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Musik, Theater und Tanz im Dienst des Evangeliums?

 

von Jean Hoffmann

Bedeutungsvolle Tatsachen

Mit zunehmender Häufigkeit nehmen Kirchen, Freikirchen und evangelikale Werke Pantomimen, Marionettentheater, Sketche, choreographische Darbietungen, Theater, Tanz und sogar Rockmusik zu Hilfe, um damit nicht nur Evangelisationsversammlungen, sondern auch Gottesdienste und sonstige Zusammenkünfte zu beleben. Hier beginnt ein evangelikaler Gottesdienst mit einer Pantomime verkleideter oder maskierter Schauspieler. Anderswo singt und tanzt man während des Gottesdienstes und reduziert die Verkündigung des Wortes Gottes auf ein Minimum oder lässt sie gar gänzlich fallen. Der sogenannte Lobpreis wird vielfach durch eine Musikgruppe geleitet und man spricht von Gebetskonzert und Anbetungstanz! Man ist kaum mehr überrascht, in einer evangelikalen Zeitschrift ein Inserat folgender Art zu finden: Zu verkaufen: Schlagzeug: 5 Trommeln mit Zubehör und Rhythmusboxe. Um Gottesdienste zu beleben "1

 

Eine andere evangelikale Publikation2 berichtete über das Sephora-Festival (Bourg-en-Bresse, Pfingsten 1989), an dem 3000 Jugendliche und zahlreiche Künstler teilgenommen hatten: "Man zögert nicht mehr, Tanz, Musikbands, Comics, Malerei, Pantomime, Theater und Video einzusetzen, um unsere säkularisierte Gesellschaft anzusprechen. Man hat endlich begriffen, dass guter Wille, Eifer und einige Gebete nicht mehr ausreichen, um bei unserer Generation Interesse zu wecken an dem grossen Heil, das wir in und durch Jesus Christus haben."

Doch wenn guter Wille, Eifer und ein paar Gebete bisher nicht ausgereicht haben, um unsere Mitmenschen mit dem Evangelium zu erreichen, dann werden es auch moderne Musik, Tanz und Theater nicht schaffen. Das Problem liegt anderswo, wie wir noch sehen werden. Der Journalist fährt fort: "Das Sephora-Festival spornt die jungen Christen an, unsere Gesellschaft mit Mitteln anzusprechen, die zum Gespräch herausfordern " Und hier erkennt man die Notwendigkeit, eine neue Generation von Mitarbeitern auszubilden und praktisch anzuleiten. Die Verbindung von Theorie und Praxis wird dabei gewissermassen einen Dominoeffekt auslösen, der die jungen Missionare zum Erfolg führt." Doch ob dieser Dominoeffekt nicht eher das Risiko in sich birgt, dass die neue Generation von Mitarbeitern durch ihre Anpassung an die Welt unfruchtbar wird?

 

Glücklicherweise lesen wir im gleichen Artikel auch noch realistischere Gedanken: "Mit bemalten Gesichtern in der Sahara die "Lebensarche" darzustellen, trägt nicht dazu bei, die Wüste fruchtbar zu machen, und einige Akkorde Rockmusik können einer Frau bei der schwierigen Geburt ihres Kindes nicht helfen. Weder der Ackermann noch die Hebamme lassen sich durch einen Berufspantomimen oder Gitarristen ersetzen, seien diese noch so begabt!"

 

Sogar am zweiten Internationalen Kongress für Weltevangelisation (Lausanne II in Manila, Juli 1989) mussten internationale Künstler die Zeiten des Lobpreises, der Anbetung und des Zeugnisses mit Musik, Theater und Tanz gestalten.3

So sind Kreise, die als evangelikal gelten, heute der Auffassung, dass sie zur Gestaltung und Belebung ihrer Zusammenkünfte und zur Erfüllung ihres Missionsauftrags Künstler, Schauspieler und Choreographen benötigen. Man möchte die Wahrheit wie Hofnarren sagen!

4. Rechtfertigungsversuche

 

Man spricht inzwischen von einer heilsvermittelnden Kunst5 und versucht, die symbolischen Handlungen der alttestamentlichen Propheten und die Gleichnisse Jesu auf die gleiche Ebene wie die christlichen Bühnenspiele unserer Tage zu stellen. So sollen auch diejenigen Evangelikalen, die diesem Trend noch skeptisch gegenüberstehen, überzeugt werden. Dabei ist es eine allgemein anerkannte Tatsache, dass die Christen der ersten Jahrhunderte niemals die schon zu ihrer Zeit einflussreiche Theaterkunst eingesetzt haben, um das Evangelium zu verkündigen. Im Gegenteil, sie haben sich ihr ausdrücklich widersetzt. Unter anderen bezeichnete Tertullian (155-230 n. Chr.) das Theaterspiel als von der Kirche des Teufels stammend 6. Erst im Mittelalter setzte man es in den berühmten Mysterienspielen ein, bei denen auf den Kirchvorplätzen religiöse Geschichten inszeniert wurden.

 

Diejenigen, die im Alten Testament bei den mosaischen Gesetzen und in den Psalmen nach einer Rechtfertigung für den Einsatz von Schlagzeug, Zimbeln, Saiteninstrumenten und Trompete im Gottesdienst suchen, übersehen oder vergessen, dass diese Elemente des jüdischen Gottesdienstes durch Jesus und die Apostel eine geistliche Bedeutung erhielten. Tempel, Priester, priesterliche Kleidung, Opfer, Beschneidung, Feste, Zeremonien usw. waren nur die Schatten der geistlichen Wirklichkeiten, die dann in Christus zur Vollendung kamen (Kol.2,17).

 

Selbst wenn es stimmt, dass die Sänger zur Zeit des Königs David mit Musikinstrumenten begleitet wurden, so scheint man in den neutestamentlichen Gemeinden nur den Gesang als einen der wichtigen Bestandteile des Gottesdienstes übernommen zu haben (Eph.5,197; Kol.3,16). Wobei es sich dabei sicherlich nicht um Vokalkunst und Virtuosität handelte, für welche man heute oft mehr Zeit und Anstrengung einsetzt als für Gebet und Bibelstudium. Der Apostel Paulus sprach von Psalmliedern, Hymnen und geistlichen Liedern. Diese Anweisung haben die Christen über die Jahrhunderte hin befolgt, wobei ihr Gesang zweifellos nichts gemein hatte mit den heute in gewissen Kreisen so beliebten Songs und Chorussen, die immer und immer wiederholt werden.

 

Niemand hat etwas dagegen einzuwenden, wenn bei Kinderevangelisationen bestimmte Einprägemethoden angewandt und kindgemässe Lieder gesungen werden. Aber wollen wir nun auch die Gottesdienste in Sonntagsschulen verwandeln und erwachsene Christen wie Kinder behandeln? Die Gläubigen bedürfen nicht der Milch, sondern der festen Speise, damit sie fähig werden, das Gute vom Schlechten und die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden (Hebr.5,11-14). Aber viele vertragen selbst nach einem langjährigen Christenleben noch keine feste Speise (1.Kor.3,2) und urteilen und sprechen noch wie die Unmündigen. Sie bleiben bei der Milchflasche und beim Spielzeug stehen und weigern sich, etwas zu hören oder zu lesen, was sie aus diesem Zustand herausführen könnte. Hüten wir uns vor der Gefahr des geistlichen Infantilismus!

 

 

 

Warum diese Neuerungen in den Gemeinden?

 

Was aber war der tiefere Grund, der die Einführung dieser Neuerungen veranlasste? Was hat die Begeisterung für Spiele und Praktiken ausgelöst, die doch lange Zeit als mit der Verkündigung des Evangeliums unvereinbar galten?

Es war geistlicher Niedergang in der Christenheit und die gleichzeitige Feststellung, dass, während die Kirchenbänke sich leerten, die Vergnügungsstätten aufblühten. In den Niederlanden schlossen in einem Zeitraum von 20 Jahren 2000 Kirchen und Gemeindehäuser ihre Tore. Manche wurden zu Einkaufszentren, Diskotheken, Spielsalons, Ausstellungssälen, Schwimmbädern usw.

 

Vielerorts stellt man fest, dass die Menschen sich nicht mehr für Gott und den Glauben interessieren und ein grosses Bedürfnis nach Unterhaltung haben und das selbst unter solchen, die sich evangelikale Christen nennen. Um den Exodus zu bremsen und verlorengegangenes Terrain zurückzugewinnen, nahm man sich nun das zum Vorbild, was der Welt den Erfolg bescherte.

 

Christliche Veranstaltungen werden heute mit einem Unterhaltungsprogramm eingeleitet; das Publikum muss in Stimmung gebracht werden, erst dann soll der ernste Teil folgen, sofern das nach einem solchen Auftakt überhaupt noch möglich ist. Wir sind überzeugt, dass man geistliche Wahrheiten nicht auf solche Weise angehen und weitergeben kann.

 

Der prophetische Aspekt

 

Die Bibel beschreibt die Menschen der Endzeit wie folgt: Sie werden gottlos und lieblos sein, das Vergnügen mehr lieben als Gott, dabei einen Anschein von Gottseligkeit haben, aber ihre Kraft verleugnen (2.Tim.3,1-5). Da sogar der Herr Jesus selbst einmal fragte, ob er wohl bei seiner Wiederkunft noch Glauben auf der Erde finden werde (Lk.18,8), sollten uns solche Tendenzen nicht erstaunen. Trotzdem gilt nach wie vor der Befehl, das Evangelium allen Nationen zu verkündigen.

Aber lasst uns nicht überrascht sein, wenn unsere treue und unverfälschte Wortverkündigung nicht den gewünschten Anklang findet, "denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren" (2.Tim.4,3+4). Es ist keine weltweite Erweckung vorausgesagt, die aus der Menschheit das Volk Gottes und aus der Erde ein geeintes Königreich des Friedens und der Gerechtigkeit macht. Die Mächtigen dieser Welt und die "grossen" Kirchen arbeiten zwar für ein solches Friedensreich, aber der Apostel Paulus schreibt dazu: "Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie" (1.Thess.5,3). Erst nach der Ankunft des Tages Gottes und der Zerstörung von Himmel und Erde im Feuer werden neue Himmel und eine neue Erde erscheinen, in welchen Gerechtigkeit wohnt (2.Petr.3,12+13). Ohne deswegen fatalistisch zu sein, müssen wir akzeptieren, was die Schrift sagt. Schöne Illusionen werden an den Tatsachen nichts ändern.

"Es sei denn, dass zuerst der Abfall (das Verlassen der Wahrheit) komme" (2.Thess.2,3).

 

 

Ein anderes Evangelium

 

Wir sollten auch nicht übersehen, dass das Evangelium, so wie es vielerorts verkündigt wird, nicht das Evangelium der Errettung durch den Glauben an den für uns gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus ist. Die liberale Theologie hat die Grundlage des christlichen Glaubens untergraben, auch da, wo sie noch biblische Begriffe braucht. Im Namen von Nächstenliebe, Toleranz und gegenseitiger Annahme lässt der theologische Pluralismus Irrtum Seite an Seite

mit der Wahrheit gelten. Andere reduzieren das Evangelium auf eine sozio-kulturelle, humanistische Botschaft, in der es nicht mehr um die Frage nach Sünde, Busse, Bekehrung und Wiedergeburt im biblischen Sinne geht. Die liberale Theologie hat atheistischen und theistischen Wissenschaftlern die Türe geöffnet und dadurch Zweifel an der Wahrhaftigkeit der Bibel von ihren ersten Seiten (der Schöpfung) bis zur Ankündigung der persönlichen Wiederkunft Christi und der zukünftigen Herrlichkeit verursacht.

 

 

Ein Evangelium zum Schleuderpreis

In vielen Kreisen wird auch ein "Evangelium zum Schleuderpreis" verkündet, ein Evangelium des Wohlstandes, des Erfolges, der Heilung von allen Krankheiten, wo man weder geistliche Ermahnungen noch Leiden kennt, ein Evangelium, das sich dem Wesen dieser Welt angepasst hat! Die unter der Verkündigung dieses billigen Evangeliums zum Glauben gekommenen "Christen" erweisen sich als labil und oberflächlich, zeigen schnell Interesse, sind aber ebenso schnell enttäuscht, wenn sie nicht alles Versprochene erhalten. Was sie hingegen in die Gemeinden einbringen, das sind ihre Neigungen, ist ihr Benehmen, ihr Lebensstil, es ist, kurz gesagt, die Liebe zur Welt. Das ist Evangelisation im entgegengesetzten Sinn. Die Welt kommt in die Gemeinden und macht sie immer toleranter und empfänglicher für alle Strömungen und Neuerungen. Wenn es ihnen nur gelingt zu überleben, vielleicht sogar ihre Mitgliederzahl zu erhöhen, sind sie glücklich und merken nicht, dass sie gleichzeitig durch das Böse, das sie eindringen lassen, von innen her zerstört werden.

 

 

 

Müssen wir dem Wort Gottes nachhelfen?

 

Einige glauben, das Wort Gottes habe in unserer Zeit an Wirksamkeit verloren, man müsse ihm zu Hilfe kommen und für mehr Anziehungskraft sorgen. Man müsse es unseren Zeitgenossen, die gute Aufmachung, Shows und grelle Werbung gewohnt sind, zugänglicher machen. Dies sei eine kulturell bedingte Anpassung, die man berücksichtigen müsse, wenn man die progressiven Christen nicht verlieren und Aussenstehende gewinnen wolle. Deshalb macht man nach, was in der Geschäfts- und Vergnügungswelt Erfolg bringt. Man überträgt deren Methoden auf das Werk des Herrn und ist überzeugt, dass die Sänger, Musiker und Schauspieler ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Und in der Tat, es ist gelungen, junge " und nicht mehr ganz junge " Menschen, die auf Sensation, auf Neues, auf Lärm und Aussergewöhnliches aus sind, anzuziehen. Man sorgt für Stimmung, bringt das Publikum durch Spannung und Zerstreuung in Schwung, man wendet die Techniken und Taktiken der modernen Psychologie an und ruft auf diese Weise Begeisterung und Entscheidungen hervor, die oft den nächsten Tag nicht mehr erleben, weil sie weder auf reiflicher Überlegung beruhen, noch aus einer geistgewirkten inneren Überzeugung kommen.

 

Dieser trügerische, dem Heiligen Geist fälschlicherweise zugeschriebene Erfolg hat die neuen Methoden glaubwürdig gemacht. Natürlich wissen wir, dass Gottes Wort nicht gebunden ist und dass Gott souverän bleibt. Er kann auf alle Arten retten, auch da, wo die Umstände ungünstig scheinen.

 

Wir stellen einfach fest, dass die Sünde oft nicht bei der Wurzel angepackt wird, sondern "die Wunde meines Volkes leichthin geheilt" wird (Jer.6,14). Da wird eine vorübergehende Begeisterung nur allzuschnell mit neuem Leben verwechselt, eine menschliche Entscheidung gilt als Wiedergeburt und eine sentimentale Stimmung als Wirken des Heiligen Geistes. Die künstliche Nachhilfe, die man dem Wort Gottes zukommen lässt, verfälscht die Ergebnisse und wiegt uns in Illusionen.

 

Was aber sagt die Schrift?

 

Der Apostel Paulus versuchte bei seiner Verkündigung des Evangeliums niemals, die Menschen durch "überredende Worte der Weisheit" oder durch "Vortrefflichkeit der Rede" zu gewinnen (1.Kor.1,17; 2,1+4). Bei seinen Bemühungen, Seelen zu retten, ging er weder mit List und Tücke zu Werk (1.Thess.2,3; 2.Kor.4,2), noch versuchte er, den Menschen zu gefallen (Gal.1,10) oder sich selbst in den Vordergrund zu drängen. In allem, was er sagte, tat oder schrieb, versuchte er nie, Menschen mit Tricks zu Entscheidungen zu bringen. Vielmehr wollte er, dass sie in lauterer Gesinnung, ohne Ablenkung und Zerstreuung dem Herrn anhingen (vgl. 1.Kor.7,35). Er wusste, wie gefährlich es war, Gottesdienste mit Volksbelustigungen zu verbinden und rief den Korinthern die Begebenheit in Erinnerung, als sich das Volk Israel in der Wüste nach dem Dankopfer niedersetzte um zu essen und zu trinken und dann aufstand um sich zu vergnügen (2.Mose 32,6; 1.Kor.10,7). Wir wissen, dass die Korinther einer ähnlichen Verirrung anheimgefallen waren, indem sie das Mahl des Herrn hatten zu einem Gelage werden lassen und so die Gemeinde Gottes verachteten (1.Kor.11,20-22).

 

"Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort" (Röm.10,17) und ausserdem: "Wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen" (2.Kor.5,7). (Auch nicht durch die Gefühle, die immer der Beurteilung durch das Wort Gottes unterstellt sein müssen (Hebr.4,12)). Paulus versuchte nie, seine Botschaft zu verpacken oder " bildlich gesprochen " die Pille zu versüssen, damit sie eher geschluckt wird. Er wollte nichts anderes wissen, "als nur Jesus Christus und ihn als gekreuzigt" (1.Kor.2,2), obwohl dies für die Juden ein Skandal und für die Griechen lächerlich war (1.Kor.1,23). Er unternahm nichts, um diese negative Wirkung abzuschwächen und seine Predigt interessanter und damit annehmbarer zu machen.

 

Die Zusammenkünfte der ersten Christen waren lebendig und ihr Zeugnis war gesegnet ohne Unterstützung von Theateraufführungen, Profi-Gesangseinlagen, Festivals, Tänzen, Gospelsängern und Musicals. Ihr geistliches Leben bestand aus der Belehrung der Apostel, der Gemeinschaft untereinander, dem Brechen des Brotes und dem Gebet (Apg.2,42). Sie predigten das Wort Gottes mit Freimütigkeit (Apg.4,31), liebten einander ohne Heuchelei (Röm.12,9), übten Gemeindezucht an denen, die unordentlich lebten oder falsche Lehren verkündigten, vergaben denen, die Busse taten, halfen denen, die in Not waren. So blieben sie einmütig im guten Kampf des Glaubens. Sie waren ein Herz und eine Seele (Apg.4,32), solange sie in dieser Art gemeinsam vorwärtsgingen. Dieses Zeugnis war das schönste aller "Schauspiele". Der gute Einfluss auf ihre Mitmenschen war unverkennbar, heisst es doch: "und sie hatten Gunst bei dem ganzen Volke." (Apg.2,47). Und das ohne Aufführungen, Kostüme, Schminke und viel Lärm. Es gab aber auch Zeiten, wo man sie verspottete, ihnen mit dem Tode drohte und sie zur Flucht nötigte. Aber auch da kamen alle zum Glauben, die zum ewigen Leben bestimmt waren und wurden der Gemeinde hinzugefügt, weil der Heilige Geist am Werk war (Apg.2,47; 13,48).

 

Schlussfolgerung

 

Wir stellen also fest, dass das Evangelium und seine Verkündigung am wirkungsvollsten durch Kinder Gottes gefördert wird, die durch ihr Leben zeigen, dass ihre Busse aufrichtig war und die so leben, wie es den Herrn ehrt (Mt.3,8; Kol.1,10), und alle Art von Bosheit, Heuchelei, Eifersucht und Verleumdung zurückweisen (1.Petr.2,1). Solche Christen werden weder Pauken noch Trompeten nötig haben, um dem Zeugnis von ihrem Glauben an den Herrn Gehör zu verschaffen. Wo immer das Wort Gottes in Treue verkündigt und durch das Leben der Gläubigen geehrt wird, da wirkt auch der Heilige Geist.

 

"Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jahwe der Herrscharen" (Sach.4,6).

 

 

Anmerkungen

 

1 J.A.C. "Journal de petites annonces au service des chrétiens évangéliques" ("Kleines Anzeigenblatt im Dienst der evangelikalen Christen", früher hiess es "au service des chrétiens nés de nouveau" = "im Dienst der wiedergeborenen Christen"!), Nr.4, Juni 1989.

 

2 In "L'Appel de la Côte d'Ivoire" ("Ruf von der Elfenbeinküste"), Nr.17, Juni 1989 unter dem Titel "En France ça bouge" ("In Frankreich tut sich was"), unterzeichnet von C.A.Geiser, Mitglied der Redaktion dieser Zeitschrift.

 

3 IDEA Nr.7, Juli 1989 unter dem Artikel "Lausanne II in Manila" (franz. Ausgabe).

 

4 IDEA-Spektrum Nr.15/1989, S. 21.

 

5 Unter dem Titel "Les Arts, le théâtre et l'Église" ("Kunst, Theater und die Kirche") im Heft Nr.2/1989 (S.73), herausgegeben vom "Centre Evangélique de Nogent-sur-Marne".

 

6 In der gleichen Publikation, S.70.

 

7 Das Wort "spielen" in Epheser 5,19 (griechisch "psallo") kann auch mit vorsingen, singen, Psalmensingen oder lobsingen übersetzt werden. (In der Übersetzung nach L.Segond steht "célébrer les louanges" = "Lobfeiern"). Da "psallo" auch "spielen durch Berühren von Saiten" bedeuten kann, vermuten einige, dass der Apostel hier instrumentale Gesangsbegleitung antönen wollte. Das wäre dann die einzige Stelle im Neuen Testament, der man entnehmen könnte, dass die ersten Christen Instrumentalmusik eingesetzt hätten. Andere Ausleger schliessen aus dem Zusammenhang, dass es hier eher darum geht, den Herrn zu loben, indem die "Saiten unseres Herzens" anklingen. Wörtlich lautet der Text ja: " spielend in eurem Herzen dem Herrn".

Sogar Alfred Kuen, der sich sonst für den Gebrauch von Musikinstrumenten im Dienst für Gott ausspricht (siehe "Oui à la musique", Serie Mousika, Cahiers Emmaüs), gibt in der Bibelübertragung "Parole Vivante" (Lebendiges Wort) den Vers in Eph.5,19 so wieder: " que, du secret de votre coeur une musique s'élève sans cesse vers lui." (Etwa: " möge aus dem Verborgenen eures Herzens ohne Unterlass ein lieblicher Klang zu Gott aufsteigen.")

Auch wenn man den Einsatz von Musikinstrumenten in der Gemeinde nicht ausdrücklich ablehnen will, muss man doch wenigstens anerkennen, dass man ihn nicht eindeutig aus dem Neuen Testament ableiten kann, und darum andere stichhaltige Gründe für seine Rechtfertigung suchen muss.

 

 

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France

 

Hier ist auch der französische Originaltext "La Musique, le Théâtre et la Danse

au Service des Églises" als Sonderdruck erhältlich. Auf Französisch wurde dieser Text erstmals in der Zeitschrift "La Bonne Nouvelle" 2/90 abgedruckt.

Deutsche Übersetzung: Annemarie Tschui / Irmgard Linder

 

Die Bibelstellen werden nach der im R. Brockhaus Verlag Wuppertal erschienenen "Elberfelder Übersetzung" in nicht revidierter Fassung angeführt.Beiwort zur Broschüre "Musik, Theater und Tanz im Dienst des Evangeliums?"


 

"Jahrhundertelang hat sich die Gemeinde standhaft jeder Form weltlicher Unterhaltung widersetzt, da sie sie als das erkannte, was sie war - eine Erfindung zur Zeitvergeudung, ein Ort, wo man der störenden Stimme des Gewissens entfliehen kann ... Deswegen wurde die Gemeinde gründlich von den Söhnen dieser Welt geschmäht. Zuletzt wurde sie freilich der Schmähungen müde und hat den Kampf aufgegeben. Sie scheint zu dem Schluss gekommen zu sein, dass, wenn sie den grossen Götzen "Unterhaltung" schon nicht besiegen kann, sie sich ebensogut mit ihm verbünden und den grösstmöglichen Nutzen aus seiner Macht ziehen könne." (A.W.Tozer, "Die Wurzel der Gerechten"", VLM, 1987, S.36)

 

 

Liebe Geschwister, liebe Leser,

 

das Volk Gottes, sowohl Israel im Alten Testament, als auch die Gemeinde heute, war schon immer von einer ungöttlichen, ihm feindlich gesinnten Welt umgeben. Es war und ist dauernd in Gefahr, sich den weltlichen Anschauungen und Methoden anzupassen, sei dies aus Unachtsamkeit, Feigheit oder einfach weil der breite Weg angenehmer und einfacher ist. Der eifersüchtige Gott (2.Mo 20,5; 5.Mo 6,15) aber wollte ein heiliges Volk als Eigentum (2.Mo 19,5f; Tit 2,14; vgl. Apg 15,14), d.h. ein Volk, das sich von der heidnischen Welt absondert (Jer 10,2; 3.Mo 10,10; Neh 9,2; vgl. aber 1.Sam 8,20; 2.Chr 18,3). Wir sollen Fremdlinge sein und die Schmach Christi tragen (Heb 13,13f; Phil 3,20).

 

Was aber sehen wir, wenn wir die heutigen evangelikalen Gemeinden betrachten? Sie sind nicht nur weltlich geworden (1.Jo 2,15; Jak 4,4; Röm 12,2), sondern sie wollen es sogar sein! Dies unter dem Vorwand: Wir wollen doch die Ungläubigen erreichen!

 

Auch der christliche Büchermarkt widerspiegelt deutlich den geistlichen Zustand der Gemeinde. Es gibt immer weniger Veröffentlichungen über biblische Lehre (2.Tim 4,3); dafür nimmt die religiöse Unterhaltung einen immer grösseren Raum ein (2.Mo 32,6b; 1.Kor 10,7). Während früher Bücher und Schriften über den Tod Jesu am Kreuz, die Errettung aus Gnade, die ewige Verdammnis, die Sündlosigkeit und Herrlichkeit unseres Herrn, usw. herausgegeben wurden, findet man heute Bücher über "christliche" Psychologie (mit Buchtiteln wie "Heilung der Gefühle" oder "Anti-Frust-Buch"), modische Bekleidung und Fitness. Ist es nicht eigenartig, dass sich die, die sich als Christi Nachfolger bezeichnen, immer mehr mit Geschichten (Erzählungen und Romanen; vgl. 2.Tim 4,4) beschäftigen - und dies während Seine Wiederkunft immer näher rückt? (Titus 2,12+13). Auch christliche Zeitschriften unterscheiden sich kaum noch von weltlichen (2.Tim 3,4-5).

 

Alles dreht sich um den Menschen und seine Bedürfnisse, statt um Gott und Seine Ehre!

 

Dass in der Evangeliumsverkündigung immer mehr Unterhaltung eingesetzt wird, versucht man mit ein paar Bibelstellen zu rechtfertigen. Eine davon ist 1.Kor 9,19-23: "Ich bin den Juden geworden wie ein Jude " Ich bin allen alles geworden, auf dass ich auf alle Weise etliche errette." (Man beachte, dass Paulus hier nicht sagt: "den Griechen ein Grieche", wie man es immer wieder hört!) Um die Welt zu gewinnen, so wird argumentiert, müsse man sich ihr anpassen. Theater, Pantomime, Sport und Spiel sollen dazu dienen. Nun hat aber Paulus diese Mittel gerade nicht eingesetzt! (Man studiere einmal die Verkündigung des Evangeliums in der Apostelgeschichte! Wo findet man da, oder sonst im Neuen Testament, Theater und Tanz?) "Um der Juden willen" beschnitt Paulus aber den Timotheus (Apg 16,3), obwohl er nicht mehr unter Gesetz war (1.Kor 9,20) und aus Liebe zu ihnen konnte er auch auf Schweinefleisch verzichten, obwohl er frei gewesen wäre, auch dieses zu essen (Röm 14,13-15). Wenn er zu Heiden sprach, begann er mit dem Schöpfer und der Schöpfung (Apg 14,15; 17,24), wenn seine Zuhörer Juden waren, griff er auf das Alte Testament zurück (Apg 13,17). Das gleiche sehen wir bei Stephanus (Apg 7).

 

Auch die Rechtfertigung von Kabarettisten und Clowns mit der Bibelstelle: "Wir sind Narren um Christi willen" (1.Kor 4,10) zeugt von einem ehrfurchtslosen Umgang mit dem Worte Gottes (2.Kor 2,17; 4,2; vgl. 2.Petr 3,16).

 

"Das Evangelium durch bestimmte Methoden so zu verändern, dass es für den Menschen akzeptabler und angenehmer wurde, war Paulus fremd" Paulus hat aus dem Evangelium kein Entertainment, kein Unterhaltungs-Talkshop gemacht" Das Evangelium wurde unmittelbar, "unverpackt" und kompromisslos dargeboten. Dabei hätten die Apostel die zur damaligen Zeit zur Verfügung stehenden Mittel ohne weiteres ausnutzen können - Musik- und Theaterdarbietungen, philosophische Vorlesungen usw. Hat Paulus hier als der grösste Evangelist aller Zeiten wichtige Hilfsmittel oder "Vehikel" ungenutzt gelassen?" Nie hat er versucht, in seine Evangeliumsverkündigungen kulturelle Veranstaltungen mit einzubeziehen, um dem Geschmack der Massen zu entsprechen und sich ihren Applaus zu sichern. [vgl. Gal 1,10] " Der Prozess einer echten Bekehrung kann empfindlich gestört werden, wenn Entertainment angeboten und eine "keep-smiling"-Atmosphäre produziert wird" Christus zu predigen ist keine unterhaltsame Sache." ("Musik um jeden Preis?", Martin Heide, CLV,1989, S. 50-56)

 

Ein Beispiel möge noch zeigen, wie weit man in der Entertainment-Evangelisation heute geht: Damit "kirchenfremde" Menschen in die Gemeindelokale kommen, startete der Evangeliums-Rundfunk (ERF) 1996 anlässlich der Fussball-Europameisterschaft die Aktion "Fussballparty in der Kirche". Einige Tage später konnte man dann in der evangelikalen Presse lesen: "Im Wetzlarer Fernsehstudio des ERF waren am Sonntagabend 250 Besucher, deren Jubel keine Grenzen kannte. Mit einer Polonaise tanzten sie durch den Saal und Auch nach Spielende wurde für die Besucher der Grossleinwand-Fussballparty noch einiges geboten wie Grillfest, Disco, Gespräche über Gott und den Ball." (Vergleiche das Vorwort von W. Bühne im sehr empfehlenswerten Buch "Wenn Salz kraftlos wird - Die Evangelikalen im Zeitalter juckender Ohren" von John F. MacArthur, CLV, 1996).

 

"Hier ist auch zu fragen, warum diese Dinge gerade heute so stark hervortreten, wo sie doch schon immer bekannt waren. Wird daraus nicht deutlich, dass sie Endzeitcharakter tragen, wo sich die Menschen den Fabeln (Mythen, erdichteten Geschichten) zuwenden werden? (2.Tim 4,4) " Wäre der Apostel Paulus mit einer Pantomimegruppe auf dem Areopag in Athen aufgetreten, man hätte ihm vermutlich Beifall geklatscht, anstatt ihn einen Schwätzer zu heissen." ("Pantomime und das Wort vom Kreuz", Walter Wijst, aus "Die Wegweisung", 1988, S. 349-351.)

 

Paulus wollte nicht den Menschen gefallen, sondern Gott (Gal 1,10; 1.Thess 2,4). Er ermahnt auch uns, dass wir alle einmal vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen müssen (2.Kor 5,9+10; Röm 14,10b; vgl. 1.Petr 4,17). So lasst uns darauf sehen wie wir wandeln! (1.Thess 4,1; 2.Petr 3,11-14; vgl. 2.Tim 2,5)

 

 

"Wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel; denn es steht geschrieben: "Seid heilig, denn ich bin heilig". Und wenn ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht, indem ihr wisset, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken." (1.Petrus 1,15-19)

 

 

 

 

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Patrick Tschui, Heuweidlistr. 12, CH-8340 Hinwil, Tel.+h.p.wepf_______bibelkreis.ch: 01/ 937 18 64, e-mail: patrick.tschui@clkv.ch.ch


 

Weitere konkrete Informationen über Theater und Tanz im Zusammenhang mit der christlichen Gemeinde gibt das Buch "Shall we dance? - Dance and drama in worship" von Brian Edwards, Evangelical Press, 1984. Es beantwortet auch Fragen wie: "David hat doch auch getanzt, wieso sollen wir ihn nicht nachahmen?"Schafe weiden oder Böcke belustigen

 

C.H.Spurgeon

 

 

Ein Übel hat sich unter die bekennenden Christen eingeschlichen, so krass und ungehörig, dass die Allerkurzsichtigsten es kaum übersehen können. Während der letzten paar Jahre hat es sich rasant ausgebreitet, wie Sauerteig, der wirkt, bis der ganze Teig durchsäuert ist. Selten hat der Satan den Gemeinden etwas Schlaueres eingeredet, als dass es ein Teil ihres Auftrages sei, den Menschen Unterhaltung zu bieten, um sie gewinnen zu können. Das Zeugnis der Kirche hat sich immer mehr verflacht. Die Puritaner sprachen noch geradeheraus. Dann wurde man gleichgültig und nahm weltliche Einflüsse nicht mehr so tragisch. Bald wurden sie am Rande der Gemeinden toleriert. Heute werden sie offiziell eingesetzt mit dem Argument, dass man so die grossen Massen erreichen könne.

 

Dem entgegne ich als erstes: Nirgends in der Schrift wird ersichtlich, dass es zu den Aufgaben der christlichen Gemeinde gehöre, den Menschen Unterhaltung anzubieten. Wenn dies zu den geistlichen Werken gehören würde, hätte nicht Christus es erwähnt? Er sagte: "Gehet hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung" [Mk.16,15]. Das ist deutlich genug. Ebenso deutlich wäre es gewesen, hätte Er hinzugefügt: "und bietet denen, die das Evangelium nicht mit grossem Interesse annehmen, Unterhaltung an." Wir finden aber keine solchen Worte. Es scheint, dass Er nicht an so etwas dachte.

 

Nehmen wir eine andere Stelle: "Er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer " für das Werk des Dienstes" [Eph.4,11f]. Wo ordnen wir da die Spassmacher ein? Der Heilige Geist erwähnt sie nicht. Wurden die Propheten verfolgt, weil sie die Zuhörer zum Lachen brachten oder weil sie sich weigerten, dies zu tun? "

 

Zweitens: Das Anbieten von Unterhaltung steht in direktem Gegensatz zur Lehre und zum Leben Christi und all seiner Apostel. Was war die Stellung der Gemeinde gegenüber der Welt? "Ihr seid das Salz" [Mt 5,13], nicht der Zuckerlutscher! Salz wird abgewiesen, nicht [mit Vergnügen] geschluckt. Kurz und hart war die Aussage: "Lass die Toten ihre Toten begraben" [Mt.8,22]. Jesus meinte dies in heiligem Ernst!

 

Hätte Christus mehr heitere und angenehme Elemente in seine Predigten eingebaut, hätte er [bei der Begebenheit von Joh.6,60-69] nicht an Popularität eingebüsst Ich lese nichts davon, dass er sagte: "Lauf ihnen nach, Petrus, und sage ihnen, dass wir ab morgen eine neue Art Gottesdienst halten werden, attraktiv, mit kurzer Predigt. Wir werden dem Volk einen angenehmen Abend bereiten. Sag ihnen, dass sie sich sicher wohlfühlen werden. Schnell, Petrus, wir müssen die Menschen irgendwie herzubringen!"

Jesus hatte Erbarmen mit den Sündern, er seufzte und weinte über sie, aber er versuchte nie, sie zu unterhalten. Vergeblich sucht man in den neutestamentlichen Briefen nach dem Evangelium der Unterhaltung. Die Botschaft lautet: "Kommt heraus [aus der Welt], bleibt draussen und haltet euch rein von ihr!" Die ersten Christen hatten ein unendliches Vertrauen in das Evangelium und brauchten keine anderen Waffen. Nachdem Petrus und Johannes wegen ihren öffentlichen Predigten festgenommen worden waren, versammelte sich die Gemeinde zum Gebet [Apg 4]. Aber ihre Bitte lautete nicht: "Herr, gib deinen Dienern, dass wir durch harmlose und weise durchdachte Unterhaltung diesen Menschen zeigen können, welch fröhliches Volk wir Christen sind."

Sie liessen sich nicht davon abhalten, Christus zu verkünden; sie hatten keine Zeit, Unterhaltung zu organisieren. Zerstreut durch die Verfolgung gingen sie überall hin und predigten das Evangelium.

Sie stellten die Welt auf den Kopf. Das ist der Unterschied zu uns Christen heute.

 

"Oh, Herr, säubere die Gemeinde von all der Fäulnis und dem Unsinn, mit dem der Teufel sie beladen hat und bringe uns zu den Methoden der Apostel zurück!"

 

Zuletzt: Die "christliche Unterhaltung" verfehlt ihren Zweck. Sie richtet unter Jungbekehrten verheerenden Schaden an. Lasst die Sorglosen und Spötter, die Gott danken, dass die Kirche ihnen auf dem halben Weg entgegengekommen ist, aufstehen und Zeugnis geben. Lasst die Schwerbeladenen zu Wort kommen, die durch das "christliche" Konzert Frieden fanden. Lasst die Alkoholiker aufstehen, bei denen das "christliche" Theaterstück den entscheidenden Ausschlag zu ihrer Bekehrung gab. Niemand wird sich erheben! Die Evangelisation durch Unterhaltung führt niemanden zur Bekehrung.

 

Was wir heute brauchen, ist gläubiges Studium [des Wortes Gottes] zusammen mit einem ernsthaften geistlichen Leben, wobei das eine aus dem anderen wächst wie die Frucht aus der Wurzel. Wir brauchen biblische Unterweisung, die unseren Verstand und unsere Herzen so berührt, dass wir entbrennen.

 

(Übersetzung: P+A.Tschui; leicht gekürzt (…) und mit Anmerkungen [ ] versehen) 


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