Frage2579 Home Download dieses Frame mit rechter Maustaste:===>2579 Kann ein Calvinist errettet sein?
Lieber Hans Peter, es gibt drei Auslöser für diesen Beitrag hier:
Es ging also in den Brüderversammlungen sehr häufig nach dem Motto: Wir predigen zwar reformierte Position, wir sagen es nur nicht! Jetzt kommen plötzlich einige Brüder und sprechen das offen aus, was eigentlich schon immer gelehrt wurde und was sie darum schon immer geglaubt haben. Wenn man sich mit dem Thema "freier Wille" und "Kindertaufe" bei Darby beschäftigt, dann kann man durchaus zu dem Ergebnis kommen, dass Darby in diesen beiden Punkten irgendwo zwischen Augustinus und Calvin/Luther hängen geblieben ist. Viele Jüngere lassen sich heute nicht mehr einfach mit einem Hinweis auf die Ewigkeit abspeisen. Gerade Brüder, die mehr in der Öffentlichkeit stehen, werden immer härter mit der Forderung nach Erklärungen konfrontiert. Schon immer sind doch auch in der Brüderliteratur schöne Geschichten von Augustinus und Luther erzählt worden. Nimm nur die Betrachtung über den Römerbrief von Medema, da hast du Luther und Augustinus. Wenn du dann die Vorträge von WJO vor über 20 Jahren in Hagen/Westf. nimmst, dann wird Karl Barth erwähnt und dass dieser einen großen Einfluß durch seine Auslegungen zum Römerbrief hatte. Jetzt fangen die Brüder, die nach Antworten auf die ihnen gestellten Fragen suchen, dort an zu lesen. Die Hinweise haben sie doch von den "Lehrbrüdern"! Was wird denn das Ergebnis sein? Ganz klar, sie übernehmen reformierte Positionen. Sie finden endlich Erklärungen für Dinge, die sie schon immer gehört, gelesen und geglaubt haben. Nur weil Sie das jetzt offen aussprechen können wir ihnen dann die Errettung absprechen? Sie in eine Ecke stellen, die noch viel weiter von Gott entfernt ist als Zoar? Klar, Zoar war nicht auf dem Berg, in Zoar hatte man keine Gemeinschaft mit Abraham und mit dem ewigen Gott. Aber in Zoar ist eindeutig Rettung. Wenn wir den 2. Petrusbrief nicht hätten, dann würde ich meinen, dass in Zoar nur zeitliche Rettung ist. Gott wusste, dass ich so oberflächlich meine Bibel lese. Obwohl Abraham immer nur um Gerechte gebeten hatte und Abraham auch nach dem Gericht über Sodom sich frühe aufmacht und Lot entgegengeht (der ging aber leider nach Zoar) hätte ich ohne 2. Petr. dem Lot immer die Errettung abgesprochen. Der Vater des Glaubens, Abraham, war da ganz anders. Der wusste das Lot gerecht war, darum hat er so mit Gott gerungen. Abraham hat gesehen wie Lot seine Seele quälte, er hat nicht gesagt: "Dann ist er halt nicht gerecht"! Lieber Hans Peter, wir müssen für unsere Brüder vor Gott einstehen, wie Abraham es für Lot tat. Wir können nicht einfach sagen: "Dann ist XY halt auch nicht bekehrt" und zur Tagesordnung übergehen! herzliche Grüße, in IHM Ulrich |
Lieber Ulrich 7.11.05 Ich bin froh und dankbar, dass wir
in dieser ersten Angelegenheit so offen darüber sprechen dürfen. Allerdings darf ich Rückwirkend auch von meiner Zeit bei den Exklusiven
Brüdern, wo ich ja auch aus(f)gewachsen bin und bis ich ca.38 Jahre alt
wurde, auch "Mitglied" war, nie gehört habe, dass man sich nicht bekehren
dürfe oder dass Gott Menschen für die Hölle geschaffen habe. Das Evangelium
war wirklich ernsthaft biblisch und Kreuzzentriert verkündigt worden.
Ich kenne auch keine bessere Evangelistische Literatur als von den
exklusiven Brüdern. Auch heute verteile ich fast nur Traktat die von den
Exklusiven Brüdern herausgegeben werden. Ein wirklicher Calvinist ist ein Gotteslästerer, übrigens habe ich bei Luther 3 x gelesen, dass er von sich sagt, dass er ein Gotteslästerer sei... (Ich habe Luther gelesen, im Gegensatz zu den meisten Lutheranern, ich habe die Institutio gelesen, - dieses Machwerk eines unreifen Juristen mit den Charakterzügen von Osaman bin Laden,- die meisten Calvinisten haben nie die Bibel 1 x gelesen, müssen sie ja auch nicht, "Ihr Gott packt das schon". Selbst der zweifelhafte Evangelist Billy Graham hat gesagt, dass von "seinen" Gläubigen, nur 5 % Wiedergeboren seien. Also kurzum, wer das Evangelium Gottes so abgefakt verdreht wie die „echten“ Calvinisten, ist in meinen Augen nicht wiedergeboren. Die irdische Konsequenz des Calvinismus ist die zB. die NSDAP und ihre geistigen Nachfahren, in den Kirchen und Gemeinden. Nun noch einige Feststellungen zu den "Brüdern". Das Problem der "Brüder"- Ich fange mal an mit einem Beispiel. Dabei hätten die Brüder die Bücher von denen sie sich Kirchenmässig mit recht getrennt haben, nur wirklich wegschmeissen und oder wenigstes verurteilen müssen. Warum haben die allermeisten der Brüderbewegung Rö R, 8,28 + 29
überhaupt kein bisschen verstanden? Oder ein anders Beispiel. Spreche ich einen 85J Lehrbruder direkt während eines Vortrages diese Woche an, als er von "der Braut Christi" spricht, und sage ihm, dass es diesen Ausdruck in der Schrift gar nicht gibt, und nur auf den Gläubigen Überrest aus Israel angewendet werden könnte. Er staunt, das hat ihm noch nie einer in den 1000enden Versammlungen und Konferenzen von Japan + Europa + USA + Kanada gesagt. Das stimmt mich nachdenklich, weil da Begriffe herum und nachgezählt werden, aber keiner prüfst, und das in einer Bewegung die sich sooo über alle Gemeinschaften erhaben dünkt, dass sie sogar meinen, sie hätten den Tisch des Herrn gemietet und sie können ihn verwalten und darüber wachen etc... Bis soweit mal einige kurze Gedanken zum Thema in IHM |
Lieber Hans Peter,
wir müssen natürlich mit unseren
Prüfungsergebnissen vorsichtig sein. Denn die Frage, die sich unweigerlich
stellt, ist die nach der Aussagekraft des Prüfungsergebnisses. Ich glaube
nicht, dass man Luther und Calvin gelesen haben muss, um zu glauben das
reformierte Theologie unbiblische Ansätze enthält. Selbst wenn ich jetzt
Luther und Calvin lesen würde, dann stände das Ergebnis meiner Prüfungen
schon fest, ich würde überhaupt nicht unvoreingenommen daran gehen können.
Ein Meinungsbildungsprozess würde gar nicht mehr stattfinden. Mein Urteil
steht!
Genauso geht jeder Calvinist an die Dinge, die
nur nach Arminianismus riechen. Sofort wird jedem, der nicht in mindestens
4,5 Punkten dem TULIP zustimmt, die Vertretung von Gerechtigkeit aus
Werken vorgeworfen.
In Bezug auf Zuvorerkenntnis, Auserwählung und
Zuvorbestimmung sind wir sicherlich einer Meinung, nämlich das wir diese
Begriffe auf die grundsätzliche Auswahl des Menschengeschlechtes gegenüber
den Engeln beziehen. Wir können dann über "Eindringen in das Haus des
Starken" und über Hebräer 2 hinweg eine wunderbare Kette und völlig in
sich schlüssige Aussagen auf die Reihe bringen.
Dann kommt der relaxte, gar nicht fanatische,
sehr gemäßigte Calvinist und stellt dir einen Frage. Er beginnt damit,
dass er nun begriffen hat, dass der allmächtige, allwissende und souveräne
Gott durch das Werk des Herrn Jesus Gnade gegeben hat und jeden Menschen
in eine Situation bringt, in der der Mensch eine Willensentscheidung für
Gott fällt. Also, Gnade und Willensentscheidung, gleichzeitig.
Jetzt die Frage des Calvinisten: Was ist für
die Errettung wichtiger, die Gnade Gottes oder die Willensentscheidung des
Menschen. Du hast mehrere Optionen:
Die Summe des Ganzen:
Beide Erklärungsmodelle müssen letztendlich
unbeantwortete Fragen aushalten. Probleme mit der jeweils unbeantworteten
Frage haben immer nur diejenigen, die das jeweils zu der Frage führende
Erklärungsmodell ablehnen.
Persönlich stelle ich mir die Frage, was
wichtiger ist, die Gnade oder der Willen, nicht! Ich stell die Frage
nicht, weil mir das Gottesbild, dass zu der Fragestellung führen könnte,
dass biblische zu sein scheint. Gott ist dabei heilig, gerecht, Liebe und
Gnade. Er ist allgegenwärtig, allwissend und souverän, er ist nur nicht
allvorherbestimmend. Aber die Frage, wenn sie mir gestellt wird, die
kann und will ich nicht beantworten. Man braucht eine biblisch begründete
Antwort auf diese Frage, dann kann man rational entscheiden welches Modell
richtig ist.
Bis hier her kann ich nur glauben, dass dieses
Modell richtig ist. Ich lebe auch aus Glauben, nicht vom verstehen.
Der 85jährige Lehrbruder hat wahrscheinlich
nicht so viele Computer mit Bibelprogrammen wie du und ich. Grundsätzlich
habe ich dieses "andere Beispiel" nicht verstanden. Meiner Meinung nach
sind es zwei völlig unterschiedliche Vorgänge, ob jemand etwas in die
Bibel hineininterpretiert, was dort nicht steht, oder ob jemand nicht
weis, dass etwas nicht in der Bibel steht. Es gibt Geschwister, die
blenden noch ganz andere Fragen aus, ohne das man das als Indiz für
fehlende Bekehrung werten kann.
herzliche Grüße
Ulrich
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