden und Wohlstand leben, baute auf den Grundwerten der 10 Gebote auf. Gottesfurcht und gemeinsame Grundwerte waren in den Günderjahren der Bundesrepublik keine leeren Hülsen, sondern allgemeiner Gesamtkonsens. Man war sich darüber bewusst, das die Grenzen der eigenen Freiheit die Freiheit des anderen ist, sowie von der Verantwortlichkeit jedes Einzelnen Gott gegenüber. Diese Fundamente wurden immer mehr aufgeweicht und aufgelöst: Wer redet heute noch öffentlich über unsere Verantwortung Gott gegenüber ? Die Sexualität verließ die Intimität des elterlichen Schlafzimmers: Wer vertritt heute noch, dass Sexualität nur in die Ehe gehört ? Heute ist doch jemand unnormal, der solche anscheinend rückständige Ansichten vertritt. Was ist das Resultat ? Die Familie weicht "alternativen Lebensformen", der Lebenspartner wird zum "Lebensabschnittspartner", denn man will sich ja nicht ein Leben lang auf einen Partner festlegen. Das Opfer sind die Kinder, die sich immer wieder neuen erwachsenen Bezugspersonen anpassen müssen. Aber auch wir sind die Opfer, denn wer kümmert sich um uns, wenn wir alt werden ? Einmal werden wir die Saat des Egoismus ernten müssen, doch wir schließen lieber die Augen und tanzen weiter ....

Gott ermahnt uns in seinem Wort, dass wir die Welt mit ihrer Lust der Augen bzw. des Fleisches sowie des Hochmuts nicht lieben sollen, denn die Welt mit ihrer Lust wird vergehen, doch wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Jesus vergleicht den, der sein Wort tut mit dem, der sein Haus auf den Felsen gebaut hat. Wenn Wind und Wetter kommen, so bleibt es stehen. Bauen wir unser Haus auf dem Felsengrund oder stehen wir auch auf der Tanzfläche ? Die Antwort kann nur sein, dass wir im Wort Gottes gewurzelt und gegründet sind und bereit sind, die Wahrheit in Demut und Liebe weiterzugeben. Himmel und Erde werden vergehen sowie unsere Aktien, unsere Elektronik, unser Wohlstand, Sicherheit und Wellness, aber sein Wort wird nicht vergehen. Mögleicherweise wird dieses Wort schon schneller als uns lieb ist zur harten Realität und nicht nur ein frommer Spruch, den wir spätestens am Montag morgen wieder vergessen haben.