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Ulrich hat folgendes geschrieben: (bei Frage 2448)

 In Matt. 24 gibt es ein sichtbares Zeichen, wo hast du denn dieses sichtbare Zeichen bei der Entrückung der Gemeinde? 1. Thes. 4,17 sagt uns, das wir dem Herrn in Wolken entgegengerückt werden. Da werden Wolken sein. Keiner, außer den Beteiligten wird mitbekommen, was da geschieht.

 

Ich habe mal diesen Punkt aufgegriffen und nachgeschlagen, wo alles die Wolke, unser Herr usw. behandelt wird:

1. Himmelfahrt

Apg 1,9 Und nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und vor ihren Augen weg.

Apg 1,10 Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen:

Apg 1,11 Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in gleicher Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Hier werden 2 markante Aussagen gemacht:

a) der Herr geht in der Wolke, wird durch die Wolke den Jüngern hinweg genommen

b) so wie er hinweg ging, kommt der Herr auch wieder zurück

=> Kennzeichen der Wiederkunft des Herrn ist, dass er in den Wolken (oder einer Wolke) wiederkehrt

 

2. sichtbare Wiederkunft des Herrn nach Mt. 24

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde sich an die Brust schlagen und werden des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Diese Stelle sagt aus:

- der Herr kehrt zurück => Wiederkunft Jesu

- alle Menschen sehen den Herr in den Wolken kommen

- der Herr kommt sichtbar in den Wolken wieder

 

3. die Wiederkunft zu Entrückung der Gemeinde 1. Thess. 4,15ff

1Thes 4,15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden;

1Thes 4,16 denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.

1Thes 4,17 Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

Auch hier finden wir die Wiederkunft des Herrn, wir begegnen ihm in den Wolken. Im Unterschied zur vorgenannten Stelle, liegen aber folgende Dinge anders:

- wir werden zum Herrn in die Luft entrückt, d.h. der Herr ist in der Luft, wir werden von der Erde/ aus den Gräbern herausgeholt und ihm entgegen gebracht

- oben ist der Herr in der Wolke, hier sind wir in der Wolke

Mit Luft ist aber hier im griechischen nicht ein Luftraum, sondern die direkt in unserer Umgebung befindliche Luft gemeint (die Luft, die uns umgibt). (Strong Nr. 109). Der Herr ist also nicht irgend wo weit draußen und entfernt, sondern in direkter Nähe zur Erde, in dichter Luft, also auch dort, wo die Wolken/Neben sind.

 

4. die Ankündigung von Off. 1,7

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind,

Offb 1,5 und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde.

Offb 1,6 Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsren Sünden gewaschen und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

Adressiert ist dieser Abschnitt an die Gemeinde (V4). In V4 ist angekündigt, dass er kommt, in V7 sein Kommen durch ein Zitat aus Sach. 14, 10, als auch Mt. 24,30+Joh. 19.37. Aus dem direkten Text läßt sich nur schließen, dass eben sein Kommen zur Gemeinde identisch sein wird mit den Kommen in Mt. 24,30, als auch Sach.12,10. 

 5. der Menschensohn in der Wolke (Off. 14,15)

Offb 14,14 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der glich einem Menschensohn; er hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

Offb 14,15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Sende deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden!

Offb 14,16 Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde geerntet.

Offb 14,17 Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel, der im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel.

Offb 14,18 Und ein anderer Engel kam vom Altar her, der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem zu, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Sende deine scharfe Sichel aus und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde ab, denn seine Beeren sind reif geworden!

Offb 14,19 Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes.

Wer ist der Menschensohn auf der Wolke? Nachdem in diesem Text die Engel klar als solche bezeichnet werden, im folgenden der 2. Engel (v17) ebenso wie der Menschensohn seine Sichel auswirft, ist dieser Menschensohn ehr nicht als Engel zu identifizieren. Durch die Parallelen "Weinkelter", "Krone" könnte eine Parallele zu:

Offb 19,12 Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Offb 19,13 Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: «Das Wort Gottes.»

Offb 19,14 Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden und waren angetan mit weißer und reiner Leinwand.

Offb 19,15 Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schwert, daß er die Heiden damit schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes.

gezogen werden. Daher wäre es gut möglich (nicht aber zweifelsfrei), dass dieser Menschensohn auf der Wolke Jesus Christus ist, der hier erntet. Das bedeutsame an dieser Ernte ist aber nun, dass

- der Menschensohn eine Ernte einfährt (ohne genaue Bezeichnung)

- der Engel ebenso eine Ernte einfährt (gesammelt im Weinkelter => grimmiger Zorn => Gericht über Heiden)

Betrachtet man die Verse von Kap. 19 davor, ist das Weib zur Hochzeit zubereitet, ebenso ist die Hure Babylon vernichtet. In diesem Zeitpunkt liegt auch (bei Erscheinung des Herrn) die Vernichtung des Antichristen. Es sind also klar 2 Ernten ablesbar:

- Weib zur Ewigkeit, Hochzeit

- Ungläubige, Hure Babylon zu Gericht

 

Da dieses Kommen in Off. 19 identisch ist mit dem Kommen des Messias in Sach. 12,10 und den damit verbundenen Parallelstellen, ist aus der Fülle der Übereinstimmungen zu folgern, dass Off. 14,15 den Messias zur Ernte der Erde bei seiner Wiederkunft darstellt.

  

Was können wir nun daraus ersehen?

 

Unter Ansatz der Vorentrückungslehre, Dispensionalismus:

In Apg. 1,11 ist angekündigt, dass der Herr in den Wolken kommt. Dieses Kommen ist unzweifelhaft das Kommen in Mt. 24,30, Sach. 12,10, Off. 19. Problematisch ist aber, was mit Off. 1,7 und 1. Thess 4 anzufangen ist. Dies kann nach Vorentrückungslehre nicht identisch sein mit dem Kommen in Mt. 24.

=> das Kommen in 1. Thess. 4,15 hat keinen Zusammenhang mit der Ankündigung in Apg. 1,11. Diese Ankündigung betrifft nicht die Gemeinde => wer also die Vorentrückung glaubt, darf die Stelle aus Apg. 1,11 nie mehr auf die Gemeinde hin auslegen!!

=> Alternativ kann man ein mehrmaliges Kommen des Herrn in den Wolken konstruieren. Da aber in 1. Thess. 4 wir in Wolken zum Herrn kommen, ist dies weniger haltbar und glaubwürdig, zudem ist in Apf. 1,11 nur von einer Wiederkehr, nicht von mehreren Wiederkünften die Rede.

 

Problematisch bleibt aber noch immer die Stelle aus Off. 1,7. V4 ist direkt an die Gemeinde adressiert und spricht vom Kommen, in V7 ist dieses Kommen beschrieben. Der Text lässt bei wörtlicher Auslegung, nichts anderes zu, als dass das Kommen des Herrn für die Gemeinde dieses Kommen ist. Bei anderer Auslegung bricht man den Text, biegt man das Wort sich zurecht.

 

Unter Ansatz der Spätentrückung

Bei einer Spätentrückung der Gemeinde bei der sichtbaren Wiederkunft des Herrn sind alle Stellen auch bei wörtlichster Auslegung harmonisch:

- der Herr kommt in den Wolken, wir werden in Wolken zu ihm gebracht

- der Herr erntet seine Gemeinde und richtet gleichzeitig die Welt => 2 Ernten aus Off. 14,15ff Man denke hier auch an das Gleichnis von Mt. 13,37.

 

Um die einleitende Aussage von Ulrich aufzugreifen: Die Wolken sind ein klares und sichtbares Zeichen der Wiederkunft Jesu, im sichtbaren Bereich, aber noch viel mehr in der Bibel, es sei denn, man ist durch entsprechende Lehren vernebelt.

 Liebe Grüße

 Martin

 
 

>=> das Kommen in 1. Thess. 4,15 hat keinen Zusammenhang mit der Ankündigung in Apg. 1,11. Diese Ankündigung betrifft nicht die Gemeinde => wer also die Vorentrückung >glaubt, darf die Stelle aus Apg. 1,11 nie mehr auf die Gemeinde hin auslegen!!
 

Wer hat denn das auch getan ? Apg 1,11 beschreibt das Verlassen der Erde - der Herr wird genauso wiederkommen - nämlich in Jerusalem am Ölberg (Sach 14,4):

Genau dort wo er die Erde verlassen hat, wird er sie auch wieder betreten. Welchen Zusammenhang hat das mit Entrückung der Gemeinde ?

 Wenn dieses Ereignis unbedingt auf die Gemeinde anwenden will, dann nur insoweit, als diese die Himmelfahrt des Herrn bei der Entrückung nachvollziehen wird. Ansonsten ist Apg 1,11 ein historisches Ereignis, ohne Notwendigkeit etwas "auf die Gemeinde hin auslegen" zu müssen.

>Problematisch bleibt aber noch immer die Stelle aus Off. 1,7. V4 ist direkt an die Gemeinde adressiert und spricht vom Kommen, in V7 ist dieses Kommen beschrieben. Der Text >lässt bei wörtlicher Auslegung, nichts anderes zu, als dass das Kommen des Herrn für die Gemeinde dieses Kommen ist. Bei anderer Auslegung bricht man den Text, biegt man >das Wort sich zurecht.

Ich zitiere mal den "problematischen" Text:
ev 1:7 7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

Hier werden drei Gruppen erwähnt:
a) Jedes Auge (= alle Menschen)

diese wiederum bestehen aus:

b) auch, die ihn durchstochen haben (=die Juden)

c) alle Geschlechter der Erde (=die Heiden)
 

Dieses Kommen hat also weltweite Bedeutung, d.h. für alle Menschen - die Entrückung betrifft jedoch nur die Gemeinde. Bei der Entrückung wird den Herrn nicht jedes Auge sehen, auch nicht die Juden (sofern sie nicht Teil der Versammlung sind) bzw. auch nicht "alle Geschlechter der Erde". 

Dass Christus auf die Erde via Wolken auf die Erde kommt ist ja klar. Alles in der Offb steuert ja auf Offb 19 hin: das Kommen des Herrn aus dem Himmel _mit_ den Seinen - darum geht's in der Offb. (Nebenbei: davor - also noch in der Trübsal - werden ja die Bewohner der Erde mit den Bewohnern des Himmels kontrastiert und unterschieden: Offb 12,12; 13,6: die einen können sich freuen, die anderen nicht, da sie unter dem Gericht stehen.).

 

Man kann aber nicht argumentieren, überall, wo in der Schrift Wolken erwähnt werden, handelt es sich um das selbe Ereignis. Vielleicht ist nur soviel verallgemeinerbar, dass beim Übergang von Erde zu Himmel und umgekehrt jeweils der Wolken- bzw. Luftraum durchschritten wird (Himmelfahrt des Herrn, Entrückung, Wiederkunft des Herrn).

>Bei einer Spätentrückung der Gemeinde bei der sichtbaren Wiederkunft des Herrn sind alle Stellen auch bei wörtlichster Auslegung harmonisch:
Nein im Gegenteil - alles widerspricht sich dadurch - die beiden Ereignisse sind jeweils völlig anders in der Schrift beschrieben. Vergleich' doch noch mal in Ruhe.

 peter
===============================
 

Lieber HP,    17.09.05 

ich muss mich korrigieren: 

ich hatte in meiner Gruppierung zu Offb 1,7:

>a) Jedes Auge (= alle Menschen)

>diese wiederum bestehen aus:

>b) auch, die ihn durchstochen haben (=die Juden)

>c) alle Geschlechter der Erde (=die Heiden)

Es müsste vielmehr richtig heißen:

 a) Jedes Auge (= alle Menschen)

diese wiederum bestehen aus:

b) auch, die ihn durchstochen haben (=die Heiden)

c) alle Geschlechter der Erde (=die Juden).

 Auch eine mögliche Übersetzung für "alle Geschlechter der Erde" ist "alle Stämme des Landes".

In Offb 1,7 werden 3 gleiche Worte aus Sach 12,12 (LXX) verwendet: "Stamm/Geschlecht", dann "trauern/wehklagen/an die Brust schlagen", und "Erde/Land". Ich denke, dass Johannes die Stelle aus Sacharja hier im Sinn hatte. Da wie dort werden alle Stämme zur Umkehr kommen. Das würde auf die Busse des Volkes Israel beim Kommen des Herrn hinweisen.

 Grüsse

Peter
 

Lieber Peter

in Offenbarung 1 finden wir das Programm der Offenbarung. In Vers 4 sind die Adressaten die  Versammlungen in ihrer Verantwortung und in Vers 7 die Juden und die 12 Stämme. Nach dieser Ordnung ist dann ja auch die Offenbarung aufgebaut. Zuerst findet sich die Besprechung der 7 Versammlungen welche ein getreues Abbild der Kirchengeschichte und der Charakterzüge des Glaubens und Abfalls enthalten.  Offenb 2+3)
 In Apg 1 finden wir auch noch keine Christen sondern Juden und auf dem jüdischen Stanpunkt und mit den jüdischen Verheissungen im Hintergrund,  fragen sie ja auch den HERRN.  Sie wussten ja noch nichts von der Entrückung. Der Herr Jesus hat erst zum Apostel Paulus von der Entrückung gesprochen.

in IHM
Hans Peter

 

Lieber Martin,

ich sehe als Dispensationalist weder in Apg.1,11 noch in Offenb.1,7 noch in 1.Thess.4 ein Problem.

In Apg.1,11geht es weder um die Gemeinde noch um irgend eine andere Gruppe von Menschen, sondern lediglich darum, dass der HERR so auf die Erde zurückkommen wird, wie er von der Erde emporgefahren ist: in einer Wolke.

Offenb.1,7 enthält die selbe Aussage. Zusätzlich enthält Offenb.1,7 weitere Informationen: "jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes." Hier geht es ebenfalls nicht um die Gemeinde. Es betrifft alle: JEDES AUGE wird ihn sehen. Sicher, dieser Vers ist an die Gemeinde gerichtet, aber das gilt für die gesamte Offenbarung: dieses ganze Buch ist der Gemeinde gegeben, damit sie weiß, was bald geschehen muss. Deshalb muss aber noch lange nicht jede Aussage der Offenbarung auf die Gemeinde(zeit) bezogen werden. In Offenb.1,7 geht es genau wie in Apg.1,11 um SEINE für ALLE sichtbare Rückkehr auf die Erde.

In 1.Thess. 4 geht es überhaupt nicht um SEINE Rückkehr auf die Erde. Hier kehrt der HERR nicht zur Erde zurück. ER wird nur herniederkommen vom Himmel und die Gläubigen gehen IHM entgegen in die Luft. Es ist also ein völlig anderes Ereignis als SEINE Rückkehr auf die Erde.

Ich sehe allerdings für die "Spätentrückung" erhebliche Probleme, und zwar wegen Joh.14,2-3. Diese Stelle darf man nicht übergehen, denn hier werden die Jünger darüber informiert, dass Jesus wiederkommen wird und dass ER sie in das Vaterhaus (in den Himmel) holen wird (nachdem die vielen Wohnungen zubereitet sind), damit sie dort sind, wo ER ist (im Himmel). Hier geht es also um das Ziel der Entrückung. Das ist nicht die Erde, sondern der Himmel.

Problem 1: Wenn ER aber nun zur selben Zeit auf die Erde kommt, können die (in den Himmel) Entrückten nicht bei IHM sein (Widerspruch zu 1.Thess.4,17).

Problem 2: Wenn dies alles zeitgleich geschieht, welchen Sinn würde dann überhaupt noch eine Entrückung in den Himmel machen?

Liebe Grüße

Bernd

 

 

Lieber Peter, lieber Hans Peter

in Bezug zur Stelle aus Apg. 1,11 sehe ich also vollste Übereinstimmung. Im übrigen habe ich vielfach die Analog zur Entrückung gepredigt bekommen, daher auch diese klare Abgrenzung.

 

Zur Stelle aus Off. 1,7 sehe  ich es nicht so einfach. Euere Auslegung beruht auf folgender Struktur

Festlegung der Einteilung der Offenbarung => Off. 1,7 gilt nicht Gemeinde

Damit wird mit einer über der Bibel stehenden Ansicht/Lehre das Wort ausgelegt und gewertet. Dies ist in der Struktur und Machart das selbe wie es die Zeugen Jehovas, kath. Kirche, Sekten usw. machen. Durch eine über der Bibel gelegte Auslegungsmasche wird geeicht und geordnet. Wir dürfen das Wort aber nur mit Wort auslegen, nicht mit Schemata. Daher hat dieses Argument eigentlich keinen Inhalt, keine Relevanz.

 

Im übrigen liegt noch folgender Irrtum in der ganzen Argumentation:

Der Hebräerbrief als auch Petrus, Jakobus sind nach euerer Ansicht an die Juden gerichtet. Begründet wird dies damit, dass eben in den Einleitungen diese Gruppe als Adressat genannt wird.

Jak 1,1 Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind!

1Petr 1,1 Petrus, Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge in der Zerstreuung, in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien,

 

In der Offenbarung wird aber in V. 4 eindeutig die Gemeinde als Adressat genannt.

Offb 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind,

Wenn die oben zitierten Verse als Begründung für die Schriftteilungslehre dienen, sollte entsprechend die Offenbarung dann als den Heidenchristen gelten eingeordnet werden. Alles andere ist unredlich oder beweist die Qualität der Argumentation.

 

Noch zu folgender Aussage:

Dieses Kommen hat also weltweite Bedeutung, d.h. für alle Menschen - die Entrückung betrifft jedoch nur die Gemeinde. Bei der Entrückung wird den Herrn nicht jedes Auge sehen, auch nicht die Juden (sofern sie nicht Teil der Versammlung sind) bzw. auch nicht "alle Geschlechter der Erde". 

Auch wenn die Entrückung nur die Gemeinde betrifft, ist damit noch nichts über den Charakter dieser "Wiederkunft Christi" ausgesagt. Wenn der Herr in den Wolken erscheint, seine Gemeinde zu sich in die Ewigkeit holt, kann sowohl dieses Ereignis weltweit gesehen und bemerkt werden, trotzdem betrifft die Entrückung nur die Gemeinde. Daher ist mit dem markierten Kommentar nichts ausgesagt.

 Liebe Grüße

 Martin

 

>Festlegung der Einteilung der Offenbarung => Off. 1,7 gilt nicht Gemeinde

>Damit wird mit einer über der Bibel stehenden Ansicht/Lehre das Wort ausgelegt und gewertet. Dies ist in der Struktur und Machart das selbe wie es die Zeugen Jehovas, kath. >Kirche, Sekten usw. machen. Durch eine über der Bibel gelegte Auslegungsmasche wird geeicht und geordnet. Wir dürfen das Wort aber nur mit Wort auslegen, nicht mit >Schemata. Daher hat dieses Argument eigentlich keinen Inhalt, keine Relevanz.

Nun mal ganz in Ruhe, Martin ! Der Vergleich mit den Zeugen Jehovas und anderen Sekten ist schon harter Tobak - aber ich nehm's Dir nicht krumm.
Ganz sicher ist die Offb. an die Gemeinde adressiert, wer bestreitet das - aber das heißt doch nicht, dass alle Ereignisse, die darin beschrieben stehen, die Gemeinde immer direkt betreffen. Dazu könnte ich jetzt Tausende (ich übertreibe) Beispiele nennen (z.B. die Vernichtung des Antichrist/falschen Propheten, das Schicksal der Ungläubigen, die 144.000 etc. nur als Hinweise - hat jeweils überhaupt nichts mit der Gemeinde zu tun, wird dieser dennoch mitgeteilt).
 

Die Offenbarung berichtet also über Dinge, die bald geschehen werden, es werden dabei jedoch auch Ereignisse genannt, die den Gemeinde genannt werden, ohne, dass diese damit etwas zu tun hat.

Indirekt gebe ich Dir jedoch Recht, da beim Kommen, das in Offb 1,7 benannt ist, Christus nicht alleine kommt, sondern in Begleitung der Seinen (Offb 19), daher hat es insofern doch Bedeutung für die Gemeinden.

>in Bezug zur Stelle aus Apg. 1,11 sehe ich also vollste Übereinstimmung
Ist doch auch mal schön, wenn man sich mal einig ist !

Maranatha !

Peter

 

Lieber Peter,

es soll nicht beleidigen, wenn ich gewisse Parallelen ziehe, sondern ich will verdeutlichen, dass auch überzeugte und ehrliche Christen falsch wie Sektierer argumentieren. Studiere die Fehler der Sektierer und prüfe dahingehend die eigenen Argumentationen. Es hilft viel.

Ich habe dargestellt, dass es sachlich falsch ist, die Offenbarung nicht als an Heiden adressiert zu sehen. Dies schließe ich aus der Adressierung in der Einleitung. Wenn du aber nun -auch völlig zurecht und zutreffend- meinst, dass eben nicht alles den Heiden gilt, warum wird dann das nicht auch bei den anderen Schriften so gemacht. Hans Peter teilte die Schrift so ein:

Evangelien -Apg. 7 => Juden

Apg. 7 - Phil => Heiden

Hebr.- Jud.  => Juden

Off 1-3,20-22 => Heiden

Off, 4-19 => Juden

Grundlage hierfür ist vielfach die Adressierung (zu wem sprachen Jesu, die Apostel, an wen adressiert). Doch bei der Offenbarung, bricht man nun diese Regel und sagt, es ist eben nicht alles so zu nehmen. Damit tut man aber doch wiederum die Schrift uneinheitlich auslegen, d.h. einmal wird nach Adressat, ein andermal nach Inhalt getrennt, jeweils aber immer zu Gunsten einer bereits bestehenden Ansicht. Dies halte ich für falsch.

Im übrigen hast du an keiner Stelle bewiesen, wo du das Kommen des Herrn mit den Seinen herausziehst. In Off. 19 sind nur die Heere des Himmels genannt, nicht die entrückte Gemeinde. Setzt du aber anhand der weißen Kleider usw. hier die Gemeinde an, so musst du dies auch für die Schar aus Off.7 und anderen Stellen tun. Wenn also keine weiteren Belege da sind, ist es höchst zweifelhaft und in sich widersprüchlich, zu behaupten, dass der Herr mit den Seinen (der Gemeinde) kommt. Vielleicht führst du zu diesem Thema etwas näher aus als gesonderten Punkt (der Übersicht halber immer von Vorteil).

Liebe Grüße bis dahin

Martin

Lieber Martin
Ich teile eigentlich die Schrift nicht ein. Ich suche mir eigentlich immer die Einteilungen die  der Heilige Geist selbst der Schrift gegeben hat.  Und dass ich mich da im erkennen der Göttlichen Einteilungen (Dispensationen) irren kann, macht mich ja nur noch sympathischer.

Nur 2 - 3 Beispiele in der Eile. Im Mt Ev.  finden wir Abschnitte, wo der Herr zu und von den Nationen spricht. ZB.:  Die Rede an die Kananäische Frau und die 10 Gleichnisse vom Königreiche der Himmel, da finden wir die bekennende Christenheit,  aber nicht in ihrem Wesen als Versammlung, das offenbart ja erst der Apostel Paulus.

Dann zB: Adressaten in der Offenbarung:
 Die Offenbarung wurde dem Herrn Jesus von Gott gegeben, um seinen Knechten zu zeigen.....und bereits in KP 1 finden sich die drei Hauptlinien der Adressaten:
Die Versammlung,
dann die IHN durchstochen haben, = (die Nationen) 
und die Stämme des Landes = (Israel)

Oder auch im Römerbrief, da finden sich ja in den ersten 3 Kp auch unterschiedliche Adressaten, solch aus dem Judentum und dann auch einfach der natürliche Mensch in seinen Darstellungen.

Interessant sind dann natürlich die Stellen, die  Mehrfachbedeutungen haben wie zB: Hebräer 4.: 
Die Gläubigen im Jahre 68,
wir die Versammlung  der Gnadenzeit und dann
der sich bildenden Überrest aus Israel in der 70. Dan-JW. 

Herzliche Grüsse

Hans Peter 

Lieber Hans Peter,

ich sehe in deinen Ausführungen einiges an Widersprüchen. Einerseits stellst du klipp und klar dar, dass das Evangelium beispielsweise nur an den Überrest gerichtet ist, dann aber führst du eine Aufteilung nach Inhalt und Bezug ein.

 

Letzteres ist genau mein Standpunkt. Ich kann nirgends erkennen, dass die Evangelien nur dieser noch zu bildenden Gruppe gewidmet sind. Es ist aber auch kaum abzulesen, dass die Evangelien den unbekehrten Juden galten. Die Evangelien sind schlicht von bekehrten Juden geschrieben worden mit dem Ziel, eben das Leben, die Belehrungen Jesu der Gemeinde mitzuteilen. Diese Absicht ist besonders bei Lukas aber auch bei Johannes gegeben. Ziel und Adressierung der Evangelien sind daher bekehrte Christen.

Da Jesus eben unter den Juden lebte, die ihn nicht annahmen, ist klar, dass viele seiner Aussagen sich mit ihnen beschäftigten. Es ist aber unverkennbar, dass eben Christus sich Jünger suchte, diese lehrte, formte, ausbildete und ihnen die Grundlagen beibrachte. Später, nach der Himmelfahrt, sollte der Heilige Geist die Jünger gerade an diese Dinge erinnern. Daher ist die Lehre der 12 Apostel nach Pfingsten keine andere, als die vor Pfingsten, jedoch die Erkenntnis, das Verständnis für das von Jesus gelehrte ist bei den Aposteln deutlich besser geworden. Zudem sind die Evangelien später mit diesem besseren Verständnis abgefaßt worden, als aus dem Zustand und der Sicht der bekehrten Jünger.  Daher ist nicht ableitbar, das das Evangelium eben nicht der Gemeinde gilt. In den Jüngern und den durch sie zum Glauben gekommenen ist die durchgängige Kette von Jesus zu uns gegeben. Jesus hat in Joh. 15 gerade auch diese Jünger der Jünger eingeschlossen. Daher kann aufgrund der Bezugsetzungen in den Evangelien sehr klar an vielen Stellen die Gleichung gelten: Jesus spricht zu Jüngern = letztlich Gemeinde aus Juden und Heiden

 

Ich stelle aber nun fest, dass da eine Teilung des Evangeliums in noch größerer Dimension durch diese Schriftteilungslehre gemacht wird. So wie bei dir und anderen nicht nur getrennt in der Schrift, sondern auch in dem Evangelium. Man spricht von einem Evangelium der 12 Jünger an Israel und einem gesonderten Evangelium des Paulus, welches an die Heiden gerichtet ist. Ich kann hierzu nur mich an folgenden Vers erinnern:

2Kor 11,4 Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es wohl.

Gal 1,6 Mich wundert, daß ihr so schnell übergehet von dem, der euch durch Christi Gnade berufen hat, zu einem anderen Evangelium, so es doch kein anderes gibt;

Gal 1,8 Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium predigen würde außer dem, was wir euch verkündigt haben, er sei verflucht!

Gal 1,9 Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium predigt außer dem, das ihr empfangen habt, der sei verflucht!

 

Wer jetzt behauptet, die Apostel hätten sich das Evangelium aufgeteilt und daher 2 Evangelien sich zurecht gelegt, lügt und steht unter Fluch. Selbst Petrus stellt sich zum Evangelium des Paulus ohne Einschränkung:

2Petr 3,14 Darum, Geliebte, weil ihr solches erwartet, so befleißiget euch, daß ihr unbefleckt und tadellos vor ihm in Frieden erfunden werdet!

2Petr 3,15 Und die Geduld unsres Herrn achtet für euer Heil, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat,

2Petr 3,16 wie auch in allen Briefen, wo er davon spricht, in welchen etliches schwer zu verstehen ist, was die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.

Zu beachten ist, dass Petrus hier auch schreibt "euch geschrieben hat". Wenn Paulus nur an die Heiden das Evangelium hatte, wie konnte er denn dann die Juden belehren (Petrus soll hier ja nur die Juden angesprochen haben). Es gibt nur ein Evangelium, nur einen Weg des Heils und daher auch keinen Sonderweg für Juden zu Christus zu kommen. Es gibt daher auch keine Sonderbelehrung für irgendwelche 144.000 in irgend einer kommenden Zeitspanne. Entweder sind diese 144000 Israeliten bekehrte Jünger, dann gilt ihnen das ganze Evangelium mit allen Teilen, oder es sind unbekehrte Juden, dann werden sie mit dem neuen Testament genauso wenig wie das jetzt noch verstockte Israel etwas anfangen können.

Liebe Grüße

Martin

 
Lieber Martin  16.09.05

n der Schrift gibt es unterschiedliche Evangelien. Z.B. Das Evangelium der Gnade und das Evangelium der Schöpfung (PS 96; Off 14).

Das Evangelium der Gnade richtet sich an alle Menschen während der Gandenzeit. Das Evangelium der Schöpfung richte sich an alle Menschen durch alle Haushaltungen  hindurch.
Petrus redet zu den Zerstreuten.

In der Offenbarung finden sich 2 Gruppen mit 144000 Seelen, diese gilt es auch zu unterscheiden. Wenn man unterscheidet, wird manches einfacher. Die Menschen ab Off 4 werden garantiert auch Mt 24 lesen,  "wer es liesst, der beachte es"
 

Herzliche Grüsse

../Auslegung%20zu/Matthaeusevangelium.htm  Mt 24

Hans Peter

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