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Die Entrückung der Versammlung

Einleitend muss bemerkt werden, dass im Worte Gottes verschiedene Entrückungen beschreiben, prophezeit, erklärt werden. Der vorliegende Aufsatz  befasst  sich eigentlich nur mit der Entrückung der Braut des Lammes, das ist die Versammelung der Wiedergeborenen der Gnadenzeit.

Grundsätzlich hat die Versammlung eine himmlische Bestimmung. Die Nationen und Israel eine irdische.

Schon im Alten Testament wird das Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit klar und nicht in Geheimnissen  beschrieben.
Die Gemeinde wird in der Apostelgeschichte ab Kp. 2 dargestellt.  Sie besteht aus den Wiedergeboren aus allen Nationen, die durch die Wiedergeburt rechtlich nun Bürger des Himmels und nicht mehr Bürger dieser Erde sind. ( Eph 2,17ff.

Die Versammlung wird  in 1. Kor 10.32 auch klar unterschieden von den Nationen und von Israel.

Die Versammlung hat keinerlei irdische Hoffnung oder Verheissung. Israel und die Nationen haben irdische Verheissungen.

Die Versammlung hat nichts mit dieser Welt zu tun, darum wird nicht einmal ihre Hinwegnahme von der Welt aktiv bemerkt.

Den Überwindern der Sendschreibeversammlungen, Off 2+3  werden kennzeichnende, himmlische Verheissungen gegeben.  (Weitere Überwinder)
Sie werden mit IHM auf Seinem Throne sitzen. Auch werden den Überwindern aus den Versammlungen der Sendschreiben Gewalt über die Nationen gegeben. Ich muss hier noch zum genaueren Verständnis einfügen, dass die Versammlung in den Sendschreiben aus blossen Bekennern und aus Überwindern besteht. Die Überwinder, das sind die Wiedergeboren, werden entrückt,  die Masse bleibt auf Erden und wird zeitlich während der Drangsalszeit und am Ende der Drangsalszeit gerichtet. Der Ausdruck "Versammlung" bei Johannes und bei Pauls ist nicht gleichbedeutend. Paulus meint immer nur die Wiedergeborenen der Gnadenzeit, Johannes meint in der Offenbarung das verantwortliche Zeugnis auf Erden.

       Die aus der ersten Auferstehung:

In der Offenbarung ab  Kapitel 4 +5, werden nun die Überwinder im Himmel gesehen, warum, weil sie vorher entrückt wurden.  In Offenbarung 2-3 wird verheissen, dass sie auf dem Throne sitzen werden. In Offenbarung 4,4 sitzen sie auf Thronen. Es sind die, die  aus allen Zeiten errettet wurden. (Eph 3,15)  Schon als ER auferstand,  fand die erste Auferstehung Ihren Anfang. Sie geht bis an das Ende des 1000JR. Alle, die sich irgendwann auf Erden mal bekehrt haben, gehören zur ersten Auferstehung.
1. Kor 15.23. Diese Erretteten werden "Älteste" genannt was von Einsicht in die Gedanken Gottes spricht. Es sind solche, die als Priester/ Könige vor Gott sitzen. Ihre Kleider und Kronen sprechen davon.
Diese Versammlung von Wiedergeborenen ist vor Beginn der Gerichte der 70.JW schon im Himmel. Symbolisch sieht man die Entrückung auch in Offenbarung 4,1 an Johannes dem Evangelisten.  Diese Ältesten sind also vor dem Brechen der Gerichtssiegel in Offenbarung  Kp 6 bereits im Himmel!  Das muss auch so sein denn wenn der Herr Jesus im Macht und Herrlichkeit (2. Thess,2) erscheint, sind wir mit Ihm. Ja, in uns wird SEINE Herrlichkeit gesehen.

Der Artikel ist noch im werden.... und ist unter Entrückung der Versammlung  irgendwann mal unkommentiert zu finden.

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Lieber Hans Peter, ich habe in rot meine Kommentare eingetragen:
Die Entrückung der Versammlung

Einleitend muss bemerkt werden, dass im Worte Gottes verschiedene Entrückungen beschreiben, prophezeit, erklärt werden. Der vorliegenden Aufsatz  befasst  sich eigentlich nur mit der Entrückung der Braut des Lammes, das ist die Versammelung der Wiedergeborenen der Gnadenzeit.

Grundsätzlich hat die Versammlung ein himmlische Bestimmung. Die Nationen und Israel eine irdische.

Dies ist so nicht vollständig korrekt. Letztendlich führt jedes Menschen Weg in die Ewigkeit. Daher werden auch alle aus Israel oder den Nationen in dem Himmel oder der Hölle ankommen. Es ist nur der Weg letztlich unterschiedlich. Zum Ende des 1000JR gibt es keine Erde mehr wie jetzt und alle Verheißung diesbezüglich ist zuende.

Schon im Alten Testament wird das Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit klar und nicht in Geheimnissen  beschrieben.
Die Gemeinde wird in der Apostelgeschichte ab Kp 2 dargestellt.  Sie besteht aus den Wiedergeboren aus allen Nationen, die durch die Wiedergeburt rechtlich nun Bürger des Himmels und nicht mehr Bürger dieser Erde sind. ( Eph 2,17ff.

Die Versammlung wird  in 1. Kor 10.32 auch klar unterschieden von den Nationen und von Israel.

Die Versammlung hat keinerlei irdische Hoffnung oder Verheissung. Israel und die Nationen haben irdische Verheissungen.

Die Versammlung hat nichts mit dieser Welt zu tun, darum wird nicht einmal ihre Hinwegnahme von der Welt aktiv bemerkt.

Stop: Der Weg der Verheißung hat nichts mit dem Bemerken zu tun. Hier wird etwas hineingelegt, was so nicht bewiesen ist. Wenn die Stellen über Entrückung etwas aussagen, dann sind das extrem laute und deutlich vernehmbare Begleichumstände der Entrückung:

Posaunen erschallen,  Gottes Posaune erschallt, die Stimme des Erzengels ergeht

diese Dinge kann man vergeistlichen, wörtlich betrachtet sprechen sie aber ganz und gar nicht für ein stilles Ereignis

Zu den Überwindern der Sendschreibeversammlungen, Off 2+3  werden kennzeichnende, himmlische Verheissungen gegeben.
Sie werden mit IHM auf seinem Throne sitzen. Auch werden den Überwinder aus den Versammlungen der Sendschreiben Gewalt über die Nationen gegeben. Gerne für ich hier ein, dass die Versammlung in den Sendschreiben aus Bekenner und aus Überwinder besteht. Die  Überwinder, das sind die Wiedergeboren, werden entrückt,  Die Masse bleibt auf Erden und wird zeitlich während der Drangsalszeit und am Ende der Drangsalszeit gerichtet.

Wenn du die Verheißungen als Beweis siehst, so musst du auch die Linie von Off. 3,3 zu Off. 16,15 beachten:

Offb 3,3 So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht wachst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht merken, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Offb 3,4 Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, welche ihre Kleider nicht befleckt haben; und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind es wert.

Offb 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb! Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß einhergehe und man nicht seine Schande sehe! -

Wenn die Verheißungen in den Himmel führen, so führt diese Androhung direkt nach Harmaggedon. Hier wird die Gemeinde angesprochen, die unvorbereitet ist und nicht in reinen Kleidern wandelt. Die Gemeinde Sardes lebt also auch noch zur Zeit von Harmagggedon auf dieser Erde. Wenn die Entrückung vorher erfolgt wäre, könnte der Herr nicht in Off. 16 sagen, ich komme, weil er dann schon längst gekommen wäre. Es würde ein Widerspruch im Wort bestehen. Zudem muss man beachten, dass der Herr hier wie ein Dieb, in der Nacht kommt. Dieses Bild hat er auch in Mt. 24, 1. Thess. 5. Es sind also 2 Parallelen gegeben.

In der Offenbarung ab  Kapitel 4 +5 werden nun die Überwinder im Himmel gesehen, warum, weil sie vorher entrückt wurden. 

In Off. 4+5 sind die Ältesten zu sehen. Wer diese nun sind, ist völlig unklar und nur mit etlichen Annahmen (eine davon ist die Vorentrückung) evtl. zu bestimmen. Im Himmel kommen erst in Off. 7 Menschen. Selbst die Märtyrer im 5. Siegel davor müssen noch warten. Also lässt sich hier auch nichts sicheres ableiten für eine Festlegung auf den Zeitpunkt der Entrückung.
 
Ulrich hat vor längerem sich ausführlich zum Thema "Stehen" geäußert. Diesem Wort hat er enorme Dimensionen zugewiesen. Wenn man das Wort "Geheimnis Gottes" in selber Weise nimmt, verbindet es die Gemeinde (Kennzeichen Christus in euch) mit der 7. Posaune (das Geheimnis Gottes wird vollendet). Wenn das Wörtchen "stehen" als Argument zulässig ist (dies wurde ja so bestätigt), sollte man die wesentlich umfangreichere und deutlichere Aussage diese "Geheimnis Gottes" analog anwenden. Demnach würde die Gemeinde erst in der letzen, der 7. Posaune vollendet. Dies wäre in voller Übereinstimmung zu 1. Kor. 15, Parallel zu 1. Thess. 4,, wo eben auch diese Posaunen genannt sind. ich hätte also für meine Argumentation immer 2 unabhängige Zeugen (=Stellen), die unabhängig voneinander das selbe Ergebnis bringen.
 
Besitzt die Vorentrückungslehre nicht auch solche Argumente?
 
Liebe Grüße
Martin
Lieber Martin,

>Die Gemeinde Sardes lebt also auch noch zur Zeit von Harmagggedon auf dieser Erde. Wenn die Entrückung vorher erfolgt wäre, könnte der Herr nicht in Off. 16 sagen, >ich komme, weil er dann schon längst gekommen wäre. Es würde ein Widerspruch im Wort bestehen. Zudem muss man beachten, dass der Herr hier wie ein Dieb, in der >Nacht kommt. Dieses Bild hat er auch in Mt. 24, 1. Thess. 5. Es sind also 2 Parallelen gegeben.
 
Sehen wir uns die Passage, die Du zur Begründung anführst also an:
 
1 Thess 5:3-11 3 Wenn sie nämlich sagen werden: "Friede und Sicherheit", dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. 4 Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, so dass euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; 5 ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht an noch der Finsternis. 6 So lasst uns auch nicht schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein! 7 Denn die Schlafenden schlafen bei Nacht, und die Betrunkenen sind bei Nacht betrunken; 8 wir aber, die wir dem Tag angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. 9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorngericht bestimmt, sondern zum Besitz des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben sollen. 11 Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! 

In diesem Abschnitt wird Gemeinde von Nicht-Gemeinde klar unterschieden - jeweils mit den entsprechenden Konsequenzen/Zukunftsperspektiven:
 
a) Gruppe 1: Die Brüder, die NICHT IN DER FINSTERNIS sind -> die Folge: der Tag des Gerichts wird sie nicht wie ein Dieb überfallen. Dieser Satz - ich meine V. 4 - ist eine Feststellung und die Folge davon. 
V.9: Die Gemeinde ist _NICHT_ zum Gericht bestimmt, sondern zum Heil (das ist hier natürlich nicht die Wiedergeburt, die ja bereits bei "Brüdern" vorausgesetzt wird, sondern das Pendant zum kommenden Gericht über die Feinde Gottes, nämlich das künftige Heil.
Dies ist (V.11) Anlass genug, sich zu ermahnen/ermuntern und zu erbauen. Entsprechendes Verhalten sollte die logische Konsequenz sein (sich nicht wie die Schlafenden zu benehmen, also nüchtern zu sein etc.). Diese Gruppe hat die Hoffnung auf das kommende Heil (V.8).
 
b) Gruppe 2: Die, die nicht zur Gemeinde gehörten ("die anderen", V.6), die Feinde Gottes: sie werden plötzlich vom Verderben überrascht, obwohl sie zuvor noch "Friede und Sicherheit" verkünden und dem kommenden Gericht nicht entfliehen. (Anm.: Letztendlich wird das überraschenste Ereignis für die gottlose Menschheit das sein, wenn plötzlich der Himmel aufgeht (Offb 19) und Jesus Christus erscheint - nicht als Heiland, sondern als Richter, der Gericht ausüben wird).

Beide Gruppen muss man scharf trennen. Ich schreibe das nur, weil Du Gerichtsworte auf die Gemeinde angewandt hast - das Gegenteil erwartet die Gemeinde - jedenfalls nach der Stelle, die Du, Martin, selbst als Begründung angeführt hast, nämlich dass die Gemeinde angeblich auf den Tag des Gerichts der großen Trübsal zusteuert.
 
> ich komme, weil er dann schon längst gekommen wäre.
Christus wird erst in Offb 19 auf die Erde wiederkommen - das hat jedoch überhaupt nichts mit der Entrückung zu tun - ich wiederhole mich: überhaupt nichts. Vergleiche doch die Stellen, die von der Entrückung sprechen mit dem Kommen des Herrn in Offb 19. In Offb 19 kommt der Herr ja in Begleitung der Gemeinde - diese kommt mit ihm aus dem Himmel, wohin sie ja per Entrückung ja schon hingekommen war.
 
Was hat Mat 24 mit der Entrückung zu tun - hier gibt es überhaupt keinen Zusammenhang.  Es geht auch dort um das Kommen des Herrn auf die Erde - vergleiche doch auch die Ereignisse in Mat 24 mit denen in der Offb, die diesem vorangehen.
 
 
>In Off. 4+5 sind die Ältesten zu sehen. Wer diese nun sind, ist völlig unklar und nur mit etlichen Annahmen 
Vorschlag: wenn die Identität der Ältesten und deren Zahl unklar sind, dann untersuche die Stelle doch genauer und teile Deine Ergebnisse mit ? So völlig unklar ist der Sachverhalt m.E. nicht, da man an vielen Hinweisen ableiten kann, worum es sich handelt: sind es Engel oder Menschen und wenn man Menschen erkennt: sind sie im Himmel oder auf der Erde ? Wie werden sie beschreiben und warum ? Warum die Zahl 24 ?
 
 
Das Gefährliche an dem, was Du vertrittst ist: der Herr _kann_ die Versammlung nicht entrücken, wann _er_ das will, sondern _Du_ bindest ihn an bestimmte Ereignisse, die der Herr angeblich erst noch abzuwarten hätte. Nenne mir eine Begründung, warum der Herr die Versammlung nicht zu sich nehmen kann, wann _er_ das will ?
Glaub' mir das eine: er kann dies _jederzeit_ ! Also sei lieber auch Du _jederzeit_ bereit und warte nicht erst auf die Erfüllung von Ereignissen, an die Du den Herrn binden willst.
Die Aussage "Der Herr kommt noch lange nicht" wird in der Schrift ja nicht positiv angeführt. Du sagst nämlich im Prinzip genau das: der Herr kommt noch nicht, da erst XY einzutreten hat, danach erst kann/darf er kommen, um die Versammlung zu entrücken - und nicht vorher. Wenn man die Trübsal mit 7 Jahren ansetzt, dann hat der Herr nämlich noch mindestens diese Zeit (=lange würde ich sagen) abzuwarten (Du siehst ja Sardes zum Zeitpunkt von Harmagedon - also am Ende der Trübsal noch auf der Erde). Aus der Rechnung wird aber nicht's Martin !

Grüsse + Maranatha !
peter
Lieber Peter,  9.9.05
 
Du tust in der Auslegung des Abschnitts aus 1. Thess. 5 folgenden Gedankengang aufbauen:
- die in der Welt werden überrascht
- die echte Gemeinde wird nicht überrascht, sondern errettet
=> Trennung in 2 Gruppen 
Dann trennst du in 2 Ereignisse, nämlich einem Gerichtsereignis, welches die in der Welt trifft und einem anderen Ereignis, welche die Gemeinde aus diesem Gericht heraus nimmt. Da ersteres für dich die große Trübsal ist, kann das Errettungsereignis der Gemeinde für dich dann nur die Entrückung sein. Daraus folgerst du, dass die Gemeinde vor der großen Trübsal entrückt wird.
 
Diese Auslegung stellt aber nur eine Möglichkeit dar, wie diese Stelle auszulegen ist. Man kann aber gleichwohl den Text so lesen:
- der Unterschied zwischen Welt und Gemeinde ist das Wachen,  die Gemeinde ist wachend, kennt den Herrn, weiß das Kommende, die Welt tappt im Dunkel, wird jäh überrascht => Trennung der Gruppen in Zustand, ohne zeitliche Trennung in Ereignisse
- diese Trennung wird noch unterstrichen durch die Anmahnung, wachend, nüchtern und fest im Glauben zu bleiben
 
Dann dieser wichtige Vers 9. Paulus spricht hier zu der Gemeinde in Thessalonik von vor fast 2000 Jahren. Alle diese sind bereits tot und verstorben. Auch alle Ungläubigen sind bereits tot und gestorben. Nur ein kleinster Teil aller Menschheit kommt letztlich in die Endzeit hinein. Das Gericht über die Ungläubigen erfolgt mit der Verurteilung am weißen Thron in der Ewigkeit. In diesem Vers 9 geht es daher gar nicht um die große Trübsal, unsere Leiden auf dieser Erde, sondern um unsere Bestimmung für die Ewigkeit bei Gott und nicht in der ewigen Verdammnis. Dieser Gedanke wird noch durch eine im direkten Zusammenhang stehende Stelle bekräftigt:

2Thes 1,7 euch aber, die ihr bedrückt werdet, mit Erquickung samt uns, bei der Offenbarung unsres Herrn Jesus Christus vom Himmel her, samt den Engeln seiner Kraft,

2Thes 1,8 wenn er mit Feuerflammen Rache nehmen wird an denen, die Gott nicht anerkennen und die dem Evangelium unsres Herrn Jesus nicht gehorsam sind,

2Thes 1,9 welche Strafe erleiden werden, ewiges Verderben, von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft,

Das Gericht, die Strafe ist die ewige Verdammnis. Auch die Reihenfolge wird hier eingehalten. Erquickung für uns bei der Offenbarung des Herrn Jesu (Entrückung) aber zugleich auch Rache an den Ungehorsamen und letztlich (nach weißem Thron) Strafe in Hölle. Wenn der Herr mit seinen Engeln auftreten wird, ist dies der Zeitpunkt unserer Errettung, aber auch der Zeitpunkt der Vernichtung der Feinde. Also in einem Zeitpunkt liegend.
 
Noch ein Gedanke zum Bild der schwangeren Frau in V 3. Welche Frau weiß nicht, wann etwa das Kind kommt. Es kann sogar berechnet werden. Dennoch ist dieses Ereignis sprichwörtlich immer noch völlig überraschend. Es ist also auch in diesem Bild diese doppelte Information (Vorauskennzeichen, dennoch überraschend) wie in Mt. 24 enthalten.
 
Noch ein Gedanke zum Zornesgericht der Offenbarung. Dieses Gericht wird nicht Zornesgericht genannt, sondern sind die Ausgießung der Zornesschalen. In Off. 16,9+11  sind die Menschen noch immer zu Buße aufgefordert, tun aber keine Buße, auch in
Off 14,7 wird noch zur Buße aufgerufen. Der Charakter dieser Gerichte ist daher immer noch der Aufruf zur Buße, die Umkehr. 
 
Ich habe -offensichtlich wirklich noch immer nicht verstanden - gesagt, dass ich Parallelen zu Mt. 24 zur Entrückung darin sehe, als dass der Endpunkt der Gemeinde für mich in der sichtbaren Wiederkunft Jesu liegt. Mehr habe ich nicht geäußert.
Anderseits, wie willst du beweisen, das die Ansicht, dass der Herr zur Entrückung jederzeit kommen kann, zutrifft. Mt. 24 sagt nichts zur Entrückung aus (bei Ansatz der Vorentrückung). Damit ist die Kardinalstelle für diese Argumentation weg. Paulus sagt in 2. Thess. das der Tag Christi kommt, wenn zuvor ... geschehen. Also auch hier nichts von völliger Plötzlichkeit.
 
Noch ein wichtiges Wort zur "doofen" Ansicht, dass die Berechenbarkeit des Zeitpunkts der Entrückung etwas mit meinem persönlichen Leben zu tun hat. Muss ich nicht jederzeit gewahr sein, zu sterben und vor meinem Herrn dann zu stehen. Egal ob eine Vorentrückung, Spätentrückung oder gar eine genaue Datumsmitteilung. (die es nicht gibt). Dies sind Dinge, die die Welt, die Gemeinde, das Verständnis der Bibel betreffen. Wer in diesen Dingen irrt, wird die Bibel falsch verstehen. Mit der persönlichen Bereitschaft und der dauernden Bindung an unseren Herrn hat dies nichts zu tun.
 
 
Liebe Grüße
 
Martin

 

Hallo Martin,  10.09.05

 Was Du "doof" findest, Martin, nämlich dass sich die Lehre über die Entrückung direkt und unmittelbar auf das persönliche Leben auswirkt, sehe ich auch komplett anders:

 Es ist eine völlig andere Art von Unmittelbarkeit, ob ich tatsächlich mit dem _jederzeitigen_ Kommen des Herrn rechne oder mit Tod oder Unfall:

Insbesondere jüngere Geschwister, die den eigenen Tod - statistisch gesehen - in 50-60-70 Jahre zu erwarten haben, rechnen eigentlich nicht damit, dass sie "in einem Atom" einen Herzinfarkt erleiden, vom Blitz getroffen werden oder vom Auto überrollt werden - von chronischen mortalen Krankheiten einmal ganz abgesehen. Ich jedenfalls kenne keinen !

Also den eigenen Tod - das will ich damit sagen - kann man in seiner Auswirkung, Konsequenz und Unmittelbarkeit auf das eigene Leben - nicht mit dem plötzlichen - und (meiner Meinung nach) jederzeit möglichen Kommen des Herrn vergleichen.


Wie sich die Lehre, die Du vertrittst, nämlich, "der Herr kommt frühestens in 7 Jahren zur Entrückung" (wenn man anerkennt, dass wir noch nicht in der großen Trübsal sind, was ja manche auch zu glauben im Stande sind), weiß ich natürlich nicht, da ich Dich überhaupt nicht kenne. Aber dass Du den Herrn nicht unmittelbar erwartest (abgesehen vom Tod) kannst Du doch nicht bestreiten, oder täusche ich mich da ?

 Grundsätzlich hat jede (!) Lehre Auswirkung auf das eigene Leben und Verhalten - davon bin ich voll überzeugt. Wenn das nicht der Fall ist: umso schlimmer, dann ist alles nur toter Kopfglaube, der eh' nichts mit dem biblischen Glauben zu tun hat.

Aber das gebe ich zu: selbst unter Geschwistern, die die Entrückung als jederzeit mögliches Ereignis verstehen, ist es nicht immer ganz so präsent, dass sie persönlich von einer Sekunde auf die andere dem Herrn unmittelbar gegenüberstehen könnten. Manches würde dann nämlich nicht so laufen, wie es manchmal läuft.

 Also meine Gegenthese ist die: es hat sehr wohl Auswirkungen auf Dein Leben, ob Du den Herrn erwartest oder nicht - das traue ich mich zu behaupten, auch wenn ich Dich persönlich überhaupt nicht kenne !

Beste Grüsse + nimm's mir nicht übel, ok !

 Peter 


Lieber Martin,   10.09.05

dein nachfolgend zitierter Satz:

 "Ich habe -offensichtlich wirklich noch immer nicht verstanden - gesagt, dass ich Parallelen zu Mt. 24 zur Entrückung darin sehe, als dass der Endpunkt der Gemeinde für mich in der sichtbaren Wiederkunft Jesu liegt."

 hat doch überhaupt keine biblische Grundlage. In Matt. 24 gibt es ein sichtbares Zeichen, wo hast du denn dieses sichtbare Zeichen bei der Entrückung der Gemeinde? 1. Thes. 4,17 sagt uns, das wir dem Herrn in Wolken entgegengerückt werden. Da werden Wolken sein. Keiner, außer den Beteiligten wird mitbekommen, was da geschieht.

 Allein daran muss du doch ersehen können, dass Matt 24 und 1. Thes. 4 nicht vom gleichen Vorgang sprechen.

 Für uns gibt es eine Naherwartung des HERRN. Wir warten auf den HERRN, nicht auf irgend etwas anderes!

 herzliche Grüße

 Ulrich 


    10.9.05

Lieber Peter,

ich bleibe dabei, dass die Frage des Zeitpunkts der Entrückung für meine Glaubensbeziehung zum Herrn nicht relevant ist. Ich kann jederzeit sterben, dann ist für mich die "Endzeit" gelaufen und ich werde als Toter die Auferstehung erwarten. Praktisch für mein Leben hat es natürlich Auswirkung, wenn ich die Entrückung zum Ende der großen Trübsal erwarte. Ich werde nämlich sofort, bei Anbeginn dieser Zeit Europa weiträumig verlassen, da dies da Zentrum des antichristlichen Reiches sein wird. (Ihr könnt ja bleiben, und auf die Vorentrückung warten :) )

Praktisch hat auch meine Ansicht mit dem Verständnis der Bibel enorme Auswirkungen. Ich benötige nicht viele Arten von Entrückungen, Auferstehung, Gruppen verschiedener Erretteter. Ich brauche nicht das Evangelium und diverse Briefe als nur an Juden adressiert bezeichnen, um meine Ansicht aufrecht zu erhalten. Ich kann die Bibel wirklich wörtlich ohne irgendwelche Auslegungsbrillen nehmen.  

Im übrigen bezieht sich "doof" darauf, dass solche Argumente außerhalb fairer Argumentation liegen.

 Bisher habe ich in deinem Beitrag aber noch keine substanziierte Argumente oder Erwiderungen gefunden. Zur Problematik der Stelle aus Mt. 24 als Belegstelle für die plötzliche Entrückung ist nichts gekommen. Kann ich daher annehmen, dass dann dieses Argument durchgeht, also die Stellen aus Mt. 24 keine Informationen zur Entrückung geben (vorausgesetzt natürlich die Schriftteilungslehre und die Vorentrückung)?

 Liebe Grüße

 Martin


 
10.09.05
 
 
Lieber Hans Peter,

 
Warum sollte Jesus in Mt.24 nicht auch an die Entrückung gedacht haben?

 
Ich habe in anderen Forumbeiträgen bereits einige Argumente angeführt, die dafür sprechen, gebe hier aber einfach nur mal Folgendes zu bedenken:

 
Wir sind uns vermutlich darin einig, dass man das in Lk.17 erwähnte Beispiel Lots (seine Flucht aus Sodom) auf die Mitte der 7-jährigen Drangsalszeit beziehen muss. Der hier auch erwähnte Eingang Noahs in die Arche wird oft als ein weiteres Beispiel für das selbe Geschehen interpretiert. Noahs Eingang in die Arche bezieht sich demnach also ebenfalls auf die Mitte der Drangsalszeit. In Mt.24 wird aber der Eingang Noahs in die Arche nicht in die Mitte der Drangsalszeit gelegt, sondern direkt mit der Ankunft des Menschensohnes verbunden (Mt.24,37). Während sich die beiden Beispiele in Lk.17 auf die Mitte der Drangsalszeit zu beziehen scheinen (also 3 1/2 Jahre vor der Wiederkunft Jesu), fordert Mt.24,37 dass sich das Beispiel Noahs unmittelbar auf die Wiederkunft Jesu bezieht. Nun meine Frage: Wie ist dieser zeitliche Unterschied zwischen Lk.17 und Mt.24 Deiner Meinung nach zu erklären?

 
Ich kann es mir nur so erklären: Der Eingang Noahs in die Arche bezieht sich nicht auf die Mitte der Drangsalszeit, sondern auf die Entrückung (auf die Wiederkunft Jesu vor der Drangsalszeit) und die Flucht Lots aus Sodom bezieht sich auf die Mitte der Drangsalszeit. Diese zeitliche Reihenfolge ist in Lk.17 m.E. sogar klar erkennbar: Hier geht es im Falle Noahs vorrangig um die Zeit "bis zu dem Tag" (Lk.17,27), während bei Lot das Geschehen "an dem Tag" (Lk.17,29) im Vordergrund steht.

 
Liebe Grüße
Bernd
 

Lieber Bernd   10.09.05

Den Unterschied zwischen LK 17 und Mt 24 möchte ich da:
 
Entrückung der Versammlung

dann auch noch etwas erklären, so wie ich es sehe. Ich hoffe einfach, dass ich diesen noch vor der Entrückung fertig schreiben kann, aber eigentlich hoffe ich das nicht echt. Die Entrückung kann nämlich schon heute sein. Die Entrückung der Versammlung hat an keiner Stelle im Worte Gottes irgend etwas mit der Drangsal Jakobs zu tun.

In IHM
Hans Peter
und ganz herzliche Grüssen an Deine liebe Familie!


Lieber Ulrich,
 
was ist für dich eine biblische Grundlage? Ist diese gegeben, aus einem Wort alleine für sich eine Lehre aufzubauen? ("Stehen")
 
Ich habe erklärt, dass sich die Parallele zu Mt. 24 und Entrückung darin findet, dass für mich die sichtbare Wiederkunft Jesu auch der Zeitpunkt der Entrückung der Gemeinde ist. Mehr nicht. Es gibt sicher noch etliches mehr zu nennen, dies aber hier zu nennen, ist nicht der richtige Platz und Raum, wenn die vorausgehenden Dinge bereits zu unterschiedlich gesehen werden.
 
Du sprichst von Naherwartung des Herrn. Ich komme nochmals auf die Problematik Mt. 24 zu Entrückung zu sprechen. Wenn Mt. 24 nichts zur Entrückung und Gemeinde sagt, kann auch die als Beleg für deine Naherwartung genannte Stelle (Mt. 24,36) nicht gelten. Worauf baust du dann deine Naherwartung, die bekanntlich ja schon Paulus unterstellt wird, auf? Ich bitte dich, mit Argumenten, nicht mit Polemik und Unterstellung zu antworten. Am besten wäre, die Argumente nummeriert vorzutragen oder es sein zu lassen.
 
Liebe Grüße
 
Martin

Ulrich hat folgendes geschrieben: (bei Frage 2448)

 In Matt. 24 gibt es ein sichtbares Zeichen, wo hast du denn dieses sichtbare Zeichen bei der Entrückung der Gemeinde? 1. Thes. 4,17 sagt uns, das wir dem Herrn in Wolken entgegengerückt werden. Da werden Wolken sein. Keiner, außer den Beteiligten wird mitbekommen, was da geschieht.

 

Ich habe mal diesen Punkt aufgegriffen und nachgeschlagen, wo alles die Wolke, unser Herr usw. behandelt wird:

1. Himmelfahrt

Apg 1,9 Und nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg.

Apg 1,10 Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen:

Apg 1,11 Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Hier werden 2 markante Aussagen gemacht:

a) der Herr geht in der Wolke, wird durch die Wolke den Jüngern hinweg genommen

b) so wie er hinweg ging, kommt der Herr auch wieder zurück

=> Kennzeichen der Wiederkunft des Herrn ist, dass er in den Wolken (oder einer Wolke) wiederkehrt

 

2. sichtbare Wiederkunft des Herrn nach Mt. 24

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Diese Stelle sagt aus:

- der Herr kehrt zurück => Wiederkunft Jesu

- alle Menschen sehen den Herr in den Wolken kommen

- der Herr kommt sichtbar in den Wolken wieder

 

3. die Wiederkunft zu Entrückung der Gemeinde 1. Thess. 4,15ff

1Thes 4,15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden;

1Thes 4,16 denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.

1Thes 4,17 Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

Auch hier finden wir die Wiederkunft des Herrn, wir begegnen ihm in den Wolken. Im Unterschied zur vorgenannten Stelle, liegen aber folgende Dinge anders:

- wir werden zum Herrn in die Luft entrückt, d.h. der Herr ist in der Luft, wir werden von der Erde/ aus den Gräbern herausgeholt und ihm entgegen gebracht

- oben ist der Herr in der Wolke, hier sind wir in der Wolke

Mit Luft ist aber hier im griechischen nicht ein Luftraum, sondern die direkt in unserer Umgebung befindliche Luft gemeint (die Luft, die uns umgibt). (Strong Nr. 109). Der Herr ist also nicht irgend wo weit draußen und entfernt, sondern in direkter Nähe zur Erde, in dichter Luft, also auch dort, wo die Wolken/Neben sind.

 

4. die Ankündigung von Off. 1,7

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind,

Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde.

Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

Adressiert ist dieser Abschnitt an die Gemeinde (V4). In V4 ist angekündigt, dass er kommt, in V7 sein Kommen durch ein Zitat aus Sach. 14, 10, als auch Mt. 24,30+Joh. 19.37. Aus dem direkten Text läßt sich nur schließen, dass eben sein Kommen zur Gemeinde identisch sein wird mit den Kommen in Mt. 24,30, als auch Sach.12,10. 

 5. der Menschensohn in der Wolke (Off. 14,15)

Offb 14,14 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn; er hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

Offb 14,15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden!

Offb 14,16 Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

Offb 14,17 Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel.

Offb 14,18 Und ein anderer Engel kam vom Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden!

Offb 14,19 Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes.

Wer ist der Menschensohn auf der Wolke? Nachdem in diesem Text die Engel klar als solche bezeichnet werden, im folgenden der 2. Engel (v17) ebenso wie der Menschensohn seine Sichel auswirft, ist dieser Menschensohn ehr nicht als Engel zu identifizieren. Durch die Parallelen "Weinkelter", "Krone" könnte eine Parallele zu:

Offb 19,12 Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Offb 19,13 Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.»

Offb 19,14 Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner Leinwand.

Offb 19,15 Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes.

gezogen werden. Daher wäre es gut möglich (nicht aber zweifelsfrei), dass dieser Menschensohn auf der Wolke Jesus Christus ist, der hier erntet. Das bedeutsame an dieser Ernte ist aber nun, dass

- der Menschensohn eine Ernte einfäht (ohne genaue Bezeichnung)

- der Engel ebenso eine Ernte einfährt (gesammelt im Weinkelter => grimmiger Zorn => Gericht über Heiden)

Betrachtet man die Verse von Kap. 19 davor, ist das Weib zur Hochzeit zubereitet, ebenso ist die Hure Babylon vernichtet. In diesem Zeitpunkt liegt auch (bei Erscheinung des Herrn) die Vernichtung des Antichristen. Es sind also klar 2 Ernten ablesbar:

- Weib zur Ewigkeit, Hochzeit

- Ungläubige, Hure Babylon zu Gericht

 

Da dieses Kommen in Off. 19 identisch ist mit dem Kommen des Messias in Sach. 12,10 und den damit verbundenen Parallelstellen, ist aus der Fülle der Übereinstimmungen zu folgern, dass Off. 14,15 den Messias zur Ernte der Erde bei seiner Wiederkunft darstellt.

  

Was können wir nun daraus ersehen?

 

Unter Ansatz der Vorentrückungslehre, Dispensionalismus:

In Apg. 1,11 ist angekündigt, dass der Herr in den Wolken kommt. Dieses Kommen ist unzweifelhaft das Kommen in Mt. 24,30, Sach. 12,10, Off. 19. Problematisch ist aber, was mit Off. 1,7 und 1. Thess 4 anzufangen ist. Dies kann nach Vorentrückungslehre nicht identisch sein mit dem Kommen in Mt. 24.

=> das Kommen in 1. Thess. 4,15 hat keinen Zusammenhang mit der Ankündigung in Apg. 1,11. Diese Ankündigung betrifft nicht die Gemeinde => wer also die Vorentrückung glaubt, darf die Stelle aus Apg. 1,11 nie mehr auf die Gemeinde hin auslegen!!

=> Alternativ kann man ein mehrmaliges Kommen des Herrn in den Wolken konstruieren. Da aber in 1. Thess. 4 wir in Wolken zum Herrn kommen, ist dies weniger haltbar und glaubwürdig, zudem ist in Apf. 1,11 nur von einer Wiederkehr, nicht von mehreren Wiederkünften die Rede.

 

Problematisch bleibt aber noch immer die Stelle aus Off. 1,7. V4 ist direkt an die Gemeinde adressiert und spricht vom Kommen, in V7 ist dieses Kommen beschrieben. Der Text lässt bei wörtlicher Auslegung, nichts anderes zu, als dass das Kommen des Herrn für die Gemeinde dieses Kommen ist. Bei anderer Auslegung bricht man den Text, biegt man das Wort sich zurecht.

 

Unter Ansatz der Spätentrückung

Bei einer Spätentrückung der Gemeinde bei der sichtbaren Wiederkunft des Herrn sind alle Stellen auch bei wörtlichster Auslegung harmonisch:

- der Herr kommt in den Wolken, wir werden in Wolken zu ihm gebracht

- der Herr erntet seine Gemeinde und richtet gleichzeitig die Welt => 2 Ernten aus Off. 14,15ff Man denke hier auch an das Gleichnis von Mt. 13,37.

 

Um die einleitende Aussage von Ulrich aufzugreifen: Die Wolken sind ein klares und sichtbares Zeichen der Wiederkunft Jesu, im sichtbaren Bereich, aber noch viel mehr in der Bibel, es sei denn, man ist durch entsprechende Lehren vernebelt.

 Liebe Grüße

 Martin

 
 
 

In Anlehnung an 1. Kor. 14,38 kann man nur sagen "Wenn aber jemand unwissend [sein will], so sei er unwissend. 2. Petr. 3,16 wäre auch passend.
 
In der Bibel gibt es nur ein Wiederkommen des HERRN auf die Erde, keine zwei "Wiederkünfte"! Vor dem Wiederkommen gibt es eine Entrückung! Wer beide Ergebnisse miteinander vermischt, der verlässt biblischen Boden. Auch wenn es noch so hoch philosophisch ausgedrückt wird. Wer anderen Zirkelschlüsse vorwirft, der hat in der Regel selbst verknotete Gedanken.
 
Darum, "sei noch unwissend"!
 
Ulrich 

 
 
>=> das Kommen in 1. Thess. 4,15 hat keinen Zusammenhang mit der Ankündigung in Apg. 1,11. Diese Ankündigung betrifft nicht die Gemeinde => wer also die Vorentrückung >glaubt, darf die Stelle aus Apg. 1,11 nie mehr auf die Gemeinde hin auslegen!!
 
Wer hat denn das auch getan ? Apg 1,11 beschreibt das Verlasssen der Erde - der Herr wird genauso wiederkommen - nämlich in Jerusalem am Ölberg (Sach 14,4):
Genau dort wo er die Erde verlassen hat, wird er sie auch wieder betreten. Welchen Zusammenhang hat das mit Entrückung der Gemeinde ?
 
Wenn dieses Ereignis unbedingt auf die Gemeinde anwenden will, dann nur insoweit, als diese die Himmelfahrt des Herrn bei der Entrückung nachvollziehen wird. Ansonsten ist Apg 1,11 ein historisches Ereignis, ohne Notwendigkeit etwas "auf die Gemeinde hin auslegen" zu müssen.


>Problematisch bleibt aber noch immer die Stelle aus Off. 1,7. V4 ist direkt an die Gemeinde adressiert und spricht vom Kommen, in V7 ist dieses Kommen beschrieben. Der Text >lässt bei wörtlicher Auslegung, nichts anderes zu, als dass das Kommen des Herrn für die Gemeinde dieses Kommen ist. Bei anderer Auslegung bricht man den Text, biegt man >das Wort sich zurecht.
Ich zitiere mal den "problematischen" Text:
Rev 1:7 7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.
Hier werden drei Gruppen erwähnt:
a) Jedes Auge (= alle Menschen)
diese wiederum bestehen aus:
b) auch, die ihn durchstochen haben (=die Juden)
c) alle Geschlechter der Erde (=die Heiden)
 
Dieses Kommen hat also weltweite Bedeutung, d.h. für alle Menschen - die Entrückung betrifft jedoch nur die Gemeinde. Bei der Entrückung wird den Herrn nicht jedes Auge sehen, auch nicht die Juden (sofern sie nicht Teil der Versammlung sind) bzw. auch nicht "alle Geschlechter der Erde". 
Dass Christus auf die Erde via Wolken auf die Erde kommt ist ja klar. Alles in der Offb steuert ja auf Offb 19 hin: das Kommen des Herrn aus dem Himmel _mit_ den Seinen - darum geht's in der Offb. (Nebenbei: davor - also noch in der Trübsal - werden ja die Bewohner der Erde mit den Bewohnern des Himmels kontrastiert und unterschieden: Offb 12,12; 13,6: die einen können sich freuen, die anderen nicht, da sie unter dem Gericht stehen.).
 
Man kann aber nicht argumentieren, überall, wo in der Schrift Wolken erwähnt werden, handelt es sich um das selbe Ereignis. Vielleicht ist nur soviel verallgemeinerbar, dass beim Übergang von Erde zu Himmel und umgekehrt jeweils der Wolken- bzw. Luftraum durchschritten wird (Himmelfahrt des Herrn, Entrückung, Wiederkunft des Herrn).
 
>Bei einer Spätentrückung der Gemeinde bei der sichtbaren Wiederkunft des Herrn sind alle Stellen auch bei wörtlichster Auslegung harmonisch:
Nein im Gegenteil - alles widerspricht sich dadurch - die beiden Ereignisse sind jeweils völlig anders in der Schrift beschrieben. Vergleich' doch noch mal in Ruhe.
 
peter

Lieber Hans Peter,  16.09.05

ich sehe in deinen Ausführungen einiges an Widersprüchen. Einerseits stellst du klipp und klar dar, dass das Evangelium beispielsweise nur an den Überrest gerichtet ist, dann aber führst du eine Aufteilung nach Inhalt und Bezug ein.

 

Letzteres ist genau mein Standpunkt. Ich kann nirgends erkennen, dass die Evangelien nur dieser noch zu bildenden Gruppe gewidmet sind. Es ist aber auch kaum abzulesen, dass die Evangelien den unbekehrten Juden galten. Die Evangelien sind schlicht von bekehrten Juden geschrieben worden mit dem Ziel, eben das Leben, die Belehrungen Jesu der Gemeinde mitzuteilen. Diese Absicht ist besonders bei Lukas aber auch bei Johannes gegeben. Ziel und Adressierung der Evangelien sind daher bekehrte Christen.

Da Jesus eben unter den Juden lebte, die ihn nicht annahmen, ist klar, dass viele seiner Aussagen sich mit ihnen beschäftigten. Es ist aber unverkennbar, dass eben Christus sich Jünger suchte, diese lehrte, formte, ausbildete und ihnen die Grundlagen beibrachte. Später, nach der Himmelfahrt, sollte der Heilige Geist die Jünger gerade an diese Dinge erinnern. Daher ist die Lehre der 12 Apostel nach Pfingsten keine andere, als die vor Pfingsten, jedoch die Erkenntnis, das Verständnis für das von Jesus gelehrte ist bei den Aposteln deutlich besser geworden. Zudem sind die Evangelien später mit diesem besseren Verständnis abgefaßt worden, als aus dem Zustand und der Sicht der bekehrten Jünger.  Daher ist nicht ableitbar, das das Evangelium eben nicht der Gemeinde gilt. In den Jüngern und den durch sie zum Glauben gekommenen ist die durchgängige Kette von Jesus zu uns gegeben. Jesus hat in Joh. 15 gerade auch diese Jünger der Jünger eingeschlossen. Daher kann aufgrund der Bezugsetzungen in den Evangelien sehr klar an vielen Stellen die Gleichung gelten: Jesus spricht zu Jüngern = letztlich Gemeinde aus Juden und Heiden

 

Ich stelle aber nun fest, dass da eine Teilung des Evangeliums in noch größerer Dimension durch diese Schriftteilungslehre gemacht wird. So wie bei dir und anderen nicht nur getrennt in der Schrift, sondern auch in dem Evangelium. Man spricht von einem Evangelium der 12 Jünger an Israel und einem gesonderten Evangelium des Paulus, welches an die Heiden gerichtet ist. Ich kann hierzu nur mich an folgenden Vers erinnern:

2Kor 11,4 Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es wohl.

Gal 1,6 Mich wundert, daß ihr so schnell übergehet von dem, der euch durch Christi Gnade berufen hat, zu einem anderen Evangelium, so es doch kein anderes gibt;

Gal 1,8 Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium predigen würde außer dem, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!

Gal 1,9 Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium predigt außer dem, das ihr empfangen habt, der sei verflucht!

 

Wer jetzt behauptet, die Apostel hätten sich das Evangelium aufgeteilt und daher 2 Evangelien sich zurecht gelegt, lügt und steht unter Fluch. Selbst Petrus stellt sich zum Evangelium des Paulus ohne Einschränkung:

2Petr 3,14 Darum, Geliebte, weil ihr solches erwartet, so befleißiget euch, daß ihr unbefleckt und tadellos vor ihm in Frieden erfunden werdet!

2Petr 3,15 Und die Geduld unsres Herrn achtet für euer Heil, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat,

2Petr 3,16 wie auch in allen Briefen, wo er davon spricht, in welchen etliches schwer zu verstehen ist, was die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.

Zu beachten ist, dass Petrus hier auch schreibt "euch geschrieben hat". Wenn Paulus nur an die Heiden das Evangelium hatte, wie konnte er denn dann die Juden belehren (Petrus soll hier ja nur die Juden angesprochen haben). Es gibt nur ein Evangelium, nur einen Weg des Heils und daher auch keinen Sonderweg für Juden zu Christus zu kommen. Es gibt daher auch keine Sonderbelehrung für irgendwelche 144.000 in irgend einer kommenden Zeitspanne. Entweder sind diese 144000 Israeliten bekehrte Jünger, dann gilt ihnen das ganze Evangelium mit allen Teilen, oder es sind unbekehrte Juden, dann werden sie mit dem neuen Testament genauso wenig wie das jetzt noch verstockte Israel etwas anfangen können.

 Liebe Grüße

 Martin


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