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Frage: 1510
Warum beschäftigt sich eigentlich in den christlichen Foren nie jemand mit Transsexualität. Ich bin seit 8 Jahren Christ und bin 38 Jahre alt. Seit ich zehn Jahre alt bin fühle ich mich im falschen Geschlecht geboren, d.h. ich wäre lieber eine Frau. Nebenbei muss ich bemerken, dass ich mich nur von Frauen sexuell angezogen fühle, glücklich verheiratet bin (auch mit einer Christin) und meine sexuellen Neigungen nie ausgelebt habe. Doch leiden meine Frau und ich sehr unter meinem Problem und manchmal frage ich mich, warum mir der Herr Jesus Christus dieses Leiden nicht einfach wegnimmt. Sehr viel haben wir schon dafür gebetet, doch immer wieder gibt es Rückschläge. Vielleicht könnt ihr mir helfen oder vielleicht kennt jemand Beiträge zu diesem heiklen Thema, was mit Homosexualität überhaupt nichts zu tun hat.
Paul
Lieber Paul, 15.06.04
ich kenne das Problem durch einen solchen Fall aus der Verwandtschaft.
Ein Junge hat schon als Kind lieber mit Puppen als mit Autos gespielt. Später hat
er sich mehr und mehr als Mädchen gefühlt, bei seiner Konfirmation trat er bei
den Mädchen an und beantragte dann bei der Behörde ( der Fall findet in Norwegen
statt) eine Geschlechtsumwandlung, die aber erst mit 18 Jahren genehmigt wird.
Zu viele haben diese hinterher bereut, daher ist man dort sehr vorsichtig
geworden. Aber grundsätzlich steht der norw. Staat dieser Frage sehr positiv
gegenüber. So erhielt mein Neffe die Erlaubnis die Mädchentoilette zu benutzen
und wurde vom Sportunterricht befreit. Leider haben alle Familienmitglieder dies
akzeptiert, ohne den Versuch einer Hilfestellung. Ursache dieser
"Fehlentwicklung" ist eine Störung in der Kindheit. Mangelnde Identität mit dem
Vater, zu starke Identität mit der Mutter. Die Ursachen liegen in einer Schwäche
des Vaters und zu starker Stellung und Dominanz der Mutter. Hätten die Eltern
rechtzeitig gegengesteuert, wäre eine andere Entwicklung möglich gewesen. Aber
was jetzt? Die Liebe Gottes sollte Dich durchfluten, denn ER liebt Dich so wie
Du bist. Aber ER möchte daß Du zu dem wirst, wie ER Dich geschaffen hat.
Studiere doch bitte in der Bibel wie Gott Männer haben will, ER ist allmächtig
und wird Euch helfen. Verurteilungen helfen nicht, aber liebevolle Geschwister
sollten in der Lage sein zu helfen.
Gruß D. Hach
Hallo Paul, 15.06.04
nach 8 Jahren "Christsein" könnte ich nun annehmen, bei Dir hätte der Satz
Gal.2,20 irgendeine Auswirkung gehabt- stattdessen lebst Du Dein "Ich" noch
stärker im Mittelpunkt- da hilft es nicht sich einfach zu fragen, warum Christus
nicht einfach etwas wegnimmt, damit man davon frei sei. Wie wir als Christen mit
einem lebendigen Glauben sein sollten, läßt sich ja aus dem Worte Gottes
herauserkennen- nun, wir bleiben hinter vielem zurück- selbst Paulus bekannte:
Röm 7,19. dennoch sollten wir gewisse Überwinderqualitäten in dieser Welt
entwickeln und dazu zählt eben auch Dein Problem: es eben zu überwinden- Dir
sollte klar sein, dass Gott sich nicht mit unseren Sünden arrangiert , weil wir
meinen, es sei eben eine Krankheit oder eine Vererbung, die uns so werden ließ.
Ich wünsche Dir dieses Verständnis.
lg
joachim
Lieber Paul, 17.06.04
zunächst ging es mir nicht darum in Dir das hervorzurufen, dass Du zurückfragst, welche (wessen) Sünden wohl schwerer sind. Durch Christus sind wir ja frei geworden und unsere Missetaten sind uns erlassen und unsere Sünden zugedeckt. Sicherlich hast Du mich aber fehlinterpretiert, weil Du mich wohl zu den Christen rechnest, die meinen, dass mit Jesus aber alles sofort aufhören sollte. Weißt Du, jeder Christ macht so in seinem Glaubensleben unliebsame Erfahrungen, darum hatte ich ja auch von Paulus Röm 7,19 eingefügt. Aber Glauben heißt ja auch Entwicklung und muss natürlich auch Kampf sein- in Mt. 10,38 heißt es: Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. Das wird sicherlich nicht von jedem extrem abverlangt aber es kann auch die Drangabe der ganzen Person bis zur letzten Konsequenz bedeuten. Und unser "Elend" hier kann garantiert nicht die Ewigkeit aufwiegen. Darum:
Du bist auf dem besten Weg zu überwinden- der HErr stärke Dich.
in Christus verbunden
joachim